Gefäß-OP m. Hypothermie - was kommt danach?

[Eva255]

Und ewig recherchieren die Autoren... ;-)

Folgender Fall:

Patient (männl. 14) ist gerade erfolgreich nach einer gedeckten Ruptur der Aorta operiert worden. Bei der Operation hat der ausführende Arzt eine (laut Wikipedia sog.) "tiefe Hypothermie" angewendet und mit einer Kaliumchloridinjektion eine künstliche Kardioplegie herbeigeführt.

Frage a) Kommt das so hin? Wird dieses Verfahren in so einem Fall angewendet?
Frage b) Wenn nein: was ist die Alternative?

Nach der OP soll der Patient natürlich wieder wach werden.

Frage a) Was macht der Arzt, um die Kardioplegie zu beenden?
Frage b) Gibt er Medikamente? Wenn ja, welche?

Anschließend wird der Patient auf die Zwischenintensiv verlegt.

Frage a) Was wird dort mit ihm gemacht? An welche Geräte wird er angeschlossen? EKG? EEG? ...?
Frage b) Wird nach der beendeten Kardioplegie noch eine Untersuchung durchgeführt, die die Tätigkeit des Herzens überprüft? Wenn ja, wie wird sie genannt?

Wer weiß was?

LG,
Eva

[Doktor_No]

müsste man erstmal wissen:
-ist das eine ruptur der thorakalen oder abdominalen aorta?
-dezelerationstrauma (unfall?)
-not-op?

-bei kardioplegie geht der an die maschine, man hat also mehr zeit. nach der op (wenn normothermie und lösung raus) wird das herz geschockt (frag mich nicht wieviel joule) und springt dann wieder an oder eben nicht.
spannender wäre es wenn keine maschine verfügbar ist und man das ganze zügig mit reinem abklemmen der aorta machen muss. wenn infrarenal rupturiert hat man 6 stunden ischämietoleranz, wenn suprarenal nur wenig zeit (wg. schock-/crushniere).
post-op muss man den natürlich intensiv therapieren und monitoren (ekg, kapno usw.).

[Eva255]

@ Doktor No

Es ist eine thorakale Ruptur nach einer frontalen Kollision mit einem Falschfahrer. Der Patient hat auf dem Beifahrersitz gesessen und war angeschnallt.
Der Arzt hat die Ruptur erkannt, bevor die Aorta vollständig gerissen ist, hat aber eine sofortige OP angeordnet, bevor sie vollständig reißt und der Patient anfängt zu verbluten. Fällt das schon unter Not-OP?


nach der op (wenn normothermie und lösung raus) wird das herz geschockt
Also Defibrilliert? Okay, joule müsste ja irgendwie rauszukriegen sein...
Sagen wir mal, es springt sofort wieder an.
Frage: Wie kriegt man die Sachen wieder raus? Dialyse? Andere Lösung? ...?


wenn infrarenal rupturiert hat man 6 stunden ischämietoleranz, wenn suprarenal nur wenig zeit (wg. schock-/crushniere).
:-? Bist du so lieb und übersetzt mir diesen Satz noch mal ins Hochdeutsche - so für Dummies? ;-)


post-op muss man den natürlich intensiv therapieren und monitoren (ekg, kapno usw.).
Okay - Intensiv ist klar, da kommt der Junge auch hin.
Intensiv therapieren... da fällt mir aktuell ein:
Nasotracheale Intubation
EKG
EEG
Kapnograph
Medikamente???

Frage a) Fehlt da noch was?
Frage b) Wenn ja: was?


LG,
Eva255

[Dr. Hyde]

wenn infrarenal rupturiert hat man 6 stunden ischämietoleranz, wenn suprarenal nur wenig zeit (wg. schock-/crushniere).

wenn sich die ruptur unterhalb des abganges der nierenarterien befindet (d.h. die nierendurchblutung ist nicht unmittelbar betroffen) bleiben nach abklemmen der aorta ca 6h zeit, bevor in den dann betroffenen körperteilen schäden durch sauerstoffmangel auftreten. oberhalb der nierenarterienabgänge (also in diesem fall z.b. oberhalb des zwerchfells) ist ein operieren ohne herz-lungen-maschine nicht möglich, da die nieren sehr empfindlich auf eine unterversorgung reagieren. es bleibt nicht genug zeit, die aortale läsion zu versorgen, ohne die nieren in mitleidenschaft zu ziehen.