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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Denkschrift an die, die das Studium noch vor sich haben



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sklave-in-weiss
26.08.2006, 18:49
nur mal keine hitzige Diskussion jetzt...

Michael72
26.08.2006, 18:56
keine Antwort ist auch eine Antwort.

Ich habe doch geantwortet. Ich würde es nicht tun, aber das ist irrelevant, weil ich nicht in Deiner Situation bin. Und Du hast Dich entschieden, für 1200 Euro zu arbeiten, was Du ja wusstest, als Du Deinen Arbeitsvertrag unterschrieben hast.


Und nebenbei - ich bin nicht der einzigste, der dieses Gehalt hier bekommt. Mit mir betrifft das an die 2.000 Kollegen hier.

Einzige lässt sich nicht weiter steigern.

Ist doch gut für die Klinik, dass sie 2000 Kollegen gefunden hat, die sich ausbeuten lassen, ohne etwas dagegen zu tun. Ein System funktioniert nur, wenn es Menschen gibt, die bereit sind, mitzumachen.

sklave-in-weiss
26.08.2006, 19:02
[QUOTE=Michael72]Ich habe doch geantwortet. Ich würde es nicht tun, aber das ist irrelevant, weil ich nicht in Deiner Situation bin. Und Du hast Dich entschieden, für 1200 Euro zu arbeiten, was Du ja wusstest, als Du Deinen Arbeitsvertrag unterschrieben hast.


Steigern lässt sich einzig nicht - super - du solltest Germanistik studieren! Halt - doch nicht, wenn du nicht mal weisst, dass man von einzig auch einen Hyperlativ bilden kann! *sorry aber ich hasse Klugscheißer!*

dermehlhorn
26.08.2006, 19:11
beruhigt euch doch mal alle wieder bitte ja?

Michael72
26.08.2006, 19:14
ich sags dir ganz ehrlich - ich wusste es nicht. Ich bin trotz Promotion und 6 Jahren Studium völlig außerstande gewesen die Gehaltsberechnung darin auch nur in Ansätzen zu verstehen. Und ich hab mich deutschlandweit an - zugegeben - großen Häusern und Unis beworben - so leicht ist es nicht eine Stelle zu finden.

Ja, ich unterschreibe auch immer Verträge, die ich nicht verstanden habe. Vielleicht lässt Du's Dir in Zukunft einfach mal erklären, das spart viel Ärger.


P.S. Steigern lässt sich einzig nicht - super - du solltest Germanistik studieren! Halt - doch nicht, wenn du nicht mal weisst, dass man von einzig auch einen Hyperlativ bilden kann! *sorry aber ich hasse Klugscheißer!*


Der Hyperlativ ist eine regelwidrige [...] Komparationsform.

Womit ich mir dann weitere Antworten spare, hat ja eh keinen Sinn.

sklave-in-weiss
26.08.2006, 19:18
nun wollen wir einmal nicht persönlich werden.

Alucituc
26.08.2006, 19:29
So, muss jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Bin eine der "naiven" Studienanfänger, die diesen Herbst (ohne Wartesemester) mit dem Studium anfangen werden.
Ich finde es durchaus wichtig, dass auch mal solche Beiträge kommen, allerdings glaub ich, dass man grad in letzter Zeit (Ärztestreiks etc.) auch durch die Medien schon mitbekommt, dass die Sache mit den "reichen Halbgöttern in Weiß" nicht mehr stimmt.
Ich glaub für mich, dass das Studium das Richtige ist, hoffe stark, dass sich das bis in 6 Jahren irgendwie geändert hat. Wenn das nicht so ist, werd ich -je nach Motivation - versuchen ins Ausland zu gehen oder in die Politik!
Ich wünsch den Leipzigern viel Glück bei den Verhandlungen!

maddin_J
26.08.2006, 20:53
Das ist nicht der erste Thread, der in diese Richtung geht.
Ich werd wenn, wenn alles glatt läuft, wovon ich jetzt mal ausgehe, nächsten Herbst anfangen, muss erst noch meinen Zivi machen.
Es ist ein harter Beruf, den wir alle uns hier aussuchen... soweit es mich betrifft will ich es gar nicht anders.
Seit meinem Abi sind jetzt 2,5 Monate vergangen und ich brauch wieder was neues. Ich kann den Zivi- Lehrgang (Rettunghelfer beim DRK) mittlerweile nicht mehr erwarten. Klar, ich hab verschiedene Hobbies, aber es füllt einfach nicht mehr aus.
Ich will jetzt nicht sagen, dass ich ein workaholic bin, aber ich glaube, dass ich eine permanente Herausforderung brauche.
Nein, was anderes als Medizin käme für mich nicht mehr in Frage.
Lehrjahre sind einfach keine Herrenjahre, ich habe mir lange derüber Gedanken gemacht und ich beiß mich da durch, komme was wolle...

jabba666
26.08.2006, 21:04
Das ist nicht der erste Thread, der in diese Richtung geht.
Ich werd wenn, wenn alles glatt läuft, wovon ich jetzt mal ausgehe, nächsten Herbst anfangen, muss erst noch meinen Zivi machen.
Es ist ein harter Beruf, den wir alle uns hier aussuchen... soweit es mich betrifft will ich es gar nicht anders.
Seit meinem Abi sind jetzt 2,5 Monate vergangen und ich brauch wieder was neues. Ich kann den Zivi- Lehrgang (Rettunghelfer beim DRK) mittlerweile nicht mehr erwarten. Klar, ich hab verschiedene Hobbies, aber es füllt einfach nicht mehr aus.
Ich will jetzt nicht sagen, dass ich ein workaholic bin, aber ich glaube, dass ich eine permanente Herausforderung brauche.
Nein, was anderes als Medizin käme für mich nicht mehr in Frage.
Lehrjahre sind einfach keine Herrenjahre, ich habe mir lange derüber Gedanken gemacht und ich beiß mich da durch, komme was wolle...
eine normale lehre dauert so in etwa 3 jahre und es sind in der tat keine herrenjahre.die "lehre" ,die du anstrebst dauert bis zur facharztprüfung (ab der es dann ja schlagartig besser wird) in etwa 10 -12 jahre,nur so nebenbei...........

@sklave in weiss

ganz deiner meinung!!!

sklave-in-weiss
26.08.2006, 21:46
eine normale lehre dauert so in etwa 3 jahre und es sind in der tat keine herrenjahre.die "lehre" ,die du anstrebst dauert bis zur facharztprüfung (ab der es dann ja schlagartig besser wird) in etwa 10 -12 jahre,nur so nebenbei...........

@sklave in weiss

ganz deiner meinung!!!

danke ;)

okulix
26.08.2006, 21:54
Mein Fazit:
Der Arztberuf lohnt sich in Deutschland finanziell nicht mehr!

Sag ich doch schon lang.

actin
26.08.2006, 22:06
......................

actin
27.08.2006, 14:24
Ich hab' mal versucht herauszufinden, welches grundsätzliche Problem hinter dem Sklaven-Gejammer steckt. (Sorry Sklave :peace: )

Demnach gibt es an den Leipziger Unikliniken einerseits Ärzte, die bei der Fakulät (d. h. beim Land Sachsen) angestellt sind, und andererseits Ärzte, die direkt beim Uniklinikum angestellt sind. (Nach Angaben des Klinikums sind das nur etwa 250 und nicht 2000, wie der Sklave geschrieben hat, aber das ist hier nicht wichtig.)

Die beim Land angestellten Ärzte erhielten bisher BAT-Ost und werden seit dem 1. Juli 2006 nach dem Tarifvertrag des MB mit der TdL bezahlt. Sie erhalten demnach im ersten Berufsjahr 3200 Euro/Monat brutto (=> ca. 1800 Euro/Monat netto, berechnet hiermit: http://www.parmentier.de/steuer/steuer.htm?lohnst06.htm )

Die direkt beim Klinikum Leipzig angestellten Ärzte werden nach einem Haustarif bezahlt. Dieser geht von einem BAT-Ost aus, von dem noch einiges abgezogen wird. Der BAT-Ost für einen 28jährigen ledigen und kinderlosen Arzt lag einschließlich Weihnachtsgeld(!!!) bei brutto ca. 3000 bis 3100 Euro/Monat. Durch Kürzungen dieses BAT-Ost soll das Monatsgehalt eines Berufsanfängers nach dem Leipziger Haustarif brutto bei 2700 Euro/Monat (=> 1586 netto) liegen, sagt der Direktor der Leipziger Unikliniken hier:

http://www.mdr.de/mdr-info/2761456--''-d-RealG2Audio.html
http://www.mdr.de/mdr-info/2761456.html

Der MB kommt dagegen auf netto 1200 Euro/Monat für einen Berufsanfänger unter bestimmten Bedingungen:

http://www.mbhessen.de/neues/archives/179

Dort gibt es eine Grafik, mit der (wem eigentlich?) das Zustandekommen der 1200 Euro netto/Monat veranschaulicht werden soll, aber es fehlen Daten, anhand derer man diese Angaben überprüfen könnte.

okulix
27.08.2006, 19:06
@sklave-in-weiss:

Auch wenn Du einiges übertrieben geschildert hast, dürfte es nicht sein, dass Ärzte desselben Klinikums für gleiche Tätigkeiten so unterschiedlich bezahlt werden. Es ist schon sehr ungerecht, dass die Ostgehälter nach dem MB-TdL-Tarif so weit unter den Westgehältern liegen, da dürften die Gehälter nach dem Haustarif nicht nochmal niedriger sein. Ich hoffe für Euch, dass sich der MB und die Leipziger Uniklinika bald auf eine Anpassung Eurer Gehälter an die der beim Land Sachsen angestellten Kollegen einigen werden.

Pünktchen
27.08.2006, 19:27
Moment mal...ich arbeite auch in den neuen Bundesländern und mein Haustarif liegt auch unter dem TvöD-Ost und unter BAT-Ost. Mir gehts noch nicht so schlecht wie dem Sklaven in weiss....aber sowas ist hier eigentlich fast die Regel.

Ok, es gibt die Helios-Kliniken die den Anfängern im 1. Jahr auch mal TVöD-West 14/1 zahlen. Aber die kleinen privaten Krankenhäuser zahlen einfach untertariflich. Da muss man sich einfach überlegen was man will, aber Leipzig als Einzelfall hinzustellen ist nicht rechtens. Klar ist es der extremste Einzelfall, aber ich kenn genug Häuser die auch untertariflich bezahlen im Osten.

sklave-in-weiss
27.08.2006, 19:29
Hier ists eigentlich ganz gut dargestellt:
http://www.mbhessen.de/neues/archives/179

okulix
27.08.2006, 20:08
man darf diese Pressemitteilungen nicht so 100% glauben.

Keine Angst - bei Pressemitteilungen des MB bin ich immer sehr kritisch. :-)) :-D :-bee

Imperium
27.08.2006, 21:53
Schlechte Möglichkeiten:
-> Jammern
-> Ertragen, was man nicht will

Gute Möglichkeiten:
-> Versuchen zu ändern (offiziell oder inoffiziell)
-> Weggehen, dorthin wo es besser ist - andere Klinik (auch wenn man aus seiner Heimatstadt raus muss) / anderes Land / anderer Kontinent

Wenn das nicht geht:
-> Weiter ertragen, bis man an kaputt ist und an Herzversagen stribt oder später weg
-> Suizid
-> radikal werden

;-)

Scuolfan
27.08.2006, 22:12
Also das hört sich wirklich nicht schön an, was Du erzählst.

Ich beginne im Herbst mit meine Medizinstudium, allerdings im (noch) goldenen Westen (Aachen).

Ich denke, dass KEIN Gehalt für einen Assistenzarzt unterhalb von 2000€ Netto liegen dürfte.
Das ist einfach, sofern ich in der Lage bin das zu beurteilen, indiskutabel. Man muss bei dem Gehalt einfach die Faktoren Studium/Dauer / Tätigkeit sowie Verantwortung in der ausgeübten Tätigkeit beachten.
Und hier stimmen die Relationen in Deutschland in keinster Weise. Wir haben die mit besten ärzte der Welt, bezahlen Sie aber nur drittklassig, allenfalls zweitklassig.

Ich selber gehe nicht mit der Angst in das Studium, dass ich irgendwann mit 1500€ Netto am Burn Out Syndrom erkranke.

Für mich persönlich bedeutet Arzt sein, auch ein gerechtfertigt hohes Einkommen zu beziehen. Ich bin gerne bereit, die Mühen des Studiums auf mich zu nehmen und mich mit einer größeren Verantwortung als in den meisten anderen Berufen in den Dienst der Menschheit zu stellen.
Aber bitte mit einem angemessenen Gehalt, dass diese Faktoren auch bitte berücksichtigt.

Ich für mich kann nur sagen, dass ich auch nach links und rechts schauen werden. Ich sehe das Medizinstudium mehr als eine exzellente Ausbildung im gesamten medizinisch-naturwissenschaftlichen Sektor an und der bietet, auch in der Zukunft, mehr als nur den klassischen Tarif-Arzt in Deutschland.

Für mich heißt das, auch Möglichkeiten der freien Wirtschaft (Forschung/Pharmaindustrie, Unternehmensberatung, Journalismus etc.) in Betracht zu ziehen.

Oder tatsächlich "exotische" Varianten, wie beispielsweise Arzt auf einer Bohrinsel, einem Kreuzfahrtschiff, bei einem Sportverein oder in einem anderen Land.
Zwar ist mein Lieblingsland Schweiz inzwischen leider zum Hauptauswanderungsland der Deutschen geworden, aber jeder, der wirklich engagiert und überzeugt etwas will, kann es auch schaffen, so ist meine Überzeugung.

Ausbeuten lassen darf sich niemand. Wenn tatäschlich irgendwann ein eklatanter Ärztemangel in der BRD herrscht, spätestens dann wird man merken, was angerichtetwurde und die Gehälter werden steigen.

Wie auch immer, eine Ausbeutung von 1200€ sollte man öffentlich machen und als Skandal rausbringen. Das geht nicht.

Nun ja, ich denke, dass man das Medizinstudium als sehr breite Ausbildung verstehen sollte, die einem weltweit immense Möglichkeiten bietet, da sie viel weniger an konjunkturelle Gegebenheiten gebunden ist, als andere Sektoren. Medizinisch gut ausgebildetes Personal braucht man immer, in vielen Bereichen.

Häufig fährt man sicherlich besser, wenn man auch als Mediziner versucht, ein Unternehmer zu sein, anstatt eines Angestellten.

Gruß

jabba666
27.08.2006, 22:53
ok,jetzt rosa brille ab (vor allem was die selbstständigkeit betrifft ),und die letzten paar posts nocheinmal überdenken......bitte,bitte.diese einstellung ist in deutschland nämlich die wurzel allen übels.es ist erstaunlich,was die leute sich hier gefallen lassen,nur weil sie nicht vergessen können,wie dankbar sie doch waren,dieses fach überhaupt studieren zu dürfen.ach was,lasst uns doch alle abhauen und der rest soll gucken,wer die kranken heilt!ich bin es so leid hier........................