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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : studieren in einer WG mit einem Körperbehinderten leben ... ?



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12.08.2002, 10:43
würdest du mit einem Körperbehindeten (und anderen Nichtbehinderten) in einer WG wohnen wollen, - und die Verantwortung mit übernehmen, dass er/sie "gepflegt" wird, sich nicht ausschließlich von Fastfood ernährt... und alles andere??

12.08.2002, 11:40
Wenn ich nicht schon vorher eine "Loyalität" zu ihm hätte (Famiele, gute Feunde)NEIN

12.08.2002, 15:20
Warum nicht. Wenn er/sie kein absoluter Pflegefall ist (dann wäre es meiner Meinung nach ein Volltimejob). Aber die meisten körperlich behinderten sind sehr selbstständig und bestehen auch drauf. Nebenbei ein wenig unter die Arme zu greifen gehört in jeder WG dazu.Es gibt auch "normale" Mitbewohner, die nicht ganz pflegeleicht sind. (Zahlreiche davon laufen in meinem Ex-Studentenwohnheim rum). -) blanko

12.08.2002, 16:18
:-) nehmen wir mal an, dass er oder sie an den Füßen gewaschen werden müsste, sonst aber vollkommen selbständig ist, Einkäufe miterledigt und alles soweit macht, wie er/ sie kann. ..Wär sowas schon ein Hindernis?? @blanko ich sehe grade begeistert, dass du in Göttingen studierst. <-- mein Traumstudienort. :-D wie gefällts dir???

13.08.2002, 18:29
@ arno nymVermisse nach 3 Jahren doch ein bischen die Großstadt, ist ansonsten aber ganz schön hier. Überschaubar, Studentenfreundlich, günstig und Kneipen, soviel man vertragen kann:-party Bin immer noch der Meinung, daß das Zusammenleben kein Problem sein sollte. Hauptsache man kommt miteinander klar.

arno nym
15.08.2002, 07:53
:-dance :-wow :-))
+ ich hab gehört, dass man in manchen Geschäften als Student wesentlich billiger einkaufen kann???





@alle anderen schreibt doch mal was!!!

Sanje
15.08.2002, 08:27
Also ich schreibe jetzt mal was.
Zu Göttingen und billigeren Studenten-Einkäufen kann ich nichts sagen.

Zum eigentlichen Thema:

Wenn es nur das Füßewaschen betrifft, damit hätte ich kein Problem. Aber warum müssen die anderen darauf achten, dass sich "der/die Behinderte" (ich find diese Reduzierung auf eine Eigenschaft eines Menschen blöd, aber mir fällt im Augenblick nichts anderes ein) nicht ausschließlich von Fast-food ernährt? Er/Sie ist doch ein erwachsener Mensch. Oder hat er/sie eine geistige Behinderung?

blanko
15.08.2002, 10:42
Zu Göttingen und Einkaufen: Das halt ich für'n Gerücht, oder ich hab die Läden noch nicht gefunden.

Ansonsten stimm ich Sanje zu. Es geht ja wohl nur um etwas zusätzliche Hilfe, nicht um Babysitten.

blanko

(Weiß nicht ob ich zum Thema Fast-Food qualifiziert genug bin, nachdem ich Mo Pizza, Di McDo und Mi Pommes zum Essen hatte) :-)

Festus
15.08.2002, 10:47
Gerade dadurch bist Du qualifiziert !

blanko
15.08.2002, 14:20
Vielleicht brauch ich ja auch nur jemanden, der mir die Füße wäscht und auf meine Ernährung achtet. :-D

blanko

arno nym
15.08.2002, 16:52
@sanje kann ja sein, dass die person geistig "zurückgeblieben" ist, also mit 21 noch geistig wie 15 ist (ABSOLUT nicht negativ gemeint).

und dann muss eben jemand aufpassen... womit nicht gesagt ist, dass er/sie nicht allein "losziehen" darf und man ständig hinterherrennen muss.


@blanko 1. schade...
2. soll ich mal vorbeikommen ;-) ???

Sanje
15.08.2002, 19:39
@arno nym

Um dazu etwas sagen zu können, müßte man den Menschen, um den es geht, etwas genauer kennen. Ich kenne einige behinderte Menschen, die aber alle (wie eben nichtbehinderte Menschen) sehr unterschiedlich sind. So pauschal kann das wohl keiner beurteilen.

@blanko

Das hättest du wohl gerne, was? :-D

Kerstin18
18.08.2002, 18:30
Hi arno nym,
ich denke schon, dass das mit dem Zusammenwohnen zu machen sein müsste. Jemandem mal kurz unter die Arme zu greifen, wenn's um Füsse waschen geht sollte echt kein Problem sein.
Problematischer fände ich's allerdings schon, wenn man wirklich Verantwortung für den Menschen übernehmen müsste, sprich dass rund um die Uhr jemand dasein müsste, der drauf kuckt, was er macht. Damit wärst Du halt ziemlich gebunden und eingeschränkt in Deinem Lebensablauf.

Ich habe ein halbes Jahr lang mit einem tetraplegischen Mädel zusammen gewohnt, allerdings hab ich das fulltimejobmässig gemacht und nicht noch nebenher studiert. Die körperliche Pflege und Füttern, Haushalt etc. war nicht so schwer. Für mich war am schwersten die Verantwortung, immer dasein zu müssen, rund um die Uhr, ohne mal sagen zu können, ich geh jetzt für 'ne Stunde mal weg.

Aber ansonsten und so wie Du die Situation beschreibst, sehe ich eigentlich kein Problem. Aber es hängt halt auch viel von der Person selbst ab.

Soweit meine Gedanken zu diesem Thema.
Viele Grüsse,
Kerstin

arno nym
19.08.2002, 08:20
Genauso isses!!

Gibt es eigentlich solche "gemischten" WGs????
wie bist du zu deinem "job" gekommen??

Nessi2k
19.08.2002, 09:55
MMmmmhhh... Ich habe diese Diskussion hier mit einiger Verwunderung verfolgt. Und ich denke ich werde mir jetzt den Hass von so einigen altru- und idealistischen Medizinstudenten zuziehen. ;-)

Aber warum um alles in der Welt willst Du denn in so eine WG ziehen ? Glaubst Du nicht, dass Du als Mediziner auch so ausreichend ausgebeutet wirst ? (Siehe PJ, AIP, Assistenszeit) Und da willst Du dir besonders die ersten Jahre, die Wahrscheinlich noch die schönsten am Studium sind dadurch einschränken, dass Du Dich mit so einer verantwortungsvollen Aufgabe belastest ? Ich persönlich halte das für keine gute Idee !!! Aber wissen musst Du das natürlich selbst. Unmöglich ist es auf alle Fälle nicht, vorrausgesetzt Du selbst kommst mit der Situation klar und kannst Dich emotional noch auf dein Studium einlassen... Denn zu Stoßzeiten (also zB. vor Biochemieklausuren, Physikum etc.) bleibt meistens wenig Zeit für anderes...
Mein persönlicher Rat: Such Dir eine nette Stud-Wohnheims-WG zB im Kellnerweg, solltest Du wirklich in Göttingen landen und genieß die ersten Semester. Es wird nie wiede so gut, auch wenn man das in der Vorklinik nicht glauben will !

Gruß
Nessi
http://www.smilies.nl/groot/graduate.gif

Kerstin18
19.08.2002, 17:04
Hi arno nym,
zu dem Job bin ich ganz zufällig gekommen. In der Schule, an der ich meine Ausbildung gemacht habe hing eine Anzeige des Mädchens am Schwarzen Brett, dass sie halt jemanden sucht...das ganze war in den USA und da ich sowieso für ein paar Monate ins Ausland wollte, hat sich das so angeboten.

@Nessi
Also wenn's nur um die Verantwortung geht, was das Füsse waschen angeht, sehe ich da echt kein Problem. Und ausserdem finde ich es sehr lehrreich, mal hinter die Kulissen zu schauen, wie ein behinderter Mensch lebt. Es ist absolut was anderes, ob Du jemanden als deinen Patienten vor Dir hast oder ob's ein Mitbewohner oder Freund/Bekannter ist. Wenn Du's von der Arzt/Therapeuten-Seite siehst - okay, du siehst die Krankheit des Menschen oder in welcher Funktion er sichtbar eingeschränkt ist. Aber Du siehst nicht wie dieser Mensch lebt und seinen Alltag meistert. Und gerade im Alltag treten die grössten Probleme auf. Hast Du Dich schonmal gefragt, wo ein Rollstuhlfahrer parken soll? Gut, meist sind vielleicht zwei Rolliparkplätze da, aber die sind soooo eng....etc. UNd so gibt's viele Beispiele über die man sich noch nie Gedanken gemacht hat, wenn man noch nie mit 'nem behinderten Menschen zusammen gelebt hat oder vielleicht aus seinem persönlichen Umfeld her kennt.
Und das finde ich eigentlich ziemlich wichtig, dass man auch das weiss.
Ist jetzt nicht böse gemeint. Ich seh's halt nur so.

Viele GRüsse an alle,
kerstin

arno nym
20.08.2002, 07:33
Hallo!!

>. In der Schule, an der ich meine Ausbildung gemacht habe hing eine Anzeige des Mädchens am Schwarzen Brett, Genau! SO müsste man sowas anfangen :)


ich hab ENDLICH, nach wochenlanger :)) Arbeit was intweressantes gefunden:
http://www.bruecke-kruecke.de/wg/hauptseite.shtml



was du an Nessi geschrieben hast, seh ich übrigens genauso :-top

vielleicht würde so eine "aufgabe" die Leute nochmehr "anspornen" wenn es irgendwelche Bescheinigungen dafür gäbe.??

Kerstin18
20.08.2002, 19:57
Hi arno!
Hey, das wäre doch DIE Idee...als Ersatz für's Pflegepraktikum ... oder so :-)

Das ist ja witzig, was Du da gefunden hast. Gibt's also doch so 'ne WG. Warum auch nicht?

Dann hast Du also gar nicht konkret die Möglichkeit in so 'ne "gemischte" WG einzuziehen, sondern Du würdest selbst gern sowas ins Leben rufen? Oder hab ich das jetzt ganz verkehrt verstanden?
Sorry, ich bin manchmal bissl neugierig :-)

Viele Grüsse,
Kerstin

arno nym
21.08.2002, 11:05
Sag ich doch! :-))

ne. die Möglichkeit hab ich nicht. ich leb praktisch schon in einer ;) . mein Bruder ist körperbehindert und ich wollte mich mal informieren, obs solche WGs gibt, und ob medizinstudenten (was ja besonders praktisch wäre, weil ihnen so etwas 1. nützen könnte und zweitens, weil sie medizin"verständig" sind) oder andere dazu bereit wären. (fühle sich jetzt bitte keiner weggescheucht. ich hetz euch meinen bruder nicht auf dsenhals ;) )

und ein paar gibts ja immerhin :)

21.08.2002, 15:42
Hi arno,
dann weist Du ja bestens Bescheid :-)

Es sind leider nicht alle Medizinstudneten so "verständig" glaub ich, aber die meisten wohl schon.
Na ja, ich versuch halt auch immer erstmal das Gute im Menschen zu sehen.

Und sinnvoll find ich so 'ner Erfahrung in 'ner "gemischten" WG auf jeden Fall...

Also,
viele Grüsse,
kerstin