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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rumänien als Studiumplatz



Scienceman
10.10.2006, 23:24
Hi,
es geht um folgendes:
Ein enger bekannter von mir, den ich schon seit Kindertagen kenne, studiert jetzt Medizin in Rumänien. Er hat mir mitgeteilt, dass er den Studiumplatz nach 2 Jahren wechseln kann und sprich dann nach Deutschland wechseln wird. Ich freue mich natürlich für ihn, aber irgendwie kam mir das komisch vor. Im Forum wird ja immer gesagt, dass son Studiumplatztausch eigentlich gar nicht in Frage kommt. V.a. was ausländische Studenten betrifft. Wenn dies aber wirklich möglich wäre, könnte man ja das System missbrauchen und dann halt so nach dem 2. Semester wechseln. Stimmt das so oder gibt es da was zu beachten? Achja, sein Schnitt vom Betrug schlechter als 3, falls das eine Rolle spielen sollte

Danke für die Aufklärung

MfG
Firezz

Leisure Suit Alex
11.10.2006, 08:52
Theoretisch ist so ein Wechsel möglich.
Praktisch gibt es halt das Problem, dass in Deutschland nur sehr wenige Plätze nach dem Physikum frei werden. Man kann nur dort einen Platz bekommen, wo wirklich einer frei ist.

bENE_aBI07
11.10.2006, 10:45
jo

man kann auch z.b. in der ukraine sehr gut studieren (hoffe ich schmeiße nu keine länder durcheinander :D )

da gibts ne uni die unterrichtet extra in deutsch etc etc und nebenbei lernt man noch ne andere sprache!
an sich was sehr gutes, zumal die ausbildung dort auch der deutschen nicht umbedingt hinterherhinkt (in dem artikel den ich gelesen habe stand gar nicht, aber man weiß ja nie wies mr.objektivität heute so geht :D )

frage is halt immer nur ob das dann alles so geplant klappt.
wie schon gesagt:vllt bekommt man keinen platz zum wechseln, vllt überlebt man in dieser "neuen" welt nicht (also kommt mit dem land etc nicht klar)

alles fragen über fragen :D

Leisure Suit Alex
11.10.2006, 10:59
Also Ukraine könnte ich guten Gewissens keinem empfehlen ;-)
Man sollte darauf achten, dass man in EU Ländern studiert (Rumänien ist ja z.B. ab 1.1.2007 in der EU), da man notfalls einfach im EU Land fertig studieren kann und der Abschluss dann in Deutschland anerkannt wird.
Wenn man jetzt in der Ukraine studiert, dann muss man noch eine Prüfung in Deutschland ablegen, die etwa dem ehemaligen 2.Staatsexamen entspricht... Nicht wegen des Niveaus, ein Engländer oder Italiener hätte es sicher auch schwer bei dieser Prüfung, stelle ich mir das sehr schwer vor, sondern einfach wegen der unterschiedlichen Lehre/Lehrmethoden.
Ansonsten kann man ja auch Lettland/Estland/Litauen, Ungarn, Polen, Tschechien, Rumänien, Bulgarien, usw. gegen mehr oder weniger hohe Studiengebühren studieren.
Am billigsten sind glaube ich Rumänien und Bulgarien mit so 2000-3000 Euro Studiengebühren/Jahr.

05deinin
11.10.2006, 11:22
Das mim Wechseln nach dem Physikum ist schon innerhalb von Dtl. problematisch....
Aber man kann allen nur sagen: langfristig denken!
Hat man mehr davon in einem "Entwicklungsland" studiert zu haben und dafür ein paar Jahre früher fertig zu sein?! das kann ich nur stark bezweifeln.
da mach ich doch lieber ne Ausbildung vorher, schließ die gut ab und studier dann in Dtl. (an meiner WunschUni). Dann muss ich auch nicht auf die Deutsche Qualität der Lehre verzichten! Und in der Medizin spielt Alter keine Rolle sondern Erfahrung. Außerdem arbeiten wir sowieso alle mind. bis 70!
Ich hab am Anfang der Wartezeit auch so gedacht und jetzt ist fast die Hälfte schon vorbei ohne dass ich es gemerkt hab!

Nochwas: glaubt ihr dass irgendeine deutsche Uniklinik euch haben will mit einem Abschluss in Rumämien? Anerkennung ist die eine Sache, dann auch eine gute Stelle zu bekommen eine ganz andere!

Leisure Suit Alex
11.10.2006, 12:22
Naja, "Geiz ist geil": Ich habe an einem Krankenhaus Zivildienst gemacht, an dem mehr als 50% der Ärzte Syrer und Russen waren - Nein, das Krankenhaus war nicht in Kasachstan, sondern in (Süd-)Deutschland ;-)
Die praktischen Dinge lernt man in solchen "Entwicklungsländern" vielleicht sogar besser.
Für eine Karriere in der Forschung halte ich es aber auch nur für bedingt sinnvoll in Osteuropa zu studieren, da sind westeuropäische Länder einfach fortschrittlicher und technisch besser ausgerüstet.

Scienceman
11.10.2006, 17:20
Hi,
vielen Dank für die Antworten!
Versteh ich es also richtig, dass der Wechsel nachem 2,3. Semester kein Problem ist. An sich aber einen freien Platz vorraussetzt und anders nicht möglich ist. Wie hoch ist denn die Möglichkeit überhaupt zu wechseln und entsprechend einen freien Platz zu haben? Sprich, sind überhaupt Plätze für die Leute im Ausland frei?
Wenn es in der Tat auch möglich ist relativ leicht zu wechseln, dann kann das doch eigentlich jeder machen, der keine Lust hat x Semester zu warten?
Angelich sollen die Studiengebühren auch superlow sein, die Ausbildung aber die selbe und wird auch von jedem anerkannt. Stimmt das so?

Gruß
Firezz

Leisure Suit Alex
11.10.2006, 17:32
Ausbildung wird anerkannt, das stimmt - man kann im Anschluss direkt eine Facharztausbildung in ganz Europa machen und auch später eine Praxis gründen. Ob sie die gleiche Qualität hat ist halt die Frage... Die Klassen sind oft schon kleiner als in Deutschland und auch die Bücher sind aus England und den USA, die Gerätschaften i.d.R. aber quasi aus dem Oberen Jura, stammt größtenteils von 1980-1990 was man da in den Krankenhäusern zu Gesicht bekommt. Wobei viele Unis in Rumänien (z.B. Oradea mit Ingolstadt) Partnerschaften mit deutschen Kliniken haben.
Beim Wechsel gibt es eben das Problem, dass das deutsche System überhaupt keine Plätze für Studienwechsler aus dem Ausland vorsieht und auch so schon knallhart kalkuliert mit Klägern, Sitzenbleibern, Abbrechern, dass für diese Auslandswechsler eben mittlerweile nur noch in ganz wenigen Fällen was frei wird.
Ist eben eine Glückssache ob es klappt und man sollte meiner Meinung nach schon das Geld haben, im Notfall das ganze Studium im Ausland durchzuziehen.

Scienceman
11.10.2006, 17:39
Du siehst die Chancen von einem Wechsel also relativ gering. Entschuldige mich die Fragen, aber ist das in der Tat so, wenn man das Glück hat dan nach Deutschland zu wechseln, praktisch stufenlos weiterstudieren kann und die bisherige Ausbildung /Semester von Rumänien anerkannt werden?
Soweit ich weiß, will er nach Bukarest und ist atm in einer anderen Uni immatrikuliert. Von dort an will er dann nach 2,3 Semester nach D. wechseln. So hat er mir das gesagt und ich komm echt auf die Idee ihm das "nachzumachen", falls ich nächstes Jahr nach dem ABI den NC nicht schaffen sollte (z.Z. sieht es zum Glück sehr gut aus). Immerhin spart man ja 4 Jahre und wenn das praktisch reibungslos verläuft, warum sollte man dann 4 Jahre in Deutschland aushocken? Den Studiumplatz zu kriegen war kein Problem für ihn, auch als 3.xer Abiturient.

Grüße
Firezz

kamillentee
11.10.2006, 18:01
also so wie ich das mitbekommen habe wechseln die aus ungarn ja auch nach dem 2. semester meistens. und die wurden größtenteils alle direkt übernommen (bewerbungen abgeschickt vor ende 2. semester).
die aus luxemburg kommen, werden ja anscheinend auch in D angenommen, obwohl die 1 oder 2 scheine nicht vom lpa anerkannt bekommen.
also soo schlecht scheints ja nicht auszusehen.

naja und da stellt sich die frage... will ich denn? wenn ja dann mach ich das einfach. dann studier ich eben 2 semester, ist doch nur ein jahr...
danach wirste schon merken obs klappt oder nicht^^ aber nur deswegen nicht anfangen weil man angst hat man würde nicht angenommen werden.... dann wart doch deine paar jahre :P

edit: müsstest dich eigentlich nur erkundigen ob die scheine oder was das eben is vom lpa anerkannt werden oder nicht. wenn ja dann is doch wunderbar kannst anfangen und machst eben in D weiter. wenns anerkannt ist geht das einfach so reibungslos wie du fragst.. musst nur eben nen platz haben, das wars

Mamica
12.10.2006, 10:07
Also ich weiß ja nicht, wie hoch der Prozentsatz der Wahrscheinlichkeit ist, beim Versuch eines Wechsels einen Platz zu bekommen, aber ich hab nach dem Physikum meine Uni gewechselt und von den drei Unis, wo ich mich beworben habe, hab ich von zwei (Frankfurt und Ulm) eine Zusage bekommen und bin dann nach Ulm gegangen (bei der dritten Uni weiß ich es nicht, ich hab denen dann gleich geschrieben, dass ich den Platz nicht mehr brauche). Ich würde das also nicht als ein so großes Problem ansehen; es wird halt etwas knapp mit der Wohnungssuche, weil die Zusage erst kurz vor oder auch schon nach Semesterbeginn kommen kann.
Das komplette rumänische Studium wird meines Wissens in Deutschland nur anerkannt, wenn man in Cluj (zu deutsch: Klausenburg) studiert hat (übrigens eine schöne Stadt mit den besten Parties und den kultigsten Kneipen, die ich je gesehen habe). Ich kenne einige rumänische Ärzte, die hier arbeiten und dort studiert haben.
Ansonsten stimmt das, was Leisure Sweet Alex sagt, dass man für eine Karriere in der Forschung besser hier bleiben sollte; ich hab in Timisoara (Temeschburg) famuliert, in der Uni-Klinik in der Orthopädie, und das war schon etwas frustrierend: Hüft-Endoprothese, der Chirurg hält abschätzend zwei Hüftköpfe in unterschiedlichen größen in der Hand: "Na, welchen sollen wir nehmen, welcher passt besser?" Keiner passt genau, aber mehr Auswahl gibts nunmal nicht... Derweil läuft die Anästhesie-Pflegerin von OP-Saal zu OP-Saal, weil sonst für zwei Stockwerke auch nur noch ein Anästhesist da ist...
Aber solche Sachen sind in den ersten 4, eigentlich 6 Semestern ja noch ziemlich irrelevant. Ansonsten ist Rumänien schon ein schönes Land, auch wenn es natürlich ein paar Macken hat, teuer ist es nicht und das Obst im Sommer schmeckt so herrlich - iss dort einmal eine Wassermelone und Du isst in Deutschland nie mehr eine... Es ist warm, es gibt viele Parties und die Straßen sind voller Schlaglöcher, wen störts?
In Budapest kann man auf deutsch studieren, da kenne ich ziemlich viele, die das bis zum Physikum gemacht haben, ich glaube, Ulm hat da aber auch eine engere Verbindung zu der Uni, vielleicht ist das dann mit dem Wechseln leichter. Dafür ist Rumänisch nicht so schwer zu lernen wie Ungarisch, ist schließlich ne lateinische Sprache, und wenn man die Sprache kann, macht es im Land auch bestimmt mehr Spaß (mir zumindest).

gretsche
12.10.2006, 16:38
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lexy
14.10.2006, 14:02
hallo. Ich komm selber aus Cluj ( Klausenburg) bin dort geboren und aufgewachsen und muss sagen dass das ne super Stadt ist, natürlich gibts es da nicht nur tolle Menschen aber es ist ok.
Vom Studium her muss ich sagen dass es nicht soo schlecht ist wie viele denken mögen, ja ja der Osten.
klar niemand kann erwarten dass die Lage in den Krankenhäusern so ist wie in Deutschland, es ist deutlich schlimmer, aber es gibt viele gute Ärtze...
Nun hätte ich auch ne Frage. Ich hab mein Abi in Rumänien gemacht, Schnitt von 2,4. Hab jetzt 4 Wartesemester und weiss nicht ob das reichen wird, fürs Medizinstudium- ist es jetzt sinnvoll zurückzufahren und dort anzufanegn und dann versuchen zu wechseln? Hab ich hier überhaupt ne Chance?
Ausserdem habe ich nicht sehr viel Physik, Bio, Chemie, Mathe in den letzten Schuljahren gemacht. Hab ich da ne Chance überhaupt das Physikum zu bestehen, wenn ich mich richtig hinsetz und lerne?
Ach so und noch was will ich loswerden! Ich denk wer sein Studium in einem Osteuropäischen Land schafft verdient auf jeden Fall einen Pluspunkt, denn wir leben hier mehr oder weniger im Luxus im Gegensatz was ZB ein Rumäner hat . und wenn du als Deutscher dort überlebst, vor allem wenn du so viel geld zur Verfügung hast wie ein durchschnittlicher Rumäner ist das super. Und ich weiss wovon ich spreche.
Und zum Essen muss ich sagen, da sind nicht so viele Konservierungsstoffe drin, Hormone und was man sonst hier reinpumpt ( man kann es sich nicht leisten) und das schmeckt man wirklich. Deswegen ist vielleicht das Leben auch gesünder- es ist teilweise billiger auf dem Markt einzukaufen als im Supermarkt.
also wer es versuchen will, ich kann es nur empfehlen- und wer Hilfe braucht kann sich bei mir melden.

Scienceman
22.10.2006, 16:48
Mit 2,4 und 4 WS musst du noch nen paar Semester warten.. Das mit den fehlenden Biologie, Physik Kenntnissen etc. ist kein Problem, da das im Studium praktisch neu vermittelt wird.


Was mich noch interessieren würde;
Das Studium ist komplett auf Englisch oder? Auch in Bukarest?

Leisure Suit Alex
22.10.2006, 21:54
Studium gibt es komplett auf Englisch, an manchen Unis gibt es auch noch Studiengänge in Französisch... Während des Studiumds muss man aber Rumänisch nebenher lernen, man hat das als Fach, ist aber um einiges leichter als z.B. Ungarisch oder Tschechisch, da Rumänisch wie Französisch und Italienisch vom Lateinischen abstammt.

Mamica
22.10.2006, 22:36
Hallo Lexy, mein Mann kommt aus Timisoara und ich hab ewig gebraucht, ihm den gleichen Fehler abzugewöhnen, den Du auch machst: es heißt der Rumäne, ohne r hinten.

Mein Mann hat hier Informatik studiert und soviel er mitbekommen hat, ist das Problem nicht so sehr, dass Du einen schlechten Schnitt hast, sondern vielmehr, dass dieser Schnitt an und für sich nicht viel zählt in Deutschland - zu schmiergeldverdächtig (also gut, bei Deinem Schnitt von 2,4 hast Du wahrscheinlich gar nicht geschmiert, wenigstens hatte mein Mann einige in seiner Klasse, die Schnitte von 1,0 hatten und sonst immer eher um die 3 lagen...). Deshalb ist es wahrscheinlich eher schwierig. Vielleicht solltest Du Dich direkt bei der Uni erkundigen, wo Du hin willst?


Ausserdem habe ich nicht sehr viel Physik, Bio, Chemie, Mathe in den letzten Schuljahren gemacht. Hab ich da ne Chance überhaupt das Physikum zu bestehen, wenn ich mich richtig hinsetz und lerne?.
Na klar, Physik brauchst Du fast gar nichts, Bio hab ich auch zum letzten Mal in der 10. gehabt und locker nachgelernt, höhere Mathematik braucht man nicht und Chemie sollte möglich sein, im Studium zu lernen - mein Chemiewissen hat jedenfalls nur die ersten Stunden vom Semester gereicht...


Und zum Essen muss ich sagen, da sind nicht so viele Konservierungsstoffe drin, Hormone und was man sonst hier reinpumpt ( man kann es sich nicht leisten) und das schmeckt man wirklich. Deswegen ist vielleicht das Leben auch gesünder- es ist teilweise billiger auf dem Markt einzukaufen als im Supermarkt.
Du hast ja so recht, ich vermisse das Obst so dermaßen... und dieses Fleisch, das nicht in der Pfanne nur noch halb so klein ist, weil es hauptsächlich aus Wasser besteht...
Wo bist Du denn jetzt in Deutschland und was machst Du?

kay-bro
27.11.2006, 17:03
Bist du dir da sicher?
Wenn das LPA die ersten beiden Studienjahre als dem Physikum gleichend ankerkennt muss man sich doch für die Klinik bewerben können?!






@ Mamica

Wo hast du denn dein Physikum abgeschlossen? In Deutschland ?

Btw. es ist nicht so einfach zu wechseln. Meines Wissens MUSS man das Physikum haben, um sich direkt bei den Universitäten in Deutschland zu bewerben ,wenn man vorher im Ausland studiert hat. Die einzigen Universitäten die sowas anbieten sind die Ungarischen Pecs Szeged und Budapest. Solltest du jetzt nach Rumänien oder Kasachstan auswandern o_0 1-2 Semester studieren und dann wechseln, müsstest du dir die Scheine beim Lpa anerkennen lassen und dich bei der ---->Zvs<---- für die deutschen Unis bewerben. Das macht das alles ziemlich sinnlos.

Ps: Zur Überbrückung der Wartezeit ist das Studieren im Osten aber bestimmt ne spannende Sache.

niklasb
27.11.2006, 18:45
Bist du dir da sicher?
Wenn das LPA die ersten beiden Studienjahre als dem Physikum gleichend ankerkennt muss man sich doch für die Klinik bewerben können?!
mit anerkennung der scheine (egal ob nach 1,2,3 oder 4) semester bekommt man vom lpa eine einstufung (de 1.,2.,3.,4.,5. semester). wird man in ein höheres semester eingestuft (2+) kann man sich direkt mit dem anrechnungsbescheid an den unis bewerben. bewerbungen für das 1. fs weiterhin nur über die zvs