PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Denkschrift an die, die das Studium noch vor sich haben



Seiten : 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 [12] 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23

Sapphire
04.09.2006, 22:25
ehh...alles schön und gut, aber um etwas bestehen zu halten und es auch in unserer Zeit und in naher Zukunft weiterführen zu können, kann man nicht nur an 'Medizin' als solches denken....um Medizin ausüben zu können braucht man zuerst geeignete Rahmenbedingungen und die sind ohne intelligente Lösungen, die durch effektive Zusammenarbeit erbracht werden, meines Achtens nach nicht möglich...versteh mich nicht falsch, mir macht es auch Spaß mit Menschen zu arbeiten, weshalb ich unter anderem auch Medizin gewählt haben, im Leben läuft jedoch nichts ohne Planung...

sklave-in-weiss
04.09.2006, 22:31
ehh...alles schön und gut, aber um etwas bestehen zu halten und es auch in unserer Zeit und in naher Zukunft weiterführen zu können, kann man nicht nur an 'Medizin' als solches denken....um Medizin ausüben zu können braucht man zuerst geeignete Rahmenbedingungen und die sind ohne intelligente Lösungen, die durch effektive Zusammenarbeit erbracht werden, meines Achtens nach nicht möglich...versteh mich nicht falsch, mir macht es auch Spaß mit Menschen zu arbeiten, weshalb ich unter anderem auch Medizin gewählt haben, im Leben läuft jedoch nichts ohne Planung...

du kannst ja wegen mir alles berechnen - aber die Menschen, die gefühle, die individuelle Krankheitsverarbeitung kann man nicht in sinnfreien Zahlen ausdrücken - es ist einfach so. Rahmenbedingungen hin oder her.... Du bist als Arzt dem Wohle der Menschen verpflichtet - oder findest du "Ärzte ohne Grenzen" ....???

Wie würdest du dich fühlen ( heute passiert ):
Eine Patientin erzählte mir von folgender Situation:
- Sie holte sich vom Hausarzt eine Überweisung zum Gynäkologen. Der Kollege war Ausländer und sie persönlich war der Meinung, er würde sie sprachlich nicht verstehen. Er konnte sein Vorgehen nicht adäquat begründen. Nun wollte sie vom Hausarzt eine 2. Überweisung haben, um es bei einem anderen Frauenarzt zu versuchen, diese wurde ihr aber verwehrt.
Ganz ehrlich - fändest du das ok????

Es sind eben Menschen - und wenns um die Gesundheit geht, dann hört der bürokratische Schwachsinn auf!

anatomie4
04.09.2006, 22:41
@ sapphire: was heißt denn im leben läuft nichts ohne planung? was heißt
den intelligente lösungen und effektive zusammenarbeit?

halte deine aussagen auch für schwammig.

die kann ich auch bei der agrarreform mit rein schreiben.

im krankenhaus sollen sich alle anderen um planung kümmern, doch nicht ich!
dem arzt muß doch der rücken für medizinisches freigehalten werden.
stattdessen wird er zum alleskönner degradiert, der nebenbei noch medizin ausübt.

man sollte gerade nur an medizin als solches denken. da ist ein kranker.
das ist mein patient, der wird solange behandelt, bis er gesund ist. fertig
auftrag erfüllt. was soll man da effizienter machen.

werd ich arzt oder banker?

der arzt sollte nicht eine sekunde seines kostbaren wissens und könnes mit
buchhaltung, dokumentation oder anderem mist verschwenden.

sind die menschen in den 70er jahren nicht gesund geworden.
heile ich patienten mit übertrieben dokumentation besser?

welche intelligenten lösungen oder messergescheiten planungen die man früher nicht hatte, sollten denn jetzt angewandt werden,
wennn ein patient operiert wird?

ich schätze mal alle, die früher im operationssaal anwesend waren, werden
es heute immer noch sein.

und wenn "effiziente lösungen" und "geeignete rahmenbedingungen"
bedeutet sich sich alle helioskliniken zusammentun und
in der gemeinschaft ihre mullbinden kaufen, weil sie dann 7 cent billiger sind,
das ist doch für den ..... .

okulix
04.09.2006, 22:45
- Sie holte sich vom Hausarzt eine Überweisung zum Gynäkologen. Der Kollege war Ausländer und sie persönlich war der Meinung, er würde sie sprachlich nicht verstehen. Er konnte sein Vorgehen nicht adäquat begründen. Nun wollte sie vom Hausarzt eine 2. Überweisung haben, um es bei einem anderen Frauenarzt zu versuchen, diese wurde ihr aber verwehrt.


Die Pat.hat freie Arztwahl. Sie hätte gleich zu einem der deutschen Sprache mächtigen Gyn.gehen können. Falls sie tatsächlich erst während des Gesprächs mit demArzt bemerkt haben sollte, dass er sie nicht versteht, hätte sie auf die Behandlung verzichten und gleicgh wieder gehen können. Und notfalls könnte sie auch noch zu einem zweiten oder dritten Gyn. gehen. Wer sollte sie daran hindern?

anatomie4
04.09.2006, 22:49
trotzdem brauch sie wieder eine überweisung ihres hausarztes.

der patient muß immer erst zu seinem hausarzt. so frei ist die
wahl nicht.

und die haben doch dann meistens ihre standardärzte, zu denen sie
mit einer empfehlung weitergeschickt werden.

viele laien trauen sich doch gar nicht da zu widersprechen, sondern vertrauen ihrem arzt die gesundheit an.

WaWa
04.09.2006, 22:49
Vielleicht der Arzt, der ihr die Überweisung verweigert, ohne die sie sonst jedes mal € 10 zahlen muss????




(ups, war 'n Augenblick zu spät mit meiner Antwort)

okulix
04.09.2006, 22:52
der patient muß immer erst zu seinem hausarzt. so frei ist die
wahl nicht.


Stimmt nicht. Sie müsste höchstens nochmal die zehn Euro Kassengebühr zahlen.

sklave-in-weiss
04.09.2006, 22:52
Vielleicht der Arzt, der ihr die Überweisung verweigert, ohne die sie sonst jedes mal € 10 zahlen muss????

das war der springende Punkt, sie wollte die 10 Euro - meiner Meinung nach berechtigt - sparen durch eine 2. Überweisung, die der Hausarzt verweigerte. Nun zahlte sie erneut 10.-- Euro. Ja, sie bekam den Arzt empfohlen - nun war sie da und einfach aufstehen und gehen?

Aber das ist wieder so typisch für unseren Beruf - es sind Menschen - die treffen ihre eigenen Entscheidungen.

WaWa
04.09.2006, 22:55
das war der springende Punkt, sie wollte die 10 Euro - meiner Meinung nach berechtigt - sparen durch eine 2. Überweisung, die der Hausarzt verweigerte. Nun zahlte sie erneut 10.-- Euro. Ja, sie bekam den Arzt empfohlen - nun war sie da und einfach aufstehen und gehen?



Genau das wollte ich damit sagen... war evtl. ungeschickt ausgedrückt...

okulix
04.09.2006, 22:55
Gute Nacht. Fröhliches Weitertrollen :-)) :-)) :-))

WaWa
04.09.2006, 22:57
Gute Nacht. Fröhliches Weitertrollen :-)) :-)) :-))

ob die aussage angebracht ist, bezweifel ich ja noch!

anatomie4
04.09.2006, 22:57
Stimmt nicht. Sie müsste höchstens nochmal die zehn Euro Kassengebühr zahlen.

und wenn sie das nicht kann oder wusste? meine oma ist auch arm und dement.

da endet doch schon ihre frei wahl.

okulix
04.09.2006, 23:36
Zum Glück hat Deine Oma ja Dich. :-top
Aber nun endgültig: Gute Nacht. :-sleppy

Evil
05.09.2006, 08:12
@ Anatomie4 und Sapphire:
Ihr redet ganz schön theoretisch daher, wie wär's wenn Ihr mal der Aufforderung vom No nachkommt und Euch die tatsächliche Situation etwas genauer anschaut?

anatomie4
05.09.2006, 10:58
zitier mal bitte den beitrag von no, den du meinst.

das patentrezept zur lösung aller ärzteprobleme hab ich auch nicht,
dann wäre ich schon irgendwo im kabinett.

aber zu meinen ansichten stehe ich. ein arzt sollte nichts anderes
tun, als für den patienten da sein.

ich halte wissen für ein sehr kostbares und seltenes gut,
(und wenn ich mir die abschlußklasse meines kleinen bruders angucke,
immer seltener werdendes gut, a la: lieber playstation als plato)
und wahrscheinlich wird das auch der einzigen weg aus der misere
(wenn überhaupt) sein.

da sollte man in der ausübung seines wissens nicht von
allen seiten steine in den weg gelegt bekommen und
ulla schmidt haut dir mit nem paddel noch eins in den rücken.

das was sklave als seine arbeitsbedingungen schildert und
was ich bisher so von jungen assistenzärzten gehört habe,
ist mehr als grausam. so möchte ich nicht leben, selbst auf
die gefahr hin, wenn alle stricke reißen, niemals arzt zu werden.
eine familiengründúng muß wenigstens drin sein, so viel
anforderungen stelle ich an mein leben, und das halte ich auch
für ein recht, was sich jeder bürger in dtl. rausnehmen darf.

damit wäre ja die ganze evolution ad absurdum gestellt.
ich werde großgezogen, werde erwachsen arbeite, heirate eine frau
und dann fehlt mir das geld für kinder? dann hätten sich meine eltern
auch gleich meine geburt schenken können.

dann würde ich irgendwas in der klinikverwaltung oder politik übernehmen,
und versuchen anderen ärzten zu helfen. (aber wer den mund aufmacht, zu
unbequemen themen, kommt nicht weit in solchen bereichen)

Evil
05.09.2006, 14:17
Deine Ansichten in allen Ehren, aber was idealerweise sein sollte, ist leider nicht realistisch. Schau Dir das Assistentendasein mal vor Ort an, dann können wir über Details diskutieren ;-)


all den skeptikern biete ich gerne an, mal einen dienst mit mir zu machen, das wird viele zerrbilder und idealisierten vorstellungen zurechtrücken. in einer famulatur oder einem pj-tertial mal richtig rangenommen zu werden kann ja ganz witzig sein, aber wenn man das dann jeden tag hat relativiert sich doch einiges...

Sapphire
05.09.2006, 20:43
@ Anatomie4 und Sapphire:
Ihr redet ganz schön theoretisch daher, wie wär's wenn Ihr mal der Aufforderung vom No nachkommt und Euch die tatsächliche Situation etwas genauer anschaut?

Also meinen letzten Beitrag hast du anscheinend auch während deines Bereitschaftsdienstes gelesen :-notify

hallohaldol
05.09.2006, 21:22
Übrigens, wer Arzt wegen des Geldes wird oder geworden ist der sollte sich schämen.




welches geld?

DeKl
05.09.2006, 21:23
ok, das wird ihm zu denken geben

Hypnos
07.09.2006, 12:25
@ hypnos : Dubai hört sich nicht schlecht an :-top hast mal nen Link :P


Nö, ich habe einen dubaianischen Gastarzt, mit dem ich die örtliche Innenstadt unsicher mache...und glücklicherweise immer einen Fahrer:-))

Spaß beiseite, wie es ausschaut, werde ich mir im Frühjahr des kommenden Jahres mal bei einem Besuch in Dubai die dortigen Arbeitsverhältnisse anschauen...Mal sehen, was geht:-)

Best wishes,

Hypnos