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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitszeitmodelle nach neuer Gesetzgebung gesucht!



Feuerblick
29.07.2006, 13:38
Hallöchen ihr Arbeitenden!

Nun ist es mal wieder soweit... Das große Ereignis "Einführung der neuen Arbeitszeiten nach EuGH-Urteil" (einen Fred dazu gabs zum Beispiel hier (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=15288&highlight=eugh) schon) wirft seine Schatten voraus und unser Assistentensprecher zergrübelt sich seit Wochen das Hirn, wie man unsere Wünsche (ein Diensthabender, ein Rufdienst für Konsile und HH-Entnahmen, ein OA im Rufdienst, alle nicht-diensthabenden Assistenten werden tagsüber gebraucht) in einen vernünftigen Plan verpacken und finanziell noch einigermassen gut dabei rauskommen kann. Daher suche ich für ihn hier jetzt mal ein wenig Inspiration:
Wie sind die Arbeitszeiten/Dienste bei euch geregelt? Wieviele "Dienste" macht ihr nach neuem Gesetz? Wie wird bezahlt? Wie werden Überstunden geregelt, oder gibt es selbige nicht mehr?

Das Modell meiner "alten" Arbeitsstätte sah wie folgt aus:
-Versetzte Ambulanzdienstzeiten:
1. ab 7 Uhr bis 16 Uhr
2. von 10-19 Uhr
-Nachtdienst ab 19 Uhr bis morgens 7 Uhr (jaja, theoretisch)
-Rufdienst (Assi für OPs) mit Anwesenheitspflicht von 14:30 Uhr bis 19 Uhr, danach Rufbereitschaft von zuhause aus (ich war SELTEN mal wirklich zuhause vor 0 Uhr...)
-gleicher Rufdienst auch für den diensthabenden OA
-Wochenenddienste der Assistenten in Tag und Nacht gegliedert
Ziemlich wirr, ziemlich aufwendig, aber irgendwie kamen wir so mit unseren Stunden gerade so hin.

Wie ist es bei euch? Gibt es schon Modelle und Ideen? Hat irgendwer schon Anfang des Jahres die neuen Regeln eingeführt und kann (auch finanziell) aus Erfahrung sprechen?

Ich freue mich über jeden sinnvollen ( :-)) ) Beitrag!

Gruß
Funkel

Evil
29.07.2006, 17:45
In meiner ehemaligen Anästhesieabteilung wird weiter wie bisher geabeitet, nur daß der Diensthabende grundsätzlich am nächsten Tag nach Hause geht (bisher nur, wenn >50% gearbeitet). Durch irgendwelche gesetzlichen Schlupflöcher ist das wohl machbar.

Nun, unsere Chirurgie ist noch nicht soweit, deswegen habe ich da auch noch keine Stelle. Sobald ich da genaueres weiß, poste ich das hier.

Muriel
29.07.2006, 18:30
Wie schon mal an anderer Stelle erläutert noch mal unser Modell:
normaler Tagdienst: 8h-16:45h, außer Freitags dann bis 16:00h
Spätdienst: 14:15h-23h, außer Freitags dann ab 15h
Nachtdienst: 23:00-8:00
WE: 8h-20h bzw 20h-8h
ein OA im Hintergrund

Nachtdienstwoche: Sonntag-Freitag, Spätdienstwoche: Montag-Freitag
In einem Turnus (jeder Assi ist mit den Dienstwochen einmal durch, derzeit 9 Wochen) müssen noch zusätzlich eine Samstagnacht, ein Samstagtag- und ein Sonntagtagdienst gemacht werden.

Spät-/Nachtdienst wird dabei mit 100% bezahlt.
Ich mahe noch zu kurz Dienste bzw bin (wie irgendwie alle meine Kollegen auch) zu blöd, die Gehaltsabrechnung zu lesen, was wie finanziell durch die Dienste damit rauskommt, kann ich durch Sonderregelungen (Nachversteureung Poolumlage letzten Monat, Streik diesen Monat...) nicht so wirklich sagen bisher. Das Arbeitszeitmodell ist jedenfalls ganz angenehm, meine Meinung nach.
Ach ja, dadruch, dass wir auf 40,5 Wochenstunden kommen, aber nur 38.5 bezahlt bekommen, gibt es im Jahr 11 Freizeitausgleichstage, was ich sehr gut finde (lieber Freizeit als Geld, aber das hatten wir ja schon mal ;-) )
So, un gezz wartet ne Frau mit ner Contusio bulbi auf mich unten in der Ambulanz, tolle Wurst, 30min vor Dienstende :-kotz

Die Niere
29.07.2006, 18:44
Hier mal das Oltener Modell, wenn auch die sich nicht nach dem EU-Recht richtigen müssen:

Immer 5 AAs für den Notfall abgestellt (also keine Stationsarbeit):
FD: 7-17:30
SD: 13-22
ND: 21:30-7:30
am WE:
TD: 9-22
ND: 21:30-9:30
Immer ein OA im Hintergrund, der auch wirklich innerhalb weniger Minuten vor Ort ist. Dieser hat dann 24h Dienst und kann meist so ca. gegen 12Uhr am nächsten Tag gehen.

Zusätzlich hat ein AA (nicht vom Notfall) Picket-Dienst, muss also innerhalb von 31 Minuten vor Ort sein, wenn er gerufen wird (nur für OPS oder wenn der Notfall üebrläuft [sehr selten]).

Bezahlung für die Notfall-AA wie ganz normale Arbeitszeit, zwischen 19 und 7 Uhr gibt es 6 CHF extra pro Stunde. Der Picket-AA wird nur für seine Anwesenheit bezahlt, auch dort ganz normal mit 6 CHF Zuschlag zwischen 19 und 7 Uhr.

Überzeiten werden durch einstempeln registriert und mit Freizeitausgleich kompensiert.

gruesse, die niere

grep
15.08.2006, 08:21
Bei mir ist das so:
Normale Arbeit von 7.30 bis 16.00 Uhr.
Bereitschaftsdienst kommt um 15.00 Uhr bis 8.00 uhr naechster Tag, gilt als volle Arbeitszeit, man ist ja die ganze Zeit anwesend.
Jede neunte Woche eine Woche frei um Uberstunden abzbauen. Der Schichtdienstplan wiederholt sich alle neun Wochen, dadurch vorhersehbar ob ich in einem halben Jahr an einem bestimmten Wochende arbeiten muss.
:-dafür
Am Wochenende ist die Uebergabe fuer den tagesdienst um 9 uhr und nachtschicht kommt um 17.00 uhr.

so. jetzt erstmal gemuetlich fruehstuecken und dann um 15 uhr zum dienst. :-wow

grep

Relaxometrie
15.08.2006, 21:39
so. jetzt erstmal gemuetlich fruehstuecken und dann um 15 uhr zum dienst. :-wow

Schweden?

Haaalt........Habe gerade gesucht: Du steckst in Norwegen und machst Unfallchirurgie?
Jetzt lese ich mal Deine anderen Beiträge.......falls noch Fragen offen bleiben, stelle ich sie beizeiten :-party

weniger Minuten später..............
Frage: Hast Du Zeit und Lust, mal einen etwas ausführlicheren Bericht über die Arbeitsbedingungen- und atmosphäre in Norwegen zu schreiben?
Ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen, etwas von einem dort arbeitenden Arzt zu lesen.