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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gemischvenöse Sättigung



Lava
15.11.2006, 17:15
Heute morgen bei der Visite meinte unser Intensiv-OA, die gemischvenöse Sättigung, bestimmt an Blut aus dem ZVK (eigentlich aus einer Pulmonalarterie falls möglich), wäre ein Maß für die Organperfusion. Die Sauerstoffsättigung sollte dabei zwischen.... wie war das noch mal.... 60 und 80% liegen oder so.... Werte darüber und darunter wären pathologisch. Wenn die Sättigung darüber liegt, würde ich daraus schließen, dass wenig O2 entzogen wurde und die Peripherie nicht gut durchblutet wird durch Shunts. Aber was sagt es aus, wenn die Sättigung noch niedriger als 60% ist? Das ist doch eigentlich nur möglich, wenn schon die arterielle Sättigung saumies ist und dann brauch ich doch nicht mehr die venöse? Was genau sagt denn jetzt die gemischtvenöse Sättigung über Organperfusion aus?

Evil
15.11.2006, 17:45
Wenn die Sättigung gemischtvenös sehr niedrig ist, bedeutet das entweder, daß der Sauerstoffverbrauch in der Peripherie sehr hoch ist (z.B. bei Sepsis), oder daß das Herzzeitvolumen sehr schlecht ist.

Die relative Organperfusion ist also bei niedriger gemischtvenöser Sättigung eher schlecht, jedenfalls solang die arterielle Sättigung gut und der Patient nicht anämisch ist.

HonorisCausa
16.11.2006, 15:16
In diesem Fall wird dann gerne der Dobutrex-Perfusor angeordent...:-)

Evil
16.11.2006, 16:58
Na, den Einsatz von Katecholaminen (Dobutrex wird bei uns nicht verwendet) würd ich aber mal eher von den Blutdrücken abhängig machen, sonst erhöhst Du den Sauerstoffverbrauch unnötig... was die Lage nicht unbedingt verbessert...

Dann lieber ordentlich Volumen geben.

HonorisCausa
16.11.2006, 17:01
Na, den Einsatz von Katecholaminen (Dobutrex wird bei uns nicht verwendet) würd ich aber mal eher von den Blutdrücken abhängig machen, sonst erhöhst Du den Sauerstoffverbrauch unnötig... was die Lage nicht unbedingt verbessert...

Dann lieber ordentlich Volumen geben.


Dobutrex wird auf der Herzintensiv nicht nur als typisches Katecholamin eingesetzt, sondern auch bei schlechter venöser Sättigung, zumindest in geringer Konzentration....

Evil
16.11.2006, 17:09
Wie gesagt, eine Verbesserung der Perfusion erreicht man auch durch Volumengabe, weil Katecholamine eben den Sauerstoffverbrauch erhöhen.

Das wird aber sehr unterschiedlich gehandhabt, fahrt Ihr auf Eurer Herzintensiv restriktiv mit Volumen, um die Vorlast gering zu halten?

HonorisCausa
16.11.2006, 17:16
Das wird aber sehr unterschiedlich gehandhabt, fahrt Ihr auf Eurer Herzintensiv restriktiv mit Volumen, um die Vorlast gering zu halten?


Die Intensiv wird anästhesiologisch geführt... die Vorgabe der HTGler scheint aber Cordarex in diesem Fall zu sein, zumindest in der früher postoperativen Phase....

Lava
16.11.2006, 18:24
Wieso gibts du kein Dobutrex, Evil? Bei uns kriegen fast alle Patienten erstmal Arterenol, weil's meistens nur darum geht, den MAD hoch zu halten (Triple H Therapie). Dobutrex gibt's aber auch ab und zu. Bei wem genau, hab ich noch nicht eruieren können, aber herzinsuffiziente Patienten scheinen dazuzugehören, sofern das Dobutrex die Frequenz nicht zu stark erhöht. Ich glaub damit muss ich mich auch erstmal genauer beschäftigen... wie mit so vielem.... :-?