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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Syntheseleistung der Leber



Loewenzahn
22.08.2006, 16:28
Heute auf der Station hat uns der Oberarzt gefragt
-was ist der beste Indikator for die Synthese Leistung der Leber?
Meine Antwort war:
-Albumin ???
Der Oberarzt meinte:
- Ja auch, aber das ist nicht der Beste indikator.
Im Anschluß holte er Luft ein und als er gerade die Frage beantworten wollte, kam genau in diesem Moment ein Notfall in die Station rein und er konnte dann nicht mehr die Frage beantworten.

nun Sitze ich wie auf heißen Kohlen. ich möchte umbedingt wissen welsche Substanz bzw. welscher Laborwert am ausagekräftigsten über die Synthese Leistung der Leber ist?

Kann mir da jemand helfen :-angel

derAnda
22.08.2006, 16:35
CHE ? Oder vielleicht wenns Richtung Prognoseabschätzung geht die Glucose ?

Evil
22.08.2006, 16:39
CHE (Cholinesterase) ist schon richtig, die fällt früher ab als Albumin.

Die Referenzwerte unterscheiden sich von Labor zu Labor, hier (http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/c/CHE.htm) gibt es einen Überblick.

Zoidberg
22.08.2006, 17:15
die Prothrombinzeit ist auch ein guter marker

Loewenzahn
23.08.2006, 14:46
vielen Dank für die Antworten :-)

Loewenzahn
24.08.2006, 16:00
Ich habe jetzt nochmal zufällig den PD. Dr........ Fragen können ob "che" der Beste Indikator für die Syntheseleistung der Leber ist:

Er meinte nein!
Es ist Faktor V :-nix :-notify

hypnotel
24.08.2006, 16:44
vergleiche auch Zoidberg et al, 2006: ;-)

die Prothrombinzeit ist auch ein guter marker

Faktor V ist wegen Halbwertszeit im Stundenbereich der sensibelste hepatische Marker, CHE oder Albumin eignen sich wegen langer t1/2 nur zur mittelfristigen Verlaufskontrolle.

Zoidberg
24.08.2006, 17:25
das ist wahrscheinlich auch eine Kostenfrage. Die kürzeste Halbwertszeit hat Faktor VII mit ca 6-8h, ist aber Vitamin K abhängig, dann kommt Faktor V mit einer HWZ zwischen 12 und 16h, der hat den Vorteil, nicht Vit K abhängig zu sein.
Fraglich ist nur, ob die Prothrombinzeit, also der Quick, nicht genauso viel Aussagen bringt und dabei um einiges billiger ist. Sowohl im Uptodate also auch im Harrison wird jeweils der Quick empfohlen.

hypnotel
24.08.2006, 18:06
Stimmt, ich versäumte zu erwähnen dass die VitK-Unabhängigkeit ihn dazu prädestiniert.
Klinisch wollte ich auch nicht auf eine isolierte Faktor-V-Bestimmung hinaus, da die INR (Quick) ja die relevanten kurzlebigen Parameter bestimmt, speziell wenn die Fragestellung primär hämostaseologisch ist... wobei die Kostenfrage sich im ansonsten sehr guten KliChe-Kurs (in Marburg) im allgemeinen nicht stellte.