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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ältere in Münster



jolante
28.10.2006, 10:38
Hallo ihr Lieben,

habe eine Frage...würde gerne mein Studium in Münster aufnehmen, bin aber etwas abgeschreckt von der doch sehr elitären (oder so ist zumindest mein Eindruck) Medizinischen Fakultät. Überall tauchen dort Sätz auf wie "jetzt ist es nur noch unsere Aufgabe aus den 1er Kandidaten gute Ärzte zu machen"...und Münster wählt ja auch beim AdH ganz klar nur nach NC aus.

Ich bin 26 wenn ich anfange und habe nur einen Schnit von 3,2 und ich hab ehrlich gesagt ein bisschen Bedenken, dass ich zwischen 19 jährigen Ärztekindern, die wahrscheinlich noch die Bravo lesen (kleiner Spaß :-D ) die einzige Ältere bin...Hat jemand von euch Erfahrungen mit Münster???
Oder geht jemand mit im SoSe 07?

Grüße

Jolante

ledoell
28.10.2006, 11:38
ich kenn persönlich 5 medizinstudenten und die sind eigentlich überhaupt nicht so drauf, obwohl 2 davon das schreckliche label "ärztekind" tragen müssen ;)....denk das kommt immer auf die einzelnen leute an, wahrscheinlich sind sogar leute, die aus einem nicht sooo begüterten elternhaus kommen tendenziell arroganter, weil sie jetzt sozusagen endlich "oben" angekommen sind...

gibt halt immer solche und solche...

jolante
28.10.2006, 11:45
Ich glaube ich hab nicht ganz das gesagt was ich sagen wollte, es geht mir nicht um die "Ärztekinder" (ich komme auch aus einem behüteten Elternhaus...sogar vom Dorf ;-) )

Hab einfach nur ein bisschen angst, dass ich dort die Älteste sein könnte :-/

jolante
28.10.2006, 11:48
Oh...und jetzt habe ich auch noch deine Antwort falsch gelesen....mein verwirrter Zustand liegt wohl an meiner Erkältung!

Aber das man Medizin studiert, heißt doch auch heute nicht mehr "oben ankommen" oder? Wenn man scharf auf viel Kohle ist, lohnt es sich wohl nicht Medizin zu studieren...

ledoell
28.10.2006, 11:49
ahso...naja kann natürlich sein, aber andererseits gibts doch grad bei medizin genug leute, die erst mit mitte zwanzig oder noch später anfangen...und selbst wenn: was ist dabei? :)

"oben ankommen" war jetzt nicht unbedingt finanziell gemeint....außerdem verdient man spätestens als ober- oder chefarzt, als schönheitschirurg oder in der forschung genug würde ich mal behaupten...

tine74
28.10.2006, 12:47
Hallo :),

aso damals in meinem ersten Semester (lang lang ists her), da waren einige weitaus ältere als Du, eine knapp an der 40 oder über 40 (weiß ich nicht mehr so genau) und noch einige andere über 30 und auch natürlich Ende 20. Und eigentlich waren die "Grüppchen" immer sehr gemischt :).
Wobei ich allerdings nicht weiß, wie das jetzt aussieht, wenn nur noch Leute mit nem Mega-NC reinkommen (zu meiner Zeit gabs noch den Mediziner-Test, dementsprechend gemischt waren die Schulabschlüsse ;) ).

Aber ich würd mir da mal keinen Kopf machen, man kann nämlich das Studium auch mit einem nicht so guten Abischnitt hervorragend durchlaufen (bin ich selbst ein ganz gutes Beispiel für ;) ), und ich kann mich auch nicht erinnern, dass unter den Studenten der NC mal thematisiert wurde, so nach dem Motto "Ey, welchen Abischnitt hast Du denn"? Entscheidender waren da eher immer die Leistungen in der Uni, und noch wichtiger war eigentlich: Mit wem kommt man am besten aus.

Aber ich hab schon mit Entsetzen hier beim Mitlesen gemerkt, dass vor 10 Jahren anscheinend alles ein wenig anders war :-nix (oder ich verkläre das ein wenig in der Erinnerung, wie auch meine geburten ;) )

kia25
28.10.2006, 14:20
Hey Jolante,
also die Älteste bist du dann nicht: ich habe selbst vor, mich zum SoSe mit Münster als 1. Ortspräferenz zu bewerben und rechne mir ganz gute Chancen aus, dort auch angenommen zu werden. Wenn das Studium beginnt, bin ich auch 26 und beginne nochmal von vorne. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns dann ja? ;-)

Was das "Elitäre" angeht: ich habe da auch Zweifel gehabt, ob ich das alles schaffe. Medizin ist sicher keine kleine Hürde und eines der arbeitsintensivsten Studienfächer, die es überhaupt gibt. Da gibt es keine Illusion. Habe mich aber entschlossen, keine Zweifel mehr zuzulassen. Es wird immer Leute geben, die besser sind. Aber es zählt ja nicht, wie man sich im Vergleich zur sogenannten Elite schlägt, sondern ob man mit sich und seinen Leistungen zufrieden ist, auch wenn man sich durchboxt.
Es hilft nicht, sich ständig zu fragen: Schaffe ich das, bin ich überhaupt gut genug, werde ich scheitern? Ein Freund von mir hat gesagt: "wenn du es vor lauter Zweifeln gar nicht versuchst, wirst du es nie erfahren."
Und selbst wenn man es dann trotz aller Bemühungen nicht schafft: wenigstens hat man es versucht und mehr Mut und Rückgrat bewiesen als manch einer der Elite-Kandidaten, die durch alles mir scheinbarer Mühelosigkeit rutschen.
Das Geheimnis ist vielleicht, die Anforderungen nicht zu unterschätzen und sie im gleichen Atemzug nicht zu überschätzen.
Lass uns den EinsNuller-Kandidaten zeigen, dass wir das ebenso gut schaffen. Die Abinote sagt doch rein gar nichts über die Tauglichkeit für ein Fach aus, ebenso wenig Schul-Einzelnoten. Da spielen zuviele Faktoren eine Rolle und der größte ist wohl, dass Noten willkürlich und fremdbestimmt vergeben werden. Nur du selbst weißt am besten, was zu kannst und was du dir zutraust.

Und wenn sich in Münster soviel Elite tummelt, scheint die Lehre dort ja auch nicht schlecht zu sein, muss man ja auch mal von der Seite betrachten ;-)

Lieben Gruß
Kia

Plotin
28.10.2006, 14:34
aso damals in meinem ersten Semester (lang lang ists her), da waren einige weitaus ältere als Du, eine knapp an der 40 oder über 40 (weiß ich nicht mehr so genau) und noch einige andere über 30 und auch natürlich Ende 20. Und eigentlich waren die "Grüppchen" immer sehr gemischt :).
So ist es. Ich bin z. B. einer derjenigen, die erst mit 40 Jahren angefangen haben, in Münster zu studieren (allerdings Zahnmedizin, nicht HM), und ich kann soweit bilanzieren, dass von Seiten der Lehrkräfte keinerlei Vorurteile gegenüber Älteren bestehen. Habe sämtliche Scheine bisher in der Regelstudienzeit gemeistert, einige sogar mit Auszeichnung (bin aber auch extrem fleißig und gönne mir wenig Freizeit).

Die Zusammenarbeit mit den 20 Jahre jüngeren Kommilitonen hat sich bisher unproblematisch gestaltet. Man muss sich halt als Ältere(r) in die Gruppe einfügen können und auch privat Freundschaften pflegen und gemeinsam was unternehmen: Am Wochenende mal 'ne Wohnheimparty, oder Hochschulsport zusammen machen, sich Abends treffen und klönen und ähnliches. Hin und wieder kommt mal ein frecher Spruch, dass man als "Alter Sack" einem jüngeren Bewerber den Studienplatz weggenommen hat, aber dann gibt's von mir den erhobenen Mittelfinger und das war's dann. Ar**chlecken und die Sache ist erledigt.

Das einzige, was bei den Zahnis in Münster wirklich nicht gerne gesehen wird, ist nebenbei (also neben dem Studium) zu jobben. Wenn das bei den Assis rauskommt, hast du Probleme mit den Testaten. Habe ich tatsächlich bei einigen Studis miterlebt. Wir hatten früher einen Spezi, der den TPK fünfzehnmal wiederholt hat (geht nur in Münster, woanders ist nach drei Mal Zwangsexmatrikulation).

Ansonsten finde ich Münster super! Es ist elitär, aber die Ausbildung ist spitze. Musst halt fleißig sein und durch Leistung überzeugen und dich einer Clique anschließen, Einzelkämpfer haben es schwer. Das Lebensalter der Studierenden spielt echt keine Rolex, büffel fleißig und mach deine Scheine und gut ist. Dass übrigens Neunzehn- oder Zwanzigjährige noch die BRAVO lesen, halte ich für eine Fehleinschätzung; da muss wohl im Einzelfall eine seelische Fehlentwicklung vorliegen, wenn jemand in dem Alter noch solche Medien konsultiert.

Die Studis in Münster sind gut drauf und niemand wird wegen seines Alters diskriminiert oder von gemeinsamen Aktivitäten (sei es im Studium oder in der Freizeit) ausgeschlossen. Also schreib dich ein und mach klar die Sache! Viel Spaß und viel Erfolg!

:-party :-bee ;-)

EDIT:

Meine Bemerkung mit der BRAVO war nicht so ernst gemeint. Wir hatten bei uns im Semester z. B. auch welche, die regelmäßig in der Mensa demonstrativ die BILD gelesen haben. Einer hatte im Präpkurs in der Anatomie sogar die amerikanischen Ausgaben des Playboy und Hustler mit unretouschierten Fotos mitgebracht und aufgeschlagen neben die zu präpariende Leiche gelegt. Die Assis und der Prof fanden das gar nicht komisch, hat mächtig Ärger gegeben :-)) :-oopss

jolante
28.10.2006, 14:44
Danke für eure Antworten :-)) Jetzt sieht es schon gleich ein bisschen anders aus ... werde dann wohl auch Münster als erste OP angeben...

@Kia: Also, hoffen wir darauf das alles klappt und dann schlürfen wir demnächst n Kaffe zusammen in Münster ;-) Hast du bis jetzt schon im medizinischen Bereich gearbeitet?

Danke und Gruß

Jolante

kia25
28.10.2006, 18:29
@jolante

Hast ´ne PM :-winky