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beatle
30.09.2006, 12:14
Ich habe wirklich ein dringendes Problem,

ich bin z.Zt. in dem Haus, in dem ich arbeite, ziemlich unglücklich. Ich möchte eigentlich Allgemeinarzt werden, bin im Moment (seit 4 Monaten, mein 1. Job) in einer internistischen Abteilung. Jetzt hatte ich gestern ein Mitarbeitergespräch mit meinen 2 Chefs wo mir (ohne eine Vorahnung zu haben) erklärt wurde, wie (auf gut Deutsch übersetzt) ******* ich fachlich drauf wäre, ob ich denn noch immer Arzt werden wollte etc. (und noch hinterhergeschoben: "es liegt nicht an Ihnen als Mensch" - :-kotz ), meine Kollegen hätten auch nicht viel gutes über mich berichtet.
Das war echt so, als hätte mir jemand ein Brett vor den Kopf gehauen, denn ich verstehe mich mit (fast) allen super und habe das Gefühl, dass ich auch in der letzten Zeit deutlich sicherer geworden bin.
Jetzt haben meine Chefs mir 4 Wochen bis zum nächsten Gespräch gegeben - und, ganz ehrlich gesagt, habe ich überhaupt keine Lust mehr da überhaupt noch zu arbeiten.
Was würdet Ihr jetzt an meiner Stelle tun ? Ich für meinen Teil habe das Gefühl, dass mir jegliche Grundlage für die Arbeit in der Abteilung verloren gegangen ist - schon allein der Gedanke, 4 Wochen unter "Beobachtung" zu stehen bis zum nächsten Gespräch, wo mir dann bestimmt eröffnet wird, dass es nicht reicht für mich. Leider hatte ich nur 6 Wochen Probezeit... :-nix .

Es wäre echt super, wenn Ihr mir Denkanstöße geben könntet. Wie gesagt, im Moment denke ich an Kündigung von mir aus, bevor es von anderer Seite kommt- zumal ich ab Montag auf der kardiologischen Station bin (absolut nicht meine Sparte) und der Chef dort auf jedenfall der härtere Hund von beiden ist...

franziskaa
30.09.2006, 13:14
Oh, das klingt ja echt hart, hast du denn irgentetwas so richtig verbockt, das
Anlass für so ein gespräch gibt ?

hast du mal mi deinen kollegen gesprochen, vielleicht ergings denen mir deinen chefs am anfang ähnlich, naja ist aufjedenfall nicht das Klima indem man arbeiten wíll. ;-)

allerdings wenn sonnst alles passt, wärs auch blöd schon nach 4 monaten zu kündigen, du weisst ja als zukünftiger allgemeinarzt eh,das du da nich alt wirst, durchbeissen?? Oder glaubst du sicher das die die kündigen, dann würd ich mich lieber vorher woanders umschauen.

beatle
30.09.2006, 14:05
Ich hab' überhaupt nichts verbockt. Zudem sind die Chefs noch der Meinung ich würde mich nicht als Arzt präsentieren - ich bin bloß leider kein aufgeblasener autoritärer Schnösel der sich 3/4 des Tages produzieren muss. Wenn's jetzt darauf hinausläuft, dass ich den lieben langen Tag auch noch schauspielern muss, hab' ich erst recht keinen Bock mehr!
Es wird wohl für mich echt drauf hinauslaufen dass ich meinen Vertrag vorzeitig auflöse - ist halt kein schönes Gefühl zu wissen, was die Chefs wirklich von einem halten :-(( ...

Pünktchen
30.09.2006, 14:26
hmmm...aber kampflos vorzeitig aufgeben? ich kann mir gut vorstellen, dass dies kein gutes gefühl ist. gibt es denn berechtigte kritikpunkte, die du ändern könntest? Ich würde mir weiter mühe geben und zeigen, dass ich die Kritik ernst nehme und nicht aufgebe, egal was am ende herausspringt.

liegt dir das Fach vielleicht grade nicht? Ich weiss, dass mein jetziger Chef meine Vorgängerin nicht weiter übernommen hat, weil sie nicht mit Kindern umgehen kann. ihr lag einfach das Fach nicht...ok...sie konnte im allgemeinen nicht mit Menschen umgehen...egal...

Lass den Kopf nicht hängen und kämpf dich durch die Kardiologie!!! Red mit deinen Kollegen über deine "Fehler"! So etwas hilft meistens...Versuch einfach nach aussen cool und selbstsicher auszusehen, dass hört sich übertrieben an, ist aber das was zählt....ob du innen drin unsicher bist oder aufgeregt ist egal.

Kiki1701
30.09.2006, 14:51
"Nicht als Arzt präsentieren"? :-???

Wie bitte präsentiert man sich denn nach Ansicht Deiner Chefs als Arzt? :-((

beatle
30.09.2006, 16:11
Ich habe halt ab und zu (wie andere Kollegen auch) meinen Kittel nicht an. Dann sieht man natürlich einem Pfleger zu ähnlich... .Man soll sich ja von den anderen abheben.
Der Mist ist halt das ich jetzt jeden tag wenn ich in die Klinik gehe an diesen Mist denken muss - ich bin (leider ?!?) jemand der mit soetwas dann sehr schwer klarkommt.
naja, ich weiss im Moment auch nicht...

Evil
30.09.2006, 16:31
Hmm, das riecht ja eigentlich eher nach einer vorgeschobenen Ausrede. Klingt für mich so, als wollten sie Dich aus anderen Gründen loswerden und suchen bloß einen Anlaß.

Die Frage ist dann, ob das wirklich an Dir liegt (um das herauszufinden, solltest Du auch ehrlich mit Dir und Deinen Schwächen sein), oder an etwas anderem (z.B. Umstrukturierung der Abteilung).
In meiner ehemaligen Anä-Abteilung werden auch gerade einige "gegangen", was nur teilweise an denen selber liegt, aber weder Chef noch leitender OA haben das Rückgrat, dazu zu stehen.

Hast Du eine Möglichkeit, herauszufinden, was "hinter den Kulissen" abläuft?

Ansonsten würd ich Pünktchens Empfehlung voll unterschreiben!
:-meinung

sarah0101
30.09.2006, 16:51
Ich habe wirklich ein dringendes Problem,

ich bin z.Zt. in dem Haus, in dem ich arbeite, ziemlich unglücklich. Ich möchte eigentlich Allgemeinarzt werden, bin im Moment (seit 4 Monaten, mein 1. Job) in einer internistischen Abteilung. Jetzt hatte ich gestern ein Mitarbeitergespräch mit meinen 2 Chefs wo mir (ohne eine Vorahnung zu haben) erklärt wurde, wie (auf gut Deutsch übersetzt) ******* ich fachlich drauf wäre, ob ich denn noch immer Arzt werden wollte etc. (und noch hinterhergeschoben: "es liegt nicht an Ihnen als Mensch" - :-kotz ), meine Kollegen hätten auch nicht viel gutes über mich berichtet.
Das war echt so, als hätte mir jemand ein Brett vor den Kopf gehauen, denn ich verstehe mich mit (fast) allen super und habe das Gefühl, dass ich auch in der letzten Zeit deutlich sicherer geworden bin.
Jetzt haben meine Chefs mir 4 Wochen bis zum nächsten Gespräch gegeben - und, ganz ehrlich gesagt, habe ich überhaupt keine Lust mehr da überhaupt noch zu arbeiten.
Was würdet Ihr jetzt an meiner Stelle tun ? Ich für meinen Teil habe das Gefühl, dass mir jegliche Grundlage für die Arbeit in der Abteilung verloren gegangen ist - schon allein der Gedanke, 4 Wochen unter "Beobachtung" zu stehen bis zum nächsten Gespräch, wo mir dann bestimmt eröffnet wird, dass es nicht reicht für mich. Leider hatte ich nur 6 Wochen Probezeit... :-nix .

Es wäre echt super, wenn Ihr mir Denkanstöße geben könntet. Wie gesagt, im Moment denke ich an Kündigung von mir aus, bevor es von anderer Seite kommt- zumal ich ab Montag auf der kardiologischen Station bin (absolut nicht meine Sparte) und der Chef dort auf jedenfall der härtere Hund von beiden ist...

ich bin zwar keine studentin,aber wenn du jetzt kündigst haben sie doch was sie wollten!ich würde es zumindest probieren durchzuhalten und es denen kräftig zu zeigen.keiner der arzt werden möchte ist von anfang an perfekt!viel erfolg!

beatle
30.09.2006, 17:12
Im Grunde habt Ihr natürlich Recht mit dem "Durchbeißen", aber das war halt ganz schön starker Tobak der mir da entgegenflog - ich bin halt der Meinung, wenn die Chefs zu einem solchen ergebnis nach 4 Monaten kommen hätte man mir das auch nach 2 Monaten anders beibringen können und dann hätte ich vielleicht auch noch eine Motivation gehabt was zu ändern. Und wenn gerade jetzt, wo ich das Gefühl hatte, dass ich etwas sicherer werde, so was rauskommt, haut mich das natürlich doppelt um, und egal wie ich es mir auch zurecht lege (nach dem Motto "nicht umknicken") wede ich halt das Gefühl nicht los, keinen Rückhalt mehr zu haben. Ich habe das Gefühl ein Neuanfang woanders wäre besser für meine Nerven als mich jetzt damit aufzureiben.

sarah0101
30.09.2006, 17:16
ich würd mich nicht verunsichern lassen!was ist wenn du woanders neu anfängst und blöderweise das selbe passiert,möchtest du denn wieder kündigen?

Duncan84
30.09.2006, 17:20
An deiner Stelle würde ich zwei Dinge tun:
erstens _sehr_ selbstkritisch alles an der eigenen Leistung hinterfragen und schauen, inwieweit die Kritikpunkte zutreffend sind und wenn ich feststelle, das deine Chefs hier und da durchaus Recht haben, würde ich in die Offensive gehen.
Verlange nochmal einen Termin bei den Chefs, lass sie konkretisieren was sie stört und was du besser machen könntest. Kurzum: zeige die unumwundene Bereitschaft die Kritik anzunehmen und was zur Besserung der Situation zu tun. Dabei darfst du ruhig forsch sein und auf konstruktive Kritik bestehen, zu verlieren hast du ja nichts, wenn du schon mit dem Gedanken spielst, zu gehen.

Sollte das alles nicht angenommen werden, kannst du davon ausgehen, dass sie dich aus anderen Gründen loswerden wollen.

Zum Schluss aber nochmal was zu deiner Kritikfähigkeit: du schreibst selbst, dass du mit Kritik schlecht umgehen kannst. Du solltest versuchen daran zu erarbeiten. Gerade im Arztberuf sollte man kritifähig sein und das auch dann positiv umsetzen können. Nur so kann man nen guter Arzt werden. (Jederzeit Selbstkritik zu üben, gehört natürlich auch dazu)

Feuerblick
30.09.2006, 18:05
Ich bin auch der Meinung, dass du zuerst einmal sehr ehrlich zu dir selbst sein solltest. Überlege dir noch einmal, wo die Kritikpunkte lagen und denke mal ganz objektiv darüber nach, ob sich ein Körnchen Wahrheit darin findet. Ich war selbst einmal in einer ähnlichen Situation und musste feststellen, dass mein damaliger Abteilungsleiter zwar mit seinem Ton ziemlich daneben lag und der ausschlaggebende Punkt hauptsächlich eine persönliche Abneigung gegen mich war, er aber im Kern der Sache nicht so ganz unrecht hatte.
Dann rede mit deinen Kollegen. Frag sie ganz offen, ob sie den Eindruck haben, dass du zuviele Defizite hast und dass du deinen Job nicht ausreichend auf die Reihe bekommst. Zum einen weißt du dann, woran du bist und woran du arbeiten musst UND du erreichst bei deinen Kollegen so etwas wie Wohlwollen, weil du offensichtlich ja etwas ändern willst.
Setz dich nicht trotzig in die nächste Ecke und denke, dass alle dir unrecht tun. Selbst wenn das so sein sollte, wird es dir nichts helfen.
Tja, und dann versuche doch mal, mehr als "Arzt" aufzutreten. Viel in diesem Job ist, wie du das nennst, Schauspielerei. Will heißen, dass wir doch alle immer mal wieder Kompetenz ausstrahlen müssen, die wir nicht im Geringsten haben. Völlig egal. Wer selbstsicher wirkt, wird es irgendwann mal sein. Schließlich lernt man jeden Tag dazu. Und wenn gewünscht wird, dass die Ärzte als solche erkennbar sind, indem sie Kittel tragen, dann tu es.
Und ganz nebenbei kannst du in Ruhe die Fühler nach einer neuen Stelle ausstrecken. Denn niemand bindet dich fest. Du kannst jederzeit kündigen. Aber tu es nicht, ohne eine neue Stelle zu haben. Das müßtest du nämlich bei jeder neuen Bewerbung in deinem Lebenslauf irgendwie erklären...;-)

Kopf hoch - du weisst ja: Umwege vergrößern die Ortskenntnis!

Funkel

Porschefahrer
06.10.2006, 05:01
Wie kann man denn jemandem nach 4 Monaten Praxiserfahrung und einem Medizinstudium a la Deutschland mit 90% Therorieteil so eine unverschämte Kritik an den Kopf werfen? Im Grunde haben die Ober- und Chefärzte versagt, die für die Ausbildung der neuen Kollegen verantwortlich sind. Eine solche Kritik kann man vielleicht loswerden, wenn jemand grobe Fehler macht, z.B. Notfälle nicht erkennt, ständig zu spät zur Arbeit kommt, Sachen klaut oder Fentanyl konsumiert.

Beetle, so wie es klingt, arbeitest Du mit totalen Versagern in einer Abteilung. Ich würde mir zumindest mittelfristig etwas anderes suchen, wenn keine Signale der Entspannung seitens der Kollegen kommen.

beatle
07.10.2006, 13:56
Erstmal vielen Dank für euren Rat/Unterstützung etc..
Letzten Montag habe ich die Flucht nach vorne angetreten und nochmal das Gespräch mit einem der 2 Chefärzte gesucht. Ich habe gesagt, dass ich lieber aus meinem Vetrag rausmöchte und das bei mir ein solches Verhalten, falls es als gutgemeinter "Tritt in den Arsch" gemeint war, nach hinten losgeht. 2 Tage später war mein Chef ganz nett zu mir, hat mir nach der Visite was erklärt (!!) und sagte "das ging doch ganz gut" - vielleicht hat er gedacht, dass das ganze doch etwas zu viel des guten war - ich weiss es nicht, egal. Auch ein (großer) Teil meiner Kollegen kann die Kritik der Chefs nicht nachvollziehen.
Mal sehen wie es weitergeht - meine Chefs wollen in 3 Wochen noch ein Gespräch machen. Ich freue mich jetzt schon 'drauf :-kotz .

Trojan
07.10.2006, 14:16
@Porschefahrer: :-meinung