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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gehaltsvorstellung als Medical Writer??



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sanja79
17.10.2006, 23:50
Hallo erst mal,

ich hab heute mein Vorstellungsgespräch gehabt und die würden mich gleich nehmen! Da bin ich ja erst mal happy deswegen :-)

Ok, der Reihe nach: Habe mich als Medical Writer beworben. Hab letztes Jahr mein Studium beendet und hab dann im NOvember letzten Jahres meine Doktorarbeit begonnen .. also ich promovier noch, doch der praktische Teil ist zuende, muss das ganze jetzt zusammenschreiben. Habe aber eine super Betreuung, ich hoffe, dass zieht sich nicht so lang.

Nun gut, habe mich dann auf einige Stellen hin beworben ("klassische" Arztberufe liegen mir leider nicht so) und die haben mich sehr schnell zu einem Gespräch eingeladen. Es geht in erster Linie um das Verfassen von Prüfarzt-, Facharzt- sowie Patientenbroschüren u.ä. Dringend brauchen die jetzt eine Medizinerin um Dokumente für die Medikamentenzulassung in so eine Form und Ordnung bringen zu können, dass sie ab 2009 nur noch elektronisch eingereicht werden können ..
Würd ich ja schon gern machen, denn 1 Jahr die KV aus der eigenen Tasche zu zahlen ödet echt an .... :-)

ABER, hier meine große Frage: was soll ich als Gehaltsvorstellung angeben? In meinem Gespräch hab ich nichts weiter anzugeben gewußt als die durchschnittlichen Löhne von Assistenzärzten in Kliniken, und zwar 1600€ netto ... ääh, bin mir nicht sicher, ob dass jetzt klug war oder nicht ? Der Chef hat gemeint, er schaut da noch mal nach ... Aber was meint Ihr, kennt sich da jemand von euch aus? Was kann ich als Einstiegsgehalts so sinnvollerweise verlangen?

Berufseinsteigerin
halb-promoviert,
27, in München ansässig, ledig, weiblich ..
Betriebsgröße: 29 Mitarbeiter
Beratungsinstitut

Ich möchte mich ja nicht unter Wert verkaufen :-( Aber zu hoch kann ich ja auch nicht angeben ..

Ich dank euch schon mal sehr für eure beiträge :-)

LG
Sanja

Ex-PJ
18.10.2006, 17:17
Hallo,

die Gehaltsgrößenordnung liegt im Prinzip als Berufsanfängerin richtig, Du hättest aber besser netto ca. 2500 Euro angeben sollen.

Aber ist das Ganze keine so gute Idee, das kann schnell ein Stelle sein, die Dich beruflich in eine Sackgasse führt, falls Du Dich später in einer Klinik bewerben mußt / willst.
Zudem kann die Arbeit auch stark anwachsen, wenn Du 'papers' erstellen mußt oder den Chefs / Vorgesetzten die Zielsetzung selbst noch nicht ganz klar ist. :-notify

sanja79
18.10.2006, 17:46
Danke für die Antwort, Ex-Pj! Hmmm, dann muss ich mal schauen, ob ich das beim nächsten Gespräch noch hinbiegen kann...

Naja, was die Stelle an sich angeht .. ich muss sie ja nicht ewig machen und kann mich ja jederzeit umsehen. aber NUR umsehen und nie arbeiten ist auch keine Lösung, finde ich. Und etwas Berufserfahrung schadet ja auch im Lebenslauf nicht ...

test
18.10.2006, 18:31
Mal ne andere Frage. Ist es nicht normalerweise üblich Gehaltsvorstellungen in Brutto Summen anzugeben?
Wie soll der Arbeitgeber denn wissen, welche Steuerklasse man hat, wieviel Kinder usw.?
Ich kann schwer einschätzen, was du da genau machst, wie aufwändig das ist usw.. Aber ich denke, wenn man als approbierter Arzt in der Industrie bzw. sonst irgendwo im nicht KH bzw. Uni Bereich anfängt, sollte man bei ner Vollzeitstelle schon so im Bereich 40 - 45 000 Euro brutto pro Jahr liegen. :-nix

sanja79
18.10.2006, 18:42
Ja ich weiß, test, deswegen war ich mir auch nicht sicher ,was ich genau sagen soll. (war mein erstes Vorstellungsgespräch überhaupt).

Naja, aber andererseits weiß der Arbeitgeber schon, dass ich ledig bin, wie alt und dass ich keine Kinder hab. Und solche ähnlichen Mitarbeiter hat er schon, also kann er das durchaus schon abschätzen ... aber trotzdem hätt ich's es lieber gehabt, ich hätte eine Brutto-Angabe machen können :-)

also, sagen wir mal, 42000€ brutto/jährlich wären 3500 monatlich brutto, hmm, das gäbe ... unter 3000 € netto auf alle fälle, aber über 2000€? wahrscheinlich auch.

Das erste Projekt ist mit pendeln verbunden und hat damit ne 50h woche, aber mega-kompliziert erschien es mir jetzt nicht.

test
18.10.2006, 18:51
Ja ich weiß, test, deswegen war ich mir auch nicht sicher ,was ich genau sagen soll. (war mein erstes Vorstellungsgespräch überhaupt).

Naja, aber andererseits weiß der Arbeitgeber schon, dass ich ledig bin, wie alt und dass ich keine Kinder hab. Und solche ähnlichen Mitarbeiter hat er schon, also kann er das durchaus schon abschätzen ... aber trotzdem hätt ich's es lieber gehabt, ich hätte eine Brutto-Angabe machen können :-)

also, sagen wir mal, 42000€ brutto/jährlich wären 3500 monatlich brutto, hmm, das gäbe ... unter 3000 € netto auf alle fälle, aber über 2000€? wahrscheinlich auch.

Das erste Projekt ist mit pendeln verbunden und hat damit ne 50h woche, aber mega-kompliziert erschien es mir jetzt nicht.

bei 3500 brutto im Monat, bist du netto bei ungefähr 1900-2000.

eatpigsbarf
18.10.2006, 18:54
ne, bei 3500 pro Monat bist du bei ca. 1880 Euro (ohne Kirchensteuer zu zahlen), Lohnsteuer Klasse 1 in Ba-Wü

sanja79
18.10.2006, 18:59
Bin in München :-)

Danke euch, ich finde, das ist auch realistisch (auch für den Arbeitgeber ;-)

Viele liebe Grüße!

okulix
18.10.2006, 19:07
Diese Steuerrechnerprogramm kommt bei St.Kl 1 auf 1912,10 Euro netto bei 3500 Euro brutto,

wenn man Kirchensteuer zahlt.

http://www.kgo.de/steuerrechner.html


3500 brutto => 1912,10 netto

Wenn man keine Kirchensteuer zahlt, kommt dieses Programm auf 1970 Euro

----------------------------------------------------------
Und dieses Programm kommt auf 1922 Euro netto für Kirchensteuerzahler

http://www.gehalt24.de/
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Das genaue Nettogehalt hängt auch ein wenig davon ab, wie hoch der Beitragssatz der Krankenkasse ist.

-------------------
Und zum Dritten:

http://www.parmentier.de/steuer/steuer.htm?lohnst06.htm


3500 brutto => 1912 netto für Kirchensteuerzahler;
1977 netto, wenn man keine Kirchenst. zahlt.

Bier
18.10.2006, 19:23
also 1900 - 2000 bei 3500 brutto kommt etwa hin. Man bedenke, dass da viele Variablen mit einfliessen: Kirchensteuer ja/nein, Krankenversicherungssatz, sozialversicherungspflichtiges Brutto (welches oft höher liegt).

Ich denke, mit deiner Gehaltsvorstellung hast du dich unter Wert verkauft. In grossen Pharmaunternehmen kannst du als promovierter Mediziner durchaus 50 Teuro verlangen. "Halb"promoviert und in einem kleinen Beratungsunternehmen würde ich vielleicht vorsichtig 45000 vorschlagen (?).

Viel wichtiger wäre für dich übrigens die Frage nach der Gehaltsprogression, schliesslich ist das in der freien Wirtschaft der wichtigere Faktor als das Einstiegsgehalt. 1-2 Teuro mehr pro Jahr sollten schon geboten werden.

Gruss

sanja79
18.10.2006, 19:24
Nein, Kirchensteuer zahle ich nicht. Ja ich schätz mal, 1800-1900€ netto sollten dann schon drin sein.

Ich wär ja nur froh, diese Krankenversicherungs-Zahlerei eine Weile von der Backe zu haben. :-( 123€ im Monat sind nicht gerade wenig ...
Und wie gesagt, Berufserfahrung schadet ja mal nie. OP-Tätigkeit käme für mich eh nie in Frage ...Wenn, dann würde ich mich nur in einem Nicht-operativen Fach mal spezialisieren. Ich bin eben eher eine Theoretikerin, das liegt mir. Sowas muss es ja auch geben ;-)

sanja79
18.10.2006, 19:28
Danke Bier, ist mir jetzt auch klar, 1600€ wäre etwas wenig .. ich versuch noch mal ca. 200€ mehr rauszuschlagen, wieso nicht? Das wird sowieso nochmal zur Sprache kommen. Dieses Projekt, für das die mich jetzt haben wollen hat eine Deadline und dauert 2 Monate. Ich könnt ja sagen, ich fang jetzt so mal an, quasi als "Probezeitgehalt" und wenn sie mich dann "richtig" übernehmen, also wenn ich mich als tüchtig und geeignet erwiesen hab, kann ich ja dann über eine Aufstockung reden.
Vielleicht wird's ja so auch ablaufen ..

MarkusM
18.10.2006, 19:29
Ich wär ja nur froh, diese Krankenversicherungs-Zahlerei eine Weile von der Backe zu haben. :-( 123€ im Monat sind nicht gerade wenig ...
Wenn ich nur 123,00 EUR KV-Beitrag zahlen müsste, wär ich mehr als zufrieden :)

okulix
18.10.2006, 19:32
http://www.parmentier.de/steuer/steuer.htm?lohnst06.htm

Hier ist mal eine Rechnung für 3500 brutto, an der man die einzelnen Abzüge sieht:


Lohnsteuer :725.25 Euro
Solidaritätszuschlag :39.88 Euro
9% Kirchensteuer :65.27 Euro

Summe der Steuern 830.40Euro

Rentenversicherung: 341.25 Euro
Arbeitslosenversicherung: 113.75 Euro
13.3% Krankenversicherung (+ 0,9% AN-Aufschlag): 264.25 Euro
Pflegeversicherung: 38.50 Euro

Summe der Sozialversicherungsbeitäge 757.75Euro

Nettolohn:1911.85 Euro

okulix
18.10.2006, 19:34
Ich wär ja nur froh, diese Krankenversicherungs-Zahlerei eine Weile von der Backe zu haben. :-( 123€ im Monat sind nicht gerade wenig ...
Wie kommst Du auf 123 Euro Krankenversicherung? Bist Du in einer PKV? In der GKV wäre das mehr.

Edit: Oder zahlst Du noch den Studententarif in der GKV?

sanja79
18.10.2006, 19:35
Ach Markus, aber ich arbeite ja z.Zt. nirgends und oft war ich mal nen Monat in der Kreide bei denen und sogar einmal ganz draußen (ist übrigens ne Betriebskrankenkasse). Mein Konto ist ziemlich flau im Moment ... was soll ich machen, die Promotion ist ja "brotlose Kunst" .. dann wollte ich , als ich draußen war in ne PV wechseln, die kostet nur ca. 60 € im Monat ?? Aber irgendwie konnt ich da nicht rein, wieso auch immer. Und immer die Eltern anpumpen ist mir mit 26-27 ,ehrlich gesagt .. etwas komisch, gelinde ausgedrückt. Also, Arbeit muss schon her :-)

sanja79
18.10.2006, 19:39
Wieviel bekommt dann da eigentlich wieder zurück von der Steuer am Jahresende ?



Wie kommst Du auf 123 Euro Krankenversicherung? Bist Du in einer PKV? In der GKV wäre das mehr.

Tja, wie gesagt, ist ne BKK. Und das ist der Mindestsatz, der hat ne Bemessungsgrundlage von ca. 800 €, weil ich mit meinem Freund zusammenlebe. Ich habe ja keine eigenen Einkünfte. Und bei den Eltern wohne ich nicht mehr. Also, das ist der Betrag, den ich zahlen muss, als Studi waren's noch ca. 50-60€ weiß nicht mehr genau, das ging solange ich glaub ich 25 oder 26 Jahre war.

okulix
18.10.2006, 19:43
Ich habe im Moment die Höhe des Jahresgehalts nicht im Kopf, ab dem man nicht mehr GKV-versicherungspflichtig ist. Ich meine, es läge in der Höhe des Jahres-Bruttogehalts, das man als Assi im zweiten Weiterbildungsjahr bekommt. Dann kann man in die PKV wechseln. Aber zur Zeit weiß man ja wegen der Pläne zur Gesundheitsreform nicht, wie es mit der PKV weitergehen wird.

Zurück zum Thema: Ich finde, die 45000 € Jahresgehalt, die Bier vorgeschlagen hat, könntest Du schon verlangen

sanja79
18.10.2006, 19:47
Ich wollte nach meinem "Rauswurf" aus der BKK in die DAK wechseln, aber die Sekretärin sagte mir dort, das ginge nicht, da haben die so rigide Vorschriften, ich dachte vorher, das wär so wie die KFZ-Versicherung wechseln :-) Und irgendwas hat sie mir dann erzählt, dass die PKV vor allem für junge Arbeitnehmer günstiger sei, aber ich hab das alles nicht ganz behalten ... naja, für's erste bin ich mal in der GKV und wie du ja selber sagst, okulix, .. .bei der derzeitigen Gesundheitspolitik weiß man ja nicht, was noch sein wird ..

Zum Thema: ich sag mal beim nächsten Termin, ich hätte mich nach dem ersten Gespräch eingehender informiert und bin halt zu dem und dem Schluss gekommen und dann mal sehen, wie der Chef drauf reagiert. Für die Hälfte wie die Kolleginnen möcht ich ja auch nicht arbeiten.

okulix
18.10.2006, 19:52
Eben, wer weiß, was uns die Gesundheitsreform bringen wird....

Und vielleicht kannst Du nach einem Jahr in die PKV wechseln. Oder Du gründest eine Famile und dann ist die GKV doch wieder günstiger ;-)