Ein schwerbehindertes Kind in der Bewerbung erwähnen?

[annekii]

Hallo!

Ich bin frisch approbiert und auf der Suche nach einer Stelle. Ich habe eine schwer mehrfachbehinderte Tochter (2 J.) mit Tracheostoma mit nächtlicher Beatmung. Sie geht ab September in den Kindergarten und wird danach von meinem Partner und nachts von einem Pflegedienst betreut. Es ist also kein Problem eine Stelle mit voller Dienstbelastung zu machen, weil auch, wenn sie krank ist und zuhause bleiben oder in die Klinik müsste, mein Partner zur Verfügung steht. Das hat auch schon das ganze PJ geklappt und wird auch in Zukunft so geregelt sein.
Würdet Ihr das in eine Bewerbung mit reinschreiben? Also der Ehrlichkeit halber? Oder lande ich dann sofort auf dem falschen Stapel? Und wenn ich beim Vorstellungsgespräch bin, soll ich dann etwas erwähnen?

Liebe Grüße
annekii

[Evil]

Ich kann Dir nicht sagen, ob Du dann auf dem falschen Stapel landest, das hängt auch von der Fachrichtung ab; bei z.B. Pädiatern mit ohnehin nicht so vielen offenen Stellen ist das dann sicher schwieriger.

Ich würde es aber erwähnen, einfach aus dem Grund, weil es immer einen schlechten Eindruck hinterläßt, wenn so etwas "plötzlich" rauskommt.

[supergirl17]

Ich denke, im Lebenslauf würde ich nur erwähnen, dass ich verheiratet bin und ein Kind (2Jahre) habe.

Wenn das Vorstellungsgespräch gut läuft und dann die Sprache auf die familiären Verhältnisse kommt, würde ich die Situation genauer erläutern- und warum kein Arbeitshindernis besteht. Mündlich geht, dass einfach besser.

[Festus]

Wenn Du gar nix sagst könnte es schon etwas probleme geben, wenn du auf einmal plötzlich (z.B. bei Krankheit deines Partners) viel weniger flexibel bist.

Aber wie supergirl17 meinte: leiber im Gespräch als in der Bewerbung -> Erstmal einen fuß in die Tür setzen.

[surfsmurf]

So wie ich das (http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,429971,00.html) verstehe, müsstest du es nicht angeben. Würde es aber auch so wie meine Vorredner - je nach Lage - evtl. im Vorstellungsgespräch erläutern....

[Stefy]

Liebe Annekii,

ich würde es im Lebenslauf erwähnen, aber auch erst bei Nachfrage im Bewerbungsgespräch genauer erläutern...Kann dir aus eigener Erfahrung sagen,daß die Frage kommen wird:"und was machen sie,wenn ihr Kind krank wird..."?Da ist es dann egal,ob dein Kind behindert ist,oder nicht!(sorry, wenn ich das jetzt so "daher sage", aber sobald man Kinder hat, ist man im Nachteil..Mein Sohn ist auch 2 und Ende September läuft mein befristeter Vertrag aus, genau dann habe ich einen Kindergartenplatz ( von 7.30 bis 14.30).Da man sich bei befr.Arbeitsverträgen 3 Monate vorher bereits arbeitslos melden muß, hatte ich schon ein "nettes" Gespräch mit dem Arbeitsamt..Und da wird mir doch glatt zum Vorwurf gemacht, mein Kind wäre ja nur bis 14.30 versorgt...Sorry, aber wie kinderfeindlich ist Deutschland eigentlich??? :-???

LG Stefy

[Druide]

@annekii

Das geht den, der dich einstellt, nichts an!

Es reicht folgendes in der Bewerbung: verheiratet, 1 Kind

Du schreibst, daß diese "Ausnahmesituation" in der Vergangenheit super organisiert war, also wird es auch nicht auffallen und "plötzlich irgendwo rauskommen", weil es einfach keiner merken wird.

[anba]

@Annekii

Ich würde Druides Vorschlag befolgen. Wenn Du im Vorstellungsgespräch auf das Kind angesprochen wirst, kannst Du immer noch mehr dazu sagen.
Davon abgesehen: Auch bei einem zum Zeitpunkt der Einstellung gesunden Kind kann später einmal eine Situation eintreten, in der man plötzlich durch das Kind mehr gefordert ist. Damit muss der Arbeitgeber bei jedem Arbeitnehmer mit Kind rechnen.

[Golfina]

Nur nicht unterkriegen lassen! Mit "rauskommen" hat das gar nichts zu tun; den Arbeitgeber geht das erst mal gar nix an. Drum würde ich es auch in eine Bewerbung nicht reinschreiben, das könnte auch so mitleiderheischend aussehen.
Ich habe auch nur "verheir., 2 Kinder" im Lebenslauf. Im Bewerbungsgespräch habe ich dann dargelegt, daß meine Kids eine Ganztagsschule besuchen, das Ganze im PJ auch gut gelaufen ist, wie im ganzen Studium auch schon.
Ob du deine familiäre Situation dann im Gespräch darlegst, kannst du von der vorherrschenden Stimmung abhängig machen.
Aber wir Mamas schaffen das schon alles, gell? Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg!

[funny]

Gebe ich Golfina Recht. "Rauskommen" klingt so, als verschweigst du etwas böswillig, was dann ein riesiger Schaden für die Klinik wird. Ist doch deine Privatsache. Ich würde dies unter keinen Umständen in den Lebenslauf schreiben. Wie soll das denn auch auf dem Papier aussehen? 1 Kind (behindert)??? Sieht seltsam aus. Wenn das Gespräch gut läuft und du das Gefühl hast, dass man mit den Leuten auch einigermassen reden kann UND sie etwas intensiver nach Kindern und deren Betreuung fragen, kannst du es ja erzählen. Ansonsten geht es die schlicht und ergreifend nichts an.

[Sackbauer]

Niemals erwaehnen, bitte! Geht die eh aber sowas von ueberhaupt nix an.

[gestern]

Hi,ich schreibe sogar nicht s wie alt meine Tochter ist...Sie ist 4 Mo alt und ich will das nicht im LL erwähnen. Bis jetz hat mir kein CA gefragt wie alt ist sie und wie versorgt...

[annekii]

Hallo!
Danke für die Antworten. ich habe leider vergessen zu antworten. ich habe im Lebenslauf nur Tochter mit Geburtsjahr erwähnt, aber auch etwas über sie und ihre Versorgung in den Text reingeschrieben. Im Gespräch wurde es dann auch thematisiert, und für gut befunden, dass die Sache geregelt ist.

LG
Anneke