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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : medizinische Forschung



..::Jenny::..
28.10.2006, 20:24
Huhu!

Ich weiß gar nicht, ob ich hier mit meiner Frage richtig bin, aber ich probiere es mal:

Und zwar möchte ich später einmal im Bereich der medizinischen Forschung arbeiten (Krankheits- / Medikamentenforschung)...
Ich studiere momentan biomedizinische Chemie, was nicht mit Biochemie zu verwechseln ist, denn ich werde am Ende Diplom-Chemiker sein, auch wenn ich etwas Medizin im Studium hatte...

Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, doch Medizin zu machen, weil ich das Studium als einfacher empfinde vom Lernstoff, was die Bücher so sagen.

Letztendlich muss ich aber gucken, welches Studium mich eher zu meinem Berufswunsch führt und deswegen habe ich folgende Fragen:

* Ist es leichter als Mediziner oder als spezialisierter Chemiker in die Forschung zu kommen?
* wie schnell kann man das Studium durchziehen, wenn ich wirklich nicht vorhabe, extrem viel mit Patienten zu arbeiten, sondern wirklich die Forschung anstrebe?
* Was genau machen laborärzte? und was genau ist klinische Chemie?

Ich wäre euch um antworten echt dankbar :/

LG - Jenny

Lava
28.10.2006, 20:32
Wenn du es wirklich nur auf die Forschung absiehst, bereitet dich ein speziell darauf ausgerichtetes Studium sicher besser darauf vor. Du lernst mehr Methoden und mehr theoretische Hintergründe. Im Medizinstudium wird das alles nur gestreift und man lernt methodisch so gut wie gar nichts. Natürlich steht es dir hinterher jederzeit offen, trotzdem in die Forschung zu gehen. Da sehe ich eigentlich keine Probleme.
Klinische Chemie befasst sich im Prinzip mit... wie beschreibt man das am dümmsten... mit dem Messen aller möglichen Laborparameter. Blutbild, E-lyte und alles, was man so im Körperflüssigkeiten bestimmen kann. :-D Und der entsprechende Facharzt dazu ist eben der Labormediziner. Dazu gab's neulich schonmal einen Thread. Kannst ja mal die Suchfunktion benutzen.

Ach ja, das Studium dauert in jedem Fall mindestens 10 Semester plus Praktisches Jahr. Es sei denn, sie rechnen dir ein paar Scheine an und du kannst quereinsteigen. Aber mehr als 1 Jahr sparst du damit auch nicht.

Lifendhil
28.10.2006, 20:38
Hmpf... hatte gerade ne längere Antwort geschrieben und dann ist mein Router abgeschmiert.

Also ich empfehle dir molekulare Medizin bzw. Biomedizin. Der Studiengang bietet dir den direkten Weg in die Forschung und hat meiner Meinung nach eigentlich nur Vorteile (kein Pflegepraktikum und solcherlei Sachen). Das Studium ist allerdings etwas härter als Medizin und du brauchst nen ziemlich guten Abischnitt.

Gibts an den Unis Freiburg, Bonn, Ulm, Erlangen, Göttingen und Würzburg. Die Unis haben eigentlich fast alle gute Infoseiten zu dem Fach.

..::Jenny::..
28.10.2006, 20:48
danke für die Antwort ersteinmal :)

Aber letztendlich geht es ja darum, wo man bessere Chancen hat... Klar hätte ich als Chemikerin einen Vorteil gegenüber Ärzte, wenn es darum geht zu entscheiden, welche Chemikalien bestimmte Eigenschaften haben...
Aber dafür wüsste ich halt auch chemisch kaum etwas darüber, warum es zu dieser Krankheit käme oder nicht - da wissen Ärzte mehr und können an den Krankheiten direkt besser forschen, oder?!?

Was wird denn wahrscheinlich von den Forschungseinrichtungen lieber genommen?

Habe da etwas in einem anderen Forum gelesen, was ich nicht ganz verstehe (der Thread ist aber zu alt, um nachzufragen), - kann mir das jmd. erklären?


Der Vorteil ist z.B., dass die Promotion leichter und studienbegleitend machbar ist. Ganz im Gegensatz zum Dr. rer. nat. in der Chemie, der sehr aufwändig ist und auch meiner Ansicht nach eine ziemliche Ausbeute der Naturwissenschaftler darstellt. Außerdem hat der Arzt inmmer noch in der Wirtschaft und auch in der Gesellschaft das höhere Ansehen. In der Pharma-Industrie lässt es sich als Mediziner leichter Karriere machen als z.B. als Chemiker. Außerdem muß man sagen, dass Forschung an universitären und öffentlichen Instituten in der Regel eine Sackgasse ist, man bekommt nach der Promotion nur Anstellungen auf 2-5 Jahre und muß dann ständig die Stelle und den Ort wechseln.

Das Zitat hat mich eben so nachdenklich gemacht...

Kann man sich nicht schon im Rahmen der Dr.-Arbeit auf die medizinische Forschung spezialisieren?

Sory, dass ich soviele Fragen habe, aber ich bin echt am Verzweifeln?

LG - Jenny

Lava
28.10.2006, 20:52
Kann man. Zumindest Biologen können das. In fast jedem guten Labor arbeiten neben Medizinern immer auch Biologen und es gibt sowohl Medizin- als auch Biologiedoktoranden.

..::Jenny::..
28.10.2006, 20:52
Gibts an den Unis Freiburg, Bonn, Ulm, Erlangen, Göttingen und Würzburg. Die Unis haben eigentlich fast alle gute Infoseiten zu dem Fach.

Ich bin gerade wegen des Studienfachs biomedizinische Chemie 350km von Hannover nach Mainz gezogen, habn nicht so viele Möglichkeiten, weil ich vom Geld her einfach erst einmal in Mainz bleiben muss...

zum Abischnitt: Wenn ich mich jetzt nochmal für einen zulassungsbeschräkten Studiengang bewerbe, zählt dann immer noch mein Abischnitt oder gehen erst einmal die vor, doie sich das erste Mal bewerben?
Ich glaube nämlich, molekulare Medizin hat auch """"nur""" nen NC von 1,2

tine74
28.10.2006, 21:35
Also als Diplomchemikerin solltest Du eigentlich ohne Probleme in der Forschung unterkommen.
Mein Göttergatte ist Diplomchemiker mit Schwerpunkt Biochemie und hat einen prima Job "gefunden" (eigentlich wurde der ihm sogar zugetragen) in der Forschung und Entwicklung einer Pharmafirma, wo er jetzt an Diagnostika für Blutgerinnungsstörungen forscht - obwohl er davon, also von den Erkrankungen vorher absolut keine Ahnung hatte, muss er aber auch nicht viel, das, was er braucht, kann er sich anlesen...

Und nicht zu vergessen: Als Diplomchemikerin kannst Du ganz andere Gehälter erwarten (wobei ich allerdings nicht weiß, was ein Arzt in der Forschung verdient). Mein Gatte auf alle Fälle bedauert mich jetzt schon des Einstiegsgehaltes wegen ;)

..::Jenny::..
28.10.2006, 21:53
Hey - das ist mal eine Sichtweise von zwei Seiten :)

Darf ich dich etwas ausfragen?

a) Hat dein Göttergatte ;) promoviert? Ist ja eigentlich schon fast Pflicht... Wenn ja, war es auch in einem medizinischen Fach?

b) Aber wenn man sich so um deinen Mann gerissen hat, wear er bestimmt recht schnell fertig und vor allem sehr gut - ich weiß nicht, ob man sich später auch so um mich reißen wird... :-nix

Und irgendwie... ich weiß nicht, wie ich es erklären soll... Es kommt mir aus meinem jetzigen Anfängerblck her spannender vor, an den Krankheiten an sich zu forschen, nicht an den Medikamenten dagegen - und das erste machen ja wahrscheinlich eher Ärzte/Biologen., während das zweite Pharmazeuten und teilweise halt Chemiker machen, oder?!?
Das ist echt blöd ausgedrückt, aber vllt ahnt ja jmd, was mir so Zweifel macht, ob ich mit Chemie in den richtigen Ast der Forschung rutschen kann.

LG - und noch mal sorry fürs nerven :)

tine74
28.10.2006, 22:06
*ggg* gut, dass mein Mann hier nicht mitliest, das mit der Promotion ist ein rotes Tuch für ihn ;)
Also er ist noch nicht völlig promoviert. Während seiner Promotion (auch im Bereich der Blutgerinnung, da aber mehr klinisch, war von der Anästhesie der Uniklinik aus - also geht das auch so rum mit Krankheitserforschung ;), er ist dann aber Dr. rer. nat natürlich ) trat besagte Firma an ihn heran, weil es eben genau das Gebiet ist/ war. Dort arbeitet er schon seit 4,5 Jahren, seine Promotion ist aber immer noch nicht fertig (eigentlich schon, aber seine Doktormutter läßt seine Sachen immer einfach liegen :-(, so dass dann die Quellen veraltet sind und blablabla :-( :-( ). Aber normalerweise ist es schon so, dass man ohne Promotion nicht soooooooooo gute Aussichten hat...., sein Diplom hat er mit einer 2 gemacht. Es war einfach, dass die Firma genau jemanden in dem Bereich gesucht hat, was er gemacht hat :).

Ich selbst habe meine Promotion übrigens in einer "Krankheitserforschung" geschrieben, und was anfangs total spannend klang, war im Endeffekt nur ein Faß ohne Boden :-nix. Ich will mit Forschung nie wieder was zu tun haben *schüttel* ;)

..::Jenny::..
28.10.2006, 22:25
Du hast ne Private Nachricht - nichts Schlimmes ;) aber das sind halt richtig Fragen an dich^^ deswegen auf diesem Weg :D

supergirl17
28.10.2006, 22:45
Die entscheidenste, wichtigste Qualifikation für eine weitere wissenschaftliche Karriere (wenn man aus den Naturwissenschaften kommt) ist die Disseration.

Wichtig ist also ein gute Doktorarbeit. Prinzipiell kannst du als Chemiker auch an Krankeiten etc. forschen, nicht nur an Medikamenten. Wenn du während deiner Praktika/Großversuche auch mal in die Zell-/Molekularbiologie reinschnupperst, erhöhst du deine Chancen erheblich später in diesen Bereichen eine Doktorarbeit machen zu können.

Immer mehr (medizinsche) Unis bieten PhD-Programme (Promotionsstudiengänge) an, die besonders geeignet sind für Leute, die in Biomedizin weiterforschen möchten. Als Dipl.-Chemiker müßtest du an den meisten teilnehmen können.


Im Studium (egal ob Bio, Med, Chemie) lernt man immer nur einen sehr kleinen Fachspezifischen Aspekt kennen, die richtige "Ausbildung/Spezailisierung" kommt eher danach.

Soll heißen, wenn du haupsächlich wechseln möchtest, weil du Angst hast später keine "Krankheitsfoschung" machen zu können, dann ist das nicht nötig- studier weiter und stetzt biomedizinische Schwerpunkte.

Zu HM wechseln würd ich nur, wenn dir "irgendetwas" in deinem jetztigen STdudium fehlt, was es nur in HM gibt.

..::Jenny::..
28.10.2006, 23:03
Na ja - momentan fehlt mir einfach die Medizin - ich bekomme zwar schon Zellbiologie-Vorlesungen und dann im 3.4. Semester auch Anatomie und Physiologie der wichtigsten Organe, aberder Großteil bleibt halt Chemie - mir vllt etwas zu viel Chemie - und Chemie ist wirklich härter als jedes Fach, pber das ich mich bisher von den Inhalten her informiert habe!

Das einzigste, was mich letztendlich dann von Medizin abgebracht hat (WARUM AUCH IMMER - AHHHHH) war eigentlich die lange Studienzeit (die mir jetzt auch blühen kann, da die Durchfallquote j aschon bei 80% lieg) und die etwas unschönen Arbeitszeiten gerade zu Anfang.

Letztendlich bin ich mir auch nicht sicher, ob ich so toll im Umgang mit Patienten wäre - ich weiß es einfach nicht und wenn ich dann nach 7 Jahren merke, dass ich es nicht kann, wäre es etwas schlecht...

Akasha
29.10.2006, 13:29
@tine 74
hab da eine frage:
rein aus interesse, wieviel verdient man mal als chemiker?
weil du ja gesagt hast dass dein gatte deutlich mehr verdient als du!
also nur ungefähr! weil eine freundin hat auch chemie studiert und hat momentan ein recht niedrigen lohn!
natürlich kommt es drauf an wo man arbeitet und alles, aber sie möchte jetzt auch in die forschung gehen und "hofft" dann auf ein höheres gehalt.
ich habe eigentlich auch nicht gewusst dass man in der forschung so viel geld bekommt!

gruss, akasha

tine74
29.10.2006, 14:20
hast ne pn ;)