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Dr.Dolor
15.08.2002, 14:18
Original geschrieben von Jens_24
...Letztlich ist sich doch jeder selbst der nächste und jeder muß sehen wo er bleibt. Auch, wenn das egoistisch sein mag, so ist es nunmal und bestimmt das Denken der meisten Leute.

Und das sehe ich eben anders. Und nur weil "die meisten" so denken, muss es ja nicht richtig sein :-)

Den Aufbau der BRD nach den Weltkriegen mit der Entwicklung der 3.Welt-Nationen zu vergleichen ist haarsträubend und faktisch unmöglich.
Der Realität mit einer derartigen Gleichgültigkeit ins Auge zu blicken ist an sarkastischem Sozialdarwinismus kaum noch zu überbieten.

Politisch aktive Mediziner, die sich für ihre Rechte am Arbeitsplatz einsetzen sind ihres Standes unwürdig? Interessante These, Demokatie bleibt also ein Recht der sozialen Unterschichten? Mir war nicht bewusst, standesrechtliche Konventionen zu verletzen, wenn ich für meine Rechte demonstriere, ich dachte immer, das hätte etwas mit Zivilcourage, Solidarität und Engagement für mich und meine Kollegen zutun...

Gruss, Daniel.

15.08.2002, 14:39
@ Dr. Dolor

Es geht nicht um einen direkten Vergleich der 3. Welt mit der Aufbauleistung nach dem Krieg in Deutschland. Ich wollte nur darstellen, daß wir auch nichts geschenkt bekommen haben, und alles was heute in Deutschland existiert, ist unsere eigene Leistung. Genauso sollen auch die 3. Welt-Länder selbst sehen, wie sie auf die Beine kommen. Im übrigen ist es auch garnicht unbedingt im Interesse der Industrienationen, daß die 3. Welt auf die Beine kommt. Es können schließlich nicht alle Länder erfolgreiche Wirtschaftsnationen sein, genauso wie nicht alle in der 1. Liga Fußball spielen können. Es muß immer Gewinner und Verlierer und ein Oben und Unten geben. Derjenige, der oben ist, muß die anderen möglichst unten halten, sonst wird er selbst vom Sockel gestoßen. Folglich kann es nicht unser Ziel sein, allen 3. Welt Ländern wirtschaftlich auf die beine zu helfen, da man langfristig sonst Gefahr läuft, sich neue Konkurrenz hernazuzüchten. Also sollten wir uns freuen, daß wir im Moment zu den Gewinnern gehören und versuchen, dies möglichst lange aufrecht zu erhalten. Wer das nicht kapieren will, der hat noch nicht das Prinzip der Marktwirtschaft verstanden und gefährdet mit seiner Sichtweise die Zukunft des eigenen Landes, wenn er es schafft, seine Ideen als Politiker zu realisieren.

Jens

Dr.Dolor
15.08.2002, 14:47
Grosse Worte, gut gebrüllt, Tiger.
Schonmal an die Menschen gedacht, die eben NICHT in der Gewinnerfraktion leben? Du urteilst sehr pauschal und meiner Meinung nach auch massiv unmenschlich. Dabei ist Empathievermögen und gegenseitige Hilfe eine der wenigen Eigenschaften, die den Menschen vom Tier unterscheiden. Solltest Du auch nur einen Bruchteil Deiner Aussagen ernst meinen, wäre ich erschreckt und würde Dir dringend vom ärztlichen Beruf abraten - der beinhaltet nämlich nicht zuletzt auch ein gewisses Mass an Humanismus.

Gruss, Daniel.

PS: Und die Weltwirtschaftslage mit der Fussballbundesliga zu vergleichen, ist schon wieder einer dieser Vergleiche, die einfach dumm sind.
Übrigens waren es die USA und das europäische Ausland, die nach dem 2.Weltkrieg Deutschland zu dem gemacht haben, was es heute ist. Das hat etwas mit verstrickter & komplizierter Weltpolitik und dem Ausgleich von Partnern und Gegnern in Anbetracht des kalten Krieges zutun gehabt - ganz so einfach wie es erscheint war es nicht und wird es nie sein...

Lava
15.08.2002, 16:15
@Jens

Du machst es dir ganz schön bequem mit deiner Einstellung gegenüber der Dritten Welt. (Hast du in der Schule mal Geographie gehabt? Da redet man über sowas!)
1.) Sind wir Europäer ein Stück weit auch verantwortlich für die Lage in der 3. Welt. Stichwort Kolonien....
2.) Haben es sehr viele dieser Länder schwer, weil sie sehr schlechte naturgeographische Vorraussetzungen haben: schwieriges Klima, wenig Bodenschätze, unfruchtbare Böden. Dazu kommt die schlechte Infrastruktur und Strukturen in der Gesellschaft (Benachteiligung der Frauen, Kinderarbeit, Traditionen vs. Moderne, Hierarchien in der Gesellschaft, Organisation der Wirtschaft und Landwirtschaft). Durch die Kolonien ist der größte Teil des Ackerlandes beispielsweise in der Hand weniger reicher Großgrundbesitzer, die fast ausschließlich sog. Cash-Crops anbauen, die zum Export gedacht sind. Damit verdienen die Reichen vielleicht etwas Geld, aber die Arbeiter, die sie auf ihren Feldern beschäftigen, bekommen Pfennige oder gar nichts außer einem Dach über dem Kopf. Die Unglücklichen, die nicht auf so einer Plantage arbeiten dürfen, verhungern ganz und gar, weil nirgends Grundnahrungsmittel angebaut werden. Es kommt zu einer massiven Landflucht und einer wahnsinnigen Urbanisation.

Zuerst flüchten die Armen vom Land in die Stadt...

...und irgendwann flüchten sie aus dem armen Süden in den reichen Norden. Und was tust du dann, wenn sie bettelnd vor deiner Tür stehen?
In der Politik ist Weitsicht gefragt, wenn wir eine Katastrophe verhindern wollen. Zwischen den Gewinnern und Verlierern gibt es nämlich keine Mauer, die die einen vor den anderen schützt.

15.08.2002, 16:17
@ Dr. Dolor

Du kannst davon ausgehen, daß ich jedes Wort ernst meine, sonst würde ich es ja nicht schreiben.
Mich stört aber langsam der Ton, den Du hier anschlägst. Du bist es doch sonst immer, der sich über Beleidigungen und Beschimpfungen im Forum beklagt. Daß Du jetzt aber hier Thesen, die nicht in Dein Weltbild passen, pauschal als "dumm" bezeichnest oder mit irgendwelchen harrschen Bezeichnungen abkanzelst, ist ja wohl damit irgendwie nicht kompatibel. Ich habe hier meine Worte absichtlich so gewählt, daß ich Deine Kommentare mit keinen Beschimpfungen bedacht habe, obwohl vieles, was Du sagst, für mein Empfinden völlig abwegig ist. Dann ist es aber wohl auch angebracht, von Dir, zumindest in der sprachlichen Form, höfliche Antworten zu erhalten. Es muß ja wohl möglich sein, dieses Thema auch rein sachlich, wenn auch sehr kontrovers, zu diskutieren. Insbesondere, da Du ja scheinbar neuerdings zum Moderatorenteam gehörst, kann man von Dir doch erwarten, daß Du jeder Meinung rein sachlich begegnest, eine gewisse Neutralität wahrst und von Pöbeleien absiehst.
Im übrigen brauchst Du ja auch nicht jede meiner Meinungsäußerungen zu kommentieren. Auf jeden Fall darf ich ja wohl meine Meinung so äußern wie sie ist. Daß sie Dir offensichtlich nicht paßt, gibt Dir jedenfalls noch lange kein Recht, darauf polemisch zu reagieren. Es ist mir klar, daß Vieles sehr drastisch klingt. Trotzdem bringe ich nur zum Ausdruck, was viele denken. Meiner Erfahrung nach ist selbst unter Medizinstudenten das Helfersyndrom nicht so weit verbreitet, wie Sozialromantiker wie Du es vielleicht gerne hätten. Das, was ich hier geäußert habe, deckt sich durchaus mit Meinungen, die ich auch von anderen höre.

Gruß
Jens
in der Hoffnung auf Besserung

15.08.2002, 16:26
@ Janine

Deine Beschreibungen der Situation in der Dritten Welt mögen ja alle richtig sein. Nur, es stellt sich die Frage, was uns das interessieren soll. Das ist doch nicht unser Problem, wir haben genug eigene. Zum Schluß fällt genau das richtige Stichwort: Mauer. Es geht für uns im Prinzip doch nur darum, zu verhindern, daß diese Leute dann aus der Dritten Welt zu uns kommen. Aber dazu bedarf es doch nur des politischen Willens. Dies ist natürlich von Rot-Grün nicht zu erwarten. Da setze ich aber meine Hoffnung in die hoffentlich neue Regierung. Wenn wir jemanden wie Beckstein als Innenminister bekommen, dann kann man Hoffnung haben, daß mit der Masseneinwanderung endlich Schluß ist. Und da ja auch in anderen europäischen Ländern wie Italien und Frankreich die konservativen politischen Kräfte mehr und mehr ans Ruder kommen, kann man auch auf ein gemeinsames europäisches Vorgehen gegen die Flüchtlingsströme hoffen.

Jens

Dr.Dolor
15.08.2002, 16:30
Kollegen Jens & Co.

Ich spreche hier nicht als Medi-Learn-Moderator sondern als reguläres Forenmitglied. Solange ihr ständig mit identischen und wechselnden IP-Adressen, Namen und Registrier-Statuten rumdiskutiert ohne das erkennbar ist, welcher Jens wann zu welchem Thema unter welcher Identität seine Meinung postet, ist es mehr als schwer, euch als ernsthafte Forenmitglieder ernst zu nehmen. Alles, was sich ab jetzt als unregistrierter Jens äussert, wird ignoriert, wahlweise gelöscht. Sorry.

Das hat jetzt nix mit der zurückliegenden Diskussion zutun, aber ich bin es persönlich leid, mich mit dieser "Jens-AiP&Co-WG" rumzuärgern...

Tschüss.
Daniel.

15.08.2002, 16:37
Original geschrieben von Dr.Dolor
[.........]Alles, was sich ab jetzt als unregistrierter Jens äussert, wird ignoriert ............... ich bin es persönlich leid, mich mit dieser "Jens-AiP&Co-WG" rumzuärgern...



Gut so !!!
Wollte ich auch schon vorschlagen.
Schade nur, falls sich mal ein ganz "neuer", völlig unschuldiger Jens einloggen sollte.
Trotzdem ist die Jens/AiP der Herzchirurgie- Sache unerträglich.
Also hier der große Aufruf:
Ignoriert Jens' /AiPs Beiträge.


Bettina

Lava
15.08.2002, 16:41
@Jens
Das ist natürlich auch ne Möglichkeit. Wir mauern uns ein. Aber das das nicht klappt, haben ja diverse Mauern in der Weltgeschichte gezeigt... Immerhin ist die Weltwirtschaft so verstrickt, dass wir auch nicht ganz ohne 3. Welt auskommen.

Deine Einstellung finde ich außerdem sehr schwer zu verstehen. Es mag logisch klingen, aber es ist wenig menschlich. Für mich klingt das nach einer wahren Horrorvision: wir lehnen uns genüsslich zurück und genießen das Leben, während Milliarden von Menschen sich auf unsere Abfälle und milden Gaben stürzen. :-notify :-???

Festus
15.08.2002, 17:27
Janine.

Die Probleme die du für die dritte Welt beschrieben hast stimmen leider größtenteils...

ABER

"Dazu kommt ... und Strukturen in der Gesellschaft (Benachteiligung der Frauen, Kinderarbeit, Traditionen vs. Moderne, Hierarchien in der Gesellschaft, Organisation der Wirtschaft und Landwirtschaft)."

Sind wir an den gesellschaftsstrukturen schuld ?


"Stichwort Kolonien"

Das stimmt, doch schau dir an was in den letzten 50-100 Jehren in den unabhängigen Ländern passiert ist: Krieg, Bürgerkrieg, Krieg, Korruption, Bürgerkrieg, Gewaltherrschaft, Krieg, Militärherrschaft, Bürgerkrieg, Religionsfanatismus...
Sollen wir DAS etwa auch schuld sein ?

"schlechte naturgeographische Vorraussetzungen "

Gegenbeispiele: Schweiz, Japan

Festus
15.08.2002, 17:48
Wie wäre es eigentlich erstmal mit Registrieren ?

Ich denke (hoffe) mal, Beiträge von registrierten werden nicht soo schnell gelöscht.

Christoph_A
15.08.2002, 17:59
Schließe mich da voll und ganz Festus an-Laß Dich registrieren und sage dann,was Du zu sagen hast.
@Dr.Dolor: Zensur hat noch nie was bewegt und ist eines Admins unwürdig-konträre Meinungen sollten und müssen diskutiert werden können-ohne daß eine Seite beschnitten wird,auch wenn sie falsch liegen sollte.
@Jens: Dein sozialdarwinistischer Beitrag (ein paar Seiten vorher,hab jetzt nicht alle Posts durchgelesen ) war schon deutlich übers Ziel hinaus
@Frerehugi: Gut,daß in D noch nicht alle so denken und regieren,wie Du das willst-sonst würden wir hier ganz schöne Probleme bekommen
P.S.: Wenn die Grünen politische Mitte sind,heiße ich Meier
P.P.S.: Mag keine Extremisten,weder von rechts noch von links

Alles wird gut
15.08.2002, 18:07
"alles was heute in Deutschland existiert, ist unsere eigene Leistung. Genauso sollen auch die 3. Welt-Länder selbst sehen, wie sie auf die Beine kommen."

Also Jens, ich glaube, da hast Du in Geschichte gefehlt! Ich will ja nicht die Leistungen der Trümmerfrauen runterspielen aber ohne die (massive) materielle und finanzielle Hilfe von Amerika bzw. der Allierten hätte es in Deutschland niemals so schnell wieder so gut ausgesehen.

Die Länder der 3. Welt sind fast ausnahmslos ehemalige Kollonialländer. Zugegeben hat Deutschland sich aus diesem Geschäft eher zurückgehalten aber dennoch von der Ausbeutung profitiert. Warum glaubst Du ist der Kaffee hier so billig?
Rohstoffe wurden jahrelang abtransportiert, die Bevölkerung als billige Arbeitskräfte missbraucht und das Bildungsniveau niedrig gehalten. Das ist vor allem alles noch gar nicht so lange her...

"Derjenige, der oben ist, muß die anderen möglichst unten halten, sonst wird er selbst vom Sockel gestoßen. Folglich kann es nicht unser Ziel sein, allen 3. Welt Ländern wirtschaftlich auf die beine zu helfen, da man langfristig sonst Gefahr läuft, sich neue Konkurrenz hernazuzüchten."

(Hab die Rechtschreibfehler mal übersehen....) :-))

Bei Machiavelli hast Du scheinbar besser aufgepasst, der ist allerdings mittlerweile etwas überholt vor allem nach dem Bismarck das Prinzip der Sozialen Marktwirtschaft eingeführt hat. (Das war ein Konservativer- kein Kommunist!) :-D

Ich muss übrigens gestehen, dass ich die Parallele Fußball und Weltwirtschaft schon mal gehört habe: Eddi Stoiber hat beim Volksfest in Dachau ein Rede gehalten, vor etwa 3 Jahren.
Michael Mittermeier hätte mich kaum mehr zum Lachen bringen können und der meint das wenigsten nicht ernst!

Zenon
15.08.2002, 18:12
Eine Mauer?! Das ist ja DIE Idee. Warum ist mir das noch nicht eingefallen? So halten wir uns den ganzen Schrott aus dem Ausland fern vom guten alten deutschen Vaterlande. Dann ist endlich Schluss mit solchen anrüchigen Sachen wie Pizza und Döner. Jawohl! Dann kommen auch endlich nicht mehr die ganzen Autos aus dem fernen Osten zu uns, das würde doch den heimischen Markt ungeheuer stärken! Also hoch mit der Mauer, das hat Israel bei den Palästinensern doch auch gemacht, sie einfach eingepfercht in schöne, sonnige abgeschiedene Gebiet mit freundlichen, panzerfahrenden Animateuren. Und sehet den Erfolg! Die glücklichen Palästinenser sprengt's in die Luft vor Freude.
Mann, Jens, Unregistrierter, oder wie auch immer du wirklich heißt, bist du nicht der Meinung, dass man als angehender Arzt menschenfreundlich sein sollte und nicht menschenverachtende, hetzende Artikel gegen andere Völker verkündet? Du willst einmal Menschen helfen, aber gleichzeitig sollen sich alle selbst helfen auf der Welt. Hammer, das ist die altruistischste Einstellung, die ich je gelesen habe! Ein hoch auf die deutsche Ärzteschaft, wenn alle so denken sollten!

Christoph_A
15.08.2002, 18:15
@ Alles wird gut: Guter Post,aber Schrödiputz hat den vergleich mit Fußball sogar mehrmals gebracht-einmal sogar bei Frau Christiansen-also,immer schön auf beide Füße schauen.

Alles wird gut
15.08.2002, 18:17
Schliesse mich Zenons Ironie voll und ganz an!

Und übrigens wo das Niveau schon so gesunken ist:
Gab da nen guten Spruch bei Spiderman, der allerdings ganz gut passt- "Wer viel Macht hat, trägt auch eine große Verantwortung!" (oder so ähnlich...)

Alles wird gut
15.08.2002, 18:26
Original geschrieben von Christoph_A
@ Alles wird gut: Guter Post,aber Schrödiputz hat den vergleich mit Fußball sogar mehrmals gebracht-einmal sogar bei Frau Christiansen-also,immer schön auf beide Füße schauen.

Wie ist denn das bitte gemeint?!?
Soll ich mich jetzt schämen, weil ich nicht "Christiansen" schaue???

Lava
15.08.2002, 18:50
@Festus:
Teilweise schon! Immerhin sind die heutigen Besitzer der Plantagen Nachfahren der Kolonialherren und die haben dieses tolle System mit den riesigen Ländereien eingeführt.
Am Kastenwesen etc. haben wir sicherlich keine schuld. Höchstens, wenn wir sowas insgeheim unterstützen, weil wir kein Interesse an einer Verschiebung der Macht haben.

frodo
15.08.2002, 18:51
Um erstmal ein paar Unklarheiten bzw. Mißverständnisse klarzustellen:

Die Bundeswehreinsätze waren sicher gegenüber der UN legitim, jedoch standen einige der UN-Beschlüsse auf keinerlei völkerrechtlicher Grundlage. Genauso entbehrte auch der Angriff auf Afghanistan jeglicher rechtlicher Grundlage. Daß in einigen dieser Länder diktatorische Regime herrschten, steht vollkommen außer Zweifel, aber es ist absolut lächerlich und zynisch, diese solang zu unterstützen (mit Geld, Waffen, militärischer Ausbildung etc.) wie sie einem gelegen sind, und zu bekämpfen, sobald dies nicht mehr der Fall ist. Verlierer ist immer nur die größtenteils unschuldige Zivilbevölkerung.

Die Probleme in der Dritten Welt existieren nicht nur aufgrund der Kolonialzeit und der wirtschaftlichen Ausbeutung danach, sondern auch aufgrund der systematischen Zerschlagung fortschrittlicher und demokratischer, aber unpassender Regierungen und gleichzeitiger Errichtung von diktatorischen Regimes. So geschehen in Guatemala, Indonesien, Dominikanische Republik, Brasilien, Chile, Bolivien, Zaire, Griechenland, Nicaragua, El Salvador und eben auch Afghanistan, um nur ein paar ausgewählte Länder zu nennen. (Wen das interessiert, der sollte mal das Buch "Killing Hope" von William Blum lesen.)

Christoph_A
15.08.2002, 19:04
@ Alles wird gut: nein,hast mich falsch verstanden,wollte nur sagen,daß auch Schrödi desöfteren mal Mißverständliches sagt. :-)
@Frodo: Tschuldige,aber Du hast ja wohl nen Sockenschuß,oder? Keine rechtliche Grundlage? Die Beherbung und Unterstützung eines feigen Packs,das tausende unschuldige Menschenleben auf dem Gewissen hat, offene Beglückwünschung dieser Ratten und die Untergrabung so ziemlich aller existierenden menschenrechte ist also keine rechtfertigung??? Ich fass es nicht,wie ein erwachsener Mensch so hohl sein kann. Versteht mich nicht falsch,ich bin kein Freund der Gunman-Policy eines George W.Bush,aber es gibt Dinge,die unter keinen Umständen toleriert werden können.
P.S.: Nur,falls sich gleich wieder einige Leute aufspielen wollen-ich weiß selber,daß die USA es waren,die in den 80er Jahren den Taliban mit Geld und Waffen zur Seite standen-hab ja auch nie behauptet,daß die Amis tolle Außenpolitik betreiben würden.