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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A48/B148 Tag 1 - Pneumonie? Lungenembolie?



Ado
24.08.2006, 18:58
Also das Team meint das E falsch ist. Die Frage ist doch aber, ein junger Mann mit einer Legionellenpneumonie?!? Legionellen befallen nur Kinder und altersgeschwächte Menschen und dann noch einen Nachweis im Urin der Antigene?
Alles ein wenig suspekt oder?

Vystup
24.08.2006, 19:03
Ich habe auch E angekreuzt, einfach deshalb, weil das Krankheitsbild in keinster Weise auf eine Embolie passt. Fieber, Schüttelfrost, dazu das Röntgenbild, sieht für mich sehr viel mehr nach einer Pneumonie aus.

Klar ist das jetzt nicht unbedingt das Naheliegenste, aber die Formulierung "Die Untersuchung des Urins auf Legionellenantigene ist eine angemessene diagnostische Maßnahme" ist so schwammig gewählt, dass sie eigentlich nicht falsch sein kann... Dagegen "Zum Ausschluss einer Lungenembolie muss sofort ein Spiral-CT des Thorax durchgeführt werden".

Bin mir relativ sicher, dass E die richtige Antwort ist.

cmekat
24.08.2006, 19:10
ich hab da c angekreuzt. diesen patienten würde ich ehrlich gesagt nicht nach hause schicken. auf lungenembolie könnte die hochakute symptomatik passen.

nyongira
24.08.2006, 19:16
Aber Fieber und Schüttelfrost gehören nun auch nicht zu den Kardinalsymptomen, die an eine Embolie denken lassen. Hab daher auch E angekreuzt.

cmekat
24.08.2006, 19:44
da hast du sicherlich recht. aber bei solch hochakuter symptomatik ist die lungenembolie immer eine DD. würdest du denn diesen patienten nach hause schicken.

nyongira
24.08.2006, 19:53
wenn mich das IMPP fragt: Ja.
wenns mein erster Tag in der Notaufnahme wär: Nein

Vystup
25.08.2006, 14:09
Wieso würdet ihr den nicht nach Hause schicken? Ich hab mein Aufgabenheftchen gerade nicht mehr da, aber da stand doch was drin von "leichte Dyspnoe" bei Husten und Fieber. Wenn ich einen Atemwegsinfekt habe, hab ich auch leichte Dyspnoe. Wenn man jeden Patienten, der sich so präsentiert, stationär aufnehmen würde, hätten die Hausärzte bald nichts mehr zu tun :-)

nyongira
25.08.2006, 15:13
Wenn in der Antwort gestanden hätte: "Eine stationäre Behandlung wäre unter Berücksichtigung des klinischen und radiologischen Befundes vertretbar", dann hätte ich dem ebenfalls zugestimmt.

Alles wird gut
25.08.2006, 17:25
Naja, die Symptomatik hat erst vor 6h begonnen. Die Pneumonie hat also gerade erst begonnen - das CRP ist noch nicht mal richtig angestiegen. Die Sättigung ist zwar noch nicht Besorgnis erregend aber wer weiß, wie sich das in den nächsten Stunden entwickelt... und wer so einen Rx-Thorax (das ist nicht nur ne simple Lobärpneumonie, sondern da sind deutlich mehr als ein/zwei Segmente betroffen) nach 6h hat, den würde ich zumindest gerne so lange beobachten, bis ich weiß, dass die Antibiose wirkt.

Zoidberg
25.08.2006, 17:29
röntgenologisch ein Oberlappeninfiltrat, auf jeden Fall ambulant behandeln, hat einen Pneumonia Severity Index Klasse I, obwohl leider nicht alle klinischen Angaben vorhanden sind in der Frage, Aussage B ist ein wenig fraglich, warum das betalactam und makrolid, eines würde imho ausreichen, am meisten falsch E