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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ein typischer Tag im Krankenhaus...



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eins2drei
29.09.2006, 09:51
... ja dann am besten mal anfangen!
Wie sieht euer typischer Tag im KH aus? Gehört ihr zu der Sorte, die entspannt den Gang auf und ab gehen und mehrere Stunden Visite und Besprechungen machen?
Oder eher zu der super gestressten Art, die dauernd hin und her rennt und zig Überstunden machen muss?
Oder was dazwischen?
Postet doch mal eure momentanen Erfahrungen! :-top
Fröhliche Grüße
123

turinep
29.09.2006, 11:38
kommt darauf an, ob man in den OP eingeteilt wird - mit Kaffee zwischen den Eingriffen - oder auf Station bis spät abends Briefe diktiert...

Yersinia I.
29.09.2006, 13:16
Der Chef stresst uns meistens mit einer laaangen Frühbesprechung, dann hetzen wir an die Arbeit, aber die kommt in Schüben, so dass man zwischendrin leider Leerlauf hat, aber oft kurz vor Feierabend noch was kommt, und dann ist doof. Außerdem haben wir oft spätnachmittags noch Konferenzen, und bald wieder Studentenkurse.

Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass ich sie (meistens) mit nach Hause nehmen kann.

Werwolf
29.09.2006, 21:10
Um´s kurz zu machen- meistens eher stressig, incl. Überstunden.
Aber Arbeit mit nach Hause- niemals! Das habe ich mir geschworen. Dann lieber noch ´ne Stunde dranhängen, aber dann wirklich "die Tür hinter mir zumachen" können. :-meinung

dödl
29.09.2006, 21:29
Typischer Innternisten Tag auf Station: Neuaufnahmen über Nacht angucken, Visite machen, Briefe diktieren, Patienten kodieren und dann entlassen. Mittags dann Besprechung mit event. Fortbildung. Bestellte Neuaufnahmen aufnehmen und dann die Kurvenvisite.....die dann meistens durch Angehörigengespräche gestört wird. Habe zwar dafür eine bestimmte Zeitspanne angesetzt, aber eigentlich trotzdem keine Zeit mich mit den Angehörigen auseinanderzusetzen. Wenn ich alles abwimmle und alles anmeckere um mich herum, wenn man mich stören will, schaffe ich es sogar um 17 Uhr nach Hause zu gehen.
Grüssle
Dödl

alex1
30.09.2006, 13:48
Ok...

8:00: Blutabnehmen, Zugänge legen, evtl. dringende Anordnungen erledigen und nach den kritischen Patienten sehen. Bei nichtvorausgeahnten Entlassungen, schnell Briefe schreibejn (Ausnahme)
9:00: Visite gehen und nebenbei evtl. die eine oder andere Neuaufnahme machen.
10:00: Visite abarbeiten, d.h. Untersuchungen, Konsile, etc anmelden.
11:00: Auf Labore kurz gucken, Chemos bestellen
12:00: Mittagessen
13:00: Nicht so dringende Neuaufnahmen erledigen, evtl. nach den Chemos gucken
14:00: Briefe schreiben; Laborbefunde, Konsilscheine, Untersuchungsbefunde studieren; Kodieren
16:00: Päuschen, evtl. Fortbildungen, Konferenzen, etc.
17:00: Dienstübergabe!

Das wäre mein normaler Tag auf Station.

Evil
30.09.2006, 16:12
In der Anästhesie:

Um halb acht trifft sich die Abteilung zur kurzen Frühbesprechung. Da werden die Ereignisse der Nacht, die Einteilung des Tages und wichtige Termine besprochen, danach verschwindet jeder in seinem OP-Saal (bzw. im Kaffeeraum in der Nähe ;-)), auf Intensiv oder als Springer im Haus.

Je nachdem, wo man eingeteilt ist, sitzt man den Rest des Tages in seinem Saal und macht Narkose, oder springt durchs Haus und organisiert. Sobald man damit fertig ist, schaut man sich die Patienten für die OPs des nächsten Tages an, und wenn das geregelt ist, kann man nach hause gehen.

Wie lang das alles dauert, hängt von der Besetzung und der Größe des OP-Programms ab, manchmal ist man früh fertig, meistens pünktlich und oft spät.

Frau_Doktor
30.09.2006, 16:18
manchmal meistens und oft - ist das vereinbar?

... 10%, 35%, und 55% - ja ok.

eins2drei
01.10.2006, 12:39
*g* das war gut geschrieben!

Picknicker
02.10.2006, 17:04
Viszeralchirurgie

7.15: Ankommen, Kaffee trinken, Neuaufnahmen ansehen, OPs für den Tag noch mal checken
7.45: Intensivstationsvisite, danach Frühbesprechung
ab 8.00: OP oder Visite
ab 10.00: Neue Patienten aufnehmen, aufklären, untersuchen, anmelden usw.
dazwischen: unangemeldet Privatpatientenvisite vom Chef, AAAHRRGH. Deshalb: mind. 1 Stunde alle Laborwerte dieser Patienten auswendig lernen, die Vorgeschichte kennen, alle Untersuchungen im Kopf haben usw.
ab 12.00: Laborwerte checken, alles gerade Anfallende erledigen (Mordsstreß! Telefonieren, verschlüsseln, diktieren, Angehörige abwimm.., ähh informieren :-D, Kaffee trinken usw.)
16:00. Röntgendemo, Übergabe an Spätdienst
dann je nach Arbeitsaufkommen gegen 16.30 Ende oder noch Sachen abarbeiten, meistens wird´s so 17.00 Uhr. echt OK

jofo.
02.10.2006, 17:26
Eine Frage an Evil: Wann gehst du denn meistens nach Hause? Würde mich mal interessieren, weil ich in feeerner Zukunft vielleicht auch mal in die Richtung gehe. ;-)

Isabelle
02.10.2006, 18:05
7.00: Visite
7.45: Besprechung und Röntgenbesprechung
8.15: entweder OP, Ambulanz oder Station (oder gemischt :-)))

wenn Station:
Blut abnehmen, Entlassungsbriefe fertigmachen, Kodierung. ich mach meistens nochmal ne Kurvenvisite bei ausgewählten Fällen, die mich sonst morgens zu viel aufhalten; Kaffee trinken, alles einfach in Ruhe machen und alles alleine machen, da kein PJler. die meiste zeit vorm pc.

wenn Ambulanz:
viel Arbeit von 8.15 bis Dienstende; 5 OP-Vorbereitung nebeneinander, dazu noch der normale Ambulanzbetrieb

wenn OP:
eigentlich die beste Alternative, wenn nicht gerade zweite Assistenz.

ab 14.30: eigentlich Nachmittagsbesprechung, wenn allerdings volles OP-Programm Verzögerung bis gegen unendlich...
15.30 : reguläres dienstende

pünktlich raus kommt man nur, wenn die besprechung pünktlich stattfindet, ansonsten nicht.

sanderha
03.10.2006, 13:44
Also, ich glaub ihr habt den falschen Job, oder ich einfach nur Glück gehabt...
Mein Tag: (1. Jahr, Visceralchirurgie, Mitte Deutschland)
7.00 Dienstbeginn
7.00-8.00 Visite, Verbandswechsel, Antibiosen, BE`s
8.00-8.30 Frühbesprechung
ab 8.30 OP oder Station
Aufnahmen macht alle der Diensthabende, der ist dafür nicht im OP eingeteilt
2 Assistenten pro Station, einer im Dienst, einer frei nach Dienst, Chefvisiten nach festem Plan zu Zeiten, dass man hinterher noch Zeit hat, alles zu erledigen bevor Feierabend ist

pünktlich Feierabend um 15.30, 5 Dienste im Monat
eigentlich die einzige Chance Überstunden zu machen ist, wenn kurz vor Feierabend noch n Notfall reinkommt und man sich freiwillig meldet (macht meist Sinn, weil man dann selbst ran darf...)

Könnte eigentlich nicht besser laufen, hab Spaß bei der Arbeit, keinen Frust und krieg so meinen OP-Katalog voll.

Laßt euch nicht stressen...

brunhilde
03.10.2006, 16:55
7:45-8:30 Uhr: BE, Neuaufnahmen von der Nacht anschauen
8:30 Uhr: Frühbesprechung, kurzer Kaffee
ab 9:15: Visite, Sonos, Punktionen, Ekgs befunden, Neuaufnahmen, Kurzbriefe schreiben
irgendwann: ggf. essen
14:30: Röntgenbesprechung
danach: Kurvenvisite, Angehörige, wieder Neuaufnahmen gucken, kodieren
theoretisch um 16:00 Uhr Schluss, es ist jetzt aber schon ungefähr 17:00 Uhr
dann diktieren...das mache ich 2x wöchentlich als Marathon, damit ich nicht immer lange bleiben muss...
macht aber trotzdem spaß

Lava
04.10.2006, 19:01
Neurochirurgie:

7:00 post-OP Patienten anschauen, Kurvensisite
7:30 Morgenkonferenz
9:00 Zeit für Kaffee/Frühstück und danach Stationsarbeit: Patienten aufnehmen, BEs, Drainagen ziehen, irgendwelches Zeugs anmelden, Termine vereinbaren, Rehas anmelden und den ganzen Papierschrott, Briefe diktieren, Lumbalpunktionen....
Wenn man Assi ist, hat man noch die ein oder andere OP zwischendurch
14:00 Mittagskonferenz
15:00 Visite auf der Intensivstation (da müssen immer alle mitdackeln)
15:30 Visite auf Normalstation
offizielles Dienstende 15:45, aber ich geh selten vor 17Uhr....

Doktor_No
05.11.2006, 13:07
visceralchirurgie:
7.00 visite
7.40 frühbesprechung, anschl. intensiv-visite

dann entweder:

op: 8.00 schnitt
wenn man im op eingeteilt ist, muss man die station eben nebenher telefonisch und nachmittags/frühabends verarzten, eigentlich sind wir pro station 2 assistenten, aber meist kommt das wegen urlaub, dienst etc. nicht hin oder beide sind am tisch (belegen täglich 2-3 säle parallel)

station: anordnungen, verbände, briefe, drg, telefon, angehörige etc.

ambulanz/notfall: aufnahmen, wundkontrollen, notfälle, konsile etc.

15.30 für alle röntgen- und indikationskonferenz
donnerstags danach noch M&M

offiziell 15.45 ende, klappt aber so gut wie nie
privatassistenten machen nachmittags noch 2. visite mit, dienstags will der chef morgens alle patienten sehen.

alle 14 tage 7.30 fortbildung, op-beginn dann 9.00
intermittierend spätdienste von 11.30 bis 20.00 (ca. 2x /monat)
jeden 2. monat sa/so visitendienst von 9.00-12.00

wenn man dienst hat, ist man meist für ambulanz und notfall eingeteilt.
dienste offiziell 24 stunden, können gern auch mal 30 werden.
schlafen im dienst so gut wie nie möglich.

arbeitszeit mit diensten eingerechnet ca. 80h/woche, geht auch mal an die 100, unter 60 eigentlich nie (vertrag 38,5).

typisch grosse und unterbesetzte deutsche bauchchirurgie eben, hat aber spass gemacht.

Lava
05.11.2006, 13:34
donnerstags danach noch M&M

morbidity & mortality?

Dr. Hyde
05.11.2006, 13:57
nene, das sind doch diese kleinen bunten schokodinger...is aber ein feiner zug vom chef, jeden donnerstag ne runde M&M zu schmeißen :-)

annekii
05.11.2006, 17:18
Innere:

7 h Dienstbeginn: i.v.-Spritzen verteilen, Flexülen legen, Patienten abschreiben
7.15 h: Röntgenbesprechung
7:30 h : Frühbesprechung mit Briefplanung, Funktionssachen werden verteilt, usw.
8 h: Blut abnehmen, was die Schwestern nicht geschafft haben, Flexülen verteilen, Briefe schreiben, Aufnahmen machen, während ausschließlich der Stationsarzt mit der Schwester auf Visite geht, bzw. 1x noch Chef und 1x OÄ dazu. Andere Assistenten nie... eine völlige Unsitte in meinen Augen.
10:30 ungefähr (nach Visite) Frühstück
weiterhin Aufnahmen, Funktionen, Flexülen, Briefe bis zum Schluss.
15:30 Dienstschluss, nach Hause so gegen 16:15 h

Lava
05.11.2006, 18:29
Patienten abschreiben

Seid ihr so pessimistisch, dass ihr eure Patienten schon so früh abschreibt? :-D