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Relaxometrie
05.11.2006, 20:34
Beim täglichen PJ-Sklavendienst, dem Blutabnehmen, fallen mir immer wieder Fragen ein, die ich aber oft zu stellen vergesse. Deswegen versuche ich jetzt mal hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Die Diskussion "Blutabnehmen aus einer liegenden Viggo" ist uralt und wahrscheinlich niemals klar zu beantworten. Ich nehme eher nicht aus einer Viggo ab, es sei denn, ich habe sie gerade frisch gelegt. Wenn mir ein Patient allerdings eine noch relativ neu aussehende Viggo (rosa oder größer) entgegenstreckt und darum bittet, versuche ich, nachdem ich ca. 3 ml in eine Spritze abgezogen habe, das Blut daraus abzunehmen.
Bisher hat das Labor noch nie über Blut, welches aus der Viggo abgenommen wurde, gemeckert. Habt Ihr da andere Erfahrungen gemacht?

FataMorgana
05.11.2006, 21:08
Im Prinzip spricht nichts dagegen. Bei Blutkulturen ist zu beachten, dass diese dann nur zum Nachweis der Venenkatheterinfektion taugen. Es muss auch ein ausreichenden Volumen vorher abgezogen und verworfen werden, da reichen aber 3 ml bei einem peripheren Zugang auf jeden Fall aus.

Ich habe in der Klinik einfach die Erfahrung gemacht, dass sich aus einem schon länger liegenden venösen Zugang in der Regel schlecht Blut abnehmen lässt. Da ist man meist viel schneller, wenn man noch mal kurz sticht.

Lava
06.11.2006, 18:31
Selbst aus einer frisch von mir gerade eben gelegte Viggo kriege ich ich bestimmt 50% der Fälle kein Blut. Oder man muss ewig lange stauen und warten und stauen und warten... nochmal pieksen geht da schneller :-nix

Relaxometrie
06.11.2006, 18:43
Ich habe in der Klinik einfach die Erfahrung gemacht, dass sich aus einem schon länger liegenden venösen Zugang in der Regel schlecht Blut abnehmen lässt. Da ist man meist viel schneller, wenn man noch mal kurz sticht.
Diese Erfahrung kann ich zu 100% teilen :-)
Wenn ein Patient allerdings darum bittet, aus der noch relativ frischen Viggo abzunehmen, versuche ich es meistens, sage aber direkt, daß es vielleicht nicht funktionieren wird.
Aber wenn ein Patient nichts sagt, steche ich fast immer neu, weil es einfach schneller geht und auch immer (oder fast immer ;-) ) von Erfolg gekrönt ist.

Aber die Info die ich haben wollte, nämlich ob es für das Ergebnis egal ist, ob ich aus der Viggo abnehme, habe ich jetzt ja schon bekommen.




Selbst aus einer frisch von mir gerade eben gelegte Viggo kriege ich ich bestimmt 50% der Fälle kein Blut.
Das kenne ich. Ist das nicht merkwürdig? Es kommt Blut in den Blutfängerstopfen, die Infusion läuft perfekt, aber das Blut für die Laborröhrchen kommt trotzdem nicht rausgesprudelt. Ich vermute, daß das Plastikröhrchen in solchen Fällen an einer Venenklappe liegt, oder sich beim Saugen an die Venenwand klebt.

Bille11
06.11.2006, 18:47
ich sage kategorisch, weil ich diese viggofummelei hasse (ausser es ist aufm notfall und die röhrchen liegen eh schon daneben dann klappt es aber auch meistens), dass dieses (GERADE DIESES rote oder gelbe oder grüne oder weisse, völlig egal, irgendeins halt) nicht durch ne viggo abgenommen werden dürfe und deswegen ich jetzt nochmal pieksen müsse.. :-))

*zugeb*

maradona69
06.11.2006, 20:36
also wenn ich die braunüle gerade frisch gelegt habe, krieg ich da eigentlich immer problemlos blut raus. vorausgesetzt natürlich, das teil hat ein vernünftiges kaliber (keine rosa oder gar blauen "kindernadeln"), ansonsten nehme ich aber meist mit separater nadel ab.