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Sealwolf
11.11.2006, 13:31
gelöscht

San Pellegrino
11.11.2006, 13:56
Vielleicht, weil Deutschland im Gegensatz zu Schweden ein NarzissenZoo am absteigenden volkswirtschaftlichen Ast ist ? Und mit Psychoterror halt versucht wird, nur kein Nachdenken über die brisante Lage aufkommen zu lassen ? :-?

Doktor_No
11.11.2006, 14:49
was ist denn an deinen erkenntnissen neu????????????????????????????
bleib doch da, so dämlich in deutschland bleiben zu wollen wenn es woanders besser ist wirst du doch wohl nicht sein?
muss ja nicht gleich am polarkreis sein...

Leijona
12.11.2006, 12:09
hmm, ich fand deinen beitrag gut und möchte da jetzt auch nicht destruktiv-pessimistisch drauf reagieren!
man wird schon nachdenklich...

immerhin hatte ich hier im sommer bei mir um die ecke eine sehr gute famulatur, wo ich auch (unter aufsicht natürlich) lumbalpunktionen machen durfte, transkraniellen ultraschall, und wo der chefarzt täglich bei allen patienten visite gemacht hat und seinem team auch mal ein eis ausgegeben hat :-)) :-))

ich selbst war in finnland und werde da auch nächsten sommer famulatur machen und bin da auch mal sehr gespannt, wie das sein wird.

test
12.11.2006, 13:09
Hm mir ging es ähnlich als ich in den USA war. Die nächste Famulatur danach in Deutschland habe ich mich auch gefragt, wie man es so schelcht, wie in Deutschland machen kann. Mit übertriebenen HIerarchien und so wenig echter Lehre aber dabei das Gefühl zu haben die super Lehre zu machen.
Inzwischen am Ende meines 1.Tertials hab ich mich schon wieder fast an das deutsche System gewöhnt, man findet sich halt damit ab, das man nie wirklich mehr machen darf als mal nähen, selten punktieren und die Erklärungen auch auf Nachfrage eher wenig sind und oft als lästig empfunden werden. Irgendwie führt das dann auch zu einer gewissen Resignation, die du ja auch beschrieben hast. Irgendwie finden sich doch die meisten damit ab und reden es sich dann schön.
Freue mich jetzt, dass ich den größten Teil meines restlichen PJs wieder im Ausland mache ;-) Es gibt sicher auch Ausnahmen in Deutschlands Kliniken in denen alles besser läuft, aber ich muß ehrlich sagen, dass mir die noch nicht wirklich aus eigener Erfahrung bekannt sind. :-nix

Lava
12.11.2006, 14:39
Dass es hier Missstände gibt, zweifelt niemand an. Aber man kann ja mal darüber nachdenken, wie groß die Chancen sind, dass sich das in Zukunft ändert!

Die neue AO macht ja teilweise schon Schritte in die richtige Richtung. Und ich bin zuversichtlich, dass die nächsten Generationen an Chefärzten etwas modernere Ansichten haben werden und vielleicht mal mehr Wert auf ein gutes Betriebsklima legen. Hmm, andererseits wird der Druck, finanziell rentabel zu arbeiten, immer größer und das ist das blanke Gift für die Medizin. Tja... alles nicht so leicht...

Man muss versuchen, sich seine Motivation und seinen Idealismus zu bewahren, damit man später mal bewirken kann, wenn man selbst Oberarzt ist.

kiliwue
12.11.2006, 18:32
Was ist denn genau an Schweden besser? Haben die das Studium auch so zweigeteilt wie in Frankreich, d.h. halbtags Seminare und Vorlesungen und die andere Hälfte famulaturähnlich auf Station?

wanci
13.11.2006, 12:18
Und bevor wir jetzt alle in tiefe Depressionen fallen:

Es gibt bestimmt Länder, in denen alles noch viel schlechter ist;)

Skalpella
13.11.2006, 15:37
@sealwolf:
Wie studiertst du da in Schweden? Ist das Alles auf Englisch, oder sprichst du Schwedisch?
Viele Grüße
Diana

Sealwolf
13.11.2006, 19:21
gelöscht

Relaxometrie
13.11.2006, 19:31
die "internationalen" die hier sind tun mir ein wenig leid dass viele erfahrungen an ihnen vorübergehen
Was sind denn die "internationalen"?

Relaxometrie
13.11.2006, 19:44
Freue mich jetzt, dass ich den größten Teil meines restlichen PJs wieder im Ausland mache ;-)
Wo gehst Du hin?

test
13.11.2006, 19:48
Wo gehst Du hin?

Ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. ;-)

Relaxometrie
13.11.2006, 19:59
Ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. ;-)
Viel Erfolg :-)
Und schreibe hinterher doch mal einen Bericht "pro/contra der medizinischen Ausbildung in den USA".

Leijona
13.11.2006, 20:10
hallo sealwolf, mal eine frage:
sind die pfleger und schwestern in schweden nicht auch studierte?

ich kenne das von finnland so, dass es gesundheitspflegerinnen und -pfleger gibt, ebenso krankenpflegerinnen und -pfleger, die ein 3-4 jähriges fachhochschulstudium absolviert haben müssen und sich dann auf einen bereich (zb chirurgisch-internistische pflege oder psychatrische pflege) weiterspezialisieren.
diese sind dann dementsprechend auch in etliche verantwortungsvolle aufgaben eingebunden (zb sämtliche i.v.- geschichten) und die situation ist nicht zu vergleichen mit d, wo die pflege ja leider oft nur als hilfsdeppen angesehen wird. in finnland dagegen ist pfleger ein fast genauso attraktiver beruf wie arzt, während hierzulande doch ein krasser unterschied klafft.
in finnland ist dann auch weiter abgestuft: es gibt grundpfleger, die dann nur eine berufsausbildung haben (also vergleichbar mit der hiesigen krankenpflege), die dann vorrangig für körperpflege, essen reichen etc zuständig sind. (wobei, ich war in helsinki (fürs krankenpflegepraktikum) als grundpflegerin angestellt und hab da ohne jeden qualifizierenden abschluss 1200e netto verdient...:-)) )

wie ist es denn da in schweden??

und, ja: kreuzen ist die stupideste sache der welt. :-meinung

Ersa
13.11.2006, 20:19
@ Lejona: Is genauso. Wobei aber beispielsweise die Krankenschwestern (genauso wie die Physiotherapeuten etc.) z.T. meckern, dass ihre Ausbildung (halt ein Studium!) zu theoretisch sei.

Sealwolf
13.11.2006, 23:30
gelöscht

KomOdo
13.11.2006, 23:58
Es ist wirklich so, dass das Arbeitsklima zwischen Ärzten und Pflegekräften viel besser und angenehmer ist!
Das der Beruf der Krankenschwester in Finnland oder Schweden fast genauso attraktiv sein soll wie der des Arztes, ist absoluter Quatsch, dass solltest du nochmal prüfen Leijona ;). Zumindest für Schweden, wo Ärzte ein noch viel höheres Ansehen als in Deutschland geniessen & die Krankenschwester als unterbezahlte Berufsgruppe gilt, ist das definitiv nicht zutreffend.

Es ist übrigens nicht so, dass in Schweden die Krankenschwestern & nicht die Ärzte Blut abnehmen, weil diese ach so kompetent sind; dass machen nämlich hauptsächlich die Undersköterskor, "Unterschwestern", mit 1.5 Jahren Ausbildung, deren Kompetenz unter der der deutschen Schwester liegen dürfte. Es liegt wohl eher daran, dass das Blut abnhemen eine leichte handwerkliche Tätigkeit ist, die jeder mit Erfahrung hinkriegt, egal mit welchem Wissen.

Komodo

DanielOliver
15.11.2006, 13:45
Ohne jetzt die Zustände in Deutschland verteidigen zu wollen muss man aber doch auf ein simples Faktum hinweisen:
Schweden bildet bezogen auf seine Einwonerzahl, seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, seinen Bedarf an Ärzten und die Zahl an medizinischen Fakultäten deutlich weniger Ärzte aus als Deutschland und muss seinen Bedarf an Ärzten (und Studienplätzen, gibt auch Schweden die in Deutschland Medizin studieren) im Ausland decken.
Und aufgrund der Rechtsprechung des BVG und der resultierenden Kapazitätsbestimmung ist eine Senkung der Studierendenzahlen in Deutschland auch gar nicht möglich (außer durch Fakultätschließungen).
Mal ganz abgesehen von dem Geheule das losbräche wenn es noch weniger Studienplätze gebe und Wartezeiten und NCs weiter steigen würden.

Was die Deutschen dann aus dieser deutlich schlechteren Ausgangsposition machen steht auf einem anderen Blatt und soll, wie schon gesagt, nicht weiter beschönigt werden.

Zahlen für Deutschland: 8987 Absolventen in 2003 bei 36 Fakultäten und 80 Millionen Einwohnern
Zahlen für Schweden: 832 Absolventen in 2003 bei 6 Fakultäten und 9 Millionen Einwohnern

interessant auch:
Doctors Granted License, 2004 ............. 1 868
of whom with Swedish training ................. 759
of whom with foreign training ................ 1 109

Quellen: hier (http://www.lakarforbundet.se/upload/L%C3%A4karfakta_2005_eng_webb.pdf)
und hier (http://www.aok-bv.de/imperia/md/content/aokbundesverband/dokumente/pdf/politik/zahlen_fakten.pdf)
bei den Einwohnerzahlen hab ich mich auf Wikipedia verlassen ;-)

San Pellegrino
15.11.2006, 14:28
Schweden bildet bezogen auf seine Einwonerzahl, seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, seinen Bedarf an Ärzten und die Zahl an medizinischen Fakultäten deutlich weniger Ärzte aus als Deutschland
Verzeih meine bescheidenen Mathematikkenntinisse, aber Deine Statistik sagt genau dies NICHT - Schweden bildet etwa 1/10 der Ärzte bei 1/10 der Einwohnerzahl aus.


und muss seinen Bedarf an Ärzten (und Studienplätzen, gibt auch Schweden die in Deutschland Medizin studieren) im Ausland decken.
Und ? Schweden KANN diesen Bedarf aber auch im Ausland decken - Deutschland nicht. Und das hat ganz klar damit zu tun, daß Ärzte in Deutschland nix wert sind und die paar Importärzte die kommen ja noch weniger wert sein dürfen. Man möchte ja ein (virtuell) gutes Geschäft machen: Statt nichtvorhandener deutscher Ärzte bezahlt man eben die Osteuropäer noch einen Tick schlechter als man die Deutschen bezahlte, die Osteuropäer wissen es ja nicht besser. Und verdienen es auch nicht !


Fakultätschließungen werden kommen wie das Amen im Gebet. Medizinische Fakultäten sind für Arbeitsplatzbeschaffung in den Haupt- und Unistädten einfach als Zuschußgeschäft zu teuer, die tragen sich ja nicht einmal selber......



Mal ganz abgesehen von dem Geheule das losbräche wenn es noch weniger Studienplätze gebe und Wartezeiten und NCs weiter steigen würden.
Geheule bei wem ? Bei den Politikern sicher nicht, denen ist der jetzige (Jung)Ärztemangel schon egal.

Deutschland ist auf dem internationalen Medizinermarkt außer für Osteuropäer, die frisch vom Studium kommen, nicht attraktiv.
Das ist traurig, aber wahr. :-meinung