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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weg des geringsten Widerstands



Rico
10.08.2002, 16:08
Mir ist da was aufgefallen:

Jedesmal wenn es hier um Themen wie Pflegepraktikum, etc. geht, schreien hier lauter kleine, zukünftige Forscher, sie bräuchten das nicht, das wäre doof und überhaupt haben sie keine Lust...
Man könnte meinen, Deutschland müßte in der Forschung Weltspitze sein, soviele wie da später forschen gehen wollen!

Und kaum geht es darum, (z.B. auf's Physikum) naturwissenschftliche Basics und Details zu lernen da dominieren plötzlich zukünftige Hausärzte und Psychotherapeuten das Feld und Forschung is was für Doofe und Streber!

Komisch wie sich die Prioritäten ändern, wenn Arbeit auf einen zukommt... :-meinung

10.08.2002, 17:56
Naja

ich hab eher den eindruck, dass auf den "forschern" nur rumgehackt wird, erst weil sie keine Lust auf Pflegepraktikum haben und dann weil es ihnen eben nicht egal ist welche note sie haben im Physikum oder sonstwo.

frerehugi
10.08.2002, 18:25
Schwachsinn Kinnings!

Es ist doch völlig logisch, dass man versucht, mit möglichst geringem Arbeitsaufwand ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen, zumindest solange, wie die Staatsexamina (insbesondere Physikum+1.Stex) so aussehen wie jetzt. Das Forschung unheimlich viel Detailwissen in den Grundlagenfächern fordert und das man am OP-Tisch nicht nur blos 60% braucht, das weiss jeder. Solange die Medizinerausbildung aber noch so ist, wie sie zur Zeit ist (nämlich Vorlesung, Du lernst auswendig, Du kreuzt, Du bestehst...Du kreuzt nicht, Du fällst durch) wird glaub ich keiner was anderes suchen, als den Weg des geringsten Widerstandes. Aber in dem Punkt mit den Pflegepraktika hast Du schon recht; Medizin ist ein Beruf direkt am Menschen und das gillt auch für die (angehenden) Forsche :-dagegen r. schönen Gruß; frerehugi

10.08.2002, 19:38
die meisten Forscher haben eher einen Beruf direkt an der Maus oder der Zellkultur

Maschine
10.08.2002, 20:29
Die meisten Forscher studieren aber richtige Naturwissenschaften und nicht Medizin. Allerdings hat Medizin einen hohen NC und das zieht eben die ganzen Kellerkinder an, die lieber mit Mikroskopen spielen als mit Menschen an Menschen zu arbeiten.

10.08.2002, 21:01
hackt hier nicht aufeinander rum:
das medizinische wissen anzuwenden oder zu erweitern halte ich beides für ehrenwerte ziele....

Ipratropium
10.08.2002, 21:56
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass beide - die Möchtegern Forscher und die Möchtegern Heiler - nicht so konkrete Vorstellungen von den Dingen haben, über die sie reden. Die Vorstellung, man bräuchte ein gutes Physikum um in der medizinischen Forschung zu arbeiten, ist genau so absurd wie die, medizinische Forschung habe mit Patienten nichts zu tun. Wer ohne Patien arbeiten will, sollte vielleicht Medizinjournalist werden oder so etwas ähnliches. Aber die meisten in der Forschung tätigen Ärzte haben dann doch irgendwie mit Patienten zu schaffen. Wirkliche Grundlagenforschung wird dann doch eher von Leuten betrieben, die das gelernt haben. Nicht von Medizinern. Es gibt theoretische Fächer in der Medizin, z.B. die Vorklinischen. Aber schaut Euch doch mal um, wie viele Ärzte dort arbeiten...
Ist es nicht ein bisschen albern, über Dinge wie Arztberuf, Qualifikation, Grundlagenforschung, soziale Kompetenz zu reden, bevor man sein Physikum bestanden hat und bevor man mal richtig die Gelegenheit hatte zu sehen, was Alltag als Arzt oder gar forschender Arzt überhaut bedeutet... Wie es ist, mit Kranken Menschen umzugehen und wie schwer es ist, eine experimentelle Doktorarbeit und das Studium unter einen Hut zu bringen?

11.08.2002, 12:55
Hallonaja ich habe mich auf die vorklinische Forschung bezogen und dort arbeiten schon einige Mediziner und auch viele in meinem Bekanntenkreis möchten in diesem BEreich arbeiten. Natürlich arbeiten dort auch Chemiker, Biologen und Physiker aber auch und vor allem in höheren Positionen Mediziner. Außerdem habe ich nie behauptet ein gutes Physikum wäre notwendig für die vorklinische Forschung. Nur denke ich, dass die leute, die dort arbeiten wollen einfach sich selbst gegenüber so ehrgeizig sind, dass sie dort eine gute Note erreichen wollen.Außerdem kannst du mir glauben, dass ich einen gewissen Einblick in die Forschungsarbeit habe (Praktika usw.).

11.08.2002, 15:01
Ein guter Teil der Wissenschaftler in den vorklinischen Fächern sind Nichtmediziner. Das stimmt.Aber halt auch Mediziner, die sich besonders für diese Grundlagenfragen interessieren.Das man aufs Physikum wert legt, nur weil man forschen will, ist recht albern. Obwohl ein gutes Physikum schon hilft. Nur woher will man das als Vorkliniker (so 3. 4. Semester) wissen, was man mal machen will, wenn man weder den Klinikarzt noch den Wissenschaftler kennt ?

11.08.2002, 16:48
es gibt eben leute die früh Praktika machen und sich dafür itneressieren