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Dr. Hyde
02.11.2006, 10:05
Moin, hab gesucht aber nix zu dem thema gefunden.
würd mich aber mal interessieren, was die zukünftigen kollegen und mitstudenten von der geplanten gesundheitsreform und den beteiligten entscheidungsträgern halten.

fauler kompromiss oder echte chance?
superreform oder flickwerk für die nächsten 2 jahre?

gesundheitsfonds, kopfpauschale, bürgerversicherung, kassenvielfalt, privatversicherungen, änderung der ärztl. abrechnungsmodalitäten, positivliste für medikamente, fallpauschalen, kliniksprivatisierungen...
diskussionsstoff gibt es ja genug ;-)

zum anheizen fange ich mal an :-)

das system aus kassen und privatversicherungen ist in dieser form nicht nur unsozial, sondern auch unsinnig.
meiner meinung nach liegt die zukunft in einer basisversicherung, die für alle verpflichtend die medizinische versorgung sichert, die aber durch private zusatzvericherungen ausgebaut werden kann.
dafür nötig: EINE gesetzliche krankenkasse.
warum? weil es nicht sein kann, dass dem allgemeinen system die gutverdienenden, gesunden und jungen selbstständigen und angestellten entzogen werden, die sich (zu natürlich für sie günstigen konditionen) privat versichern und damit die legende schaffen, dass die privatversicherungen ein allgemein gültiges modell für krankenversicherungen sind.
im gleichen atemzug reduktion der gesetzlichen kassen von ca. 270 auf 1!

just my 2 cents

p.s.: aber immer schön sachlich bleiben... :-D

BenediktS
02.11.2006, 12:23
superreform oder flickwerk für die nächsten 2 jahre? eher letzteres



meiner meinung nach liegt die zukunft in einer basisversicherung, die für alle
verpflichtend die medizinische versorgung sichert, die aber durch private zusatzvericherungen ausgebaut werden kann.

Das sehe ich ähnlich und ich denke, vom Prinzip her könnten sich das viele vorstellen.
Das Problem bei der Diskussion stellt eher die Frage dar, auf welchem Niveau man diese Basisversicherung ansiedeln würde: Beschränkt man sich auf reine Notfallversorgung (was einige vorschlagen) oder versucht man (wie es andere dagegen vorschlagen), mit der Basisversicherung den Leistungsumfang der heutigen GKV zu erhalten?
Dein Begriff "Basis-" impliziert eher die erste Lösung, aber wenn ich deinen Beitrag so weiterlese, könnte ich mir auch vorstellen, dass du eine politische Richtung vertrittst, die gerne so viele Leistungen in eine solche Grundversorgung aufnehmen würde, dass die privaten Zusatzversicherungen nur von wenigen genutzt würden. Wo würdest du also deine Basisversicherung ansiedeln?



dafür nötig: EINE gesetzliche krankenkasse.

Warum eine gesetzliche? In den Niederlanden gibt es ein ähnliches System und soweit ich weiß, ist dort auch die komplette Basisversicherung (natürlich nach festen Kriterien) an private Versicherungen vergeben worden.

actin
02.11.2006, 13:45
meiner meinung nach liegt die zukunft in einer basisversicherung, die für alle verpflichtend die medizinische versorgung sichert, die aber durch private zusatzvericherungen ausgebaut werden kann.

:-dafür



Zitat von Dr.Hyde dafür nötig: EINE gesetzliche krankenkasse...
... im gleichen atemzug reduktion der gesetzlichen kassen von ca. 270 auf 1! Das wäre IMHO möglich, aber nicht nötig. Ob es Kosten senkend wäre, ist außerdem fraglich.

Die Niederländer haben ihr neues System zum Jahresbeginn eingeführt. Die schlimmsten "Kinderkrankheiten" müssten sich eigentlich schon im ersten Jahr zeigen.
Deshalb mein Vorschlag: Die Gesundheitsreform noch ein oder zwei Jahre zurückstellen, während dieser Zeit die Erfahrungen der Holländer mit ihrem neuen System auswerten und diskutieren, wie weit dieses ´System auf D anwendbar wäre.


Beim niederländischen Modell kann jeder zwischen einer Versicherung für Sachleistungen (einer Art Hausarztmodell mit geweissen Einschränkungen bei der Arztwahl) und einer Versicherung für Kostenerstattung (und uneingeschränkter Arztwahl) wählen. Auch bei den Patienten, die das Sachleistungsmodell gewählt haben, wird eine individuelle Rechnung erstellt, die aber nicht an den Patienten, sondern an dessen Versicherung geht. Der Anreiz zum sparsamen Umgang mit Gesundheitsleistungen liegt für die Patienten im Eigenanteil und einem "no-claim-bonus", einer Art "Schadenfreiheitsrabatt".

Soweit ich weiß, sind die ehemaligen 'gesetzlichen Krankenkassen' bei der Systemumstellung privatisiert worden. Jeder Versicherte hat von seiner Kasse ein Angebot für das neue System bekommen. Das konnte er annnehmen oder einen Vertrag mit einer anderen Versicherung schließen.


Link zum neuen holländischen System
(http://www.denieuwezorgverzekering.nl/NR/rdonlyres/4B984730-4FEB-472D-B985-73EBA81860F4/0/VWS01709brochureGER.pdf)


Zitat von BenediktS Das Problem bei der Diskussion stellt eher die Frage dar, auf welchem Niveau man diese Basisversicherung ansiedeln würde: Beschränkt man sich auf reine Notfallversorgung (was einige vorschlagen) oder versucht man (wie es andere dagegen vorschlagen), mit der Basisversicherung den Leistungsumfang der heutigen GKV zu erhalten?
Der Umfang dieser Basisversicherung sollte IMHO etwas unter dem derzeitigen Leistungskatalog der GKV liegen. Man könnte auch da die Erfahrungen der Niederländer auswerten.

Evil
02.11.2006, 17:19
Diese sogenannte Reform ist indiskutabel. Punkt
(Zur Begründung einfach nur Details der "Reform" anschauen).
:-meinung

Dr. Hyde
03.11.2006, 14:45
mit basis meine ich schon basis ;-)
es heißt ja kranken"VERSICHERUNG" und nicht "Kostenübernahme für jedes Zipperlein"...

@actin
interessantes modell, das holländische. erstaunlich, dass man davon hier kaum was hört/liest.

@evil
es ginge mir eher um alternativen bzw. lösungsansätze statt der einfachen feststellung "Sch...!"...bissl billig ;-)

Evil
03.11.2006, 17:21
Scherzkeks, wenn ich das wüßte, würd ich Politiker werden.

Das Problem an diesem speziellen Machwerk ist, daß a) es nur ein halbherziger Kompromiß aus verschiedenen Lösungsansätzen ist, b) der Bürokratiewust nich mehr zunimmt und c) weder Vergütung noch Therapiefreiheit der Niedergelassenen gewahrt werden.

Und dann haben diese Dumpfnasen noch die Frechheit, von einem kahrhundertwerk zu reden... :-??? :-??? :-???

Dr. Hyde
03.11.2006, 18:13
naja, die vergütungsfrage ist so ne sache, das kann ich nicht wirklich beurteilen, bin mal gespannt, wie sich das auswirkt...

zu b) kann die bürokratie überhaupt noch zunehmen? :-D

zu a)

was dann aber direkt zu der frage führt, welcher der verschiedenen Lösungsansätzen der bessere ist. das zu mixen ist natürlich quatsch...
btw. kann mir mal einer erklären, was dieser gesundheitsfond genau soll? oder versteht das incl. mir tatsächlich niemand ;-)

actin
04.11.2006, 08:55
Zitat:
Zitat von Evil
Scherzkeks, wenn ich das wüßte, würd ich Politiker werden.

@Evil: Junge Ärzte wie Du sind die Zukunft unseres Gesundheitswesens und deshalb solltet ihr euch mit konstruktiven Vorschlägen an der Diskussion beteiligen anstatt zu sagen: alles Schei$$e und das Feld den Politikern zu überlassen. Ihr seid dafür sehr wahrscheinlich kompetenter als die meisten unserer Abgeordneten und ihr solltet eure Vorstellungen von einer wirklichen Reform unseres Gesundheitswesens auch im eigenen beruflichen Interesse in die Diskussionen einbringen.:-)

test
04.11.2006, 09:28
Das größte Problem ist die Definition von Basis, denke ich.
Ist die 50 000€/Jahr Tumortherapie noch Basis oder lässt man den Patienten sterben?
Kriegt der Epileptiker das teurere NW-ärmere Medikament oder muß auf die billige Basisversion zurückgreifen? usw. usw..... Da wird sich, denke ich, nicht so bald jemand ran trauen solche Grenzen zu setzen, daher bleibts erstmal bei einem FLickwerk nach dem anderen.

Dr. Hyde
04.11.2006, 09:41
du hast "basis" falsch verstanden...
es geht mir um eine risikoversicherung, da ist der schadensfall ja gerade die 50000€-tumorerkrankung.
aber halt nicht die vielen basisleistungen, wie zb die 500€ für nen rettungswagen, weil sich der saubere versicherungsnehmer so abgeschossen hat, dass er nicht mehr laufen kann...

actin
04.11.2006, 10:12
Das größte Problem ist die Definition von Basis, denke ich.
Ist die 50 000€/Jahr Tumortherapie noch Basis oder lässt man den Patienten sterben?
Kriegt der Epileptiker das teurere NW-ärmere Medikament oder muß auf die billige Basisversion zurückgreifen? usw. usw..... Das Festlegen des Leistungskatalogs ist sicher eines der großen Probleme. Dieser muss in Übereinstimmung zwischen Ärzte-, Versicherungs- und Patientenvertreten erstellt und regelmäßig aktualisiert werden. Im Prinzip wird es ja jetzt vom G-BA gemacht und das IQWIG macht Vorschläge. Ich finde ein solches Institut, das Studien bewertet und daraus Vorschläge für den Basiskatalog ableitet, die dann im G-BA, aber auch öffentlich diskutiert werden, im Prinzip sinnvoll.
Beim Definieren der Basisleistungen könnte man auch eine Negativ-Liste anfertigen, d. h. eine Liste von Dingen, die nicht zu den Basisleistungen gehören.

Die 50 000€/Jahr Tumortherapie sollte zu den Basisleistungengehören, wenn sie ihre Wirksamkeit bewiesen hat.
Ausschließen würde ich eher Dinge, die Richtung Lifestyle-Medizin gehören-.

Aber, wie gesagt, das Festlegen der Basisleistungen ist nur einer der Aspekte der Gesundheitsreform. Ebeso wichtig ist die Art der Finazierung der Gesundheitsleistungen, und da sollte man sich imho wirklich mal intensiver mit dem holländischen Modell beschäftigen.

Einer der größten Bremsklötze bei der Umstellung auf ein ganz neues Krankenversicherungs-System ist das Beihilfesystem der Beamten, eine deutsche Spezialität.
Meiner Meinung nach müsste es abgeschafft werden, aber da will die Politik anscheinend nicht ran. Ein Schritt in diese Richtung scheint allerdings die geplante Einführung eines Basistarifs der PKVen zu sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Beihilfestellen demnächst nur noch an Basistarif-Rechnungen beteiligen werden.
Dann könnte man die Beihilfe auch ganz abschaffen und stattdessen den Beamten einen Arbeitgeberanteil an der Versicherungsprämie bezahlen, wie es auch andere Arbeitgeber machen.

Kurz gesagt: Auch die Beamten müssten dann Sozialabgaben zahlen. Zur Zeit geschieht das nicht, weil es Bund bzw. Länder angeblich billiger kommt, sich durch Beihilfe an den Arztrechnungen zu beteiligen, als sich durch einen Arbeitgeberanteil an der Krankenversicherung zu beteiligen.

Ich hoffe, mein Beitrag ist einigermaßen verständlich; habe nämlich gerade ziemliche Kopfschmerzen.:-(

Hier ist noch ein älterer Beitrag aus der "Zeit" zum niederländischen System.

http://www.zeit.de/online/2006/03/gesundheitsreform_holland?page=3



(http://www.zeit.de/online/2006/03/gesundheitsreform_holland?page=3)

actin
04.11.2006, 10:25
es geht mir um eine risikoversicherung, da ist der schadensfall ja gerade die 50000€-tumorerkrankung...Eben, so etwas sollte bezahlt werden.

...aber halt nicht ... zb die 500€ für nen rettungswagen, weil sich der saubere versicherungsnehmer so abgeschossen hat, dass er nicht mehr laufen kann...Wenn der Rettungswagen wirklich nötig wäre, sollte er bezahlt werde. Taxifahrten und Rettungwagenfahrten als Ersatz für Taxifahrten sollten allerdings vom Basistarif nicht bezahlt werden.

Ich habe es ja bereits im vorigen post erwähnt: man müsste eine Negativliste an Leistungen erstellen, die vom Basistarif nicht bezahlt werden, sondern nur von einer Zusatzversicherung. Der G-BA oder eine ähnliche Kommission könnte eine solche Liste vorschlagen und zur öffentlichen Diskussion auffordern.

Dr. Hyde
04.11.2006, 10:45
es kommt mir halt ein wenig auf den einsatzgrund an...

nötig ist der rtw sicherlich bei vitaler gefährdung durch zustand nach rosenmonatg...aber genauso nötig is ne rechnung am aschermittwoch.

hatte schonmal vorgeschlagen ne aspirin in den umschlag dazuzutun, hat die rechnungsstelle aber nicht so ernst genommen irgendwie :-D

actin
04.11.2006, 10:58
actin04.11.2006, 12:58


es kommt mir halt ein wenig auf den einsatzgrund an...
nötig ist der rtw sicherlich bei vitaler gefährdung durch zustand nach rosenmonatg...aber genauso nötig is ne rechnung am aschermittwoch. Das liefe auf Regressforderungen der Versicherung bei selbstverschuldete RTW-Einsätzen hinaus. Warum nicht? Würde ich auch befürworten. Nur könnte das zur Arbeitsbeschaffung für Juristen ausarten.....

Und was wäre mit den Kosten der Behandlung des Diabetes II? ....
Oder Lungenerkrankungen (und andere Erkrankungen) als Folge des Rauchens.....?

Aber eine intensive öffentliche Diskussion über Kosten im Gesundheitswesen, die durch 'ungesunde' Lebensweise verursacht werdenn, hielte ich auf jeden Fall für sinnvoll, allein schon, um bei der breiten Bevölkerung ein Bewusstsein für diese Dinge zu erzeugen.

test
04.11.2006, 11:13
du hast "basis" falsch verstanden...
es geht mir um eine risikoversicherung, da ist der schadensfall ja gerade die 50000€-tumorerkrankung.
aber halt nicht die vielen basisleistungen, wie zb die 500€ für nen rettungswagen, weil sich der saubere versicherungsnehmer so abgeschossen hat, dass er nicht mehr laufen kann...

Ok und der SOlariumsgänger/Sonnenparker muß auch für seinen Hauttumor zahlen. Der Skifahrer seine Knochenbrüche. Der Raucher seinen Lungenkrebs, seine Stents und seine Gefäßbypässe.........

test
04.11.2006, 11:15
Ausschließen würde ich eher Dinge, die Richtung Lifestyle-Medizin gehören-.



Was meinst du denn genau mit Lifestyle Medizin, die von der GKV momentan übernommen wird?

test
04.11.2006, 11:20
es kommt mir halt ein wenig auf den einsatzgrund an...

nötig ist der rtw sicherlich bei vitaler gefährdung durch zustand nach rosenmonatg...aber genauso nötig is ne rechnung am aschermittwoch.

hatte schonmal vorgeschlagen ne aspirin in den umschlag dazuzutun, hat die rechnungsstelle aber nicht so ernst genommen irgendwie :-D

Selbst wenn alle ihre selbst verschuldeten KRankentransporte selber bezahlen (wobei auch jetzt schon Ärzte die Transportscheine nicht unterschreiben, wenn sich der patient ohne indikation nen krankentransport bestellt), wird das das Gesundheitssystem auch nicht retten.
Das Problem sind einfach die immens teuren und immer mehr und teurer werdenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten von sehr wohl vital bedrohlichen Zuständen, die jedem zugänglichgemacht werden sollen, egal welchen Alters und egal seines Risikoverhaltens usw.. Daran wird sich nur etwas ändern, wenn der Basiskatalog eben doch auch die von euch genannte Risikofälle eben nicht mehr absichern kann mit der maximaltherapie oder der GKV Beitrag wird auf lange Sicht eben auf 20-25% steigen und man muß dafür auf andere Dinge verzichten. :-nix

actin
04.11.2006, 11:33
Zitat von test Was meinst du denn genau mit Lifestyle Medizin, die von der GKV momentan übernommen wird? Ich habe das nicht auf den momentanen GKV-Katalog bezogen, sondern auf einen ggfls. neu festzulegenden Katalog.
Life-style war vielleicht auch nicht der richtige Ausdruck. Ein Beispiel, das gerade diskutiert wird, sind bestimmte Insulin-Analoga. Wenn man davon ausgeht, dass Diabetes II überwiegend durch ungesunde Lebensweise vwerursacht wird, darf man imho schon diskutieren, ob man diesen Patienten unbedingt die teuereren Insuline auf Kosten der Versichertengemeinschaft geben muss, wenn eine ausreichende Behandlung auch mit günstigeren möglich ist. Man könnte denen auch Abspecken zwecks Insulineinsparung verordnen.

Es geht mir eigentlich um eine Trennung zwischen Behandlungenn, die zur Behandlung einer Krankeit benötigt werden und von denen nachweislich ein Nutzen zu erwarten ist (z. B. bei Krebs) und Kosten für Dinge, die ich nicht als Krankheit bezeichnen würde: z. B. Kosten für Reproduktionsmedizin.

test
04.11.2006, 11:58
Ich habe das nicht auf den momentanen GKV-Katalog bezogen, sondern auf einen ggfls. neu festzulegenden Katalog.
Life-style war vielleicht auch nicht der richtige Ausdruck. Ein Beispiel, das gerade diskutiert wird, sind bestimmte Insulin-Analoga. Wenn man davon ausgeht, dass Diabetes II überwiegend durch ungesunde Lebensweise vwerursacht wird, darf man imho schon diskutieren, ob man diesen Patienten unbedingt die teuereren Insuline auf Kosten der Versichertengemeinschaft geben muss, wenn eine ausreichende Behandlung auch mit günstigeren möglich ist. Man könnte denen auch Abspecken zwecks Insulineinsparung verordnen.;-)

Es geht mir eigentlich um eine Trennung zwischen Behandlungenn, die zur Behandlung einer Krankeit benötigt werden und von denen nachweislich ein Nutzen zu erwarten ist (z. B. bei Krebs) und Kosten für Dinge, die ich nicht als Krankheit bezeichnen würde: z. B. Kosten für Reproduktionsmedizin.

Hast du denn Beispiele für Therapien die nachweislich keinen Nutzen haben, teuer sind und dennoch bezahlt werden?
Es ist ja bereits jetzt schon so, dass nicht mehr Insulinanaloga ohne weiteres von den Kassen übernommen werden:
http://www.aok-gesundheitspartner.de/bundesverband/arztundpraxis/arzneimittel/bewertung/index_08571.html

Die Reproduktionsmedizin wird übrigens auch nur unter strengen Auflagen und auch nicht alles von der GKV übernommen. Finde ich jetzt nicht unbedingt das schlechteste, da so ja evtl. neue BEitragszahler in ein paar Jahren dazu kommen. :-))

Dr. Hyde
04.11.2006, 12:09
Es ist ja bereits jetzt schon so, dass nicht mehr Insulinanaloga ohne weiteres von den Kassen übernommen werden:

aber

a) erst seit ca. nem halben jahr und

b) nicht ohne protest der lobbyisten nach dem motto: "es werden menschen sterben, diese medikamente sind zwingend nötig!!"

siehe hierzu die bis heute andauernden bemühungen des entsprechenden konzerns ein bestimmtes statin als "essentiell therapieüberlegen" darzustellen.