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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist ein Medizinstudium mit meinen Vorraussetzungen schaffbar?



kranke_schwester
29.10.2006, 17:33
Hallo!

Ich habe im Frühjahr mein Abi mit 3,0 bestanden und befinde mich derzeit im 1. Jahr meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin.

Meiner größter Traum nach dieser Ausbildung wäre die Aufnahme eines Medizinstudiums - allerdings bin ich sehr unsicher, ob überhaupt eine realistische Chance besteht, das Studium auch wirklich zu schaffen.

Die Motivation ist auf jeden Fall gegeben, ich hatte Bio (LK) und Chemie (GK) bis zum Abitur, war jedoch immer eher ein Wackelkandidat in Mathe und habe so gar keinen Plan vom Physik.

Denkt ihr, dass ein Studium unter diesen Vorraussetzungen machbar wäre, oder würdet ihr eher davon abraten?

Meine Kenntnisse in Chemie beschränken sich auf die absoluten basics, da mir der Unterricht bei unserem Lehrer keinen Spaß gemacht hat und ich mich (deswegen?) auch nicht besonders um gute Noten bemüht habe. Und auch Physik hatte ich das letzte Mal in der 9 und 10 bei einem ausgemachten Vollidioten, bei dem man nichts gelernt hat.

Sind die Anforderungen wirklich so hoch, dass man sich selbst nach der Uni stundenlang zum Lernen hinsetzen muss - auch wenn vorerst keine Klausuren anstehen?

Würde mich freuen, wenn ihr eure Einschätzungen posten könntet!

Viele Grüße,

Kranke Schwester ;)

Duncan84
29.10.2006, 17:44
In Heidelberg ist der Chemie- und Physik-Schein nicht soo die Hürde. Gab nur ganz wenige, die drei mal durchgefallen sind. (d.h. dann, dass man aufhören muss)
Biochemie is da schon deutlich happiger, das hat man aber auch erst später. Wenn man sich ordentlich in Chemie eingearbeitet hat, ist das aber auch ohne weiteres machbar. Zumal es integriert mit andren Theman in einer Klausur abgefragt wird, man also quasi ausgleichen kann.

Man kann durch fleißiges lernen gerade in der Medizin recht viel naturwissenschaftliche "Unfähigkeit" kompensieren. Meiner Meinung nach ist der wichtigste Faktor, der eine Aussage darüber erlaubt wie gut die Chancen sind durchzukommen, die eigene Motivation. Wenn du es wirklich willst und dich das Thema allgemein interessiert, dann schaffst du das auch.

Leisure Suit Alex
29.10.2006, 17:46
Da gibt es ein ganz gutes Chemiebuch vom Röbke, wenn du während der Ausbildung unterfordert bist, dann arbeite das halt mal bisschen durch.
Dann siehst du ob es dir zu schwer ist oder nicht.
Wenn du aber Chemie bis zum Abi hattest, dann hast du schon zwangsläufig mehr Ahnung von Chemie als sehr viele andere Studenten die ihre Kollegstufenfächer nur nach Noten auswählen... Denke schon, dass das machbar ist ;-)

roger rekless
29.10.2006, 17:46
kommt natürlich auch immer auf die uni an, jede hat so ihre "schweren fächer", dafür sind andere fächer wiederum leichter.

aber der abischnitt sagt meines erachtens nicht viel über deine eignung aus. klar in chemie wirst du dich schon was hinsetzen müssen. aber wenn keine klausuren anstehen musst du nicht jeden tag 8 stunden am schreibtisch hocken, zumindest hab ich das nie gemacht. ich hab chemie in der 10 oder so abgewählt (so früh es halt ging), und hab den chemieschein im studium dann trotzdem sofort geschafft. die vorlesung fängt ja bei absolut null an, auch wenn das tempo viel schneller als in der schule ist.

mathe und physik: hab ich auch beides abgewählt, und darum bin ich das nicht gerade bewandert ins studium gestartet (um genau zu sein, physik wusste ich NIX). aber den physikschein dennoch geschafft, weils halt echt nur basic-physik ist, die du lernen musst. im prinzip brauchst du für jedes thema ne handvoll formeln, und die kunst ist zu wissen welche du wann brauchst, um es mal etwas überspitzt zu formulieren. besondere matheskills sind da echt nicht nötig (und ich hab echt meine probleme mit mathe). das bisschen was man für physik und physio braucht, kann man halt einfach noch, oder man kommt schnell wieder rein.

um bio brauchst du dir garkeine sorgen zu machen, vor allem wenn du das als LK hattest... ich hatte auch LK und hab für den bioschein einen tag lernen müssen.

und das mit dem lernaufwand ist halb so wild, auch wenn viele jeden tag 8 stunden vor den büchern sitzen. es geht auch mit deutlich weniger aufwand, man muss nur wissen was man lernen muss und vor allem wie.

hoffe ich konnt dir ein bisschen die angst nehmen ;)

Q-Tip
29.10.2006, 17:54
naja, da ich selbst ja "nur" ein Erstsemester bin, ist meine Einschätzung nur unter Vorbehalt zu betrachten. Ich denke gerade zu Beginn des Studiums hat man mit Vorkenntnissen in den Naturwissenschaften leichte Vorteile, da, zumindest hier in Freiburg, Biologie, Physik und Chemie im ersten Semester eine große Rolle spielen. Nun ist es aber auch so, dass eigentlich kaum jemand wirklich alle drei Naturwissenschaften bis zum Abitur hatte und dann gibt es auch noch viele, die über die Wartezeit einen Studienplatz bekommen haben, sich also auch das Grundwissen zum Teil neu aneignen müssen. Das ist zwar durchaus mit etwas Mehraufwand verbunden, mit etwas Glück findet man aber durchaus nette Kommilitonen, die einem dabei helfen und auch sonst wäre man nicht der einzige, der eben schon so lange aus der Schule ist, dass das Vorwissen eigentlich schon wieder verschwunden ist. Das ist sicherlich kein Zuckerschlecken, es fällt schon auf, dass das Tempo im Vergleich zur Schule stark anzieht, es ist aber sicherlich auch kein Ding der Unmöglichkeit das alles zu bewältigen. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach die Motivation und das Durchhaltevermögen, man darf sich nicht gleich von den Unmengen an Themen abschrecken lassen und das Studium gleich aufgeben. Dann bleibt auch noch zu bedenken, dass nach einiger Zeit das Vorwissen eigentlich auch keine große Rolle mehr spielen wird, da die Themen dann für alle neu sind. Ausserdem wird man dann ja irgendwann in die klinischen Semester kommen, welche weniger stark auf die Grundnaturwissenschaften aufgebaut sind (denke ich zumindest, aus Erfahrung kann ich nicht sprechen :-) )

trina1081
29.10.2006, 17:56
Hi,

also ich hatte zwar Bio-LK, aber Physik und Chemie hatte ich seit der 10. Klasse nicht mehr.
Und trotzdem waren die Scheine kein Problem.

Liebe Grüße

trina1081

Arman
29.10.2006, 18:27
Also ich muss das hier nochmal in aller Deutlichkeit sagen:

selbst OHNE Abi kann man das Studium schaffen. Demnach ist es nicht Voraussetzung in den naturwissenschfatlichen Fächern gut gewesen zu sein.

Ich kann hier von einem Beispiel berichten:
Ohne Abi angefangen und bisher alle Scheine geschafft und gehört zu den besten in seinem Semester.

HerrKaleun
29.10.2006, 18:34
Allein mit den LK´s kannst Du schon kein Fehler machen mit dem Studium. Eine enorme Erleichterung. Ich würde sagen: Beste Voraussetzungen. :-dafür

Meridion
29.10.2006, 18:52
Also hier in HD hätte Physik selbst meine Oma bestanden, und die ist seit 20 Jahren in Rente. Chemie ist etwas anspruchsvoller, aber immer noch ein recht kleiner Schein, also durchaus sehr machbar.
Und in Biochemie kommen eh Sachen, die man in der Schule nie gemacht hat, der Stoff ist so ausgerichtet, dass man mit chemischem Grundwissen (Bindungsarten, Redox, Stereochemie, so Zeug, was in Chemie auch nochmal durchgekaut wird) nur eines mitbringen muss: Lernbereitschaft. Zusammen mit den anderen Fächern ist das die einzige wirkliche Voraussetzung, man muss "beladen und entladen" können.
Und ja, ohne mindestens 2 Stunden (vor Klausuren zT wesentlich mehr) Extraaufwand ausser der Uni pro Tag gehts nicht, einfach mengenmäßig. Um Können gehts da wirklich nicht...

Meridion

catgut
30.10.2006, 09:16
Nur um Dir Mut zu machen:
ich hatte auch 3,0er Abi und steh kurz vor dem Physikum. Gut, Chemie hab ich ein wenig hingeknabbert, des war hier a bisserl anspruchsvoller. Aber ich hab´s im Endeffekt, und das zählt.
Ich hab auch zuerst eine Ausbildung gemacht, Tierarzthelferin, das hat mir zwar nicht viel, aber doch etwas geholfen, erst mal in Histo und in Physio.
Also, mach Dir nicht so viele Sorgen, und schau erst mal, wie es wird, wenn Du mal drin bist. Du ärgerst Dich ja doch nur bis an Dein Lebensende, wenn Du es nicht versuchst.
Alles Gute

Skalpella
30.10.2006, 13:37
Mach dir nicht allzuviele Sorgen wegen der naturwissenschaftlichen Fächer. Wie hier auch schon mehrmals erwähnt wurde, fangen die alle bei Null an, es geht nur schneller vorwärts, als in der Schule.
Dein Vorteil liegt meines Erachtens darin, dass du verknüpfen kannst. Natürlich ist der Stoff in der Ausbildung viel weniger, als im Studium. Der Anspruch wird gar nicht erhoben. Auch die Lerninhalte weichen zum Teil beträchtlich ab (du hast halt sehr viel Unterricht in Pflege und so). Klar: ist halt eine Ausbildung und kein Studium.
ABER: Du hast im Rahmen der Ausbilung gelernt, die medizinische Terminologie zu gebrauchen, hast kein Problem mit dem reinen Wortverständnis und du kannst, wie ich schon sagte, verknüpfen, das heisst, Inhalte vertiefen, die in der Ausbildung nur angerissen wurden. Fleissig lernen! Vor Allem in der Anatomie versuchen, die Strukturen genauer zu erfassen, als im Rahmen der Ausbildung gewünscht! :-lesen
VIelleicht den Prometheus kaufen (siehe Bücherbesprechungen zu den Anatomiebüchern).
Die Lernzeit, die du dir da einsparst, kannst du dann für Chemie und so aufwenden...
Viel Glück
Diana

Xerxes
30.10.2006, 15:37
Also ich muss das hier nochmal in aller Deutlichkeit sagen:

selbst OHNE Abi kann man das Studium schaffen. Demnach ist es nicht Voraussetzung in den naturwissenschfatlichen Fächern gut gewesen zu sein.

Ich kann hier von einem Beispiel berichten:
Ohne Abi angefangen und bisher alle Scheine geschafft und gehört zu den besten in seinem Semester.




Wie kann man denn ohne ABI Medizin studieren?

PhineasGage
30.10.2006, 16:16
@ xerxes

gibt schon einige threads hier dazu - it works!

@kranke_schwester
eine bekannte von mir hat sich mit ihrem 3,4 Abi eingeklagt und diesen herbst ihr physikum mit 3.5 im ersten anlauf bestanden.
und so viel wie wir abends weggegangen sind konnte die nicht wirklich viel lernen :-)) :-party
mach dir wegen so unsinnigen dingen wie abinoten mal keine sorgen...