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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Denkschrift an die, die das Studium noch vor sich haben



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psycho1899
03.09.2006, 19:32
das ist ganz normaler tariflohn kirchlich in dem haus in dem ich arbeite.

Dann muss es Dein hohes Alter sein ;) Oder werde ich von meinem kirchlichen Haus dermassen besch*ssen? (knapp 1650 ohne Dienste netto)

HerrKaleun
03.09.2006, 20:14
einen O-Saft bitte :-wow


lol :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-))

Doktor_No
03.09.2006, 20:20
da liegst du sicherlich nicht ganz falsch :-)) bin 31. allerdings schwanken die kirchlichen tarife innerhalb einer stadt bzw. eines bundeslandes oftmals ganz erheblich.

interessanterweise kenne ich jemanden, der vom westen nach leipzig gegangen ist, allerdings nicht an die uni, und diese person hat ihr gehalt verhandelt und verdient dort nun das gleiche wie vorher im westen, bis zu einem gewissen grad ist das gehalt häufig verhandelbar, ganz so schwarz zu malen ist also nicht notwendig. die verhältnisse sind natürlich dennoch unbestritten eine schweinerei, ich halte auch das westgehalt mit neuem tarifvertrag für weiterhin wesentlich zu niedrig.

all den skeptikern biete ich gerne an, mal einen dienst mit mir zu machen, das wird viele zerrbilder und idealisierten vorstellungen zurechtrücken. in einer famulatur oder einem pj-tertial mal richtig rangenommen zu werden kann ja ganz witzig sein, aber wenn man das dann jeden tag hat relativiert sich doch einiges...

Arman
03.09.2006, 20:46
all den skeptikern biete ich gerne an, mal einen dienst mit mir zu machen, das wird viele zerrbilder und idealisierten vorstellungen zurechtrücken. in einer famulatur oder einem pj-tertial mal richtig rangenommen zu werden kann ja ganz witzig sein, aber wenn man das dann jeden tag hat relativiert sich doch einiges...

kann ich mir nicht vorstellen...
vielleicht ist es für dich oder viele andere so, aber ich würd für dieses Hobby sogar freiwillig in eine Emanzen-WG einziehen.

selbst der gequälteste Arzt könnte mir nicht die Lust an der Medizin nehmen. Da helfen auch Schauermärchen (meinetwegen auch reale Geschichten) nichts.

psycho1899
03.09.2006, 20:49
3 Altersstufen über mir, erklärt doch die 300 Euro Differenz ;)

Ich nahm an, dass die meisten kirchlichen Häuser nach AVR bezahlen und daher bundesweit (alten bundesländer zumindestens) identisch sind. Bin gespannt, ob es hier bald auch zu einer geringfügigen Verbesserung des Gehaltes in Anlehnung an die kommunalen und Uni-Tarifverträge kommt (sofern man von Verbesserung reden kann).

Wenn man bedenkt, dass ein 28 j Lehrer im 2. Berufsjahr als Beamter knapp 600 € mehr auf dem Konto hat als ein vergleichbarer Assistenzarzt... fällt einem nicht viel zu ein. Wenn man es dann auf die Stunden sogar umrechnet, ist man als Arzt schnell auf "Fastfood-Restaurant Burgerbrater" Niveau im Vergleich zum ferienüberschütteten Pauker.

Arman
03.09.2006, 20:51
3 Altersstufen über mir, erklärt doch die 300 Euro Differenz ;)

Ich nahm an, dass die meisten kirchlichen Häuser nach AVR bezahlen und daher bundesweit (alten bundesländer zumindestens) identisch sind. Bin gespannt, ob es hier bald auch zu einer geringfügigen Verbesserung des Gehaltes in Anlehnung an die kommunalen und Uni-Tarifverträge kommt (sofern man von Verbesserung reden kann).

Wenn man bedenkt, dass ein 28 j Lehrer im 2. Berufsjahr als Beamter knapp 600 € mehr auf dem Konto hat als ein vergleichbarer Assistenzarzt... fällt einem nicht viel zu ein. Wenn man es dann auf die Stunden sogar umrechnet, ist man als Arzt schnell auf "Fastfood-Restaurant Burgerbrater" Niveau im Vergleich zum ferienüberschütteten Pauker.

das ist eine absolute Frechheit !

dass es keine subjektiven Meckereien sind, merke ich vor allem auch daran, dass alle Leute, eben auch jene, die keine Ärzte sind, die Situation als unverschämt bezeichnen.

Doktor_No
03.09.2006, 21:05
kann ich mir nicht vorstellen...
vielleicht ist es für dich oder viele andere so, aber ich würd für dieses Hobby sogar freiwillig in eine Emanzen-WG einziehen.

selbst der gequälteste Arzt könnte mir nicht die Lust an der Medizin nehmen. Da helfen auch Schauermärchen (meinetwegen auch reale Geschichten) nichts.

ich bin nicht gequält. wusste ja was auf mich zukommt. allerdings ist mein beruf auch nicht mein hobby, ich betreibe ihn professionell ;-)

hat auch nichts mit der lust an der medizin zu tun, nur überleg doch bitte mal wieviel deiner arbeit dann im beruf wirklich mit medizin zu tun hat (gerade nachts wenn du dann ALLES an schreibkram und organistion machen darfst statt unter der woche tagsüber zu 3/4). die bedingungen können mir den spass am job nicht vermiesen, dazu bin ich mit meinem leben insgesamt viel zu glücklich, und erfreulicherweise spielt die medizin in diesem zwar eine wichtige, aber lange nicht die hauptrolle.

ich wollte mit meinem posting lediglich ausdrücken, dass die arbeit zu den in deutschland herrschenden konditionen und bei den gleichzeitig zu erbringenden qualitäts-, effizienz- und verwaltungsstandards auf dauer nicht zu bewerkstelligen oder auf einem einstmals erwartbaren level durchzuführen sein wird.

und gestatte mir noch eine abschliessende bemerkung: bei allem respekt vor deiner motivation und deiner sehr differenzierten sichtweise der dinge (soweit ich sie aus deinen von mir gelesenen postings beurteilen kann), mach den job erstmal ne zeit...

Evil
03.09.2006, 21:16
kann ich mir nicht vorstellen...
vielleicht ist es für dich oder viele andere so, aber ich würd für dieses Hobby sogar freiwillig in eine Emanzen-WG einziehen.

selbst der gequälteste Arzt könnte mir nicht die Lust an der Medizin nehmen. Da helfen auch Schauermärchen (meinetwegen auch reale Geschichten) nichts.
Schön, daß Du so idealistisch bist. Man kann aus dem Beruf in der Tat noch was machen, aber nimm die Warnung trotzdem nicht auf die leichte Schulter, da hat der No ganz recht. Ansonsten endest Du mit bösen Magengeschwüren...



3 Altersstufen über mir, erklärt doch die 300 Euro Differenz ;)

Ich nahm an, dass die meisten kirchlichen Häuser nach AVR bezahlen und daher bundesweit (alten bundesländer zumindestens) identisch sind. Bin gespannt, ob es hier bald auch zu einer geringfügigen Verbesserung des Gehaltes in Anlehnung an die kommunalen und Uni-Tarifverträge kommt (sofern man von Verbesserung reden kann).
Ich kenne mindestens 1 kirchliches Haus in Westfalen, wo Du als Anfänger, 29 J, 3400 brutto bekommst (Vergleich: alter BAT ca 3000).

Doktor_No
03.09.2006, 21:19
bei meiner nächsten stelle bekomme ich noch mehr evil :-)) das ist dann allerdings auch kein kirchliches haus mehr...

hach, bald ist januar *freu*

Adrenalino
03.09.2006, 21:22
So viel negatives über die Medizin zu lesen ist schon ziemlich deprimierend und demotivierend. Aber auch mich kann das nicht aufhalten.
Spätestens nach "der" Frage der Fragen: Die Frage der Alternative.
Denn da fällt mir dann nichts weiter ein. Medizin ist eben mein Ding und ich möchte es machen.
Wolltet ihr fertige Mediziner einen anderen Beruf ausüben???
Soo alt seid ihr noch nicht.. ihr könnt immernoch Lehrer werden, wieso nicht? Flugs an die PH gegangen, dann stimmt das mit dem Arbeit-Kostenverhältnis ziemlich schnell wieder.
Also anstatt hier wirklich mieße (!!!)Stimmung zu verbreiten:
Was sollen wir sonst tun!?! Was wäre die Alternative?!?

Auf diese Frage möchte ich erst mal eine Antwort.
Ansonsten kann ich mit der Mießmachstimmung nichts anfangen.
Wie soll ich als Warter denn auf solche Beiträge reagieren? Mich von der Brücke stürzen? Doch Lehrer werden, obwohl ich das gar nicht möchte??
Da bleibt ja nur noch mit der Schulter zucken übrig, oder!?
Dass es als Mediziner oft beschissen ist, ist ja auch nichts neues.
Achja.. ist ja schon ne kacke.... *seufz*

PS.: Bitte bitte fühl Euch durch meinen Artikel nicht angegriffen. Die Arbeitssituation IST wirklich BESCHISSEN, ich weiß. Ihr habt auch recht. Ich arbeite jetzt auch schon eine Weile in der Pflege im Krankenhaus und kenne ja auch unsere tapferen Assistenzärzte. Ich wollte nur nicht weiter auf die Arbeitsbedinungen/Gehalt eingehen, sondern eher die Moral von der Geschicht anstossen.....

Doktor_No
03.09.2006, 21:30
neeeeeeeeeeeeeee nicht einknicken. im gegenteil: selbst dafür kämpfen dass es besser wird. das aip wurde auch nicht abgeschafft weil die politik das gerne wollte sondern weil "meine" studentengeneration dafür jahrelang auf die strasse gegangen ist und sich erfreulicherweise dann auch noch ein ärztemangel abzeichnete.

aber man muss einfach wissen was einen erwartet. in einem beitrag hier im thread irgendwo fand ich die bemerkung ganz treffend, dass es an der zeit ist sich von den tradierten vorstellungen zum medzinstudium zu verabschieden. das ist nichts "besonderes" mehr wie zu früheren zeiten, in den assijahren wurde man schon immer verheizt in deutschland, unserer generation und den nachfolgenden sind nur leider die meisten perspektiven für die zeit nach den assistenjahren abhanden gekommen, zumindest wenn man in deutschland bleiben möchte.

sicher kann man seine nische finden irgendwo auf der welt, und mann soll imho auch mit elan und freude studieren (und das süße leben dabei auf keinen fall vergessen, gibt anstrengendere studiengänge, zumindest nach alter AO), zu erwarten danach hat man einen anerkannten, gut dotierten und sicheren job sicher wäre allerdings dämlich.

Evil
03.09.2006, 21:34
Ansonsten kann ich mit der Mießmachstimmung nichts anfangen.
Wie soll ich als Warter denn auf solche Beiträge reagieren? Mich von der Brücke stürzen? Doch Lehrer werden, obwohl ich das gar nicht möchte??
Nein. Du sollst Dir einfach vorher klarmachen, ob Du das durchhälst.
Von Lamentieren halte ich nichts, aber bei dem doch recht langen Studium muß man sich das eben gründlich überlegen. Wenn die rosarote Brille unten ist und Du trotzdem noch willst, ist das ja ok.

Ich find den Beruf auch klasse, aber die Bedingungen sind nun mal ziemlich suboptimal.

Adrenalino
03.09.2006, 21:42
Nein. Du sollst Dir einfach vorher klarmachen, ob Du das durchhälst.
Das weiß ich ja selbst nicht. Ich habe ja noch nie so viel Streß in meinem Leben gehabt. Und ausser versuchen und es anpacken kann ich auch nicht...



Wenn die rosarote Brille unten ist und Du trotzdem noch willst, ist das ja ok.
Nicht jeder Nicht-med.-student hat eine rosarote Brille auf der Nase.

Ich bin ja auch kein arbeitsgeiles Tier, mach mir auch ernste Sorgen, wie das alles wird; ich glaube Euch schon, dass das alles kein Zuckerschlecken wird.
Ich gehöre zu der Fraktion an, einen Beruf zu studieren und später auszuüben, der einen am meisten "Spaß" macht. Ich könnte mir momentan, wenn ich ehrlich zu mir bin, nichts anderes vorstellen.
Tja, ob ich das alles schaffe, oder ob ich zugrunde gehe, das steht halt in den Sternen. Ich glaube nicht, dass ich in der Krankenpflege glücklicher werde..... Ihr sicherlich auch nicht (trotz guter 39Std. Regelung, weniger Lernaufwand & Verantwortung).

?

supergirl17
03.09.2006, 21:43
Nein. Du sollst Dir einfach vorher klarmachen, ob Du das durchhälst.
Von Lamentieren halte ich nichts, aber bei dem doch recht langen Studium muß man sich das eben gründlich überlegen. Wenn die rosarote Brille unten ist und Du trotzdem noch willst, ist das ja ok.

Ich find den Beruf auch klasse, aber die Bedingungen sind nun mal ziemlich suboptimal.

Ich denke, das ist sehr schwierig bis unmöglich, den ob man wirklich den harten Alltag 45 Jahre (??) durchalten wird, weiß man ganz sicher, wenn man die 45 Jahre hinter sich gebracht hat.

Aber natürlich sollte man sich vorher so gut wie möglich - auch und gerade die down-sides informieren.

Hypnos
03.09.2006, 21:43
Ich find den Beruf auch klasse, aber die Bedingungen sind nun mal ziemlich suboptimal.

Nee, Evil. Sie sind schei..e...!

Es grüßt,

Hypnos

Evil
03.09.2006, 21:46
Es reicht ja schon, sich da ernsthafte Gedanken zu machen und Illusionen beiseite zu schieben. Wenn dann noch eine gewisse Zähigkeit da ist, reicht das vollkommen :-)



sonst würden wir das ja auch nicht hinkriegen, gell No? ;-)

Adrenalino
03.09.2006, 21:46
Nee, Evil. Sie sind schei..e...!

Es grüßt,

Hypnos

Irgendwo hab ich das auch schon einmal gelesen...

:-keks

Adrenalino
03.09.2006, 21:48
Es reicht ja schon, sich da ernsthafte Gedanken zu machen und Illusionen beiseite zu schieben. Wenn dann noch eine gewisse Zähigkeit da ist, reicht das vollkommen :-)



sonst würden wir das ja auch nicht hinkriegen, gell No? ;-)

DANKE Dir, Evil!
endlich mal eine Aussage, mit der man was anfangen kann! :-top

Doktor_No
03.09.2006, 21:49
off topic: pflege wäre mit das letzte was ich machen möchte :-))

mach dir mal nicht so viele sorgen bevor du überhaupt angefangen hast. das studium packt jeder mit genügend motivation, punktuellem fleiss und der bereitschaft, dinge auch ab und an einfach hinzunehmen. intelligenz ist sicherlich förderlich, aber keinesfalls ein muss.
nur: für den job kannst du weite teile des studiums einfach knicken. da sind dann ganz andere dinge wichtig, die dir an der uni, in famulaturen oder im pj nur unzureichend oder gar nicht nähergebracht werden. ich empfehle einfach jedem, schon währenddessen möglichst viel "nebenher" mitzunehmen, um vom realen berufsbild so viel zu sehen wie irgend möglich. du als kps hast da schon einen riesenvorteil.

Doktor_No
03.09.2006, 21:52
sonst würden wir das ja auch nicht hinkriegen, gell No? ;-)



du hast, wie meistens, recht :-))

so, ish muss pennen, morgen gehts wieder "in medias visceralitas"....