GOMER
09.11.2006, 19:18
Ganzen Thread mal überflogen, mir fallen dabei die beiden Fakten ein die ich eigentlich häufig zitiere:
1.) Ohne Lehrjahre geht's kaum, natürlich kommt man auch als Assistent im Ausland unter, aber die echten Chancen gibt's eigentlich nur für FÄ. Das gilt insbesondere für jene die in Dubai (o.ä.) ihre Zukunft sehen. Man will dort, wie übrigens an jedem anderen Fleck der Welt, was für sein dickes Geld sehen. Und eben nicht hören: "Hello Mr. Bin Sulayem, I'm from Germany and I have no Lust auf Rücken krum-making, please give me Benz and Goldwecker".
Macht Euch also auf eine Ausbildung in Deutschland gefasst, beachtet aber Punkt 2.) und seit Euch bewusst, daß es mit der Entscheidung auszuwandern nicht getan ist. Man kann sich zwar in einem neuen Land wohlfühlen, aber eine echte Heimat wird es nur in den seltensten Fällen. Meine Mutter hat mal in den 80ern für eineinhalb Jahre in CH als OÄ gearbeitet, zugegeben, das war vor den "50% deutsche Mitarbeiter"-Zeiten, aber seitdem sagt sie, sie möchte nicht mehr Ausländer sein. Und 6.500 CHF brutto sind bei den Lebenshaltungskosten in CH kein echtes Vermögen (is in übrigens fast der gleiche Betrag den ein durchschnittlicher KFZ-Mechaniker in der Schweiz verdient).
2.) Deutschland ist finanziell ganz unten, das heisst aber nicht, daß es nicht noch schlimmer wird, auch wenn irgendwann die vom MB ausgehandelten Tarife flächendeckend gelten sollten, wird deshalb das Geld nicht mehr wert und das Leben nicht billiger. Ja, man kann als Arzt in Deutschland noch reich werden, aber die, das tatsächlich schaffen kann man in Deutschland pro Jahr an einer Hand abzählen. Dazu kommt, daß die Ansprüche mit dem Alter steigen, klar zu Beginn ist man froh das Studium hinter sich zu haben und endlich zu arbeiten, wenn es dann tatsächlich irgendwann mal 2.600€ netto gibt, toll. Wenn ich aber FA bin, verheiratet, zwei Kinder, gern mal in den eigenen vier Wänden wohnen möchte (ohne direkt auf mein Erbe angewiesen zu sein), in Sachen Urlaub nicht mehr auf Zelt und Dosenfutter stehe und mich selbst auch mal belohnen möchte, dann sind auch Summen von 3.500 netto lächerlich, immerhin habe ich dann mit Studium rund 12 Jahre Ausbildung hinter mir und trage eine wahnsinnig große Verantwortung, es geht um Menschenleben und auch auf uns werden langsam US-Verhältinsse in Sachen Schadenersatz zukommen.
Auch mit einer Niederlassung sieht die Situation nicht viel besser aus (kann ich gern bei Interesse nochmal genauer ausführen)
Langer Rede kurzer Sinn: Wer wirklich Arzt werden (oder bleiben) möchte und über kurz oder lang auch einen ordentlichen Lebensstil anstrebt, kommt auch in Zukunft ums buckeln nicht herum, und noch wichtiger muß örtlich absolut ungebunden sein und auf eine wirklich (evtl. schon gegründete) Familie hoffen.
1.) Ohne Lehrjahre geht's kaum, natürlich kommt man auch als Assistent im Ausland unter, aber die echten Chancen gibt's eigentlich nur für FÄ. Das gilt insbesondere für jene die in Dubai (o.ä.) ihre Zukunft sehen. Man will dort, wie übrigens an jedem anderen Fleck der Welt, was für sein dickes Geld sehen. Und eben nicht hören: "Hello Mr. Bin Sulayem, I'm from Germany and I have no Lust auf Rücken krum-making, please give me Benz and Goldwecker".
Macht Euch also auf eine Ausbildung in Deutschland gefasst, beachtet aber Punkt 2.) und seit Euch bewusst, daß es mit der Entscheidung auszuwandern nicht getan ist. Man kann sich zwar in einem neuen Land wohlfühlen, aber eine echte Heimat wird es nur in den seltensten Fällen. Meine Mutter hat mal in den 80ern für eineinhalb Jahre in CH als OÄ gearbeitet, zugegeben, das war vor den "50% deutsche Mitarbeiter"-Zeiten, aber seitdem sagt sie, sie möchte nicht mehr Ausländer sein. Und 6.500 CHF brutto sind bei den Lebenshaltungskosten in CH kein echtes Vermögen (is in übrigens fast der gleiche Betrag den ein durchschnittlicher KFZ-Mechaniker in der Schweiz verdient).
2.) Deutschland ist finanziell ganz unten, das heisst aber nicht, daß es nicht noch schlimmer wird, auch wenn irgendwann die vom MB ausgehandelten Tarife flächendeckend gelten sollten, wird deshalb das Geld nicht mehr wert und das Leben nicht billiger. Ja, man kann als Arzt in Deutschland noch reich werden, aber die, das tatsächlich schaffen kann man in Deutschland pro Jahr an einer Hand abzählen. Dazu kommt, daß die Ansprüche mit dem Alter steigen, klar zu Beginn ist man froh das Studium hinter sich zu haben und endlich zu arbeiten, wenn es dann tatsächlich irgendwann mal 2.600€ netto gibt, toll. Wenn ich aber FA bin, verheiratet, zwei Kinder, gern mal in den eigenen vier Wänden wohnen möchte (ohne direkt auf mein Erbe angewiesen zu sein), in Sachen Urlaub nicht mehr auf Zelt und Dosenfutter stehe und mich selbst auch mal belohnen möchte, dann sind auch Summen von 3.500 netto lächerlich, immerhin habe ich dann mit Studium rund 12 Jahre Ausbildung hinter mir und trage eine wahnsinnig große Verantwortung, es geht um Menschenleben und auch auf uns werden langsam US-Verhältinsse in Sachen Schadenersatz zukommen.
Auch mit einer Niederlassung sieht die Situation nicht viel besser aus (kann ich gern bei Interesse nochmal genauer ausführen)
Langer Rede kurzer Sinn: Wer wirklich Arzt werden (oder bleiben) möchte und über kurz oder lang auch einen ordentlichen Lebensstil anstrebt, kommt auch in Zukunft ums buckeln nicht herum, und noch wichtiger muß örtlich absolut ungebunden sein und auf eine wirklich (evtl. schon gegründete) Familie hoffen.