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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eure Meinung zu meinen Zukunftsplänen?!



kia25
20.08.2006, 16:04
Hallo,

ich bin schon seit einiger Zeit stille Mitleserin und habe schon viel aus diesen Foren für mich und meine Entscheidungen mitnehmen können.
Vielleicht könnt ihr mir in meinem speziellen Fall aber doch noch etwas konkreter helfen.

Ich stehe kurz vor der Entscheidung, meinen jetzigen Beruf (völlig Medizin-fremd, bin Buchhändlerin - leite momentan aber u.a. unsere Medizin-Abteilung :-) ) an den Nagel zu hängen, aus vielen verschiedenen Gründen. Es stellt sich daraufhin natürlich die Frage: Was nun?

Für mich steht schon länger, nach reiflicher Überlegung, vielen Gesprächen und letztendlich einer eingehenden charakterlichen Prüfung meinerseits fest, dass ich in einem medizinischen Beruf arbeiten will, obwohl ich in meinem bisherigen Lebenslauf für Außenstehende (!) keinerlei Ambition zur Medizin vorweisen kann. Manche Sachen öffnen einem eben erst im Laufe der Zeit die Augen :-)

Ich bin 25 und denke mir, wenn noch einmal vorn vorn beginnen, dann jetzt! Ich möchte aber keine Krankenpflege-Ausbildung o.ä. beginnen, da ich jetzt schon weiß, dass mir das "zu wenig" wäre und ich später doch noch studieren wollen würde.

Ist das naiv (weil ich ja, außer aus Erzählungen, keine Ahnung vom med. Alltag habe)?

Meine Planung sieht so aus:
entweder

kündigen zum 1.3.07, danach dreieinhalb Monate RettSan, danach 3 Monate KPP, zum WS Studium Humanmedizin

oder - der kürzere Weg -

kündigen zum 1.1.07, dann 3 Monate KPP, zum SoSe Studium

Was haltet ihr von meinen Plänen? Was fändet ihr sinnvoller?
Freue mich sehr auf eure Meinungen,

Kia

Festus
20.08.2006, 16:09
Wenn Du überzeugt von Medizin bist UND eine Idee hast, wie Du das Studium finanziell über die Bühne bringst (das sind immerhin 6 Jahre): Mach es.

Ob zum SoSe überhaupt noch eine Uni Medizinstudenten nimmt weiss ich gar nicht. Fast alle fangen nur noch im Winter an (wer was anderes kennt kann mich gerne korrigieren)

Dr. Pschy
20.08.2006, 16:15
Warum den RettSan? Um "tiefergehende" Einblicke in die Medizin zu bekommen? Vergiss es. Da das Studium so und so beim Urschleim beginnt kannst auch ohne Vorwissen anfangen.

Wenn es dich wirklich juckt und die finanzielle Situation klar ist such dir die Unis raus, die zum SoSe beginnen und schau ob was dabei ist. Wenn nicht, dann halt zum WiSe, Wartesemester sollten genug vorhanden sein.

kia25
20.08.2006, 16:24
@Festus
Ich wäre Bafög-Kandidat und könnte evtl. nebenher ein paar Stunden in meinem alten Beruf arbeiten, das Finanzielle wäre also nicht das Problem. Bin eher der bescheidene Typ, der nicht viel braucht zum Glücklichsein (finanziell gesehen). Auch die lange Ausbildungszeit sehe ich nicht als Hindernis, weil ich mir denke: Lieber 6 (8? 10? ...) Jahre investieren für etwas, das einen erfüllt, als noch 40 Berufsjahre in einem Beruf, der mich unglücklich macht.

@Dr. Pschy
Wartesemester habe ich genug. Aber das mit dem dem RettSan war genau meine Überlegung. Dachte, dass es mir vielleicht persönlich was bringt oder um den letzten Zweifler (in mir und/oder meinem Umfeld) zur Ruhe zu bringen, dass ich es mir "wirklich" reiflich überlegt habe. Aber stimmt, ist eigentlich unnötig. Vielleicht sogar Zeit-/Geldverschwendung?

Und ja, es juckt mich gewaltig :-)

Sabathy
20.08.2006, 16:28
@ Kia
Das was du da beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor.
Hab zwar keinen medizinfremden Beruf erlernt, bin Krankenschwester, hab aber nun zum WS einen Studienplatz bekommen und stand nun auch vor der Entscheidung, meinen unbefristeten Vertrag in meinem Beruf zu kündigen. :-???
Habs aber nun letzte Woche gemacht und hoffe, wenigstens als studentische Aushife dort weiter arbeiten zu dürfen.
Irgendwann bereut man es doch, wenn man seine Träume nicht verwirklicht und in nem Beruf weiter arbeitet, den man nicht mehr machen möchte.

my_precious
20.08.2006, 16:29
du musst bei den unis (oder der zvs...) ja niemanden davon überzeugen, dass du das wirklich wilst, und referenzen zeigen...
von dem her würde ich den kürzeren weg ohne den sani nehmen. im KPP erhälst du schon noch genug eindrücke^^

neroxita
20.08.2006, 16:31
Fang zum nächsten SS an. Würde nicht bis zum WS 07 warten. Das Studium dauert ja lang genug und wenn du genügend WS hast, umso besser.
Das KPP vorher zu machen, ist eine gute Idee. Hatte es auch vorher, man hat dann in den Semesterferien schön Zeit. Aber deshalb später mit dem Studium anzufangen, das würde ich nicht machen.

Viel Spaß im Studium :-winky
gruß neroxita

Leisure Suit Alex
20.08.2006, 17:07
Rettungssanitäter bringt meiner Meinung nach nichts, wenn du wissen willst ob dich die Fächer im Medizinstudium wirklich interessieren, dann mach lieber ein Vorsemester in Köln... wobei du aber dann auch genauso gleich studieren könntest ;-)

Solara
20.08.2006, 17:59
Willst du an ne bestimmte Uni? Besteht bei dieser auch die Möglichkeit zum SS07 anzufangen? Dann würde ich zum 1.1. kündigen :-top oder alternativ bis Semesterbeginn arbeiten und das KPP in den Semesterferien machen, so hab ich das gemacht :-winky !
Wobei:
Entspannter ist es sicherlich, das KPP weg zu haben und die Semesterferien nicht damit zu "verschwenden" ...!!

LG und viel Erfolg
Solara (mit ähnlichem Lebenslauf :-)) )

kia25
20.08.2006, 19:18
Vielen Dank für eure Beiträge! Ich denke, ich werde mich dann zum SoSe bewerben. Bis zum WS wäre mein Studienwunsch doch nur aufgeschoben und wenn der RettSan nicht wirklich was bringt...

@ Sabathy
Genau das ist es ja! Teilweise werd ich regelrecht schief angesehen ("Wie kannst du einen unbefristeten Vertrag kündigen in der heutigen Arbeitsmarktsituation?") Aber ich möchte halt nicht in fünf Jahren aufwachen und mir vorwerfen müssen, dass ich zu feige war, an meinen Träumen zu arbeiten.

@ solara
ich möchte gerne nach Münster, dort kann man ja auch zum SoSe anfangen. Das KPP würde ich echt gerne vorher "weg" haben, so kann ich mich dann voll und ganz auf das Studium konzentrieren. Außerdem möchte ich lieber heute als morgen raus aus meinem Beruf und kann so die Zeit bis zum Semesterstart sinnvoll nutzen und kann bestenfalls auch noch prima Eindrücke aus dem med. Alltag mitnehmen, bevor das Studium beginnt.

Blacklab
21.08.2006, 20:53
hallo kia...

ich finds toll, dass du den mut hast auf dein herz zu hören und nochmal was ganz anderes anzufangen!

ich mach im moment mein KPP und da gewinnt man nicht wirklich viele medizinische eindrücke, weil man eben echt mit pflegerischen aufgaben beschäftigt ist und mit den ärzten so gut wie nichts zu tun hat...da hab ich bei meinem bogy vor 3 jahren (einwöchiges praktikum zur berufsorientierung) viel bessere eindrücke bekommen, weil ich da eben echt mit den ärzten mitlaufen konnte (auch in den OP) und die mir alles erklärt haben...also an deiner stelle würd ich echt versuchen sowas in der art zu machen...muss ja gar nicht lange sein...eine woche reicht vollkommen um erste eindrücke zu bekommen(un dafür musst du ja ncihtmal kündigen) und dann fühlst du dich vielleicht ein bisschen sicherer, was deine pläne angeht...


Liebe grüße und viel Glück für deinen Weg :-top


blacklab

Hammi
21.08.2006, 21:25
Ganz ehrlich ? Mach es ! Wenn ich eine Sache gelernt habe, dann, dass Verstand und Vernunft manchmal zweitrangig ist ... Wenn ich auf den Berufsberater beim Arbeitsamt hören würde, würde ich irgendein BA-Studium oder so etwas machen. Nope, niemals. Ich schwanke zwar immer noch zwischen Jura und Medizin, aber ich habe mich eben spontan entschieden, mich für Medizin zu bewerben. Und wenn ich diesmal einen Platz kriege, den ich später wiederverwenden kann (laut Vergabeordnung), dann werde ich diesen Platz wahrnehmen. Wenn ich auch nächstes Jahr keinen Platz bekommen habe, so werde ich Jurist. Mich interessiert beides. Zurück zum Thema: Wenn du Medizin studieren willst, dann bewirb dich. Wenn man etwas wirklich will, dann sollte man auch alles versuchen, es zu realisieren. In diesem Sinne: viel Spaß mit Physiologie, Anatomie und Biochemie. ;)

Xylamon
21.08.2006, 22:28
Wenn du das finanzielle oä geregelt hast, fang sofort an! Das mit dem KPP würd ich in den Semesterferien regeln, aber bloß jetzt keine weitere Zeit verlieren. Das mit dem RS würd ich lassen bzw wenn ud das unbedingt willst kannst das auch noch später während des Studiums machen. Machen manche, aber eher weil sie den RD und die Basics der Präklinik kennenlernen wollen, auf Anatomie- und Physiologieeinheiten im RS husten die sich was... mit anderen Worten: Zur Vorbereitung bringt das herzlich wenig, zumal es auch nur kleine Ausschnitte der Medizin umfasst - das Geld kannst du vermutlich besser investieren.

Vandroiy
22.08.2006, 14:19
Wenn du evtl. noch weiter bei deiner jetzigen Arbeitsstelle arbeiten kannst,musst du dann überhaupt den unbefristeten Vertrag kündigen? Vielleicht ist es ja möglich,das Arbeitsverhältnis einfach zu reduzieren;dann hast du noch was festes,falls es nicht klappen sollte.Ich hab es auch so gemacht (allerdings im KH) und es funktioniert gut.
Ansonsten würde ich auch sagen,dass du es direkt angehen solltest,wenn du es wirklich sehr gerne möchtest.Bei mir war es ähnlich,hab mit 27 angefangen und es bisher nie bereut -trotz gelegentlichem Prüfungsfrust und chronischem Geldmangel....
Viel Spaß!

kia25
22.08.2006, 18:00
Danke für den Zuspruch und die Ratschläge! Ihr macht mir wirklich Mut!

Mir ist noch etwas anderes eingefallen. Angenommen, ich werde in Münster nicht genommen. Ich habe mich bei der Uni-Auswahl auf NRW versteift, weil ich die Studiengebühren im Blick habe (die fallen in NRW ja bei Bafög-Empfängern mit unter die 10000-Euro-Schulden-Grenze, bzw. die Gesamtdarlehensbelastung wird teilweise beschränkt). Dann ist im SoSe natürlich erstmal düster (Köln bietet auch zum SoSe an, aber beide Unis nur mit 1. Ortspräferenz). Was mache ich in der Zwischenzeit? Doch noch den RS? Quasi als Notanker? Oder habt ihr sinnvollere Vorschläge?

Und wenn ich mich dann zum WS erneut bewerbe, habe ich noch den Modellstudiengang im Hinterkopf (Bochum, Aachen, Köln, sonst noch?), aber lohnt sich das, darauf zu spekulieren (z.B. in Bochum auf eine Auslosung zu hoffen?)

@ Vandroiy
Ich arbeite halt Vollzeit in einer völlig anderen Stadt, in genau der Filiale ist dann eh Sense (da ist ja nicht mal eine Uni in der Nähe). Müsste ich aber unbedingt klären, bevor ich radikal kündige, ob ich dann in der Unistadt (weiß ja noch nicht, wo und ob es da dann auch ne Filiale gibt) reduziert arbeiten kann. Wird dann sowas wie ein Änderungsvertrag gemacht, könnte ich mir vorstellen. Obwohl: ich würde ja schon kündigen müssen, lange bevor ich überhaupt wüsste, ob das mit Münster überhaupt klappt. Egal, kriege ich schon gebogen. Gibt ja auch noch andere Buchhandlungen.

@ Xylamon
Das KPP bietet sich halt an, weil ich ja frühestens zum SoSe anfangen könnte, und ich will so schnell wie möglich raus aus meinem jetzigen und rein in mein "neues Leben"

Lieben Gruß
Kia (die vor lauter Möglichkeiten bald keine mehr sieht)