Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chirurgische (Traum) Hölle?
Hi,
da der Titel es fast schon aussagt, hier nochmal eine Erklärung dazu. Mich würde doch die Meinung von euch sehr interessieren:
Universitäres Haus mit großer Allgemeinchirurgischer Abteilung, viele junge Assis, einige nette OAs, ein Chef der total zum kotzen ist.
Arbeitszeit in der Regel: 7 Uhr bis 20/21 Uhr, manchmal auch 22 Uhr. es wird Wert auf Forschungstätigkeit gelegt.
Man darf als junger Assi, allerdings schon einiges maches, da es das Bestreben ist, eine gute Ausbildung zu liefern. Im ersten Jahr: u.a. zahlreiche Appendektomien (konv.), 2 offene Gallen und 1 Milzextirpation und natürlich noch den ganzen "Kleinscheiß"!
Jetzt wandern aber nach und nach die OAs weg, weil sie keinen Bock mehr auf den mega Streß mit dem Chef haben.
Mein bester Kumpel ist dort seit einem Jahr Assi und ich habe eine Stelle angeboten bekommen.
Bin ein wenig ratlos?????
Ganz einfach - nicht annehmen...in kleinen Häusern lernst Du in wesentlich entspannterer Atmosphäre wesentlich mehr - darfst mehr tun, und falls Du nicht habilitieren willst, was eh nur wenige schaffen, wäre das mein Tipp...
...obschon...von Chirurgie würde ich eh abraten...aber das ist nur meine unmassgebliche persönliche Meinung:-)
Es grüßt
Hypnos
hi,
ja das hatte ich auch schon überlegt. Allerdings habe ich mein PJ an einem kleinen Haus gemacht und da haben die Assis im ersten Jahr die ganzen OSE machen dürfen und irgendwann auch mal eine Platte. Aber operativ haben die nicht wirklich was gelernt.
Mir wurde gesagt, auch wenn diese Einstellung oftmals falsch sei, das heute immernoch gilt:
Wenn Du von der Uni kommst, kannst Du Dich ohne Probleme an peripheren Häusern bewerben, umgekehrt nicht unbedingt. Schon gar nicht wenn man schon Facharzt ist. das Leben an der Uni sei hart, aber wenn Du Deinen FA dort gemacht hast, ist's halt was!
Mein Ziel ist nicht die Habil., aber ich möchte auch nicht an einem peripheren Haus "verkümmern"!
Irgendwie sagt aber jeder was anderes!
Trotzdem Danke!
Feuerblick
13.09.2006, 10:25
Ganz einfach: Willst du
- in den nächsten Jahren keine Freizeit und kein Privatleben haben?
- dich dauernd gegen Kollegen behaupten müssen?
- den Dauerstreß mit dem Chef ertragen?
- auf alles verzichten, deine Freunde kaum noch sehen und gestreßt sein?
- nebenher auch noch Forschung betreiben ?
Und als Belohnung dafür dann eine Uni-Stelle bei weiteren Bewerbungen aufweisen können und operativ schnell vorankommen?
Wenn du das alles mit Ja beantworten kannst, dann nimm die Stelle. Wenn du aber auch nur den leisesten Zweifel hast, lass die Finger davon. Ich habe acht Monate in einem kleinen Haus Chirurgie gemacht, hauptsächlich OSEs gemacht, nette Kollegen und einen netten Chef aber kaum Freizeit gehabt. Schon das hat mir gereicht. Zwar wollte ich nie Chirurgin werden, aber ich war letztendlich mehr als unzufrieden.
Andererseits: Probezeit ist für beide Seiten ein halbes Jahr lang. Daher könntest du auch - wenn du gerade sowieso nichts Besseres im Angebot hast - einfach die Stelle annehmen und bei Nichtgefallen etwas Besseres suchen. Geht immer... :-)) :-D
Picknicker
13.09.2006, 10:25
Meiner Erfahrung nach ist für deine Situation ein Haus der Maximalversorgung (aber nicht Uni), denke ich, OK. Du hast eine große Bandbreite (inkl. der "großen" OPs), dafür weniger Streß bzgl der Arbeitszeit, der Kollegen und meist auch der Chefs. Ich habe mein chirurgisches PJ in so nem Schuppen abgeleistet, und die Assis dort durften schon einiges im ersten Jahr. Zur Zeit bin ich chir. Assi in nem anderen Haus derselben Kategorie, dort läuft´s genauso. Und auch wenn ne Uniausbildung von den meisten am liebsten gesehen wird, ist eine Stelle in einem Maximalhaus auf jeden Fall viel wert für die Zukunft.
Doktor_No
13.09.2006, 18:09
bin auch in einem max.-haus in der visceralchir, arbeitszeiten auch von 7-ca. 20uhr, forschung in form von studien, operativ viele möglichkeiten. wenn ich chirurg werden wollte könnte ich die stelle hier uneingeschränkt empfehlen, und deswegen gehe ich zum 1. januar, um das zu machen was ich will, kannst ja dann meine stelle haben :-))
bleib n halbes jahr länger und überschreib sie mir :-))
Chirurgen sind echt andere Menschen, wenn sie eine Stelle uneingeschränkt empfehlen können, wenn man ständig täglich 13 Stunden arbeiten muss, nee, danke!
Chirurgen sind echt andere Menschen, wenn sie eine Stelle uneingeschränkt empfehlen können, wenn man ständig täglich 13 Stunden arbeiten muss, nee, danke!
Gelle, Muriel? Sowat braucht man nicht:-)
Obschon, Schlägerei mit "nahen Östlern", wie ich heut nacht als NA, braucht man auch nicht :-kotz
Es grüßt,
Hypnos
Das is ja auch irgendwie blöd, Du mußt ja Deine Gegner danach wieder auf die Beine bringen :-keks
Feuerblick
14.09.2006, 10:00
Chirurgen sind echt andere Menschen, wenn sie eine Stelle uneingeschränkt empfehlen können, wenn man ständig täglich 13 Stunden arbeiten muss, nee, danke!*grins* Um mal Obelix in leicht abgewandelter Form zu zitieren: Die spinnen, die Chirurgen!! :-wow
Funkel, die heute Abend mal wieder online sein wird
Das is ja auch irgendwie blöd, Du mußt ja Deine Gegner danach wieder auf die Beine bringen :-keks
Im Gegenteil. Alle die, die gegen mich ausgeholt haben, hatten nachher nen Tubus in der Sprotte:-))
Du hast doch nicht etwa den Trapanal-Vorrat des NEF leergemacht? :-D
Und alles Dormicum am besten gleich hinterher... :-wow
Du hast doch nicht etwa den Trapanal-Vorrat des NEF leergemacht? :-D
Und alles Dormicum am besten gleich hinterher... :-wow
Alle wurden erst mal geschmeidig ansediert mit Valium, danach gabs die volle Eto-Dröhnung...der hat mich zum letzten Mal geschlagen...
Aber als er post-op wieder auftaute, war ich sicherheitshalber weit weit weg:-)
um mal wieder aif Gitgotts Fragen zurueckzukommen ;-)
Du scheinst ja so einige Zweifel bezueglich dieser Stelle zu haben, und ich denke zu recht, wenn ich mir das mit den weglaufenden OAs und dem A.... von Chef anhoere. Lass die finger davon. ich bin davon ueberzeugt, dass man sich einigermassen wohlfuehlen muss an seinem KH, das ist nicht fuer Dein Befinden, sondern auch fuer Deine Ausbildung wichtig.
Such Dir lieber ein "normales" Haus der Maximalversorgung. :-dafür
Doktor_No
14.09.2006, 14:15
Chirurgen sind echt andere Menschen, wenn sie eine Stelle uneingeschränkt empfehlen können, wenn man ständig täglich 13 Stunden arbeiten muss, nee, danke!
ist gern auch mal länger :-)) das weiß man aber vorher, und wenn man das nicht will muss man eben was anderes machen...
Feuerblick
14.09.2006, 14:34
ist gern auch mal länger :-)) das weiß man aber vorher, und wenn man das nicht will muss man eben was anderes machen...Wahrlich eine Einsicht, die ich früh genug hatte... ABER: Wenn alle Chirurgen so denken, dann möchte ich nie wieder einen selbigen heulen hören, dass er zu wenig Freizeit hat. Denn wenn man sich klaglos damit abfindet, hat man nix Anderes verdient ;-)
Danke für die Antworten. Ja, meine Zweifel scheinen doch wohl berechtigt zu sein!
Wobei ich scheinbar an der nettesten Chirurgie Oase mein PJ gemacht habe:
Immer sehr nett, die Assis gehen zwischen 4 und 5 nach Hause, super Klima usw.!
Das hat mir die Chirurgie schon sehr schmackhaft gemacht. Wenn ich hier so andere Stimmen höre, gerate ich ja wieder ins Grübeln!
Aber es scheint für mich wahrscheinlich nicht den perfekten Job zu geben!
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Doktor_No
14.09.2006, 16:54
Wahrlich eine Einsicht, die ich früh genug hatte... ABER: Wenn alle Chirurgen so denken, dann möchte ich nie wieder einen selbigen heulen hören, dass er zu wenig Freizeit hat. Denn wenn man sich klaglos damit abfindet, hat man nix Anderes verdient ;-)
ich persönlich finde das mit der zeit jetzt (noch) nicht so maligne, würde meine überstunden nur gerne bezahlt bekommen:-))
und wenn ich statt am schreibtisch/am computer/am telefon/bei sinnlosen diskussionen mit der pflege im op meine stunden abreisse, macht mir das echt wenig aus.
gruss no (der grad seine erste lap app gemacht hat, und das in einer überstunde ;-))
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