"Sportlerpuls"

[altalena]

Ich habe mal 'ne Frage:
Leute, die viel Sport treiben, haben ja bekanntermaßen einen eher niedrigen Puls. Ich gehe jetzt seit ca. 2 Monaten regelm. Joggen und habe neulich mal meinen Puls gemessen, als ich nix zu tun hatte ;-) und der hing irgendwo bei 56... Ich war total gechockt, denn sonst hatte ich immer Werte um 80. Kann das am Joggen liegen, ich meine, geht das so schnell, dass sich der Puls ändert?

[Frau_Doktor]

ich denke nicht, dass das so schnell gehen kann. aber ein puls von 56 kann normal sein, wenn man enorm entspannt ist. dass der puls sich dauerhaft verändert kann eigentlich nur dann vorkommen, wenn man richtigen leistungssport betreibt. aber nicht nach 2monatigem joggen.

[Evil]

Was verstehst Du unter regelmäßig? Wenn Du konsequent Ausdauersport betreibst, kannst Du innerhalb von 2 Monaten eine ziemliche Steigerung Deiner körperlichen Leistungsfähigkeit erzielen, das umfaßt natürlich auch das Herz-Kreislauf-System.

Insofern ist das tatsächlich möglich, kann aber zusätzlich noch durch Entspannung verstärkt werden.
Miß einfach mal regelmäßig Deinen Ruhepuls, ob der wirklich so niedrig ist. Wenn Dich das mißtrauisch machst, kannst Du ja ein EKG schreiben lassen.

[Godereon]

ich denke nicht, dass das so schnell gehen kann. aber ein puls von 56 kann normal sein, wenn man enorm entspannt ist. dass der puls sich dauerhaft verändert kann eigentlich nur dann vorkommen, wenn man richtigen leistungssport betreibt. aber nicht nach 2monatigem joggen.

Denke ich auch - nach 2 Monaten wird der Effekt der Sportlerherzens wahrscheinlich nicht eintreten - es sei denn du hast irgendwie Höhentraining oder so gemacht ;-)

Wahrscheinlich warst du extrem entspannt, als du den Puls gemessen hast - du meintest ja auch "als ich nichts zu tun hatte" ;-) Bei mir ist der Puls bei ca. 70 in Ruhe...

Wenn du dir Sorgen machst oder du Probleme hast, dann würde ich dir ein Belastung-EKG empfehlen... Aber zuerst solltest du mal regelmäßig deinen Puls messen...

Grüße,
Chris

[EzRyder]

[QUOTE=Frau_Doktor]ich denke nicht, dass das so schnell gehen kann. QUOTE]

Doch, ein Puls von 56 ist ja fast noch die normale 60.

habe 48er Frequenzen und laufe und schwimme, allerdings schon seit Jahren.

[Scrotum]

Natürlich wird der Effekt des Sportlerherzens nach 2 Monaten Training zum Tragen kommen. Die grössten Leistungssteigerungen erreicht man ja auch in den ersten Monaten - und der ist ja grösstenteile auf ein vergrössertes HMV zurückzuführen, somit auf ein vergrössertes Schlagvolumen.

Zudem ist ein Ruhepuls bis runter auf 45 (und 40) bei jungen gesunden Männern, die einigermassen sportlich sind keine Ausnahme. Ich weiss wovon ich spreche... Hab schon viele EKGs von schlafenden Männern gesehen...


Kurze Ergänzung: Der wichtigste Einflussfaktor der aeroben Leistungsfähigkeit ist die maximale Sauerstoffaufnahme, die wiederum als beinahe einzigen Beeinflussbaren Faktor das Herzschlagvolumen hat. Die maximale Pulsfrequenz lässt sich auch mit Training nicht steigern. Entsprechend vergrössert sich bei trainierten Sportlern das Herz und das Herzschlagvolumen nimmt zu, so dass das maximale Herzminutenvolumen zunimmt (maximaler Puls x maximales Herzschlagvolumen). Da der Körper in Ruhe dann aber nur wenig mehr Blut braucht als Ottonormalverbraucher, sinkt in Ruhe die Herzfrequenz, da dank grösserem Herzschlagvolumen die Blutversorgung der Organe bereits bei einem tieferen Puls gesichert ist.

[hottentotte]

Ich meine mal gelesen zu haben dass pro Monat ca. 10-12 Schläge weniger/Minute drin sind, vorrausgesetzt ca. 5 h Ausdauersport/ Woche.
Ich würde mir auch keine Sorgen machen solang der Puls noch über 40/min ist.
Hab auch schon Triathleten mit an die 30 bpm gesehen.
Du solltest allerdings nicht plötzlich mit dem Training aufhören, da dein Herz jetzt "anders" arbeitet ;-)

[LAH_in_GAZ]

Hmm.... die Steigerung könnte natürlich möglich sein ...

Kann es auch möglich sein, dass du den Puls in unterschiedlicher Lage gemessen hast?


So ging es mir doofer Weise. Ich hab gedacht, na gut ... bist eigentlich ganz sportlich, also so ein 60iger Puls wird schon drin sein ...

Na ja hab ihn gemessen, dann bin ich gerade mal auf 75-80 gekommen. Was war mein Denkfehler?

Ich hab ihn im Stehen gemessen ... also ich glaub kaum, dass es irgendjmd. gibt, der nen Ruhepuls von 30-50 im Stehen hat.

Und vielleicht ist das der Unterschied, den du dort beobachtet hast ... im Stehen 80-90 und im Sitzen bzw. Liegen einen Puls von 60 ...

mfg

[0815doc]

Was ist denn an einem 56er Puls "auszusetzen"? ist bei mir immer so...
dazu noch ein Druck von 110/70 (höchstens)...
hat nur einen Nachteil - Im OP muss man echt aufpassen nicht aus den Latschen zu kippen! :-))

[SuperSonic]

Hmm... wie ist das eigentlich, wenn man Betablocker nimmt und dann auf die Idee kommt, sportlich aktiv zu werden? Kann dabei nach längerer Zeit eine nicht mehr so "gesunde" Bradykardie entstehen?

Gruß,
SuperSonic

[Evil]

Das weniger, aber Du hast keine Leistungsreserve. Die blockierten Betarezeptoren wirken ja nicht nur positiv chronotrop sondern auch inotrop, d.h. das Herz-Kreislauf-System kann die geforderte Mehrbelastung schlecht bewältigen.

Das konnte ich letztes Jahr sehr eindrucksvoll bei einem Wanderer beobachten, in der Ebene war er einigermaßen flott, aber bei jeder Steigung war nur noch Schneckentempo drin.

[HonorisCausa]

Der Dopingstar Jan Ullrich hat einen Ruhepuls von 35

[LAH_in_GAZ]

aber nicht im stehen .... meine meinung ;)

[HonorisCausa]

aber nicht im stehen .... meine meinung ;)
da mußt du ihn selber fragen

[altalena]

Also, ich mach mir da ja jetzt keine großen Sorgen, schließlich ist 56 auch normal, ich war einfach nur überrascht, weil ich zuvor wirklich immer einen höheren Puls hatte und eben überlegt habe, woran das liegen kann. Na ja, und als einzige Änderung, die ich in den letzten Wochen vorgenommen habe, ist mir eben das Joggen eingefallen :-keks

[SuperSonic]

Das weniger, aber Du hast keine Leistungsreserve. Die blockierten Betarezeptoren wirken ja nicht nur positiv chronotrop sondern auch inotrop, d.h. das Herz-Kreislauf-System kann die geforderte Mehrbelastung schlecht bewältigen.
Oh ja, das mit der "Leistungsreserve" hatte ich ganz vergessen.

Aber muss es nicht negativ chronotrop und inotrop heißen?

Gruß,
SuperSonic

[hottentotte]

Die Rezeptoren wirken sozusagen positiv chronotrop/inotrop (Sympathikus greift an), die Medikamente blockieren diese Wirkung, also so to say neg. chrontrop/inotrop.