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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : fühl mich überfordert...



Blumenmädchen
18.10.2006, 21:58
Hallo zusammen,

ich muss mich mal ein bisschen bei euch ausheulen. ich arbeite jetzt seit 2 1/2 Monaten und prinzipiell macht mir die arbeit auch Spaß, aber ich habe immer mehr das Gefühl, völlig überfordert zu sein mit dem Job. Ich bin leider kein sehr entscheidungsfreudiger Mensch und habe das gefühl, den ganzen Tag über Entscheidungen treffen zu müssen, zu denen ich mich eigentlich nicht in der Lage sehe sie zu treffen. In ein paar Wochen kommt der erste Nachtdienst, wenn ich dran denke, wird mir jetzt schon ganz anders... Kennt ihr auch das Gefühl, dass der Job euch fertig macht, oder bin ich inzwischen einfach schon zum psycho geworden???

Gruß, B.

Feuerblick
18.10.2006, 22:03
Blumenmädchen, du bist nicht alleine. Aber mit zunehmender Routine kommen dir die Situationen nach und nach vertraut vor und die Entscheidungen werden einfacher. Lass dich nicht unterkriegen. Das erste halbe Jahr ist eklig, danach wird es besser! :-top

Blumenmädchen
19.10.2006, 19:42
Hi Feuerblick,

danke für die aufmunternden worte. ich muss mich wohl einfach dran gewöhnen, dass es im Klinikalltag gute und schlechte Tage gibt, heute war schon wieder ein viel besserer als die letzten Tage, so dass meine Stimmung auch schon nicht mehr so ganz auf dem Tiefpunkt ist...

Gruß, B.

Hoppla-Daisy
19.10.2006, 21:19
Aber is doch immer wieder schön, dass man sich hier auskotzen darf, gelle? :-)

psycho1899
19.10.2006, 22:15
. Ich bin leider kein sehr entscheidungsfreudiger Mensch

Ist das nicht ein endemisches Problem bei uns Neurologen? ;-) Kopf hoch, bin ebenfalls noch blutiger Anfänger bei den Neuros und auch ich bekomme bereits Präsynkopen beim Gedanke an den ersten Dienst (Anfang November). Da müssen wir durch.

Alles Gute :-top

GOMER
20.10.2006, 09:06
Sorry für OT: Ich hab nur grad auf den ersten Blick gelesen:
"Fühl mich überbewertet", da musste ich schmunzeln...

Doktor_No
20.10.2006, 10:17
geht mir auch regelmässig so, dass ich denke nix zu blicken und völlig überfordert zu sein. hab jetzt bald das erste jahr rum, es wird langsam immer mehr routine, also kopf hoch!

Picknicker
20.10.2006, 13:16
Eben. Bin jetzt auch erst seit 3 Monaten dabei, im ersten Dienst konnte ich gar nicht schlafen, inzwischen müssen sie mich dreimal anfunken, weil ich so friedlich schlummere... ;-)
Und es wird immer Situationen geben, in denen man sich überfordert fühlt, oder wo man was falsch gemacht hat. Aber einer meiner Altassis sagt dann immer "Es leben doch noch alle, was willst du denn?"

Christoph_A
20.10.2006, 14:04
Tja, manchmal leben sie halt dann nicht mehr, aber das sind die Situationen, aus denen man am meisten lernt. Kopf hoch, jeder macht was falsch, fühlt sich insuffizient oder ist es auch, das gehört zur Ausbildung-sonst bräuchtest Du ja keinen Facharzt mehr machen! Und seine leichen hat auch jeder im Keller.

Lava
20.10.2006, 17:43
Mich würde mal interessieren, wo du die größten Probleme bzw. Unsicherheiten hast?

asam
20.10.2006, 17:50
Frage: was kann man denjenigen raten, die aus der puren angst heraus zu versagen oder den anforderungen nicht gewachsen zu sein, gar nicht erst in die klinik gehen wollen, obwohl sie gerne würden????? :-nix

Feuerblick
20.10.2006, 17:54
Frage: was kann man denjenigen raten, die aus der puren angst heraus zu versagen oder den anforderungen nicht gewachsen zu sein, gar nicht erst in die klinik gehen wollen, obwohl sie gerne würden????? :-nixGanz einfach: Hingehen und ausprobieren. Du hast im Regelfall eine Probezeit von sechs Monaten, in der du innerhalb von zwei Wochen deinen Hut nehmen kannst bzw. dein Chef dir deinen Hut geben kann. Wenn du in der Zeit merkst, dass es absolut nicht geht, dann kündige. Aber wäre doch blöd, es nie versucht zu haben.

Dedi
21.10.2006, 10:40
Mir hat immer der Gedanke geholfen, dass ich nicht dümmer bin als die anderen Assistenten, die schon länger dabei sind. Die jetzt so souverän wirken sind auch voller Sorgen in ihre ersten Dienste gegangen - und alles ist gut gegangen. Warum sollte es bei mir also anders sein.

Evil
21.10.2006, 11:47
Es geht leider nicht alles gut, manchmal hat der Assi (und der Patient) leider Pech.
Aber irgendwer MUSS es machen, und solang wir uns ehrlich bemühen, kann man eigentlich nicht mehr verlangen, oder?
:-meinung

Erstaunlicherweise haben meine Patienten bislang überlebt, und die ZVKs landeten auch (größtenteils :-blush ) da, wo sie hinsollten. Dann schafft Ihr das auch!!!!

annekii
21.10.2006, 17:49
Hallo!

Uh, hier kann ich mich anhängen! Ich arbeite jetzt seit 4 Wochen und fühl mich auch so überfordert. Ich kann irgendwie gar keine Medikamente. das liegt aber nicht unbedingt daran, dass ich da eh ein Defizit habe, sondern auch an den dortigen Gewohnheiten. Die machen einfach andere Medikamente oder nur bestimmte. Z.B. hypertensive Entgleisung, da denk ich an Nifedipin-Zerbeißkapseln, dort wird erstmal Nitro gesprüht und dann Ebrantil i.v. , das hätte ich auch dann wieder gewusst. Aber irgendwie kenn ich gar keine Dosis, das lern ich jetzt alles vom Zugucken oder leider auch dann, wenn die Shcwestern es wissen wollen und ich es nicht weiß.
Jedes und alles muss ich nachschauen :-(

Wann wird das besser? Wieso erwähnen die Kollegen nicht mal, dass es ihnen auch so ging? Wieso komm ich mir immer so dumm vor?!

LG
Anneke

Feuerblick
21.10.2006, 17:59
Gute Frage! Konnte ich auch nie verstehen. Ich gebe gerne zu, wenn ich Defizite habe. Und nachschlagen müssen bei uns sogar die alten Hasen immer mal wieder etwas. Das wird schon. Wir haben ja irgendwie alle dieses Studium überstanden. Zwar hat uns das wenig für die Praxis gebracht, aber irgendwas haben wir ganz bestimmt gelernt!!