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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium - Berusfziel: Forschung



supergirl17
09.08.2006, 18:29
Würe mich mal interessieren, ob und wie viele von Euch das Medizinstudium mit diesem Ziel (biomedizinische Forschung) begonnen habt. Oder Euch während des Studiums dafür/dagegen entschieden habt-

ach ja und natürlich warum? :-))

Evil
09.08.2006, 19:26
Das war zu Beginn des Studiums eine mögliche Alternative für mich.

Aus diesem Grund habe ich auch nach dem Fiesikum eine experimentelle Diss begonnen, mich aber nach einigen Famulaturen und wegen des Arbeitsklimas im Labor für die Patientenversorgung entschieden.

Und wo ich für die verdammte Diss jetzt gut 5 Jahre gebraucht habe, bin ich froh, nicht mehr in der Forschung arbeiten zu müssen!
:-meinung

notarzt110
09.08.2006, 20:09
ich wollt von anfang an nicht in die forschung. das will ich auch nach wie vor nicht :-oopss

supergirl17
09.08.2006, 20:32
..und wegen des Arbeitsklimas im Labor für die Patientenversorgung entschieden...

Was war denn mit dem Arbeitsklima?


Fiesikum
I like that one :-top

Evil
09.08.2006, 21:17
Der Fiesikum-Gag ist nicht von mir :-blush

Naja, in dem Forschungslabor, in dem ich gearbeitet hab, da waren die "richtigen" Wissenschaftler wie Biologen und Biochemiker halt ziemlich herablassend gegenüber den Medizinern, das färbte sogar auf die MTAs ab.
Außerdem fand ich die Arbeit hinterher einfach zu frustrierend, Eletrophysiologie besteht schon zu 50% nur aus Fehlersuche, bei der Molekularbiologie (der ganze DNA-Kram) verbringst Du sogar 70% Deiner Zeit damit, herauszufinden, was mal wieder schiefgegangen ist.

Nee, nee, das ist nix für mich....

medimädchen
09.08.2006, 21:19
Nee Forschung wäre nix für mich. Mir fehlen dafür die grandiosen, brillianten oder einschlägigen Gedanken - bin da lieber für die Routinearbeit auf Station *gg* - nee aber ich bin nicht so das Labortier und genieß die aktive Arbeit mit immer neuen Patienten sehr.

Irina86
10.08.2006, 00:42
also ich interessiere mich shcon für forschung und das ist auch eines der gründe, warum ich medizin als fach gewählt habe (naja, hab mich jetzt erstmal dafür beworben :-D ) ... bereits in den letzten beiden schuljahren habe ich mich vor allem für meinen chemie-lk interessiert (habe auch durchschnittlich 14-15 punkte) .... danach kam mathe und dann erst biologie ...

ich weiß natürlich noch nicht, wie das arbeitsleben als forscherin aussieht, und ich weiß auch noch nicht, welchen beruf ich jetzt genau ergreifen werde .. ich schätze, dass sich das ganze im studium noch ändern könnte, dass ich plötzlich extreme freude dran haben werde, mit "jammernden" (sorry für den ausdruck) patienten umzugehen ...

kennt sich hier jemand mit labormedizin aus??? ih würde gerne eure erfahrungen zu dem thema hören ...

liebe grüße, irina

Grübler
10.08.2006, 12:13
Für mich ist die Forschung immer noch eine Alternative (unter vielen). Aber ne richtige Entscheidungsfindung wirds wohl erst nach dem Physikum geben; ich will erst mal ausprobieren, wie ich mit Stress auf Station so zurechtkomme - dann schaue ich weiter.

Gerade weil es so vieleMöglichkeiten in diesem Studium gibt, habe ich mich ja dafür entschieden :-dafür

Bier
10.08.2006, 12:38
kennt sich hier jemand mit labormedizin aus??? ih würde gerne eure erfahrungen zu dem thema hören ...


Was meinst Du genau mit Labormedizin? Die Forschung im Allgmeinen oder den Facharzt Labormedizin im Speziellen? Letzteres finde ich ziemlich öde, da man ja doch eher der "diagnostische Dienstleister" ist (Klinische Chemie und Blutausstriche etc.). :-sleppy

Forschung hat mich schon immer sehr gereizt, ich habe darum eine sehr ausführliche experimentelle Doktorarbeit gemacht. Diese hat mich, wie auch sonst, allerdings schon etwas ernüchtert. Molekularbiologische Forschung ist sehr frustran und wenn, dann sollte das Thema einen richtig gepackt haben, dann kann man über sowas hinwegsehen. Ich kann mir jedoch inzwischen nicht mehr vorstellen, an einem universitären Institut zu forschen und mein Leben dem Paperschreiben zu widmen (halte diesen ganzen Veröffentlichungszwang für extrem ätzend).

Ich hoffe sehr, dass sich in Zukunft dahingehend etwas ändert, dass man Klinikalltag und Forschung am Universitätsklinikum besser unter einen Hut bringen kann. Als interessante Alternative könnte ich mir noch die Arbeit in der freien Wirtschaft (Life Sciences) vorstellen, hier ist es jedoch ratsam, ersteinmal in dem Gebiet etwas klinische Erfahrung zu sammeln, in dem man sich später engagieren will. Also erstmal nen bisschen arbeiten und dann weiterschauen :-))

Lava
10.08.2006, 19:34
Als ich mit Medizin angefangen habe, war ich mir noch nicht sicher, ob ich überhaupt mit Patienten umgehen kann. Selbst das Sprechen mit fremden Personen fiel mir nicht leicht. Daher habe ich die Forschung immer als Alternative gesehen. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass ich nicht nur ganz gut mit Patienten umgehen kann, sondern dass es mir sogar viel Spaß macht! OK, die Empathie in Person werde ich nie werden, aber ich selbst schätze meine nüchterne Art eigentlich, denn ich mag keine Ärzte, die sofort auf Kumpel machen obwohl sie einen gar nicht kennen.
Zurück zum Thema. Ich hab auch ne experimentelle Diss angefangen und kann bestätigen, dass man viiiiiiiiiieeeeeeel Zeit damit verbringt herauszufinden, warum etwas nicht so klappt, wie es soll. Mein Eindruck ist, dass man einerseits den Spaß an der Arbeit im Labor braucht, aber auch ein gewisses Talent dafür. Einerseits verstehe ich unter diesem "Talent" einen Sinn für das Praktische. Wenn man praktisch denken kann, erleichtert einem das vieles. Wenn man abe richtig erfolgreich sein will, muss man in der Lage sein, sein theoretisches und praktisches Wissen so anwenden zu können, dass man damit Probleme lösen bzw. Ideen umsetzen kann. Mir fehlt dieses Talent leider etwas... zwar kann man viel lernen, weil es ja unglaublich viele Methoden gibt, aber man muss einfach in der Lage sein, diese dann auch vernünftig kombinieren und einsetzen zu können. Manche Menschen schaffen das scheinbar mühelos. Die packen etwas an und dann klappt es auch. Geduld und vor allem Ehrgeiz braucht man auch. Wenn's gut läuft, muss eben mal ein paar Stunden länger im Labor bleiben, um die gute Phase auszunutzen. Mich ruft dann doch imemr zu sehr der Fernseher, das Internet, ein Buch, mein Bett, das Strandbad...

Jemine
11.08.2006, 09:05
Was meinst Du genau mit Labormedizin? Die Forschung im Allgmeinen oder den Facharzt Labormedizin im Speziellen? Letzteres finde ich ziemlich öde, da man ja doch eher der "diagnostische Dienstleister" ist (Klinische Chemie und Blutausstriche etc.). :-sleppy

Dafür "reicht" dann ja auch ne MTAL-Ausbildung ;-)

Hm, zur Zeit verbringe ich ja die meiste Zeit im Labor, mit Geräten, die nicht mit einem reden, Blutproben, denen man nichts erklären kann und...
Ich merke, dass Laborarbeit auf die Dauer nichts für mich ist. Jetzt ist es noch ok aber mir fehlt die Arbeit mit und am Menschen. Zur Zeit mache ich KPP, da kann ich auch mal hier und da ein Pläuschchen mit dem Patienten halten (ok, als Arzt gestaltet sich das wohl schwieriger) :-)
Ich denke, um wirklich tagtäglich stundenlang im Labor zu sitzen und durch Mikroskope zu starren, braucht man viel Durchhaltevermögen. Für mich wär's wie gesagt nichts für immer. Von daher kann ich mir auch schlecht vorstellen, später nur in der Forschung zu arbeiten.

Lava
11.08.2006, 17:18
Man hat doch immer noch seine Kollegen im Labor! Viel hängt eben auch von denen ab und der Stimmung, die sie verbreiten.

Anasthasia
12.08.2006, 18:49
Also "Labormedizin" stelle ich mir ziemlich entspannt vor, für jemanden, der auch mal Kinder haben möchte (so wie z.B. ich) und sich einigermaßen viel Zeit für sie nehmen möchte (auch ich), muss das der ideale Job sein - Bluttransfusionen überwachen, Zellen anfärben, Kaffee trinken usw. Eigentlich schon super...

Aber dann frage ich mich wiederum, wofür ich mich 13 Semester lang mit so vielen Popelfächern,Riesenfächern, den 100000 Anamnesen und körperl. Untersuchungen abquäle - um dann Zugänge zu legen und ins Mikroskop zu kucken? Hmmm...

Ich finde es sollte einen eigenen Studiengang geben, die "Labormedizin". Dauer 3 Jahre, für all die familienfreundlichen intelligenten Frauen :-))

Patella
13.08.2006, 21:45
Ich finde es sollte einen eigenen Studiengang geben, die "Labormedizin". Dauer 3 Jahre, für all die familienfreundlichen intelligenten Frauen :-))

Ginge bestimmt leicht: einfach die MTAL-Ausbildung entsprechend umbenennen! Vom Aufwand & Wissensstand in Theorie & Praxis käme das hin....nebenbei bemerkt wäre es cool.... Jemine, Du siehst das sicher genauso, oder? ;-)

Grüssle,

Patella :-)

Irina86
14.08.2006, 00:34
euren beschreibungen zur labormedizin zufolge, ist die arbeit wohl ziemlich langweilig ... wie ist denn der verdienst so im durchschnitt - kennt sich jemand damit aus???

gibt es eine facharztausbildung, die sich "etwas" mehr mit forschung etc. beschäftigt, jedoch nicht ausschließlich damit zu tun hat, wenn ihr versteht, was ich meine ... ???
ich bin mir noch nicht sicher, ob das (forschung) wirklich so das richtige für mich wäre, fest steht nur, dass chemie und mathe meine besten fächer in der schule waren und ich mich für diese sehr interessiere, jedoch möchte ich keine reinen naturwissenschaften oder ähnliches studieren ... medizin finde ich passend, und wenn man das noch mit forschung verbinden könnte, habe ich gedacht, wäre es perfekt ...

was denkt ihr???

liebe grüße

BullaBulla
14.08.2006, 06:27
Hallo,

wie wärs denn mit sowas wie Molekularer Medizin bzw. Biomedizin? Das gibts in Göttingen, Bonn, Erlangen, Ulm..

Viele Grüße

Jemine
14.08.2006, 09:45
Ginge bestimmt leicht: einfach die MTAL-Ausbildung entsprechend umbenennen! Vom Aufwand & Wissensstand in Theorie & Praxis käme das hin....nebenbei bemerkt wäre es cool.... Jemine, Du siehst das sicher genauso, oder? ;-)

Grüssle,

Patella :-)

Hm, einerseits schon aber andererseits will ich ja gar nicht MTAL bleiben und Wartesemester will ich gefälligst auch weitersammeln :-)
Also die Ausbildung ist gut, sie ist spannend (meistens jedenfalls, aber wenn ich an klinische Chemie denke :-sleppy ), vielseitig und ja, sehr lernaufwändig. :-top
Natürlich gibts im Labor andere Kollegen und bei mir halt noch die Kommilitonen, mit denen man schnacken kann. Aber wenn ich stundenlang damit beschäftigt ist, irgendwelche Fitzel von Mikrolitern von Patientenseren zu pipettieren, konzentriere ich mich so, dass ich meist kaum zum Quatschen komme. Hihi, dabei bin ich doch sonst so Multitaskingfähig :-D

Festus
15.08.2006, 22:34
gibt es eine facharztausbildung, die sich "etwas" mehr mit forschung etc. beschäftigt, jedoch nicht ausschließlich damit zu tun hat, wenn ihr versteht, was ich meine ... ???



Aus eigener Erfahrung und von dem was ich bei anderen sehe, kann ich da Neuro oder Psychiatrie empfehlen. Da ist die Forschung oft nicht so Laborfixiert und kann daher etwas flexibler gehandhabt werden.