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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studieren mit einer chron. Erkrankung?



Flauscheding
29.10.2006, 08:12
Huhu zusammen,
mich würde mal interessieren, ob es Studis unter euch gibt, die chronisch krank sind.
Damit meine ich nicht die chronischen Bauchschmerzen vor Prüfungen, die Dauerrotznase im Winter oder chronische Müdigkeit, die sich einstellt sobald man an den Schreibtisch gehen möchte.
Ich studiere nun schon etwas länger, bedingt durch einige finanzielle Stolpersteine und nachdem ich mich endlich berappelt hatte, wurde bei mir eine chron. Erkrankung festgestellt, die mich dann auch noch einmal ausser Gefecht gesetzt hat. Nun, jetzt ist es, wie es ist und ich versuche meinen Weg trotzdem zu gehen.
Aber ich frage mich mittlerweile, ob ich die einzige bin, die mit so etwas zu kämpfen hat. Kommilitonen gehen straight ihr Ding, haben 2x im Jahr eine Erkältung und gut ist. Verständnis ist da fehl am Platze, aber gerade in der Medizinerbranche hätte ich erwartet, dass man nicht gleich abgewertet wird.
Ich lass es nun nicht raushängen, wenn ich gefragt werde, habe ich aber auch kein Problem damit, es zu äußern. Und Anverwandte, die es besser wissen sollten, sehen in dieser Erkrankung nur eines, nämlich dass ich es für mich und meine Faulheit nutze und womöglich noch die nächsten 10 Jahre studiere. So etwas regt mich auf, abstellen kann man diese Tanten ja leider nicht :-music .
Bin ich wirklich die Einzige, der es so ergeht?
Und wie sieht es später aus? Habe ich überhaupt die Chance auf eine Anstellung?

Flausche ...

test
29.10.2006, 08:21
Weiß natürlich nicht, was du jetzt genau hast, kann aber nur sagen, dass ich KOmmilitonen mit chronischen Erkrankungen, die streckenweise auch sehr beeinträchtigend sind, kenne, die in Regelzeit studieren.
KOmmt aber sicher immer darauf an, wieviel Zeit diese Erkrankung wirklich einnimmt. Wenn man das halbe Jahr nur im Bett liegen muß, ist sowas natürlich nicht mehr möglich.

Dr. Hyde
29.10.2006, 08:51
also bei mir im semester waren zwei kommilitonen mit chron. erkrankungen, die habens beide ganz gut auf die reihe bekommen.
diabetes is jetzt ja nicht so die super-beeinträchtigung, aber auch die kommilitonin mit colitis ulcerosa hatte nach anfänglichen problemen dann alles im griff.
man muss halt erstmal rausfinden, wohin man sich wenden muss wegen härtefallregelungen bei fehlzeiten usw., aber sogar der mainzer (frühere) oberphysiologe hat sie am ende in ruhe gelassen ;-)

PatrickB
01.11.2006, 17:29
Hallo Flauschdingsbums,

was hast Du denn fuer eine Erkrankung?

Xela
02.11.2006, 23:11
ich finde die erkrankung ist deine sache und du solltest das hier nicht preisgeben, wenn du das nicht möchtest.

ich habe mittlerweile viele kommilitonen, bei denen (z.t. erst im laufe des studiums) chronische erkrankungen diagnostiziert wurden:

-hyperlipidämie
-hypertonie
-colitis ulcerosa
-glomerulonephritis
-mukoviszidose
-hypothyreose
-... (da war noch irgendwas, was mir nicht mehr einfällt)

ok, sind nicht alles so gravierende erkrankungen, aber die drei mädels mit der colitis ulcerosa, der glomerulonephritis und mit der mukoviszidose nötigen mir ganz schön respekt ab für ihre zielstrebigkeit und ihr durchhaltevermögen.

also: du kannst das bestimmt auch, aber es wird die vielleicht nicht immer so leicht fallen und du wirst eventuell mehr rückschläge erleben als deine "gesunden" kollegen.

daumen hoch! alex

Flauscheding
03.11.2006, 09:17
Huhu,
danke für eure Aufmunterungen :-top . Manchmal tut es ganz gut zu hören, dass es auch andere gibt, die das Studium mit einer solchen Erschwerniszulage schaffen.
Ich denke allerdings, daß die Auskunft über die Art der Erkrankung nicht wirklich Neues ergeben wird, sondern nur die Neugierde des ein oder anderen befriedigen würde. Insofern ist es m. M. n. zweitrangig und ich werd dazu nichts weiter schreiben. Es sei nur so viel gesagt, dass es relativ unberechenbar auftritt und ich dann in solchen Momenten schon stark beeinträchtigt bin und u.a. auch mit Schmerzen zu kämpfen habe.
Härtefallregelungen bzgl. Fehlzeiten gibt es bei uns leider nicht, auch wenn der ein oder andere Prof. auch schon mal ein Auge zugedrückt hat. Immerhin etwas :-))

Hutch
04.11.2006, 19:14
hallo - ich selber leide an Epilepsie - komme trotzdem ganz gut zurecht. es gibt schon Momente, wo es einem richtig dreckig geht - nicht nur körperlich - dann sag ich mir immer - scheiß drauf ... man kann es nicht ändern und weiter gehts. bin mittlerweile im 8 Sem. und ich hoffe, daß ich den Rest auch noch hinter mich bringen kann. also Kopf hoch, nichts kann dich daran hindern ... und soll dich noch jemand dum anquatschen, die haben eh keine Ahnung !!! lieben Gruß

annekii
04.11.2006, 23:48
Hallo!

Ich bin zwar nicht selbst chronisch krank, habe aber im Studium eine schwer mehrfachbehinderte Tochter bekommen, fürs 2. StEx habe ich im Krankenhaus bei der PEG-Anlage gelernt, und sie wurde dann auch noch am 2. Tag meines PJs intubiert und noch im ersten Tertial tracheotomiert, weil sie bis heute nachts noch beatmet werden muss. Das ist bei mir schon so gewesen, dass man da nicht sooo dolle drauf Rücksicht genommen hat. Wenn Du Fehlzeiten hast und Dein Semester nicht packst, musst Du es wiederholen oder eben halt versuchen, in persönlichen Gesprächen irgendwie Aufschub zu bekommen. Bei mir hats halt dann auch 3 Semester über Regelstudienzeit gedauert. Solange das noch keine Studiengebühren kostet, ist es halt einfach so, denke ich. Aber es hängt einen schon nach, trotz Erklärung :(

LG
Anneke

Ehemaliger-User-13092010
06.11.2006, 21:29
Ich könnte dir einen langen Aufsatz drüber schreiben, warum ich behindert (etwas schwerhörig) bin, wie ******** es ist, wieviele Einschränkungen es sind und tralala. Tja, aber ich bin im 2. klinischen und hab mehrere Ideen, wie ich diese Einschränkung so umgehen kann, dass sie mir im späteren Arbeitsalltag kaum eine Rolle spielt. Geht also alles.

PatrickB
06.11.2006, 23:01
Huhu,
danke für eure Aufmunterungen :-top . Manchmal tut es ganz gut zu hören, dass es auch andere gibt, die das Studium mit einer solchen Erschwerniszulage schaffen.
Ich denke allerdings, daß die Auskunft über die Art der Erkrankung nicht wirklich Neues ergeben wird, sondern nur die Neugierde des ein oder anderen befriedigen würde. Insofern ist es m. M. n. zweitrangig und ich werd dazu nichts weiter schreiben. Es sei nur so viel gesagt, dass es relativ unberechenbar auftritt und ich dann in solchen Momenten schon stark beeinträchtigt bin und u.a. auch mit Schmerzen zu kämpfen habe.
Härtefallregelungen bzgl. Fehlzeiten gibt es bei uns leider nicht, auch wenn der ein oder andere Prof. auch schon mal ein Auge zugedrückt hat. Immerhin etwas :-))

Liebes Flauschdings,

es lag nicht in meiner Absicht neugierig zu sein.

Ich denke es gibt genug Krankheiten die eine medizinische Laufbahn erschweren bzw. unmoeglich machen koennen. Ich weiss, wenn Du willst kannst Du alles erreichen usw. Aber mal ehrlich, ich mit meinen 1,75 werd wohl nie Profi-Basketballer werden.

Nur als Beispiel, ich habe seit zwei Jahren Epilepsie und das schraenkt dann meine Arbeitsfaehigkeit als Arzt wesentlich ein. Oder moechtest Du bei einem Chirurgen unters Messer der im OP krampft und Dich mit dem Skalpell zu Gulasch verarbeitet?

Doctöse
06.11.2006, 23:17
Oder moechtest Du bei einem Chirurgen unters Messer der im OP krampft und Dich mit dem Skalpell zu Gulasch verarbeitet?
Man muss ja nicht Chirurg werden. Es gibt genug Fachbereiche, in denen man auch mit einer derartigen Erkrankung zurechtkommen kann. Z.B. Radiologie.....