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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spritzenkurs - Feinmotorik?



Confused
26.10.2006, 20:21
Hallo zusammen,

ich bin Student im 5. Semester und habe in ein paar Wochen den Spritzenkurs (habe bisher noch nie gespritzt). An und für sich ist das ja kein Problem, allerdings mache ich mir ein wenig Sorgen wegen der Feinmotorik. Leider habe ich einen leichten Ruhetremor, der zwar in Ruhe nur sehr schwach ist, aber mit der Nervosität stark zunehmen kann - ich bin allgemein ein eher "vegetativer" Typ, auch mein BD und Puls gehen dann relativ rasch in die Höhe (ich bin dann wirklich wie "unter Strom", das merke ich insbesondere während Prüfungen, aber auch in anderen "unangenehmen" Situationen... klar ist das normal bis zu einem gewissen Grad, aber ich glaube bei mir ist das schon über der Norm). Ich versuche es natürlich so gut es geht zu kontrollieren, aber manchmal geht das nunmal nicht ;-) Habe aufgrund meiner "Symptomatik" (bin auch häufig etwas nervös und schlafe nicht so leicht ein) auch mal auf Hyperthyreose testen lassen, war aber alles i.O.

Jedenfalls bin ich halt nicht so der Feinmotoriker, und ich frage mich nun ob das beim Spritzen zum Problem wird. Es ist ja nicht so, als ob mein Arm Parkinson-mässig umherzittern würde, aber ich stelle es mir doch eher schwierig vor, genau die Vene zu treffen, insbesondere weil ich dann sowieso nervös bin (von der Prüfungssituation dann ganz zu schweigen :-? ). Wie habt ihr das so erlebt? Ist das ganze halb so schlimm, wie man meint? Kann ich vielleicht auch irgendwelche Vorkehrungen treffen? Oder hat gar jemand ähnliche Probleme?

Vielen Dank im Voraus!

Solara
26.10.2006, 20:47
Ich kann dir leider gar nicht weiterhelfen, sorry :-nix !!

Aber mich würde interessieren, was man denn in einem Spritzenkurs so lernt/macht??

LG
Solara

Confused
26.10.2006, 21:05
Na man lernt eben, Spritzen zu geben ;-)

Weiss nicht ob es das bei euch in Deutschland auch unter diesem Namen gibt (ich studiere in der Schweiz).

Ansonsten geht es mir eigentlich um das Spritzen geben im Allgemeinen, nicht unbedingt um diesen Kurs (man lernt ja fürs Leben :-)) ).

Kackbratze
26.10.2006, 21:19
Klar gibts hier sowas. Das heisst hier PJ. ;-)

eatpigsbarf
26.10.2006, 21:22
Was kann man gegen das Zittern tun? Ich würde mal sagen Üben, üben, üben. Je mehr Erfahrung man mit einer Sache hat, desto mehr kann man z.B. sein eigenes Zittern kompensieren. Auch muss man mit einem großen Erfahrungs"schatz" nicht mehr so elendig lange nach "der perfekten" Vene suchen, das Zittern fällt also gar nicht so stark auf. Auch vertraut man seinen Spritzfähigkeiten immer stärker, so daß man nicht mehr so nervös ist, vorm Patienten und dem Kommilitonen alles richtig zu machen, dementsprechend geht der Adrenalinpegel auch nicht mehr so hoch und man zittert nicht mehr so doll.
Ansonsten: zitterst Du weiter, weisst du nach Spritze No. 11111, wie du am besten das Zittern kompensierst, damit es schneller geht. Keine Sorge, spätestens im Innere PJ kommt man normalerweise um tonnenweise Blut abnehmen nicht mehr drumrum. :-))

Skalpella
26.10.2006, 21:36
Das mit dem Zittern kannst du ein wenig kompensieren, wenn du die punktierende Hand irgenwo abstützst. Also zum Beispiel bei der Blutentnahme am Unterarm des Patienten/ Probanden. Beim Nadellegen etwas schwieriger, wenn die Nadel am Handrücken zu legen ist, weil da kein Unterarm mehr da ist :-))
Es stimmt, dass es im Laufe der Zeit zur Routine wird und somit auch die Adrenalinproduktion runterfährt. Andererseits kannst du dir ja mal überlegen, ob du dir nicht irgendeine Bewältigungsstrategie (progressive Muskelentspannung nach diesem Jakobson, Autogenes Training) antrainieren lassen willst. Der Job als Arzt kann ja schon mal stressig werden und da ist es schon ganz gut wenn man sich selbst steuern kann abgesehen von diversen Prüfungen, die man dann besser meistert.
Das ist vielleicht ein wenig spät, aber bei einem Praktikum in der Anästhesie kann man am schlafenden Patienten sehr stressfrei üben :-)

agapi
26.10.2006, 21:53
Schnapp dir vorher schon mal ein Infusionssystem und versuche in den Schlauch zu stechen.
Damit du lernst im richtigen Winkel und mit dem richtigen Druck einzustechen ohne aber durchzustechen.

In Deutschland gibt es keinen Spritzenkurs. Hier macht man's einfach. Hat mir aber auch nix geschadet. Plötzlich stand ich vor einem Patienten und hab' Blut abgenommen!

Spritzenkurse werden hier nur für Krankenschwestern angeboten, damit sie einen Spritzenschein bekommen.

Frag mal deinen Vatern, ob er auch so einen Ruhetremor hat. Dann könnte es auch ein essentieller, genetisch-bedingter Tremor sein. Der bessert sich unter Alkoholeinfluss! :-party

*Jen*
26.10.2006, 22:22
warte mal ab, nach ein bisschen übung wirst du ja sehen, ob deine nervosität nicht doch besser wird. ich hab anfangs auch oft gezittert, v. a. wenn ich mich beobachtet gefühlt habe (und manchmal ging's dann auch daneben :-blush),

aber wie immer gilt: übung macht den meister! dann schrecken dich auch die typischen lieblingspatienten mit ihrem 'bei mir finden sie nichts-ich hab gaaaanz schlechte venen-bei mir ist es ganz schwer o.ä.' nicht ab!

Evil
26.10.2006, 22:43
dann schrecken dich auch die typischen lieblingspatienten mit ihrem 'bei mir finden sie nichts-ich hab gaaaanz schlechte venen-bei mir ist es ganz schwer o.ä.' nicht ab!
Da kann man sowieso nix drauf geben... hör ich oft von Leuten mit Venen wie Ofenrohren, wo's ein Kinderspiel ist... und manch andere mit RICHTIG beschissenen Venen erzählen dann, daß das überhaupt nie ein Problem ist, Blut abzunehmen oder zu spritzen...

Kackbratze
27.10.2006, 05:38
All Patients lie....

Confused
01.11.2006, 20:03
Danke vielmal für eure Tipps! :-))

Ich kann ja dann reinschreiben wie's gelaufen ist... ;-)

Gast261118
01.11.2006, 21:20
Also...
Hatte das auch...
Möglichkeit 1)
Man kann Beta Blocker gegen genau diesen Tremor nehmen (wärest nicht der einzige Arzt der das macht)

Möglichkeit 2)
Übe...und mit der Zeit wird man so routiniert dass das zittern vor allem bei Hand abstützen aufhört.
Ist bei mir auch so!
Zitter immmer wie wahnsinnig und sobald ich der Hautt näher komme hört es fast auf...
Take it easy... 200 Injektionen und du bist der King ;)

Confused
14.12.2006, 20:01
So, heute war der grosse Tag ;-)

Ging besser als befürchtet! Das Zittern hatte ich eigentlich gut unter Kontrolle. Zwar hab ich nicht alles gleich schnörkellos hingekriegt, und auch mal 'ne Vene verfehlt, aber das ging vielen anderen genauso. Fand auch, dass die Feinmotorik gar nicht so einen grossen Einfluss gehabt hat, wenn dann waren es doch eher allgemeine "praktische" Probleme, die auftraten (im Sinne von "Welche Hand nehme ich jetzt", "Wo hab ich nochmal die Pflaster hingelegt", "falscher Einstichwinkel" usw. :-)))

Jedenfalls werde ich nun natürlich bei jeder Gelegenheit weiterüben und das hoffentlich in Zukunft routinemässig gut hinbekommen. An dieser Stelle nochmals danke für die Tipps!

Sushiman
17.12.2006, 15:42
In Göttingen gibts übrigens den Spritzenkurs, der heisst hier nur anders... der hieß früher aber mal so....

Pakur
20.12.2006, 10:11
hey

hatte das selbe problem wie du im spritzenkurs (zahnmedizin).
mussten uns gegenseitig intraoral spritzen. war erstmal ziemlich schockiert, besonders weil ich vorher noch nie jemanden gespritzt hatte.

assi hat dann aber die hand geführt, auch weil sie gesehen hat, dass ich ziemlich zittrig bin.
das ganze ist eine sache der übung und nach ein paar gesetzten spritzen zittert man auch nicht mehr.


achja.. ausserdem ist immer der patient schuld wenn etwas nicht klappt. ich sag nur 'rollvenen' hust...