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Lava
02.08.2002, 19:18
Hab beim anderen Beitrag die Umfrage vergessen und es nicht mehr geändert bekommen...

Lava
04.08.2002, 16:42
Das bisherige Ergebnis scheint ganz gut wiederzuspiegeln, dass die wenigsten von uns Altruisten mit Helfersyndrom sind.

Vielleicht sollte es Alternativen zum Pflegepraktikum geben, so dass man z.B. statt 2 Monate im KH die Zeit auch in einem Labor oder einer Praxis oder so verbringen kann.

07.08.2002, 18:50
Hallo,
ich denke das es mehr als Sinnvoll ist wenn man ein Pflegepraktikum macht. Denn der Umgang mit Patienten ändert sich dadurch schon.
Unsere damalige Stationsärztin hatte einen ganz normalen Werdegang: Abi, Studium, Arzt... Sie hat zwar Ihre Arbeit gut gemacht, hatte aber keinen richtig guten Bezug zu unseren Patienten.
Unsere jeztige Stationsärztin, hat vor Ihrem Studium eine Ausbildung als Arzthelferin gemacht. Sie hatte einen ganz anderen Bezug zu den Patienten und hatte auch mehr bzw. ein anderes Verständniß für das Pflegepersonal. Sie hatte einen ganz anderen und vor allem einen besseren Durchblick, Menschlich und Fachlich ist sie dadurch der alten Ärztin um Längen vorraus.

Was ich damit sagen will ist, das ein Pflegepraktikum Sinnvoll ist, egal ob im KH oder in einer Praxis. In der Praxis sollten man dann aber nicht nur dem Arzt hinterherlaufen, sondern sich mal bewußt machen und bewußt miterleben was für eine Arbeit eine Arzhelferin hat. Ein Praktikum in einem Labor oder ähnlichem halte ich für Überflüssig, denn in diesem Praktikum sollte es um Arbeit am Menschen gehen und nicht um seine Laborwerte!
So würde vielen Ärzten richtig bewußt werden was das Aufgabenfeld einer Krankenschwester ist, es umfaßt das Medizinische wie die Pflege. Vielleicht gäbe es dann mehr Ärzte die der Pflege mit mehr Respekt entgegenschauen würden.

Das mußte mal gesagt werden :o)
Sr. Manuela

HulluPoro
07.08.2002, 20:14
Hallo Janine, hallo alle die gerade Pflegepraktikum machen, es noch machen müssen oder schon gemacht haben,

Ich spreche zwar nicht wirklich aus Erfahrung, da ich mein Pflegepraktikum noch nicht gemacht habe. Ich habe allerdings als Zivi 10 Monate im KH gearbeitet, das ist teilweise sicherlich recht ähnlich.

Pflegepraktikum oder Vergleichbares ist meiner Meinung nach unbedingt erforderlich. Dass die Praktikanten oft nicht gut behandelt werden, nicht richtig einbezogen werden oder Arbeit machen müssen, die vielleicht nicht so lehrreich ist, ist eine Sache. Dass mag häufig zutreffen und ist sicherlich auch nicht gut. Aber das jeder zukünftige Arzt mal 2 Monate Pflege gemacht hat, ist meiner Meinung nach ganz wichtig. Zum einen, weil er den direkten und engen Umgang mit Patienten kennenlernt (denn die Schwestern/Pfleger haben natürlich einen viel engeren Kontakt zu den Patienten), und zum Anderen, weil es für die gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegepersonal wichtig ist, dass der Arzt auch die pflegerischen Aspekte kennt. Damit Ärzte und Schwestern/Pfleger richtig zusammen und nicht gegeneinander arbeiten. Außerdem kann es ja auch mal vorkommen, dass ein Arzt auf Station mal den ein oder anderen Handgriff tun muss, der normalerweise vom Pflegepersonal gemacht wird.

:-meinung Fazit: Die Arbeit von Ärtzen und Pflegepersonal ist eng verzahnt und alle müssen auf Station eng zusammenarbeiten, deshalb ist es nötig, dass jeder künftige Arzt einen Einblick in die Pflege erhält.

Tobias

Maschine
07.08.2002, 20:22
Und was die zukünftigen Ärztinnen angeht, die kommen meist ohne jeglichen Plan direkto von der Schul bank. Die haben dann noch nie in ihrem ganzen Leben der Realität ins Auge geblickt. Da finde ich es ganz gut, wenn die mal mit dem Leben abseits ihres Schreibtisches konfrontiert werden.

airmaria
07.08.2002, 22:13
Ihr redet hier von neudeutsch "Sozialkompetenz"!!!
Das bekommt man nicht in 2 Monaten Pflegepraktikum mit, sondern die wächst über das ganze Leben verteilt und ist eine Frage der Einstellung zu Mitmenschen sowie das Selbstverständnis gewisser Dinge.
"Mary"

@Sr.Manuela: das gibt es genausogut andersherum!

07.08.2002, 22:43
Das Pflegepraktikum ist durchaus sinnvoll!!

Allerdings begreife ich nicht warum es 2 Monate dauern muss. Ein Monat reicht aus und verhindert zugleich die Ausnützung der meist unerfahrenen Schulabgängern. (7 Tage Arbeitswoche keine Seltenheit!)

Manchen Schwestern scheint es zu entgehen, dass alle Med-Studis und Assärzte so ein Praktikum gemacht haben....

Also:

1 MONAT muss reichen

10.08.2002, 20:29
Pflegepraktikum sucks, ey!
Bin ich da um Hintern zu wischen, oder Leben zu retten?

10.08.2002, 21:41
Mit dieser Einstellung wirst du bestimmt weit kommen. Besonders wenn du glaubst, das in er Pflege nur Ärsche abgewischt werden, wirst du nicht viel Spass mit den Schwestern und Pflegern auf Station haben. Die Zeit, als Ärzte noch die besseren Menschen waren ist schon lange vorbei. Und zum Leben retten braucht mal nun wirklich kein Medizin zu studieren. Also wach auf und wechsel am besten das Studienfach!!!

Peter Artz
11.08.2002, 01:46
Ich kann nur hinzufügen was das Zwischenergebnis widerspiegelt:

Ein Pflegepraktikum ist und bleibt sinnvoll. Man muss erst einmal ein Gespür für die Patienten und ihre Leiden bekommen, bevor man beginnt diese Leiden zu behandeln.
Natürlich reichen da 2 Monate oder bald 3 Monate nicht aus, es reichen dazu auch nicht 3 Jahre Krankenpflegeausbildung aus, wie ich feststelle, jedoch hat man so einen einblick was auf einen zukommt.

11.08.2002, 15:09
Sicher, dafür brauchts im Prinzip ein Leben lang.Aber das Praktikum soll helfen, direkt am Anfang nicht zu viele peinliche Fehler zu begehen.

11.08.2002, 23:52
Ich habe kein Pflegepraktikum gemacht, weil das LPA meine Zivi-Zeit im Rettungsdienst voll anerkannt hat. Aber es ist schon ziemlich wichtig irgendwann mal mit Patienten Kontakt gehabt zu haben. Dabei geht es m.E. gar nicht mal so sehr um deren Leiden, Empathie oder solchen Kram. Du musst einfach einen Patienten anfassen können, mit ihm einigermaßen professionell umgehen und das ganze mit einer gewissen Selbstsicherheit, bevor du deine klinische Ausbildung anfängst. Wenn dir beim Blutabnehmen in der Famulatur der Angstschweiß auf die Punktionsstelle tropft, dann fehlt dir eben ein gewisses Etwas. Es gibt Kommilitonen die erklären in 2 Studen U-Kurs der Patientin eine geschlagene 3/4 Stude, warum sie sie doch bitten müssen, dass sie zum auskultieren den BH auszieht. Anschließend wird dann doch eher die Magenblase auskultiert, weil das mit dem Herzen nach dem Ablegen des BHs ja doch so eine Sache ist... Andere fummeln dümmlich ständig irgendwo an ihren Patienten rum, ohne auch nur ein einziges Wort darüber zu verlieren, was sie da eigentlich gerade tun möchten und wozu. "Noch besser jetzt auskultiren wir noch Ihre Valva mitralis..."Das Krankenpflegepraktikum hat den Zweck, einen vernünftigen Umgang mit den Patienten und im übrigen auch mit dem Personal zu erlernen. Und ganz offensichtlich ist es verdammt nötig.

12.08.2002, 01:42
:-dafür Jep, ganz meine Meinung! Man lernt die Basisarbeit am Patienten und wie wichtig es ist, dabei mit dem Patienten zu reden und selbstsicher aufzutreten. War n Jahr in Hannover im Frideriekenstift als Zivi. Ausserdem braucht man das Pflegepraktikum um einen (wenn auch kleinen) Einblick in den Krankenhausalltag zu bekommen, um zu merken, ob man da später (bzw. den Rest seines Lebens) tatsächlich arbeiten möchte. vlg frerehugi

12.08.2002, 01:44
Sorry aber das hört sich ziemlich nach blaulichtgeilem, großspurigen Rettungsdienstgequatsche an!Keiner muß vor dem klinischen Teil professionell sein.Im Gegenteil das sind nämlich die Typen die immer nur großspurig tun und wo nichts dahinter steckt.Die Patienten sollen ruhig wissen, daß man noch lernt , unsicher ist und noch nicht alles kann. Das macht einen menschlicher und sympatischer. Die Professionalität und das Wissen kommen automatisch mit Erfahrung und Übung.Wichtig ist menschlich, einfühlsam zu sein und zu wissen wo man steht, was man sich zutrauen kann und was nicht.Nach deiner Beschreibung wäre ein Arztroboter das beste für den Patienten. Der kümmert sich auch nicht so sehr um deren Leiden und so ein Quatsch. Und Angst hat der mit Sicherheit nicht...Epsilon

12.08.2002, 01:57
Die Patienten sollen ruhig wissen, daß man noch lernt , unsicher ist und noch nicht alles kann. Das macht einen menschlicher und sympatischer. Die Professionalität und das Wissen kommen automatisch mit Erfahrung und Übung.Epsilon [/B][/QUOTE]Das bestreitet doch keiner und darum ging es doch auch gar nicht. Es ging darum, dass man erst persönlich lernen muss, nah an einen "fremden" Menschen heranzugehen und "von Berufswegen" in seine Intimsphäre einzudrigen. Wie man das macht, mit welcher professionalität und wie man sich dabei dem Patienten gegenüber am besten verhält, ist etwas, dass man am besten lernt, wenn man sich noch nicht so viel Gedanken darüber macht, ob man grad vielleicht "was kaputtmacht"!

12.08.2002, 11:22
Uch wenn man manche Flöten im Untersuchungskurs mitbekommen hat (Ältere, leicht demente Frau gibt an "an der Schilddrüse wurde was operiert" Studentin: "War das eine subtotale Strumektomie oder eien Hemithyrektomie") dann fragt man sich echt wie die das noch bis zum AiP schaffen wollen, einGespür für Patienten zu entwickeln.Und die haben auch Pflegepraktikum hinter sich.

Tomma
18.08.2002, 22:04
Ich denke auch ein Krankenpflegepraktikum ist ein Muß,die 2 Monate sind sogar fast zu kurz:Ich habe 17 Monate im Friederikenstift in Hannover gearbeitet und das war eine echt klasse Zeit.Man lernt dort so viel,nicht nur Pflege sondern auch mal was anderes als nur lernen und gute Noten schreiben.Richtig anpacken und auch mal die Verantwortung übernehmen.Nach der ganzen Schulzeit ist das für die meißten auch das beste,da müssen dann alle erstmal bestehen und lernen ,auch die nicht so einfachen Seiten wie todkranke und sterbende Menschen zu betreuen. .Danach geht man ganz anders ans Studium ran, da kennt man auch schon die Praxis und weiß,daß auch die Menschlichkeit eine große Rolle spielt.Die Arbeit der Krankenschwestern lernte ich in einem ganz anderen Licht kennen und keiner hat mich irgendwie mies behandelt,ich bin sogar freiwillig länger geblieben, weil ich mich sehr wohl gefühlt habe.Ich wünsche allen die diese Zeit noch vor sich haben alles Gute!Genießt die Praktische Zeit im Studium kommt sie fast zu kurz.Eure Tomma

doomi
19.08.2002, 10:14
Ich halte das Praktikum für Quatsch. Erstmal hat es mir finanziell ganz schon Probleme gemacht einfach mal so 2 Monate Vollzeit für lau zu arbeiten und ausserdem hatte ich vorher schon Patientenkontakt en masse. Um die Arbeit des Pflegepersonals kennenzulernen langen zwei Wochen, um sie WIRKLICH mal in allen Facetten kennenzulernen langen 2 Monate nicht.
Es müsste viel schärfer differenziert werden zwischen Leuten, die noch nie m KH gearbeitet haben und solchen, die vll schon länger als Aushilfen auf Station arbeiten, dies ja aber nich anerkannt bekommen, weil sie keine 30 Tage am Stück da sind (so wie mind. 80% der Freunde von mir hier).
Die Leute, die wirklich Mediziner im Herzen sind angagieren sich ohnehin von selbst in solchen Bereichen genug und sollten nicht zu einem solchen Praktikum genötigt werden.

19.08.2002, 10:31
Meiner Meinung hat das ganze nichts mit Helfersyndrom zu tun!

Die meisten Medizinstudenten kommen direkt vom der Schule in die Uni und haben nichts bisher vom wirklichen Leben mitbekommen, das haerter ist, als die meisten denken. Und dies merkt man ihnen auch an- voellig naiv, abgehoben und realitaetsfern!

Es ist absolut wichitg, auch einmal die andere Seite im Krankenhaus zu sehen, nicht nur die des Arztes, der sich alles hinterhertragenlaesst und den Patient in den wirklich wichitgen Situationen alleine laesst, weil er mit SChwaeche, TRauer und Angst nicht umgehen kann.

ICh denke, dass Krankenpflegepraktiukm koennte noch ein Stueckchen laenger sein, denn das wuerde vielen Leuten nicht schaden!!

antonella
19.08.2002, 11:47
Wenn ich richtig gelesen habe, soll mit der neuen Approbationsordung das Pflegepraktikum von zwei auf drei Monate verlängert werden. Ich hoffe das dies ein Druckfehler ist!
Eine Verlängerung dient ja kaum dazu das Studium zu verbesssern, sondern eher den allgemeinen Pflegenotstand. :-dagegen
Gut wäre hingegen vorher eine Woche Einführung in Techniken und Patientenumgang zu haben. Dies würde wirklich helfen. Nur hin und herhetzen, sich von manchen Schwestern dumm anpflaumen zu lassen, Bettenmachen und Essen verteilen, nützt einem überhaupt nichts. Und zeigt auch nicht, ob man für dieses Studium geegnet ist oder die Nerven und das Selbstbewußtsein einfach nur nicht stark genug waren.


Hab grade noch mal nachgeschaut in meine Approbationsordung, die an 10/2002 gilt, ist tatsächlich ein Pflegepraktikum von 3 Monaten vorgesehen! Eine echte Schweinerei. Wenn jemand noch zwischendurch in den Ferien arbeitet muß, ist dies kam zu schaffen.