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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Denkschrift an die, die das Studium noch vor sich haben



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MarkusM
02.09.2006, 19:19
Das Argument der langen Studiendauer ist imho aber keins. Worin liegt das Recht begraben, dass lang-studierte Akademiker automatisch mehr Geld verdienen (sollen)? Dass man als Hochschulabsolvent mehr verdienen sollte als jemand, der eine Lehre gemacht hat, versteh ich ja noch. Aber die 6 Jahre als Argument vorschieben ist lau, wie oben schon erwaehnt kann man mit dem anderen "richtigen" (und kuerzeren) Studiengaengen viel mehr Geld verdienen. Uebertrieben Geldforderungen werfen, egal wie es ausgeht, nur ein negatives Licht auf das Berufsbild des Arztes und sind quasi immer ein Eigentor.
Wo liegt das Problem für gute Arbeit auch gutes Geld zu verlangen. Alles eine Sache der Kommunikation. Und eine idealisierte Mutter Theresa-Mentalität zeugt nicht gerade von Reife.

6 Jahre Studium können mit Sicherheit nicht die Grundlage für höhere Geldforderungen sein. Jedoch aber Verantwortung/Haftung. Meine letzte Rechtsanwaltsrechung belief sich auf ca. 1200 EUR für die Änderung eines Satzes. Er wird mit Sicherheit keine Stunden dafür gebraucht habe, diesen einen Satz zu ändern. Jedoch muss er seinen Kopf dafür hinhalten, wenn irgendwas mit meinen AGB nicht stimmt. Das ist okay. Wieviel Verantwortung/Haftung trägt ein Arzt in seinem Krankenhausalltag?

Rotkäppchensekt
02.09.2006, 21:28
ich, 1. semester ab oktober, hab den Eindruck, dass ich mir unter Studium was anderes vorstelle und hab auch nicht den eindruck das sich meine freunde überarbeiten, trotzdem macht mir mein Stundenplan jetzt schon angst

Scienceman
02.09.2006, 21:46
Wie sieht denn dein Stundenplan aus ? :)

jabba666
02.09.2006, 21:53
IMMER WENIGER ERFOLGSVERSPRECHEND ????

Da geht mir schon nen bissel die Hutschnur hoch.

Es herrscht jetzt schon ein Ärztemangel, das Ansehen eines Arztes ist in der Gesellschaft immer noch sehr hoch angesiedelt....

ABER worauf es ankommt ist verdammt noch mal der Alltag eines Arztes,d.h. Menschen zu helfen (beinhaltet alle Facetten).Und dafür Dankbarkeit zu erhalten... das soll nicht mehr so erfolgsversprechend sein ????

Hohe Arbeitsbelastung : Tut mir leid, da kann man heute jeden Beruf nehmen und es kommt aufs gleiche raus! Hotelfachangestellter, Koch, LKW-Fahrer, Projektmanager...


Gehalt: Nun, in der freien Wirtschaft verdient man richtig Geld, anderswo nicht. Und da kann man auch wieder andere Berufe nennen: Lehrer, Polizist u.ä.

Übrigens, wer Arzt wegen des Geldes wird oder geworden ist (auch vor 10 Jahren oder 20 Jahren) , der sollte sich schämen.

Ja ich weiß: die Relation Arbeit - Gehalt stimmt nicht. Aber das ist doch nun wirklich nichts Neues.
Da kann ich schon verstehen , das "Sklave" hier einige die Wahrheit erzählen wollte.
ABer wo bleiben dann bitte die positiven Seiten ????

Wer die nicht kennt ,bzw. zu schätzen weiß, der sollte einfach kein Arzt werden oder sein.

Und Arzt sein ist für mich gerade, der Beruf neben Krankenpflege, in dem man jeden Tag aufs neue sehr erfolgreich sein kann.


Jeder wie er mag...
aber so schlimm ist es nun wirklich nicht.

MfG
MrEvita4
also mr evita,lass mal die hutschnur wo sie ist.ich spreche aus erfahrung,wenn ich sage dass ein studium anspruchsvoller ist als eine lehre,da kann ich ruhig ein bisschen mehr geld verlangen,sonst hätte ich ja in meinem alten beruf bleiben können.woher willst du eigentlich wissen,wie es sich anfühlt,in einer klinik sich die nächte um die ohren zu hauen ohne angemessene entlohnung.warst du in einem früheren leben schonmal arzt?
du hast ja bisher noch nichts investiert in diesen beruf,da kann leicht den idealisten raushängen lassen.wenn man sich aber durch dieses studium gearbeitet hat und man nachher nur schwer einen vernünftigen job findet,dann darf dir die hutschnur platzen.........ansonsten viel spass im ersten semester,es wird eine nicht so angenehme überraschung werden,mit deiner rosa brille.viel glück,wirst es brauchen.......

Weltenbummlerin
02.09.2006, 22:11
Wisst ihr, was ich ehrlich gesagt ziemlich schwach finde:

sklave-in-weiß wollte - meiner Meinung nach - doch mit seiner Denkschrift eine Diskussion anregen. Das finde ich gut und wichtig. Und es gibt verschiedene Meinungen, die man äußern und diskutieren kann.

Warum aber hat es nur so kurze Zeit gebraucht, bis sich die User in einer Diskussion gegenseitig angreifen bzw. Vorwürfe machen?

Mr.Evita4
03.09.2006, 01:03
Hm, also bin ich eine unreife Mutter Theresa, die an Ideale glaubt.Oder habe ich das falsch verstanden ???

Ach, und das ich nicht darüber diskutieren, darf , weil ich diesen Beruf nicht bis jetzt gemacht habe, ist in einem Forum sehr praktisch.


Ich finde den Beruf immer noch NICHT weniger erfolgversprechend.

Rosa Brille ???? Klar.

Und das die Ärzte unterbezahlt sind, bestreite ich überhaupt nicht.
Und mit 1200 euro kommt man auch noch irgendwie über die runden.


Bitte nochmal :
Unreif bedeutet also etwas zu idealisieren bzw. Ideale zu haben???
Gute Nacht!

jabba666
03.09.2006, 02:11
Hm, also bin ich eine unreife Mutter Theresa, die an Ideale glaubt.Oder habe ich das falsch verstanden ???

Ach, und das ich nicht darüber diskutieren, darf , weil ich diesen Beruf nicht bis jetzt gemacht habe, ist in einem Forum sehr praktisch.


Ich finde den Beruf immer noch NICHT weniger erfolgversprechend.

Rosa Brille ???? Klar.

Und das die Ärzte unterbezahlt sind, bestreite ich überhaupt nicht.
Und mit 1200 euro kommt man auch noch irgendwie über die runden.


Bitte nochmal :
Unreif bedeutet also etwas zu idealisieren bzw. Ideale zu haben???
Gute Nacht!
ich wünschte du würdest das in 10 jahren nochmal lesen!!es sei denn,du bist dann schon mit ärzte-ohne-grenzen am kongo oder sonstwo.....mal sehen.denn nach der ulla kommt noch eine ulla,die wird auch nicht besser! :-D

anatomie4
03.09.2006, 03:00
also ich seh das ganz pragmatisch:

nach 6 jahren hartem studium
und vielleicht noch 5 jahre irgendwo in der assistenzarzthölle,
da kann ich auch noch irgendwo einen englischkurs
belegen oder das dictionary auswendig lernen und irgendwo
auf der welt arbeiten.

und wenn ich auf den phillipinen für 300 dollar den monat arbeite,
das ist immer noch besser, als das, was sklave schildert.

und dort bin noch sehr hoch angesehen und jeder grüßt freundlich,
bei deutlich weniger verantwortung.

hätt ja nicht gedacht, das um die uhrzeit sonst noch wer wach ist,
dachte ich bin immer der einzige... :-sleppy

schokii21
03.09.2006, 10:27
mich macht das schon schwer nachdenklich...ich will zwar keine ärztin werden um reich zu sein oder so was,aber finde es schon extrem hart wenn man nur 1200 verdient für so viel arbeit.da kann ich mir vorstellen ,dass das deprimiert.andererseits gibt es in jedem beruf klagen.wenn ich daran denke wieviele krankenschwestern ihren job total undankbar und schlecht bezahlt finden...und andere wiederum total darin aufgehen!ich kann mir auch nicht vorstellen ,dass 1200 normal sind.

dermehlhorn
03.09.2006, 11:12
immernoch ganz schön was los hier -e s wurde doch echt alles gesagt...

Smartinchen
03.09.2006, 11:20
Will gar nicht abstreiten, dass (Assistenz)Ärzte zu wenig verdienen in Deutschland, 1200 Euro sind dann aber doch sehr untertrieben... Auf rund 1700 Euro (mit zusätzlichen Diensten i.d. Regel mehr) bringt man es schon im Monat.

hanjef
03.09.2006, 11:42
mhm, das ganze machts mir wirklich nicht einfacher...
habe dieses jahr mein nichtschülerabi mit 3.0 absolviert und stelle mich auf mind. 8 wartesemester ein. einen mtaplatz konnte ich im raum frankfurt dieses jahr nicht mehr erhalten und nun stehe ich ohne etwas in der hand, werde versuchen wenigstens etwas geld mit einem nebenjob anzuhäufen. das problem ist, dass ich aus keinem reichen elternhaus stamme, meine mutter krankenschwester war und mittlerweile in rente ist (sie konnte nicht mehr). desweiteren ist medizin das einzige was mich auf anhieb interessiert bzw. worunter ich mir etwas vorstellen kann - in frage wäre noch bwl gekommen, doch meine phantasie hört bei dem begriff auf. nunja, meiner meinung nach weiß man NIE was einen bei dem studiengang X bzw. dem darauffolgenden berufsleben Y erwartet - es sei denn man war während der schule ein absolutes genie in z.B. chemie oder ähnliches und das ganze leben dreht sich um dieses spezielle fach. habe ebenfalls über meine mutter kontakt mit einem mtaler, welcher in einer klinik noch nebenbei für die edv im labor tätig ist und auch er meint, dass er im nachhinein anders entschieden hätte, da ihm mit der zeit klar wurde, dass er liebe eine handwerkliche ausbildung genossen hätte (hinzukommt, dass er sogar 9 semester medizin studiert hat, allerdings aus ethischen gründen und aufkommendem desinteresse abbrach) ... dennoch schätzt er die erworbenen kenntnisse bzw. die erfahrungen die man sonst im alltag nicht erfahren kann, obwohl er ursprünglich am naturwissenschaftlichen bereich interessiert war.
aber fakt ist auch, dass er zwar weiß, dass ihm heutzutage das handwerk eher liegt, trotzdem froh ist, dass er die entscheidung nicht noch einmal treffen muss, da er immernoch nicht genau sagen kann welche richtung ihm vorschwebt und er mit seinem beruf, den er ausübt zufrieden ist (er macht ihm spaß und das umfeld ist angenehm - war zwar vor einige jahren auch besser, aber es kann ja nicht alles perfekt sein ;))

ich werde zumindest versuchen mein vorhaben umzusetzen, auch wenn ich nicht weiß, ob ich dafür geeignet bin, schließlich halte ich stress kaum aus - schlägt bei mir auf den magen (leide auch unter einer rrefluxösophagitis) und den kopf, außerdem bin ich recht sensibel bzw. emotional veranlagt und das obwohl ich ein mann bin :-blush - evtl. wird es ja trotzdem was, wegen dem geld mache ich es jedenfalls nicht, sondern weil ich ein guter arzt werden möchte, der sein bestes gibt und wahrscheinlich möchte ich auch irgendwie etwas zurückgeben, schließlich ist meine krankenakte recht dick (z.B. mit 6 jahren ne herzop - ventrikel septum defekt - allerdings nach der alten methode behoben worden, inkl. langer narbe ... mache mir momentan gedanken wegen meiner lebenserwartung, schließlich gibt es da ja keinerlei langzeitstudien...)

also, wenn ihr es wollt und wie in meinem fall noch dazukommt, dass ihr euch unteren anderen fächern noch weniger vorstellen könnt bzw. überhaupt keinen bezug dazu habt, dann versucht es doch! wie bereits erwähnt, bin ich davon überzeugt, dass man meist drauf los studiert und erst im nachhinein erfährt, ob es nun das richtige war oder nicht, dennoch kann es möglich sein mit gewissen kompromissen (siehe obiges beispiel) glücklich zu werden...

:-top :-wow :-)

dermehlhorn
03.09.2006, 12:45
na wartet doch mal ab, was die Zukunft noch bringt!

Doktor_No
03.09.2006, 16:42
ich würde für weniger als 2k netto OHNE zuschläge mittlerweile nicht mehr als assi arbeiten wollen. dann lieber kellnern...

Arman
03.09.2006, 16:49
ich würde für weniger als 2k netto OHNE zuschläge mittlerweile nicht mehr als assi arbeiten wollen. dann lieber kellnern...

einen O-Saft bitte :-wow

Doktor_No
03.09.2006, 16:59
komm auf meine station, dann bekommst du welchen ;-) ich arbeite aber auch im westen :-))

Muriel
03.09.2006, 17:02
ich arbeite aber auch im westen :-))
... und bist verheiratet und hast ein Kind... ohne sähe es wohl auch anders aus, denke ich, oder?

Doktor_No
03.09.2006, 17:13
ohne wäre ich bei 1990 euro netto, ohne dienste usw.

Muriel
03.09.2006, 17:17
das ist aber auch ne Menge! So, im Vergleich, meine ich....

Doktor_No
03.09.2006, 17:20
das ist ganz normaler tariflohn kirchlich in dem haus in dem ich arbeite.