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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diss und Literatur



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meistereder
09.08.2006, 15:47
Ich sitze z.Zt. mein extra genommenes Freisemester in der UB ab und versuche sowas wie eine Diss aus meiner verkorksten Lab.arbeit zu schreiben. Im Moment bin ich an der Einleitung und daher sehr viel mit Literatur beschäftigt. In Arbeiten von anderen sehe ich im Verzeichnis z.T. über 100 Literaturangaben, die irgendwo im Text eingearbeitet sind - ich komme bei mir aus dem Lesen nicht mehr raus, wenn ich soviel wälze. Wie macht ihr das? Liest man wirklich alles (ist ja auch viel unbrauchbares, was einem pubmed & Co liefern) oder besorgt man sich einfach 2-3 Reviews und schreibt die Zitate daraus ab? Meine Motivation nähert sich leider immer mehr dem Nullpunkt...

Sry finds grad echt stressig und komm kaum voran. Wer kennt ein paar gute Tips?

Die Niere
09.08.2006, 16:08
Kein Mensch hat wirklich die 150 Artikel gelesen, die er zitiert...das wär doch ein wenig übertrieben. Die meisten Artikel werden nur per Abstract gelesen, ein Teil wird teilweise (sorry....meine Grammatik ist heute nix) gelesen und nur ein geringer Anteil der zitierten Aritkel werden komplett durchgeackert.

gruesse, die niere

Lava
09.08.2006, 17:06
Eine ähnliche Frage stelle ich mir auch gerade... es gibt doch soooo schöne Reviews, die schon alle relevanten Artikel für mich rausgesucht haben. Kann ich das nicht einfach kopieren? :-D

Kackbratze
09.08.2006, 17:38
Wenn man nur Reviews zitiert bekommt man (zumindest hier in Gö und grantiert bei meiner Betreuerin) Ärger, schließlich sind reviews ja Zusammenfassungen, die auch nicht alles genau wiedergeben. SPätestens bei der Diskussion wird das Paperlesen relevant.

Ich hab bis jetzt 98% meiner zitierten Paper gelesen. Das hat aber auch mit Interesse zu tun....

Die Niere
09.08.2006, 17:58
Ich behaupte garnicht, dass das Paperlesen gerade in der Diskussion wichtig ist, aber gerade in der Einleitung werden Dinge zitiert, bei denen es nicht darauf ankommt, dass man das ganze Paper gelesen hat. Häufig bezieht man sich auch nur auf einen kleinen Teil einer Aussage. Und wenn einer in einem Paper einen heute sehr bekannten Pathway entdeckt und beschrieben hat, brauch ich das Paper dazu mit Sicherheit nicht komplett gelesen zu haben. Ich habe viel Zei tin die Experimente investiert, os dass ich ein adäquates Zeitmanagement zumindest beim Schreiben entwickeln musste :-)

gruesse, die niere, die von ihren 150 zitierten Artikeln ca. 20 komplett gelesen hat...

supergirl17
09.08.2006, 18:37
Ich wäre mit "Halblind-Zitaten" auch immer etwas vorsichtig-

eine Freundin von mir hat damit sehr unangenehme Erfahrungen gemacht:
sie hat eine Reference aus einem anderen Paper entnommen, das falsch zitiert hat (was gar nicht einmal soooo selten vorkommt), der Prof. hat es gemerktund hat von allen anderen Zitaten den Fulltext in Druckversion von ihr verlangt (Fernleihe läßt grüßen) :-kotz und wollte die Dissertation eigentlich komplett ablehnen mit der Begründung, einem der schon bei den Zitaten schummelt, kann man ja bzgl. der Richtigkeit der Ergebnisse gar nicht mehr vertrauen. :-???

Lava
09.08.2006, 18:59
Das ist natürlich übel.... aber es gibt schließlich soooo viele Paper, die bei Pubmed nicht in der Vollversion erhältlich sind! :-(

Bille11
09.08.2006, 19:14
tja, jetzt wird mir klar, wieso meine betreuerin meine paper als doppel haben will und die nochmal extra abheftet. sie toleriert max. 2-3 abstracts auf 30 paper... *feststell*

Evil
09.08.2006, 19:40
Ich hab meine 65 zitierten Paper tatsächlich gelesen, die meisten aber schon von Anfang an während der Laborarbeit. Deshalb ging die Literaturrecherche bei mir hinterher auch ziemlich fix, da braucht ich nur noch wenige zusätzlich Paper, und die habe ich nach Abstract ausgesucht.

Außerdem sind die Veröffentlichungen in dem speziellen Gebiet sehr überschaubar :-))

trina1081
10.08.2006, 03:09
Wie habt ihr das denn mit der Suche nach Literatur gemacht?
Ich kann ja von meinem Rechner zu Hause aus bei pubmed nur die Abstracts lesen.
Habt ihr direkt bei euch in der Uni-Bib gesessen und gesucht, um den vollen Artikel gleich zu haben oder habt ihr euch aufgeschrieben welches Abstract gut war und dann später in der Bib den Artikel geholt?

Gruss trina

Evil
10.08.2006, 07:20
Ich hab das relativ umfangreiche und aktuelle Archiv meines Doktorvaters regelmäßg durchsucht. Allerdings ist das auch komplett über ReferenceManager organisiert, da brauchte ich PubMed dann nur selten zu Rate zu ziehen.

medimädchen
10.08.2006, 07:26
Ich hab das große Glück im Wohnheim direkt am Uninetzwerk zu leben *lol* - damit kann ich auf die meisten Paper bei pubmed kostenlos in der Vollversion zugreifen....und das nutz ich natürlich schamlos aus.
Ich lese meistens auch nur die Abstracts oder je nach dem den Diskussionsteil der Arbeiten - aber komplett....nee würd ich auch gar nicht schaffen.
Nix desto trotz hab ich meine Paper auf dem PC gespeichert (als pdf) und nebenher im Ordner (mittlerweile sinds 3) vorliegen - sicher ist sicher.

entepaula
10.08.2006, 08:36
Ich habe den "Theorie-Teil" gerade so gut wie fertig. Hatte das gleiche Problem. Hab dann letztendlich viele meiner fast 200 zitierten Artikel als full text gelesen aber auch ganz oft nur das Abstract. Da steht ja meist ne Conclusion und das lässt sich als Zitat oft ganz gut einbauen. Vorsichtig wäre ich mit dem "Abschreiben" von Zitaten. Mir ist schon oft passiert, dass in einer Arbeit eine andere zitiert wurde und wenn ich das nachlesen wollte, stand meiner Meinung nach darüber garnichts drin.
Ich kann nur sagen, wie ich´s gemacht habe..... Ich habe jeden Artikel den ich gelesen habe, für mich in einem Satz mit eigenen Worten zusammengefasst und auf schmierzettel notiert samt Datum und Autor. Wenn ich dann am entsprechenden kapitel mit schreiben war, hab ich versucht, die Kernaussagen auf meinen Zetteln irgendwie dort einzubauen.
Mein Problem war irgendwie, dass man halt viele Dinge weiß, wenn man sich ne Weile oder sogar Jahre mit dem Thema beschäftigt hat, nur sucht man oft verzweifelt Arbeiten, wo das so erläutert wurde, dass man es auch zitieren kann ...

Allona
10.08.2006, 09:22
Hallo :-winky


Wie habt ihr das denn mit der Suche nach Literatur gemacht?
Ich kann ja von meinem Rechner zu Hause aus bei pubmed nur die Abstracts lesen.
Habt ihr direkt bei euch in der Uni-Bib gesessen und gesucht, um den vollen Artikel gleich zu haben oder habt ihr euch aufgeschrieben welches Abstract gut war und dann später in der Bib den Artikel geholt?

Ich habe mir zuhause einen VPN Client aus dem Rechenzentrum der Uni installiert, der simuliert, dass ich in der Uni sitze. Damit kann man ein paar Paper mehr auf dem heimischen Rechner lesen. Oft komme ich auch über meine Bibliotheksnutzernummer über die elektronische Zeitschriftenbibliothek an die Artikel. Leider nutzt das alles nicht immer etwas und dann nehme ich den Weg in die Bib eben auf mich.

Mit dem Übernehmen von Zitaten, bin ich auch etwas vorsichtiger geworden: Wie hier schon berichtet wurde, stimmen die nicht immer. Ich überprüfe zumindest immer die Richtigkeit der Quellenangabe und sehe auch das hoffentlich vorhandene Abstract durch. Wenn kein Abstract vorhanden ist (bei alten historischen Artikel so gut wie nie), dann lasse ich es entweder sein, oder besorge mir das Originial oder liste die Originalquelle mit "zitiert durch" Autor XY auf.

Grüßles,

Allona

Lava
10.08.2006, 19:18
Mein Problem ist, dass es über das große Thema KHK ungefähr eine Billion Papers gibt :-keks

OK, in den meisten steht das gleiche. Deshalb muss ich ja irgendwie rausfiltern, was für mich wichtig ist :-oopss

lore
10.08.2006, 21:11
druckt ihr alle papers auch aus? oder nur die wichtigsten oder nur die abstracts? ich selbst lese lieber und schneller auf papier als am bildschirm aber das werden ja unmengen von papier...

Gersig
11.08.2006, 02:13
Eben. Von daher lese ich pdf-Files gleich aufm Rechner (Toner ist teuer :-) )

Allona
11.08.2006, 08:30
druckt ihr alle papers auch aus? oder nur die wichtigsten oder nur die abstracts? ich selbst lese lieber und schneller auf papier als am bildschirm aber das werden ja unmengen von papier...

Mittlerweile drucke ich die Paper bzw. die Abstracts (wenn ich das Paper nicht habe) aus, die ich in der Doktorarbeit zitiere. Oft markiere ich mit gelbem Textmarker, die Aussagen, auf die ich mich beziehe. Den Rest habe ich, sofern als pdf vorhanden, einfach nur auf der Festplatte.
Als ich das nicht gemacht habe, bin ich in der Artikelflut, die es zu meinem Thema leider mittlerweile gibt, nahezu untergegangen. Allerdings stapeln sich jetzt Ordner mit Artikeln auf meinem Schreibtisch. :-((

Kackbratze
11.08.2006, 11:33
Ich hab nur die wichtigsten Paper, der Rest liegt ja im Internet....(Zitat Linus thorvalds: Ich habe keine Backups, ich lade alles in Internet hoch und wenn ich wes brauche, wieder runter )

abcd
11.08.2006, 12:50
Andere Möglichkeit der Literaturrecherche:
Die nette Dame der Pharmafirma, die uns den testkit zur Verfügung gestellt hat, hat mir nen ganzen Stapel passender Papers zugeschickt, als ich nen Poster zur Arbeit erstellt hab.