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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium und Jura parallel? Evtl. in Münster.



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Christian Sonne
22.07.2002, 09:36
Hallo,

ist es möglich, neben dem Medizinstudium "nebenher" noch ein anderes Fach zu studieren? Ich meine nicht fachlich, oder vom Arbeitsaufwand her, sondern rein zeitlich.

In Medizin gibt es ja Anwesenheitszeiten, zu den man auf jeden Fall hingehen muss. Die Vorlesungen sind doch soweit ich weiß fakultativ. Zu den Seminaren und Praktika sollte man dann aber doch anwesend sein, oder ... ?

Ich überlege in Münster zu studieren, weiß jemand wie dort die Pflichtteilnahmezeiten sind?

Christian

22.07.2002, 18:56
ja, bist Du denn des Wahnsinns?...
NUR Medizin ist manchmal schon echt ne Herausforderung für Körper und Geist...vom manchmal arg strapazierten Verständnis von Lebensgefährten und Kopfschütteln von Freunden woll`n ma´ gar nicht reden...
Die nicht so stressigen Zeiten nutze ich dazu, alles nachzuholen:)
Wenn ich gerade dann noch Gesetzesbücher wälzen müßte...na Gute Nacht. Irgendwann ist der Akku auch leer...

Davon mal abgesehen ist schon vieles hier anwesenheitspflichtig...mit meist nur 1 Fehltermin,
mit so nem Doppelstudium muß man bestimmt verdammt gut planen können...
der Lernaufwand ist bestimmt auch nicht ohne...ganz bestimmt sogar.



da hast Dir ja ganz schön was vorgenommen...

Andi01
22.07.2002, 21:14
:-dafür

MUHHHAAAAAAAAAHH !

vielleicht neben dem Medizin und Jurastudium noch ein Mathestudium dranhängen, damits nicht langweilig wird ???


:-))

23.07.2002, 01:15
Prinzipiell ist es kein Problem, Medizin und Jura nebeneinander zu studieren, da es bei Jura keine Pflichtanwesenheitszeiten gibt. Das einzige Problem ist in den ersten Semestern die Frage, ob man sich für beide Fächer gleichzeitig einschreiben kann. Das hängt allerdings von der jeweiligen Uni ab. Man muß aber bedenken, daß diese beiden Fächer völlig verschiedene Denkweisen erfordern. Während Medizin reines Pauken ist, muß man bei Jura eher wenig auswendig lernen, sondern vielmehr in Zusammenhängen denken. Es ist eher logisches und systematisches Denken gefordert. Sogesehen handelt es sich eigentlich um eine gute Abwechslung vom stupiden Lernen im Medizinstudium. Was den Zeitaufwand angeht darf man Jura auch nicht unterschätzen. Wenn man keine Zeit verlieren will und beides völlig parallel in 12 Semestern schaffen will, wird es schon sehr schwer.

23.07.2002, 10:49
Lol da hat aber einer große Pläne. Ich hab mit dem Medizinstudium allein schon genug zu tun. Und ab und zu was auuserhalb des Studiums erleben, möchte man ja auch noch. Die Idee ist völlig illusorisch.
Bei mir gibts ein paar Leute die noch parallel Chemie studieren, und die kommen schon kaum nach, obwohl es Schnittpunkte zwischen den Fächern gibt.
Wenn du es tatsächlich schaffen solltest, auch noch in Jura ein Platz zu ergattern, prophezei ich dir nach spätesens 2 Semestern ein Nervenzusammenbruch.

Christian Sonne
23.07.2002, 10:52
Hallo,

danke erstmal für die aufmuternden Kommentare :-) Zum blödsinnigen Auswendiglernen ist ein wenig strukturiertes Denken wie es in Jura vermittelt wird bestimmt nicht falsch ...

Ich wollte eigentlich nur wissen, wie es mit den Präsenszeiten aussieht. Bisher habe ich BWL und Germanistik studiert, und da ist auch viel Show ... M.a.W. soviel muss man dafür auch nicht tun (gerade bei letzterem ist es sogar kontraproduktiv!)

Sorry, bei 8 Prozent Durchfallquote kann ich beim Medizinstudium ehrlich gesagt nicht glauben, dass man es nicht auch mit wenig Aufwand schaffen kann. Hängt natürlich von mehreren Faktoren ab, aber wenn wirklich fast jeder der seinen Studienplatz in Medizin bekommt auch seinen Abschluss in den Händen halten wird, fehlt es mir ein wenig an Respekt ... (Der kommt vielleicht noch im Laufe des Studiums :-) So Fächer wie Mathe und Physik, die erheblich höhere Studienabbrecher vorweisen (lassen wir mal Laberfächer wie Germanistik u.ä. außen vor, s.o.) kann man eben nicht mit Fleiß und Hingabe schaffen, entweder man ist helle oder nicht ...

Muss ich denn nun bei Medizin jeden Tag 10 Stunden anwesend sein? Variiert das sehr stark von Uni zu Uni oder sind die teilnahmepflichtigen Veranstaltungen in der Approbationsordnung geregelt? In Münster wird ja angeblich Wert auf "praxisbezogene Ausbildung" gelegt, heißt das mehr Praktika die teilnahmepflichtig sind ???

Christian

23.07.2002, 11:02
In der Vorklinik ist alles Pflicht, und du wirst bei manchmal 2 Praktika in der Woche ( die mitunter den ganzen Tag dauern), kaum schaffen noch Jura "nebenbei" zu studieren. Auch wenn du ein Überflieger sein solltest, so hat dein Tag auch nur 24 h . Abgesehen davon ist in allen Kursen und Seminaren Anwesendheitspflicht, mit meistens nur 1 Fehltermin.
Und unvorbereitet zu den Kursen sollte man auch nicht hingehen.
Die meisten Seminare und Kurse sind Prüfungsseminare. Unvorbereitet sein, heisst ganz schnell sich ein Fehltermin einzuhandeln. Komm runter von diesem Tripp, ansonsten fällst du im Medizinstudium sehr schnell auf die Nase.

23.07.2002, 11:03
Ja du musst bei manchen Veranstaltungen 10 h an der Uni sein.

23.07.2002, 11:16
Ähm die Durchfallquoten beziehen sich auf die Leute , die auch zum Physikum zugelassen wurden. Also alle Scheine auch geschafft haben, um zum Physikum überhaupt zugelassen zu werden. Aber frag mal die Leute die erst gar nicht zun den Prüfungen zugelassen werden. Dann realtiviert sich das mit den angeblichen 8% Durchfallqoute sehr schnell.
Und ich gebs dir schwarz auf weiss , dass wenn du mit so einer Einstellung Medizin studieren willst, die Profs dir ganz schnell zeigen werden, wo der Hammer hängt.
Gruss

Sven

Christian Sonne
23.07.2002, 11:22
Okay, danke für die Antworten.

Ich habe vor einem Jahr mal mit einem Medizinstudenten über's Studium gesprochen und er meinte dass man da viele Sachen auch verstehen kann und das Studium doch nicht nur aus Auswendiglernerei besteht (in vielen Fällen nur dann wenn man die Materie nicht kapiert hat). Wie seht ihr das?

Ich habe jetzt noch eine Fragen, hoffentlich eine weniger dumme: Macht euch das Medizinstudium denn überhaupt Spaß? Ich meine das Studium und nicht etwas das was ihr später macht oder das ihr Leuten helfen könnt oder was auch immer. Macht das Studium Spaß? Ist es lustig, die Knochen auswendig zu lernen? Klingt echt provokativ, aber es kann ja sein, dass das nur Grundlagen sind, und man durch Patientenkontakte (meinetwegen in dem ersten Semester auch in der Leichenhalle) wieder so motiviert wird, dass man mit der Studienwahl zufrieden bleibt.

Gibt es denn im Internet auch schöne Seiten über Berufsinformationen für fertige Ärzte? Hier im Forum und auf medizinstudent.de geht's ja rund um das Studium, vielleicht ist ja irgendwo im Netz auch eine Homepage über die Zeit danach ... ?

Christian

Christian Sonne
23.07.2002, 11:26
An Sven:

Wenn die acht Prozent Durchfallquote wirklich erst vom Physikum an gemessen wurde, würde mich das doch sehr überraschen. Diese Zahl stand gestern in der Zeitung und wurde mit anderen Zahlen für andere Fächer veröffentlicht. Dass auch diese Durchfallquoten erst nach der bestandenen Zwischenprüfung oder auch einem bestandenen Vordiplom ermittelt wurden glaube ich nicht.

Kannst du mir bitte irgendeine beliebige Quelle nennen, die aussagt, dass es nach dem Physikum um die acht Prozent Durchfallquote gibt? Danke schon einmal im voraus.

Christian

23.07.2002, 11:39
Ich wollte nur mal kurz in die Diskussion "einschmeißen", daß es sich bei den 8%, falls Ihr Euch da auf die aktuelle Studienabbrecher-Statistik bezieht, nicht um eine Durchfallerquote, sondern um eine Abbrecherquote handelt. Abbrechen können (und tun) auch Leute, die die Prüfungen bestehen, aber plötzlich den Sinn im Beruf (incl. PJ, AiP, schlechte Arbeitszeiten u.s.w. u.s.w.) nicht mehr sehen.
Die reine Durchfallerquote müsste also eigentlich, wenn man die freiwilligen Studienabbrecher von den 8% abzieht, kleiner sein.

Im Physikum sind in den letzten 10 Jahren immer 20-25% der Physikumskandidaten durchgefallen. (Quelle : neueste Auflage der Schwarzen Reihe "Physiologie")
Die meisten von denen, die durchgefallen sind, scheinen es aber dann im zweiten Anlauf zu schaffen und erscheinen, wenn's normal weitergeht im Studium, in keiner Durchfallerstatistik mehr.

Für die Durchfallerquoten für die Zeit nach dem Physikum hab' ich gerade keine Zahlen da.

Gruß, Bettina

Christian Sonne
23.07.2002, 11:54
An Bettina:

Danke für die schnelle Info.

An Alle:

Die Durchfallquote ist also unter acht Prozent. Es gibt aber den Mythos, Medizin sei so schwer, man müsse unmenschlich viel arbeiten und so weiter. Von den Studienanfängern sind aber mindestens 90 Prozent in der Lage Medizin zu studieren.

Mathematik - Studenten hingegen sind auch nicht gerade dumm und auch nicht faul. Die Abbrecher - Quote liegt bei 80 Prozent.

Liegt das wirklich nur darin, dass Medis a) motivierter sind b) mehr arbeiten?

Ich schließe jetzt mein BWL-Studium ab und da wurde in den ersten Semestern gesiebt ohne Ende. Das Vordiplom hat gerade mal die Hälfte gemacht ... Faul waren wir BWL-Studenten auch nicht.

ein ratloser
Christian

23.07.2002, 12:02
An welchen Unis könnte man sich denn - rein theoretisch natürlich - sowohl für Medizin als auch für Jura einschreiben? Ich glaube nicht, dass die allseits geschätzte ZVS dazu ihren Segen zu geben geneigt ist.

23.07.2002, 12:04
Worauf soll sich denn die Durchfallquote sonst beziehen, wenn nicht auf die Staatsprüfungen? Ich habe mit 160 Leuten angefangen, davon waren nach 2 Semestern vieleicht noch 110 Leute dabei. Physikum haben dann nach 4 Semestern gerad mal 55 Leute gemacht, und davon sind 6- 7 Leute durchgefallen.
Aber man muss erst mal schaffen, zum Kreis derer zu gehören, die überhaupt zugelassen werden, und da relativiert sich das mit den 8% meiner Meinung nach. Zumindest ist" freiwillige Abrecherquote" sehr hoch.
Auf www.impp.de, findest du zumindest die Statistiken der Staatsprüfungen, mit der Durchfallquote für jede Uni.


Gruss Sven

23.07.2002, 12:12
Wenn du tatsächlich glaubst, dass man Medizin mal eben so nebenbei studieren könne, als Hobby sozusagen, wirst du dich noch stark wundern, wieviel Wissen man sich in kürzester Zeit eintrichtern muss, und wieviele dabei auf der Strecke bleiben.
Und wie Sven schrieb, so beziehen sich die offiziellen Durchfallquoten auf die Examen, und da werden nur die Leute erfasst, die die Zulassung erhalten haben.

Christian Sonne
23.07.2002, 12:44
Wenn die acht Prozent wirklich nur von den Staatsprüfungen herkommen, wurden gestern in der Zeitung Äpfel mit Birnen verglichen. Bei den anderen Fächern (Germanistik, Sozialwissenschaften, Jura) wurde nämlich von den Studienanfängern ausgegangen.

Christian

Christian Sonne
23.07.2002, 12:50
Also, auf die Gefahr hin dass es natürlich dumm ist nach Statistiken zu urteilen, habe ich mir mal http://www.impp.de/pdf/Erg_MedF02.pdf angesehen. Da gibt's in der ersten Statistik 20% Durchfallquote, in der zweiten 0% (??) und in der dritten auch 0%(???). Ehrlich gesagt, habe ich diese Statistiken nicht so richtig verstanden, aber ich bin ja schließlich auch derzeit ein dummer BWLer :-)

Zum gleichzeitigen Einschreiben für mehrere ZVS-Fächer: Das ist hier in Münster kein Problem.

Christian

23.07.2002, 18:31
hallo...

fern sei es mir irgendjemand etwas ausreden zu wollen - vielleicht bist Du ja wirklich ein genie mit photographischem gedächtnis...

was mich nur interessieren würde - willst Du eigentlich Arzt werden, oder Medizin nur so zum Spaß (und aus interesse) studieren? Oder vielleicht wegen des gewissen prestiges was doch noch am Arzt (und auch Anwalt) - sein haftet? wenn ja, dann nur zu - nur ob es mit Medizin und Jura noch zu viel Spaß beim studium kommt, ist fraglich - auch wenn Du noch so interessiert bist, braucht der Mensch pausen vom arbeiten...

Solltest Du aber wirklich Arzt werden wollen, würde ich mir noch mal schwer überlegen, ob Du das mit so einer Einstellung weiterverfolgen solltest. Es gehört noch mehr dazu ein guter Arzt zu werden als irgendwie mit Pauken das Studium zu schaffen. Und wenn Du so intelligent bist wie Du anscheinend denkst, könntest Du das besser nutzen indem Du dich weiter und breiter in die MEdizin vertiefst als das Studium es vorschreibt. Wenn Du interessiert bist kann ich Dir garantieren dass es auch ohne Jura nicht langweilig wird!

Christian Sonne
23.07.2002, 21:21
Hallo,

nochmals zur ZVS: Es ist überhaupt kein Problem, sich für alle ZVS-Fächer gleichzeitig an einer NRW-Uni einzuschreiben. Du erhälst jedes Semester nur ein ZVS-Fach. Ruf mal dort an, wenn du auch noch ein weiteres ZVS-Fach studieren möchtest. Die Leute sind hilfsbereit ...

Zu Sven:

Die acht Prozent sind dann natürlich anders zu gewichten als ich es gestern in der Tageszeitung gelesen habe. In den anderen Fächern wird - soweit ich das weiß, anders kann ich es mir aber nicht vorstellen (es gibt ja in Germanistik, BWL keine Anmeldungen zu Staatsprüfungen) - von dem Verhältnis Absolvent zu Studienanfänger ausgegangen.

Das Medizinstudium scheint dann doch vielleicht Niveau zu haben (acht Prozent haben mich schon arg verunsichert - wie wäre sowas eigentlich möglich?? Auch in Stanford und Harvard gibt's mehr Studienabbrecher und dort kommen auch nicht nur schlechte Leute hin).

Die Diskussion wäre dann auch zu Ende.

Christian