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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbildung oder was anderes??? Zukunftspläne



Irina86
12.10.2006, 01:55
Hallo :-)

Einige kennen mich ja schon von meinen Beiträgen - für die anderen stelle ich mich kurz vor:

Ich heiße Irina und habe dieses Jahr Abitur gemacht - mit 1,8, mich für Humanmedizin beworben und bin leider abgelehnt worden.

Mein Anliegen:

Ich habe keine berufliche Erfahrung. Meine Zukunfspläne sehen folgendes vor: Bis zum SoSe07 3 Monate KPP und evtl. jobben. Nur sind im SoSe keine für mich interessante Unis dabei, an denen ich Chancen hätte.

Was ich mir auch vorstellen könnte: Eine schnelle Ausbildung im medizinischen/pflegerischen Bereich - und dann im WS07/08 nochmal probieren mit Bewerbung.

Als Vorschläge habe ich mir im Forum gemerkt:
Rettungssanitäter (3-5 Mon.) und Rettungshelfer (1-2 Mon.). Gibt es Alternativen, die < 10 Monate dauern??? Und würde das überhaupt in meiner Situation etwas bringen, eine Ausbildung anzufangen (->1,8, zum WS07/08 dann 2WS)???

Bringt eine solche Ausbildung später gute finanzielle Vorteile??? Ich würde zwar höchstwahrscheinlich während des Studiums Bafög erhalten - aber sonst hab ich nichts (noch nicht mal ein Konto :-blush ). Ist Rettungssanitäter als Minijob möglich???

Wäre schön, wenn ihr mir Tips geben könntet - Ausbildungsalternativen, Vor- und Nachteile, Verdienstmöglichkeiten etc..
Wart ihr in der selben Situation - was habt ihr getan und warum???


Danke und Liebe Grüße
Irina


P.S. tut mir leid, dass das Thema hier wohl schon 1000mal durchgekaut wurde

Atropia
12.10.2006, 09:24
Habe 2004 mit 1,9 Abi gemacht und bin natürlich abgelehnt worden.
Deswegen hab ich die Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht und bereue es inzwischen ziemlich.
Viel gelernt hab ich nicht, der Unterricht war total langweilig. Nur das Praktikum auf der Rettungswache war richtig spannend.
Weil ich mich nicht von einer Hilfsorganisation verpflichten lassen wollte, musste ich alles selbst bezahlen.
Wollte dann eigentlich als Rettungssani ein bisschen Geld dazu verdienen, das war allerdings nicht möglich.
Ehrenamtlich wirst du überall mit Kusshand genommen.
Ansonsten hat man meiner Erfahrung nach als Frau schonmal schlechtere Karten ("es tut uns sehr leid, aber Frauen sind einfach zu schmächtig, die haben nicht genügend Kraft für diesen Beruf")
Und ohne C1 (hoffe dass ist jetzt der richtige) Führerschein wird man eigentlich auch nicht eingestellt und der kostet auch noch mal richtig Geld.
Erst nach der Ausbildung hab ich mein Krankenpflegepraktikum gemacht und bin danach als Aushilfe übernommen worden. Meiner Meinung nach ein interessanter und abwechslungsreicher Job, der richtig gut bezahlt wird.

Klar ist es gut wenn man sich eine Beschäftigung sucht, aber vom Rettungssanitäter würde ich abraten.
Prinzipiell bringen dir zwei Wartesemester natürlich sogut wie nichts, aber mit 1,8 denke ich darf man noch Hoffnung haben im nächsten Jahr übers AdH reinzukommen.

Ich selbst hab nach drei Wartesemestern keine Lust mehr gehabt und studiere jetzt was anderes^^.

neverknow
12.10.2006, 09:26
Hallo Irina,

ich bin schon lange, sehr lange am Warten und habe u.A. zur Überbrückung auch den Rettungssanitäter gemacht. Hier in Berlin beim DRK (soll jetzt keine Werbung sein ;-) ) Es war recht oberflächlicher Stoff, aber trotzdem total interessant. Die zwei Praktika, die man abzuleisten hat, also im Krankenhaus (je nachdem auf der Notaufnahme, Anästhesie oder Intensivstation) und dann noch einen weiteren Monat auf dem Rettungswagen waren total genial! Ich hab soviel gesehen und gelernt. Das war echt eigentlich, die interessanteste Erfahrung, die ich bis jetzt so gemacht habe. Dazu kam, dass ich in der Rettungsschule sehr sehr viele liebe neue Freunde gewinnen konnte. Leute, die von überall her aus D`land kamen, überwiegend auch Leute, die Medizin studieren wollen! Und wie der Zufall es will, alle haben jetzt einen Platz, ausser mir ;-) :-notify

Ich kann es jedenfalls nur empfehlen, denn es ist eine super Erfahrung, die dir später zugute kommen kann. Die Möglichkeiten auf Jobs im Rettungsdienst sind aber eher mau :-( Zumindest hier in Berlin. Das ist zumindest meine Erfahrung. War schon recht frustrierend. Aber in den 4,5 Monaten Ausbildung habe ich mich nach langer Zeit wieder etwas gefordert gefühlt und es war eine tolle Zeit.

Viel Glück auf deinem Weg.
Lieben Gruß
never

Christoph11
12.10.2006, 13:51
Hab den Rettungssani während meines Zivis gemacht, fands auch recht gut.
Man muss jedoch sagen, dass es kein Beruf an sich ist, sondern nur eine Qualifikation. Und da diese Qualifikation auch relativ viele Leute haben, sieht es mit Jobs dementsprechend schlecht aus. Ich selber bin noch ehrenamtlich neben dem Studium aktiv.
Außerdem ist die Bezahlung auch nicht der Hit, man macht diesen Job eher weil er Spaß macht, als um Geld zu verdienen.

Also wenn du eine wirklich gute Erfahrung für dein späteres Leben haben willst (z.B. umgang mit Menschen, etc.), dann mach es, wenn du allerdings mehr Geld verdienen willst, dann arbeite irgendwo anders.

Für mich hat es sich definitv gelohnt, da man einige Sachen doch aus einem anderen Blickwinkel sieht.

Irina86
12.10.2006, 13:58
Hallo.

Sehr interessante Beiträge - die unterschiedlicher kaum sein könnten :-D

Was ich daraus ziehe:
- Lernstoff oberflächlich, viel zu oberflächlich für Medizin - aber immerhin
- schnelle Ausbildung
- Zeitvertreib, da hat man endlich wieder "was zu tun"
- später vor allem als Frau (bin nicht schmächtig :-D ) kaum chancen, sich was nebebei zu verdienen
- extra Führerschein (Personentransport - müsste so für 3,5-7t sein, denke ich^^) Pflicht?!
- neue Leute kennenlernen -> Freunde?!
- Ausbildung kostet ab 1000 Euro aufwärts, später kaum Möglichkeiten als Sani zu arbeiten...

Gibts auch alternative Ausbildungen im medizinischem Bereich, die ca. 6 Monate dauern??? Oder lieber eine Ausbildung in anderem Gebiet suchen (k.A) :-wow ???

LG Irina

Christoph11
12.10.2006, 14:35
Das Argument Frauen wären für den Beruf ungeeignet ist völliger Blödsinn!!!!

Klar das man den einen oder anderen schweren Patienten hat, aber warum kann man dann keine Tragehilfe anfordern???
Hab ich auch schon öfters gemacht, will mich ja nicht kaputt machen und ich bin bei 1,85 nun wirklich kein schmächtiges Kerlchen :-)

Außerdem gibt es auch viele Vorteile als Frau, gerade bei weiblichen Patienten ist es oft besser, wenn eine Kollegin sich der Sache annimmt, als ein Mann (Mann möchte ja auch nicht unbedingt immer von einer Frau untersucht werden, gerade bei etwas intimeren Angelegenheiten)
Da wo ich tätig bin gibt es bestimmt 40% Frauen und das auch nur, weil wir viele Zivis haben, die ja nun einmal Männer sein müssen.

Das Argument, die Ausbildung sei zu oberflächlich stimmt wohl. Aber man kann in 4 Wochen Lehrgang nicht allzu viel erwarten.

Ach und einen C1-Führerschein braucht man eigentlich nur, wenn man RTW fahren will. Die normalen KTWs, in der Regel T4 oder T5, kann man mit dem normalen B-Führerschein fahren.

Hoffe ich konnte dir helfen!

Christoph

dingdong
12.10.2006, 15:00
mach doch ein FSJ bei einer von diesen hilfsorganisationen...wenn du glück hast/bissi verhandlungsgeschick/große brüste, kannst du vielleicht eine ausbildung zur sanitäterin oder wenigstens helferlein rausschlagen...und wenn du dich gut machst/große brüste hast, bekommst vielleicht noch den C1 dazu...hab ich schon gesehen, sowas...:-wow

dingdong :-top

Matzexc1
12.10.2006, 15:36
Ich hab dieses Jahr mit 2,4 mein Abi gekriegt(natürlich im AdH null Chance).
Ich spekulier noch auf das Losverfahren, aber hab mich für Krankenpflege beworben.
Ich mach gerade in nem Klinikum Praktikum und bis vor kurzem hat ein Krankenpfleger, der dieses Jahr in Freiburg anfängt, mir geraten Krankenpflege zu machen.
Die Berichte über Rettungssanitäter kenn ich von ner Bekannten mit 1,8 die seit 2004 versucht in Medizin reinzukommen.

Ich glaub mit ner Ausbildung in Krankenpflege kann man schon was anfangen.

Hat da Jemand Erfahrung?

Katja gibt Fenta
12.10.2006, 15:47
Hi ich hab auch den Sani vor kurzem gemacht und kann mir den anderen nur anschließen. Du hast eine kurze Ausbildung, bist also schnell wieder auf den Studienplatzmarkt und du lernst ne Menge. Klar ist e manchmal oberflächlich aber durch ein bisschen eigeninitiative und gerad die praktika lernst du ne Menge. Ich habs auch gemacht weil ich mit dem Sani gut geld während des Studiums verdienen kann. Es sind meistens 24h oder 12h Dienste, wenn du glück hast machst du dich nicht Tod und du kannst eben nebenbei lernen.
Und vom praktischen her nur geil du kannst eben viele Sachen machen (z.B. Flexüle legen). Und wenn du wirklich auf längere sich keinen Platz bekommst kannst du die verkürzte Ausbildung zum Rettungsassistent machen. Ach ja meine Begeisterung kommt natürlich auch daher das ich ab 1.11. eine Stelle hab. :-D
Also überlegs dir gut. Du hast eben schon was in der Hand

Christoph11
12.10.2006, 17:51
Was noch zu erwähnen wäre:
Man kann sich die 4 Wochen Praktikum die man im Krankenhaus gemacht hat anrechnen lassen!

dingdong
12.10.2006, 19:04
[...]
Man kann sich die 4 Wochen Praktikum die man im Krankenhaus gemacht hat anrechnen lassen!

nicht grundsätzlich...kommt aufs lpa an

dingdingdong

Irina86
12.10.2006, 19:15
hey... cool, wenn ihr das so berichtet, scheint es ja doch wieder eine gute alternative zu sein ...

weis jemand von euch wie das mit dem anrechnen in niedersachsen geht??? in badenwürtemberg (habe so ein merkblatt gelesen) werden dafür 28 tage angerechnet - aber es müssen doch 30 tage am stück sein?! dann bringen die 28 tage doch rein gar nichts- oder???

ist es leciht, einen job als rettungssanitäterin zu finden??? und wie macht ihr das mit dem arbeiten neben dem studium???? nur 2-4 stunden abends, nur in den ferien oder nur am wochenende??? ich meine, viele sagen ja, das studium wäre so schwer, dass man den ganzen tag nur lernen muss (was ich übrigens total übertrieben finde, denn eine freundin von mir studiert neben medizin noch erfolgreich bwl ... und die schafft das ja auch).

lg irina

p.s. ich finde eure erlebnisberichte allesamt sehr spannend und interessant, sie machen mir mut, auch wenn ich noch auf das 2. NRV hoffe - die hoffnung stirbt eben zuletzt ^^ nochwas: wieviel verident man dann so pro stunde??? nicht, dass verdienst das einzige wäre, woran ich denke, aber wäre mal interessant zu wissen, worauf man sich dann evtl. einklässt.

Katja gibt Fenta
12.10.2006, 21:38
Also mit 2-4 stunden abends ist leider nichts. es sind immer 12 oder 24 stunden (eher 24 stunden) schichten. In dennen kannst du, wenn du glück hat auch ganz gut lernen. Oder eben nicht. :-D
Aber während des Studium hast du denke ich auch mal nen Tag frei.
Die Verdienste sind unterschiedlich. Es gibt studenten die teilen sich einen arbeitsvertrag da verdienen die ja ganz gut. sonst ist der stundenlohn unterschiedlich von 2,5 - ca. 7 €. und als frau einen job zu bekommen ist denke ich ähnlich kompliziert wie als mann. Bewerben, bewerben und hoffen..... aber das kennste ja von der zvs :-D

Irina86
13.10.2006, 02:07
mensch, ich weis nicht, was ich jetzt tun soll.

zuerst werde ich natürlich am montag in hannover anrufen, ob/wie viele plätze für das 2. NRV frei geworden sind - finde nämlich seltsam, dass keine 23 fürs erste frei wurden (mir fehlten nämlich nur 23 ränge - und deshalb 1 jahr warten?!)

wenn keine chancen (was wahrscheinlich ist):

zuerst ausbildung oder kpp???

bei ausbildung wird ja, wie ich das vestanden habe einiges zum kpp angerechnet - dann würde man ja theoretisch bis zum sose sogar evtl. zuerst ausbildung und dann 2 monate kpp hinbekommen - oder??? aber wie schon gesagt sind im sose die unis nicht so der "burner" ... *jaja, ich weis, ich bin zu wählerisch* :-D

LG Irina

AMPA
13.10.2006, 11:52
@ Irina: diese "kurzweiligen Ausbildungen" sind leider ziemlich rar gesät in unseren Gefilden und ich denke du hast es gut zusammengefaßt. Was du noch machen könntest, wäre z. B. ein Praktikum in der Klinik auf in dem du dich bewährst und dementsprechend dann als Pflegehelferin in Notzeiten auf Abruf angerufen wirst für Dienste. Und glaub mir das können viele Anrufe im Monat sein!!

Ansonsten kann ich dir wärmstens auch die Ausbildung zur Hebamme empfehlen. Ist super praktisch, da du direkt danach freiberuflich arbeiten kannst und so nebenher dein Studium noch finanzieren kannst. Aber das dauert halt 3 Jahre und dir wahrscheinlich zu lange.

Irina86
14.10.2006, 00:42
das mit dem klinikpraktikum kam mir auch schon als gedanke ... aber ich mache dann zuerst noch 3 monate kpp ... aber hebamme wäre wirklich viel zu lange ... rettungssanitäter kam mir ja auch nur in den sinn, da es eben so shcnell zu machen ist ... und danach hast du schon etwas handfestes !?
ich muss erst dann nohc alles nach dem 2. NRV organisieren ... vielleicht habe ich ja noch glück ^^ nach dem motto: die hoffnung stirbt zuletzt ^^

lg irina