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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umstellung der Pille



dermehlhorn
13.09.2006, 10:53
ich habe hier gerade in Vorbereitung meiner ersten Famulatur ein paar Unterlagen mit u.a. auch typischen Fragen der Frauenheilkunde bekommen.

Zu einer habe ich so gar nichts gescheites gefunden, deswegen wollte ich hier mal posten und mal grob fragen, was ihr denkt:

"Eine Patientin kommt zu Ihnen, die bereits mehre Jahre eine Pille auf der Östrogenwirkunsgbasis genommen hat. Wegen sehr starker Nebenwirkungen ( Migräne, Ödeme ) entscheiden Sie die Pille auf eine neuartige Mikropille auf Gestagenbasis ( z.b. desogestrel ) umzustellen. Die Patient fragt, mit welchen Nebenwirkungen sie bei der Umstellung zu rechnen hat, udn wie lang diese andauern."

Wenn mir da ein erfahrener Kliniker mal ein paar Stichpunkte posten könnte, oder eine Seite empfehlen könnte wäre ich dankbar, denn ich halte die Frage für durchaus relevant!

Danke!

Yersinia I.
15.09.2006, 09:32
Reine Gestagenpräparate (Minipille, Implantat) haben den Nachteil von Zwischenblutungen, vor allem in den ersten Anwendungsmonaten; danach wird sehr oft eine Amenorrhoe daraus. Weiterhin sehr lästig: Akne! Des weiteren ist der Einnahmezeitpunkt immer genau einzuhalten, die 12 Stunden Pufferzone der "Pille" entfallen. Damit sind orale Antikonzeptiva ohne Östrogen weniger sicher.

Dafür entfallen die Nebenwirkungen wie Ödeme, Blutdrucksteigerung, Gerinnungsneigung und Umweltverseuchung durch nicht (gar nicht!) abbaubares Ethinylestradiol im Grundwasser - und Trinkwasser! - also ich nehme schon wegen der Umwelt keine Pille mehr!

Ach so: "Mikropille" = sehr niedrig dosiertes Östrogen+Gestagen - Präparat
"Minipille" = Reines Gestagenpräparat