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Relaxometrie
03.09.2006, 09:48
Hallo,

derzeit bin ich am Anfang meines zweiten Tertials (Innere).
Das Krankenhaus, an dem ich das PJ mache, erleidet aber leider einen chronisch progredienten PJler-Mangel :-D
Soll heißen: so nach und nach entfleuchen die Alt-PJler, aber es kommt keiner nach. Im August hätte ja ein ganzer Schwung kommen können (nach neuer AO), es ist aber kein einziger gekommen. Und im Oktober wird wohl auch eher keiner kommen, da dann eh nur wenige neue PJler auf den Markt geschmissen werden (nur diejenigen, die jetzt das alte 2te Stex auf den letzten Drücker gemacht haben).

Jetzt möchte ich mal in die Runde fragen, wie es Euch in den diversen Tertialen ergangen ist, wenn Ihr mit einer kleinen Gruppe von PJlern angetreten seid.
In der Anästhesie, meinem ersten Tertial, ist man eh ein Einzelkämpfer und es kommt nicht auf die Anzahl der PJler in der Abteilung an, bzw. ist es dort sogar eher positiv, wenn weniger PJler gleichzeitig anwesend sind.
Aber in der Inneren und der Chirurgie ist es schon gut, wenn sich möglichst viele PJler die Stations- und OP-Arbeit teilen.
Ab morgen sind wir nur noch zu zweit in der Inneren (es gibt 5 Stationen), und wir befürchten, daß jetzt jeder von uns 2 Stationen für den lästigen PJ-Routinekram (Blut, Viggos) bekommt...........aber das sind noch ungelegte Eier. Mal sehen, was der morgige Tag so an neuen Erkenntnissen bringt.

Aber was ich als wirklich kritisch erachte, ist die Tatsache, daß ich -sofern im Oktober kein neuer PJler kommt- 3 Monate alleine in der Chirurgie sein werde.
Was kann und was soll man da fordern? Wochenweise Ausflüge in die Ambulanz oder sinnvolle Stationsarbeit (Verbände, Drainagen, Patientenverläufe beobachten und Behandlungsstrategien durchdenken) wird dann wohl kaum gewährleistet sein, weil ich vermutlich völlig im OP versumpfe. Die Arbeit im OP finde ich zwar interessant, und ich habe wirklich nichts gegen das Hakenhalten. Aber in einem PJ-Tertial sollte man doch auch andere Dinge lernen.

Derzeit schwanke ich zwischen den beiden Möglichkeiten, einerseits das Chirurgietertial, in dem ich dann ja die gesammelten Fehltage nehmen kann, einfach und ohne weitere Organisationskunststückchen durchzuziehen, und andererseits doch noch schnell ins Ausland zu gehen, falls sich eine Stelle finden lässt.

Gruß von der -noch- entspannten
Relaxometrie

Bille11
03.09.2006, 09:55
krass - sowas hab ich hier ja so gar nicht kennengelernt..

kleineres haus, wenige pj, zu 2. in der chirurgie, zu 2. in der inneren 1 und zu 2. innere 2, dennoch beschränkung auf eine station, derjenige hatte dann halt glück oder pech, dich zu haben. seltenst mal eine bitte, ob du nicht grad mal drüben was helfen könntest (und das auch nur, weil man es selbst angeboten hat)..

was ich dir vorschlagen würde: den chirurgen sagen, dass du gerne da bist (hoffentlich isses so *grins*), aber alles sehen willst. dann ausmachen, dass du dann und dann in der ambulanz bist, dann und dann auf der und der station. da dann voll einsetzbar, möglicherweise auch ausmachen, dass du zwei, drei wochen nur stationsarbeit machst (was ich pers. ja langweilig fände:-blush).. und halt zu den ops zur stationsbesetzungszeit. das hat die andere pjane hier auch gemacht, und drei wochen chirurgiezeit dann in der ambulanz verbracht, ohne für diverse strumen oder 2./3. assistenzen herangezogen worden zu werden. klare abmachungen rulen halt doch.

Relaxometrie
03.09.2006, 10:00
was ich dir vorschlagen würde: den chirurgen sagen, dass du gerne da bist (hoffentlich isses so *grins*)
Theoretisch freue ich mich auf die Chirurgie.


klare abmachungen rulen halt doch.
Das ist richtig.
Aber ich habe ja nicht die Macht, etwas zu ändern, wenn sich die Chirurgen doch nicht an klare Abmachungen halten. Jetzt können sie ja viel versprechen, damit ich nicht ins Ausland abhaue.

Bille11
03.09.2006, 10:02
dich darauf berufen.

und halt als zickig gelten, aber das muss halt so gehen. :-))

Lava
03.09.2006, 10:06
Ist doch supergeil! Einziger PJler in der Chirurgie... bei meiner letzten Famu kam ich mir etwas überflüssig vor, weil auf jeder Station schon ein PJler war. Du genießt doch jetzt die volle Aufmerksam der Ärzte, da lernt man sicher super viel! Vielleicht darfst du ja sogar mal selber einen Appendix operieren. ;-)

Und ich würde es so machen, wie du sagst: einfach mal alles testen. Für zwei Wochen in die Ambulanz gehen, Stationsarbeit machen, in den OP gehen...

Ich bin übrigens auch ganz allein in meinem Wahlfach (Neurochirurgie). Da erst eine Woche vergangen ist, möchte ich da aber noch keine Urteile fällen. ;-)

test
03.09.2006, 10:09
Naja hier sind wir auch ziemlich wenige PJler in der CHirurgie. Wir werden aber hauptsächlich zum Haken halten gebraucht. Stationsarbeit gibts kaum was zu tun, da Schwestern Blut abnehmen und das meiste machen.
Bleiben nur wenige Aufnahmen am Tag. Sonst kann man die meiste Zeit inden OP oder mal in die Endoskopie gucken. Wahnsinnig viel erklärt wird aber nirgends. :-notify

Lava
03.09.2006, 10:10
Also es gibt immer auch nette Chirurgen! Und gerade wenn die merken, dass du interessiert bist, lassen sie dch auch was machen. Halte dich eben an die netten. :-)

nightingale
03.09.2006, 11:23
Hallo Relaxometrie,
bei uns ist es genau so, vielleicht etwas weniger Stationen, aber wir sind zu zweit bzw. an 2 Tagen die Woche ist nur 1 PJ da. Stationsdienst und Haken halten parallel. Im Oktober ist der andere PJ dann weg und ich bin allein.
Teilweise komme ich mit dem Blutabnehmen echt nicht mehr hinterher und egal wo ich hinkomme, wartet schon jmd. auf mich, weil wieder Blut, Viggo, Aufnahmeuntersuchung oder so ist und dann geht immer wieder der Pieper für den OP...
Janine, ich wüsste nicht, wie bei so einem Stress ausgerechnet ein PJ eine Appendix rausoperieren sollte :-notify Toll ist das jedenfalls nicht.

test
03.09.2006, 13:02
Ich denke auch nicht, dass man in einem solchen Umfeld mehr machen kann. Der Zeitdruck ist ja so hoch, um das OP Programm durchzubekommen, da lässt man nicht mal nen PJler zunähen. :-nix

Lava
03.09.2006, 13:34
Einfach immer wieder fragen. Irgendwann ist auch mal genug Zeit für sowas. Und wenn der Operatuer die Hautnaht macht, kann man z.B. schonmal die Drainagen annähen.

apple
03.09.2006, 13:45
Ja, wenn jedoch der erste Knoten, den man macht, zu locker ist, wird einem alles wieder aus der Hand gerissen mit den Worten: Du wolltest ja eh kein Chirurg werden, gell ? (Meine Erfahrung :-nix)

Bille11
03.09.2006, 13:47
so ungern ich bettele, dann sag ich: darf ich nochmal. und bemühe mich, es ordentlich zu machen.

*seufz*

apple
03.09.2006, 15:41
Da mehrere Anfragen unerhört blieben, hab ich mir dann irgendwann gesagt: "Dann macht euren Kram doch selber !" (Will ja wirklich kein Chirurg werden :-D ) Und bin ab und zu mal in die Rettungsstelle gegangen, die haben einen wenigstens nähen lassen :-)

hypnotel
03.09.2006, 15:49
da Schwestern Blut abnehmen und das meiste machen.
Klingt paradiesisch! Hier weigern sich die (Stations)Schwestern bereits eine i.v.Antibiose anzuhängen. Von BE und Nülen natürlich ganz zu schweigen.


die haben einen wenigstens nähen lassen
Ich wäre froh, das Chirutertial ohne jegliche Naht zu überstehen, das liegt mir überhaupt nicht... ja, ich weiß dass ich es eigentlich können/lernen muss:-blush

apple
03.09.2006, 16:55
Klingt paradiesisch! Hier weigern sich die (Stations)Schwestern bereits eine i.v.Antibiose anzuhängen. Von BE und Nülen natürlich ganz zu schweigen.
Ist bei uns auch so. Mach das ja auch, aber ab und zu würd ich auch gern mal die Visite mitmachen, auch um zu wissen warum ich dem und dem bestimmte Sachen anhänge :-blush



Ich wäre froh, das Chirutertial ohne jegliche Naht zu überstehen, das liegt mir überhaupt nicht... ja, ich weiß dass ich es eigentlich können/lernen muss:-blush
Ich war auch nicht sehr scharf drauf, aber dachte mir dass ich das ja eigentlich in jedem Fachgebiet können sollte und da finde ich es einfach unfair wenn man in einem Lehrkrankenhaus nicht die Möglichkeit bekommt es zu lernen.

Bille11
03.09.2006, 17:28
ist nicht wahr?

es gibt echt häuser, in denen man die visite nicht mit machen kann deswegen??

bei mir wird sogar drauf gewartet dass ich auch fertig bin, bzw. die visite gemeinsam begonnen und gemeinsam beendet. da muss schon was wirklich schlimmes (akute HKL aufnahme für in 1h hkl) dazwischen kommen, was seltenst der fall ist. oder op-beginn für mich, wenn die visite noch nicht ganz durch ist..

*kopfschüttel* in welchem jahrhundert lebt man in euren häusern denn noch?

apple
03.09.2006, 17:40
Na ja, wenn die immer warten würden bis wir fertig sind, wär es an manchen Tagen schon fast Mittag.
Aber doof ist es wirklich. Hab das jedoch von den anderen Stationen auch gehört, dachte das wäre überall so :-nix

Persephone
03.09.2006, 18:00
wenn ich mit meinen BEs und Braunülen nicht fertig werde, verschieb ich das auf die Zeit nach der Visite. Ich will ja auch noch was lernen. Denn Blutabnehmen kann ichnun langsam...
Und das ist auch für alle so in Ordunun :-top

Lava
03.09.2006, 18:01
Meine Güte, Nähen ist doch nun wirklich kein Hexenwerk! Geht mal für zwei Wochen in die Ambulanz, da hat man die beste Möglichkeit, das zu lernen. Bei Kopfplatzwunden wachsen nämlich wieder Haare drüber, da macht das nix, wenn's blöd aussieht. :-D

Mir hat man auch schon den Nadelhalter wieder aus der Hand gerissen, weil ich die Drainage zu locker angenäht habe. Da sagt ihr einfach, jemand soll es euch mal richtig zeigen und erklären und macht es beim nächsten mal besser! Und bei PFNs und dergleichen gibt es ja immer 2 bis 3 Hautschnitte. Da kann der Operateur den langen machen und ihr näht die beiden kurzen zu. Das passt von der Zeit her. :-)

apple
03.09.2006, 18:06
Zu spät, ich werde keinen OP mehr betreten (höchstens als Patient, aber das hoffentlich auch nicht sehr oft) :-)
Leider ging das mit der Ambulanz nicht sehr oft, da wir nur zu zweit waren und meist OP und/oder Stationsarbeit angesagt war. Empfehl das aber auch jeden.

@Persephone: Werd auch mal versuchen das so zu machen, aber meist muss doch das Blut so schnell wie möglich ins Labor bzw. stehen nach der Visite die Zugänge schon vor der Tür.