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SynC
03.10.2006, 10:49
und keiner will eigentlich eine 1 oder 2, sondern bloss eine 4, weil es eigentlich im Physikum darum geht durchzukommen, mehr nicht.
Naja..das stimmt so jetzt nicht mehr. Bei den Leuten die nach alter Appr. studiert haben kann das schon eher der Fall sein, weil dort das Physikum nur 1/5 der Gesamtnote des Studiums ausmachte. Und jetzt sind es 1/3, was meiner Meinung nach eigentlich ein totaler Schwachsinn ist, 1/3 der Gesamtnote schon so früh im Studium festzulegen. Und die klinischen Fächer sind viel relevanter als die Vorklinik, das sollte sich dann auch auf die Benotung niederschlagen. Nur 2/3 der Gesamtnote für den gesamten klinischen Abschnitt finde ich etwas sehr lächerlich...Ich hoffe sehr, dass die dieses System wieder auf das Alte umstellen. Überhaupt der ganze Kram mit dem Hammerexamen ist so ein Blödsinn. Gerade das Stex früher vor dem PJ war doch sinnvoll, weil dann jeder wirklich alles auf gutem Niveau hatte. Jetzt wo es unmittelbar vor dem PJ kein Stex gibt wird das mit Sicherheit anders sein!

Muriel
03.10.2006, 11:18
Das Physikum zählt nach alter AO gar nicht :-)
1/6 1. Stex, 2/6 schriftliches 2. Stex, 1/6 mündliches 2. Stex, 2/6 3. Stex

0815doc
03.10.2006, 11:48
bei uns zählt das Hammerexamen sogar 100% - da alte AO bis Physikum und seither neue...

Dr. Jackyll
03.10.2006, 14:04
hm, also ich kenne schon welche die Koffeintabletten nehmen, aber dass man jeden Tag 8 Stunden lernt find ich echt übertrieben. vor Klausuren ja, aber sonst doch eingentlich nicht!!

irgendwie so ein typischer Panikmache-Student, finde ich....

HorstHützel
03.10.2006, 14:24
...Und jetzt sind es 1/3, was meiner Meinung nach eigentlich ein totaler Schwachsinn ist, 1/3 der Gesamtnote schon so früh im Studium festzulegen. Und die klinischen Fächer sind viel relevanter als die Vorklinik, das sollte sich dann auch auf die Benotung niederschlagen. Nur 2/3 der Gesamtnote für den gesamten klinischen Abschnitt finde ich etwas sehr lächerlich...Ich hoffe sehr, dass die dieses System wieder auf das Alte umstellen. Überhaupt der ganze Kram mit dem Hammerexamen ist so ein Blödsinn. Gerade das Stex früher vor dem PJ war doch sinnvoll, weil dann jeder wirklich alles auf gutem Niveau hatte. Jetzt wo es unmittelbar vor dem PJ kein Stex gibt wird das mit Sicherheit anders sein!

So schwachsinnig finde ich es nicht.

Die Vorklinik nimmt ja auch 1/3 des Studiums in Anspruch (bei vielen sogar mehr). Ist ja immerhin unser "Vordiplom".

Aber ich stimme zu, dass vor dem PJ noch ein offizielles Examen anstehen sollte und nicht diese "universitätsinternen, fächerübergreifenden Leistungsnachweise". Sind ja eh nix anderes als die alten Klausuren, die sich aber jetzt fächerübergreifend schimpfen nur weil man sie direkt hintereinander weg schreibt. Ist jedenfalls hier in Bochum so.

Gruß,
HH

Leijona
07.10.2006, 11:44
meine erfahrung ist, das 95% der leute die das studium ernsthaft antreten, es auch schaffen - und auch offiziell zählt das medizinstudium zu den studiengängen mit der geringsten abbruchrate (<20%) das ist meiner ansicht nach sehr human.
richtiges aussieben geschieht im gegensatz zu anderen, v.a. naturwissenschaftlichen studiengängen nicht.
(ich habe vorher physik studiert... nach dem 1. semester waren über die hälfte der leute weg.. und nach dem 2. semester waren nur noch die da, die dann letztendlich auch den abschluss gemacht haben.)
im vergleich dazu finde ich das medizinstudium wirklich machbar. wenn zb in einer klausur über die hälfte durchfallen wird oftmals der schnitt versetzt oder die prüfung wiederholt.. in physik hat das niemanden geschert, wenn am ende von 100 leuten am ende nur 10 den schein gemacht haben.
da ist medizin wirklich noch ein recht "empathischer" studiengang..
im zweifel scheitert man an der zeit bzw an der menge des stoffes, aber keinesfalls an der komplexität.

eine andere frage, auf die ich selbst keine antwort habe, ist, nach welchen kriterien man leute aussieben könnte, die zum arztberuf tatsächlich unfähig sind.
leider habe ich öfters das gefühl, solche leute zu treffen...man kriegt es zt selbst im kh mit.. und hört leider nur allzu oft die leidensgeschichten von bekannten, deren massive gesundheitliche probleme von ärzten entweder nicht erkannt/falsch eingeschätzt/grob falsch therapiert wurden...
zb einfach weil vernetztendes denken fehlt.
lediglich zu kreuzen in physiologie, weil das reicht, um die klausur zu bestehen, ist für mich totaler schwachsinn, ebenso wie
2 wochen vor der klausur zu büffeln, eine 2 zu schreiben und dann alles wieder zu vergessen -
das alles ist für mich das gegenteil von "ahnung haben" ...
und menschliche insuffizienz gibts leider auch viel zu oft.

ich bestreite gar nicht, dass das pensum insgesamt zu groß ist, als dass man alles insgesamt parat haben könnte. gerade in den einzelnen klinischen fächern geht das gar nicht en detail.
aber ich finde, gerade bei grundlagenfächern wie zB physiologie und pharma MUSS einfach echtes wissen kontinuierlich dasein...

nun steinigt mich :-)) :-))

Picknicker
07.10.2006, 13:31
Leute, ein Medizinstudium ist zwar kein Grundschullehramtsstudium, aber 8 Stunden täglich, Koffeintabletten usw. sind nun wirklich völlig überzogen. Warum denken Medizinstudenten eigentlich immer, daß ihr Studium das schwerste überhaupt ist?? Zieht ihr da eine innere Befriedigung draus? Meiner Meinung nach ist ein Physik/Biologie/Elektrotechnik-Studium erheblich schwerer zu meistern, als unsere Auswendiglernerei. Aber wenn man sich ab dem 1. Semester gegenseitig einredet, man habe ja so viel zu lernen und dieser ganze Stoff und überhaupt...dann glaubt man es am Ende womöglich selber.
Geht mir seit 6 1/2 Jahren auf den Keks, diese "ach, wir sind ja so elitär und haben soo viel zu lernen"-Masche

Leijona
07.10.2006, 14:34
irgendwie sehr treffend auf den punkt gebracht *zustimm* :-) ;-)

Zadfrack
07.10.2006, 15:07
Ich glaube es ist unmöglich zu sagen, wie schwer ein Fach jetzt wirklich ist. Aus den Abbruchquoten kann man ja nie genau herauslesen, wieviel % davon leistungsbedingt ist. Außerdem findet ja in Medizin durch den NC schon eine starke Vorauswahl statt. Auch weiß ich nicht, ob man einzelne Fächer wirklich mit Medizin vergleichen kann. Theoretisch müsste ja ein einzelnes Instrument an der Musikhochschule das schwerste Studium sein - man muss seit einer Kindheit sich täglich mehrere Stunden auf das Studium "vorbereiten", viel angeborenes Talent besitzen und dann noch eine sehr harte Aufnahmeprüfung überstehen. Ähnlich natürlich ein Kunststudium, ohne Talent kann das niemand mit purem Willen und "Lernen" durchziehen.
Physik/Maschinenbau gehört für mich ein bisschen in die Musik/Kunst Kategorie, weil man für die harten Verständnissachen auch eine Art "Talent" braucht, ohne das man das Studium glaub ich nicht schaffen kann.

Ehemaliger-User-13092010
07.10.2006, 17:57
Leute, ein Medizinstudium ist zwar kein Grundschullehramtsstudium, aber 8 Stunden täglich, Koffeintabletten usw. sind nun wirklich völlig überzogen. Warum denken Medizinstudenten eigentlich immer, daß ihr Studium das schwerste überhaupt ist?? Zieht ihr da eine innere Befriedigung draus? Meiner Meinung nach ist ein Physik/Biologie/Elektrotechnik-Studium erheblich schwerer zu meistern, als unsere Auswendiglernerei. Aber wenn man sich ab dem 1. Semester gegenseitig einredet, man habe ja so viel zu lernen und dieser ganze Stoff und überhaupt...dann glaubt man es am Ende womöglich selber.
Geht mir seit 6 1/2 Jahren auf den Keks, diese "ach, wir sind ja so elitär und haben soo viel zu lernen"-Masche
tja wenn Jurastudenten und Physikstudenten hier in Berlin selber zugeben, dass ihr Fach eigentlich nicht schwer ist und manche sigar mehrere Fächer studiert haben und vergleichen kommen und auf dasselbe Ergebnis kommen, wird da wohl was wahres dran sein. Ein Physikstudent hat mir mal erzählt, wie bei denen Prüfungen aussehen...früher dachte ich auch Physik sei hammer, aber mittlerweile nicht mehr ;)

KingLoui
16.10.2006, 20:50
Ehrlich gesagt fand ich das Physikum relativ einfach, nachdem wir hier einige Hammerklausuren in der Vorklinik hatten.

Zurück in die Vergangenheit :-D Also im Nebelreich Ulm ist das Physikum gegen die Klausuren echt ein Klacks!

Ansonsten finde ich schon, dass wir Mediziner mehr lernen als die meisten anderen Studiengänge, hat ja garnix damit zu tun, dass es nun besonders toll ist, aber man muss nunmal 'ne ganze Menge wissen um verantwortungsvoller Arzt zu sein. Wer allerdings alles ein bisschen auf die leichte Schulter nimmt kann sicher auch mit weniger Zeit auskommen.

Scienceman
19.10.2006, 21:17
Der Spiegelartikel hat auch mich(als Schüler des 13JG.) ein wenig in Panik versetzt. Zum Glück gibt es solche Foren, in denen die Wahrheit mehr oder weniger auftaucht.


[Etwas OFF-Topic]
Um das mit Hans-Magnus Enzensberger und seiner Meinung zum Spiegel nochmal anzusprechen.
Er hat zwar diesen Satz genannt, von wegen Spiegel = Bild für die Pseudointellektuellen, aber bei Wikipedia findet sich noch folgender Abschnitt:


Demokratiegefährdend
1956/57, rund zehn Jahre nach der Gründung des Spiegel, verfasste Hans Magnus Enzensberger eine kritische Analyse über Die Sprache des Spiegel, in der er eine Reihe von Thesen aufstellte:
Das deutsche Nachrichtenmagazin sei kein Nachrichtenmagazin, der Spiegel übe nicht Kritik, sondern deren Surrogat (der Leser des Spiegel) werde nicht orientiert, sondern desorientiert. Diese kritische Einstellung revidierte Enzensberger auch nach der Spiegel-Affäre nicht; er sah das Magazin weiterhin als latentes Gefahrenpotential für die deutsche Demokratie. Dennoch hatte er in den 50er-Jahren betont, der Spiegel sei unentbehrlich, solange es in der Bundesrepublik kein kritisches Organ gebe, das ihn ersetzen könne.

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Spiegel
Soweit ich weiß hat sich seine Haltung dazu bis heute nicht geändert. Korrigiert mich, falls ich falsch liege.


O.K., zugegeben. Der Artikel ist echt ein wenig dubios. Auch sehr subjektiv, was ich eigentlich nicht in diesem Maße vom Spiegel gewohnt bin. Trotzdem sind solche Artikel im Spiegel die Ausnahme, zumal jener Artikel wohlkaum abgedruckt wird und er auch nur im "Unispiegel" bzw. "Schulspiegel" auftaucht und nicht im "Hauptspiegel".
Von daher können wir diesen Artikel als desolat, aber nicht pauschalisierend, für den Spiegel abhaken.


MfG
Firezz

Ehemaliger-User-13092010
20.10.2006, 22:16
haha, oh Gott, bist du inteligent. du kennst Enzensberger, applaus und führst hier an, dass er Spiegel verachtet. Super und was bringt es? Also mich interessiert es einen Furz, hast du keine eigene Meinung?

Evil
21.10.2006, 11:23
haha, oh Gott, bist du inteligent. du kennst Enzensberger, applaus und führst hier an, dass er Spiegel verachtet. Super und was bringt es? Also mich interessiert es einen Furz, hast du keine eigene Meinung?
Hast Du keine Manieren? ;-)

Scienceman
21.10.2006, 16:09
haha, oh Gott, bist du inteligent. du kennst Enzensberger, applaus und führst hier an, dass er Spiegel verachtet. Super und was bringt es? Also mich interessiert es einen Furz, hast du keine eigene Meinung?


Wenn du mich damit meinst; Es war nur ein Rückgriff auf die bereits vergangenen Posts um den Sachverhalt nochmal aufzugreifen und gibt in keiner Weise meine eigene Meinung wieder.

Meine eigene Meinung ist im Post zu finden. Genauer lesen und etwas mehr Niveau, Danke!

Odile
26.10.2006, 14:17
Wenn wir grad schon mal beim Thema Arbeitsaufwand sind.Mich würd mal interessieren, wenn ihr unter der Woche so viel lernen müsst ob das Wochenende dann genauso aussieht und wies bei euch mit Ferien ausschaut?

Dr. Hyde
26.10.2006, 15:44
aaaalso...wer im schnitt mehr als die übliche 42h-arbeitswoche an der uni und mit lernen verbringt (von spitzen in prüfungszeiten abgesehen, aber ausgeglichen durch semesterferien) muss sich meiner meinung nach fragen lassen:

a) ob er eine sinnvolle zeit- bzw. arbeitsorganisation sein eigen nennt;
b) ob alles, was er für wichtig hält, auch einer objektiven wichtigkeitsprüfung standhalten würde;
c) ob er in der form 6 Jahre durchhält...

denn: es ist ein freies land, meinetwegen kann einer 15h am tag lernen ABER er sollte nicht

1. behaupten, dass das unbedingt nötig ist;
2. damit anderen das gefühl geben sich unzureichend vorzubereiten.

DENN: ich frage mich oft, wie solche leute sich dann im späteren arbeitsalltag z.b. in einem krankenhaus zurechtfinden wollen...

just my 2 cents
...und jetzt steinigt mich :-D

suzi1609
26.10.2006, 16:09
Steinigen?
Hier sind doch fast alle der gleichen Meinung wie du.
Ich kanns nicht verstehen :-nix
Ich kenne niemanden hier in der Vorklinik, der eine 42 Stunden Woche hat, außer die wenigen Beneidenswerten, die alles nach ein Mal hören und durchlesen schon können, oder die anderen, die dann dafür aber auch ständig durchfallen.
Ich finds auch nicht gut anderen Leuten Angst oder ein schlechtes Gewissen zu machen, indem man ihnen erzählt, wie man die ganze Nacht durchgelernt hat. Aber hier so zu tun, als ob jeder, der sagt, dass es für ihn hart ist und er jeden Tag viel Lernen muss, nur ein Wichtigtuer oder einfach zu blöd ist, finde ich genauso daneben. Jeder Mensch empfindet, das eben anders und manche Leute müssen einfach mehr investieren um das gleiche Ergebniss zu erhalten.
:-keks

Giant0777
26.10.2006, 16:29
Naja, es ist doch schon klar, dass man ne Menge Zeit mit Lernen verbringt ( merke sogar ich grade als Erstsemester :-)) ). Und trotzdem hat man das Gefühl, dass es einige gibt, die es augenscheinlich übertreiben wollen. Gestern sagte doch eine Kommilitonin zu mir, sie fährt zu Weihnachten nicht heim, damit sie statt dessen lernen kann.
Ich finde so eine Einstellung nicht fleissig oder strebsam, sondern einfach übertrieben.

Klar braucht einer mehr Zeit und ein anderer weniger, aber es gibt sicherlich ein vernünftiges Maß - und das liegt wohl kaum bei 8 oder 10 Stunden am Tag!

:-meinung

Dr. Hyde
26.10.2006, 17:24
also ich finde 8,5h am tag viel...(und glaub mir, das ist es auch im schnitt)

ich frage dich aber mal, was es dir bringt, ne nacht vor der prüfung (oder zwei...) durchzulernen. damit du dann mit roten augen und totmüde dasitzt, die buchstaben vor deinen augen verschwimmen oder die stimme des prüfers sich anhört, als wäre er im nebenzimmer?
setz dich lieber ab 20h in ne kneipe mit paar guten freunden/innen, trink kiba und cola light (und am ende so gegen 22h ein, zwei bier) geh um 23:30 ins bett, schlaf gut bis 7 und setz dich am nächsten morgen um 8 c.t. ausgeruht in die prüfung.

ich wette, du fällst nicht wegen irgendetwas durch, was du evtl. in der nacht noch wiederholt hättest!

gruß
Hyde