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Relaxometrie
10.08.2006, 21:06
Hallo,

bei uns am Krankenhaus können wir PJler an den Wochenenden einen freiwilligen und bezahlten Blutabnehmdienst machen. Auf 5 internistischen Stationen (und noch auf anderen Stationen, auf denen verstreut ein paar internistische Patienten liegen) nehmen wir dann Blut ab.
Bisher gehöre ich noch zu denjenigen, die eher langsam sind, was teilweise daran liegt, daß ich wirklich immer desinfiziere, Handschuhe anziehe, mir bei komplizierteren Venenverhältnissen einen Stuhl ans Bett stelle und die Arme (und Beine) in aller Ruhe und in einer für mich bequemen Haltung nach punktierbaren Gefäßen absuche, und hinterher auch oft, zumindest wenn der Patient es wünscht, ein Pflaster klebe.
Jetzt suche ich noch nach ein paar Tips, wie man sich das Leben bei der Blutabnehemerei vielleicht etwas erleichtern kann, und wie man noch ein wenig Tempo in die Sache bringen kann. Hat jemand Ideen?

Tahel
10.08.2006, 21:58
Pflasterkleben würde ich weglassen, dann drücken die Patienten selber besser drau :-D
Ansonsten kansst Du von den beschriebenen Tätigkeiten meiner Ansicht nach nichts weglassen, aber vielleicht geht dass ja mit der Zeit alles ein bisschen schneller. Was ich immer mache ist, als erstes denn Stausschlauch an den Arm, während das schön staut, kann ich mir dann die Handschuhe anziehen, dann wir die ausgewählte Stelle desinfiziert und während die Desinfektion wirkt, baue ich den Adapter an den Butterfly (bzw. Nadel an die Spritze), so wird wenigstens ein bisschen Zeit gespart. :-)

Zoidberg
10.08.2006, 22:01
Hallo Kalium erhöht durch Hämolyse bei so langem Stauen :-oopss

Lava
11.08.2006, 17:14
Nimm keine Butterflys sondern Nadeln und zwar die gelben, nicht die grünen. Dann geht das fix wie nix :-))

Kenne auch genug Ärzte, die die Monovetten gleich aufziehen bis Anschlag oder schon vor dem Anstöpseln bis Anschlag aufziehen. Wir wissen zwar alle, dass der mechanische Stress nicht gut ist für die Erys, aber manche machen's halt :-nix

Tahel
11.08.2006, 18:30
Hallo Kalium erhöht durch Hämolyse bei so langem Stauen :-oopss
Na, so ewig braucht man ja dann auch wieder nicht zum Handschuhe anziehen und Butterfly zusammenbasteln...

Tombow
11.08.2006, 18:41
Nimm keine Butterflys sondern Nadeln und zwar die gelben, nicht die grünen. Dann geht das fix wie nix :-)

so isses. kann ich jedem auch nur empfehlen.

Ine
11.08.2006, 18:43
ich würde auch sagen:nimm keine Butterflys, sondern die Nadeln (bei uns gab's nur grün), geht meiner Erfahrung nach viiel schneller!
Also jetzt mal ne andere frage: zieht ihr euch beim Blutabnehmen für jeden Patient neue Handschuhe an??? Also ich nur, wenn ich gesehen hab, dass ich irgendwo ans Blut gekommen bin. Ansonsten am Anfang einmal Handschuhe an, dann die Station durch Blut abnehmen, am schnellsten mit Nadel, und fertig.

Lava
11.08.2006, 19:01
Und dann verteilst du schön die Keime durch die ganze Station??? :-D Vom hygienischen Standpunkt aus ist das ja eine Katastrophe, was du da schilderst!!!

Relaxometrie
11.08.2006, 19:50
Danke für die bisherigen Tips :-)

Was die Handschuhe betrifft: Ja, ich ziehe bei jedem Patienten neue Handschuhe an, bzw. nutze inzwischen nur noch einen Handschuh pro Patient, damit ich wenigstens eine Hand habe, mit der ich im Zweifel mit Blut in Berührung kommen kann.
Was die Hygiene bei der Variante "ein Paar Handschuhe für die gesamte Station" anbetrifft: man kann die behandschuhten Hände so desinfizieren, als ob man die Haut desinfizieren würde. Wenn ich also nach jedem Patienten die Handschuhe anlasse und mit Desinfektionsmittel einreibe, ist für den nächsten Patienten aus Sicht der Hygiene alles ok, und ich bin ohne größere Handschuhverschwendung geschützt.
Das einzige, was mich von dieser Taktik abhält, ist die Tatsache, daß es doof aussieht, wenn man mit Handschuhen von Zimmer zu Zimmer rennt. Es wird nämlich wahrscheinlich jeder denken, daß die Handschuhe dreckig sind, und wird eine Diskussion beginnen, warum ich mit diesen Dreckshandschuhen alles anfasse.

test
11.08.2006, 20:16
Danke für die bisherigen Tips :-)

Was die Handschuhe betrifft: Ja, ich ziehe bei jedem Patienten neue Handschuhe an, bzw. nutze inzwischen nur noch einen Handschuh pro Patient, damit ich wenigstens eine Hand habe, mit der ich im Zweifel mit Blut in Berührung kommen kann.
Was die Hygiene bei der Variante "ein Paar Handschuhe für die gesamte Station" anbetrifft: man kann die behandschuhten Hände so desinfizieren, als ob man die Haut desinfizieren würde. Wenn ich also nach jedem Patienten die Handschuhe anlasse und mit Desinfektionsmittel einreibe, ist für den nächsten Patienten aus Sicht der Hygiene alles ok, und ich bin ohne größere Handschuhverschwendung geschützt.
Das einzige, was mich von dieser Taktik abhält, ist die Tatsache, daß es doof aussieht, wenn man mit Handschuhen von Zimmer zu Zimmer rennt. Es wird nämlich wahrscheinlich jeder denken, daß die Handschuhe dreckig sind, und wird eine Diskussion beginnen, warum ich mit diesen Dreckshandschuhen alles anfasse.

Händedesinfektionsmittel ist aber nicht für Handschuhe gedacht.
Sofern ich mich recht erinnere vermindert es auch deren Schutzfunktion.

Lava
11.08.2006, 20:16
Beim Desinfizieren der Handschuhe entstehen aber Risse und Löcher. Jedenfalls wurde uns davon in der Hygiene dringend abgeraten :-nix

Ine
11.08.2006, 21:31
hmm ja, ich muss euch ja absolut recht geben... und muss zugeben, dass ich mir in meinem Innere-Tertial damals darüber gar keine Gedanken gemacht habe. Hab das einfach so gemacht wie mein Stationsarzt das auch gemacht hatte... :-oopss .
Wenn man allerdings ohne Handschuhe Blut abnimmt und sich zwischendurch nicht die Hände desinfiziert, kommt es eigentlich aufs gleiche raus, wie mit Handschuhen bei allen Blut abzunehmen (es sei denn man hatte natürlich direkten Blutkontakt, dann zieh ich die ja auch immer aus).

test
11.08.2006, 21:38
hmm ja, ich muss euch ja absolut recht geben... und muss zugeben, dass ich mir in meinem Innere-Tertial damals darüber gar keine Gedanken gemacht habe. Hab das einfach so gemacht wie mein Stationsarzt das auch gemacht hatte... :-oopss .
Wenn man allerdings ohne Handschuhe Blut abnimmt und sich zwischendurch nicht die Hände desinfiziert, kommt es eigentlich aufs gleiche raus, wie mit Handschuhen bei allen Blut abzunehmen (es sei denn man hatte natürlich direkten Blutkontakt, dann zieh ich die ja auch immer aus).

Das mans noch schlechter machen könnte, machts meiner Meinung nach auch nicht besser.... :-meinung
Ich würde zumindest nach jedem Zimmer Hände desinfizieren und Handschuhe wechseln sofern sie vorher immer sauber geblieben sind, sonst wechseln.

nowiamsober
12.08.2006, 17:40
also, ich desinfizier mir die Finger nur wenn der Sterilium-Spender auf dem Zimmer grad nicht leer ist.

Das mit den Handschuhen is sone Sache...bei schwierigen Gefäßverhältnissen, bekomm ich das einfach nicht hin mit den Teilen. Und das es viel zu viele fette Ü60-Diabetiker is sonem Krankenhaus gibt, muss ich schon ziemlich oft ohne Handschuhe dran.

Was ich in meinem ersten Tertial wirklich skandalös fand, war die Sache mit dem Abwurf, bzw. mit dem Nichtvorhandensein desselbigen. Wenn man also von Zimmer zu Zimmer ging sammelten sich immer mehr offene Nadeln auf dem Sprtzentablett an und es ist im Nachhinein erstaunlich, dass sich in der Zeit niemand von uns gestochen hat...in den anderen KH's in denen ich war gabs immer son kleinen mobilen Abwurf fürs Tablett.
Man kann auch schneller arbeiten, wenn das alles komplett durchdacht ist und man nicht ständig auf die nadeln aufpassen muss oder das Tablett mal wieder nicht vollständig bestückt war....

Ine
13.08.2006, 08:23
ja, das gabs bei mir auf Station auch, dass für jede Blutentnahme eine Nierenschale (Tupfer, Monovetten, Zettel, Nadel) gerichtet war, und die Ärzte dann die gebrauchte Nadel in die Nierenschale zurückgelegt haben. Hat mich echt gestört, so dass ich dann einfach das Spritzentablett der Schwestern genommen hab (die hatten mehrere und haben mir gern eins abgegeben), wo auch ein kleiner Abwurf drauf war. Dann bin ich halt mit den Nierenschalen und dem Tablett in die Zimmer, aber Hauptsache die Nadeln sind weg!

Ja, kenne das Problem mit den Patienten ohne Venen, anfangs hab ich auch keine Handschuhe angezogen, aber mit konsequenter Übung ging es dann am Schluss eigentlich auch mit Handschuhen, noch was zu kriegen. Und so wie ich mich jetzt nochmal erinnert hab, hab ich auch selten bei mehr als einem Zimmer (also max 4 Patienten) die gleichen Handschuhe angehabt, weil ich dann eh wieder ins Stationszimmer gelaufen bin und neue Nierenschalen geholt hab.

Leeze
14.08.2006, 18:21
Noch ein Tipp zum Zeitsparen:
Wenn ich am Wochenende auf 5 Stationen Blutabnehmen soll (wird hier auch bezahlt) nehm ich EIN Tablett mit, auf dem alles drauf ist was ich brauche. Nichts nimmt mehr Zeit weg als sich auf jeder Station neu seine Sachen zusammenzusuchen. Außerdem stell ich mir immer einen Becher aufs Tablett für die kleinen Abfälle, dann muss ich nicht in jedem Zimmer neu den Mülleimer suchen (unter dem Waschbecken? unterm Tisch? :-D )
Wenn man mehrere Blutabnahmen pro Zimmer hat und Marcumarpatienten und Omas, die nicht richtig auf den Tupfer drücken können, haben sich mehrere Stauschläuche bewährt! Dann kann man am Nachbarbett schonmal weitermachen, während der erste Stauschlauch noch (sanft) drückt.
Und die Blutröhrchen in der richtigen Zimmerreihenfolge zu orden ist ja klar, wenn das nicht sowieso schon gemacht ist.

apple
14.08.2006, 18:35
Klingt ja nach Akkordarbeit :-))

Relaxometrie
14.08.2006, 18:57
Wenn ich am Wochenende auf 5 Stationen Blut abnehmen soll, nehm ich EIN Tablett mit, auf dem alles drauf ist was ich brauche.
Das klingt zwar logisch, und ich würde es auch gerne so machen. Aber bei uns gibt es gar nicht so große Tabletts, daß man darauf den Bedarf für 5 Stationen bunkern könnte. Und ist das eine Tablett nicht so schwer und unhandlich, daß man es gar nicht mehr mit einer Hand tragen kann? Rein logistisch muß man doch andauernd Türen auf und zu machen, so daß eine freie Hand nicht schadet ;-)
Am effektivsten wäre es, einen dieser kleinen rollbaren Tische mit dem gesammelten Bedarf zu bestücken, und damit dann über die Stationen zu düsen.

Albaner
15.08.2006, 20:03
Hallo Freunde

Ich persönlich ziehe fast nie Handschuhe an, es sei denn ich habe Kratzspuren oder Wunden in der Hand wo die Infekrionsgefahr zu gross ist. Sogar dann wenn ich weiss dass ich bei einem Hep B oder C oder HIV Patienten Blut abnehmen muss verzichte ich auf Handschuhe. Ich komme mit Handschuhen eben nicht zurecht und das Fingerspitzengefühl ist nicht so sensibel wie es sein sollte. Wenn ich mich stehe, hilft ja sowieso das Handschuh nichts, wenn ich Blutspuren vom Patienten auf die Hand abbekomme, dann eben schnell mit dem Tupfer abwischen und desinfizieren, ist aber kaum der Fall gewesen wenn man es Aufmerksam macht.
Einen Stuhl nehmen und mich vor dem Patienten hinsetzen und mich bequem machen habe ich nie gemacht und für mich ist nur Zeitverlust umsonst. Einfach schnell dem Patienten Bescheid sagen dass abgezapft werden soll, schnell ne schöne punktierbare Vene absuchen und picksen :-)) :-)) und zwar bei Patienten mit schönen Venen, immer mit einer normalen Nadel (grün oder gelb) denn das erhöht das Sicherheitsgefühl. :-party :-winky

Gruss

Festus
15.08.2006, 22:22
Setzen bringt meiner Meinung nach wenig. Kostet endlos Zeit und macht (mich) eher nervöser als ruhiger.

Der Trick lautet: Immer nur los; nicht zu lange drücken und fummeln und tasten und schauen...


Und bei mir immer mit Handschuhen, ohne find ich das Gefühl echt komisch.