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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche österreichische Uni?



Oggy87
16.11.2006, 12:53
Hallo, ich bin aufgrund meines bevorstehenden Abiturs von wahrscheinlich 2,2-2,5 in ein Studium in Österreich sehr interessiert.
Also, bin bisher auf dem Informationsstand, dass man sich bei nur einer Uni für den Studiengang Humanmedizin bewerben kann.
Zum anderen habe ich noch nicht so den Überblick, welche Uni gut ist, bei welcher man (eventuell aufgrund von mehr Studienplätzen) größere Chancen hat angenommen zu werden und welche Uni welche Auswahltest bzw. -bedingungen hat!
Ich würde mich echt freuen wenn jemand von Euch mir da weiterhelfen könnte!!

San Pellegrino
16.11.2006, 13:17
Antwort: Alle Unis haben Auswahltests, die Bewerberzahlen aus der EU (=Deutschland) für die den EU-Bürgern reservierten Studienplätze sind annähernd überall gleich hoch (war es nicht etwa 10:1 heuer ?) und man muß froh sein, überhaupt ins Studium hineinzukommen.

Ínnsbruck ist zum Leben so teuer wie München.

Und man kann mit dem österr. Studienabschluß zwar wieder nach D gehen, aber keine FA-Ausbildung da mehr abschließen.

Noch Fragen ? :-(

tilman
16.11.2006, 14:49
Also die meisten Fragen hätte man sich mit minimaler Internet-Recherche selber beantworten können und müsste sich nicht auf irgendwelche Forengerüchte von fragwürdiger Qualität verlassen (wie zB bzgl Facharztausbildung)
Graz, Wien & Innsbruck sind öffentliche Hochschulen und kosten knapp 400 € pro Semester - Salzburg als private Hochschule liegt preislich ähnlich hoch, wie die ungarischen Alternativen...
(Verschiedene) Auswahlverfahren führen alle 4 durch - und bewerben kannst du dich auch bei Allen parallel...es war dieses Jahr nur terminlich nicht möglich am EMS und am Grazer Auswahltest gleichzeitig teilzunehmen.

ernstl
16.11.2006, 14:53
Lies doch einfach mal folgende Threads durch, in denen geht es zum Teil um die Unterschiede zwischen Graz und Wien bzw. Innsbruck:

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=34205
http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=33935
http://oeh.meduni-graz.at/forum/viewtopic.php?t=3224

San Pellegrino
16.11.2006, 15:05
irgendwelche Forengerüchte von fragwürdiger Qualität verlassen (wie zB bzgl Facharztausbildung)

Wie bitte ? Das ist die Offizielle Meinung der deutschen Bundesärztekammer:

http://www.bundesaerztekammer.de/30/Auslandsdienst/20FAQ/AbschaffungAIP.html



Dies bedeutet, dass sowohl die Turnuszeit als auch Teile oder die volle Zeit der Facharztweiterbildung in Deutschland mit einer vorübergehenden Berufserlaubnis abgeleistet werden können. Nach Beendigung der Zeiten müssen diese Zeiten bzw. die Facharzturkunden in Österreich anerkannt werden. Erst danach, das heißt nach Erhalt des jus practicandi oder Anerkennung der Facharztbescheinigung in Österreich, kann dann in Deutschland die Approbation beantragt werden.

tilman
18.11.2006, 17:13
Oh...wie konnte ich nur sowas übersehen...ich bin bestürzt.

Hast du dir zufällig die Mühe gemacht durchzulesen was du da zitiert hast? Ich habe ja nicht behauptet, dass es problemlos möglich ist, sondern nur dass deine Aussage falsch ist, es wäre ausgeschlossen.
In deinem Artikel steht nämlich auch mal wieder nichts definitives! Ich mach mir hier mal die Mühe eines Zitates:

Dies bedeutet, dass sowohl die Turnuszeit als auch Teile oder die volle Zeit der Facharztweiterbildung in Deutschland mit einer vorübergehenden Berufserlaubnis abgeleistet werden können. Nach Beendigung der Zeiten müssen diese Zeiten bzw. die Facharzturkunden in Österreich anerkannt werden. Erst danach, das heißt nach Erhalt des jus practicandi oder Anerkennung der Facharztbescheinigung in Österreich, kann dann in Deutschland die Approbation beantragt werden.

Ergo...In Österreich studieren, in Deutschland Facharzt machen, in Österreich bestätigen lassen.
Und bis in einigen Jahren sollte dies auch EU-weit geregelt sein.

San Pellegrino
18.11.2006, 17:47
Nö, alles halb so schlimm:

1.: FA-Zeiten in Deutschland sammeln. Da in D der FA in der Regel 5, in Ö aber 6 Jahre dauert und auch die "Gegenfächer" komplett anders sind bzw. sein können sowie die Ausbildungsordnungen sich z.T. doch recht stark unterscheiden, wird man in Österreich zum Bittsteller bei der Ärztekammer bzw. es NIE und NIMMER in D schaffen, die Zeiten, die in Ö nötig sind, zusammenzukratzen.

Die österr. ÄK prüft einmal, ob die eingereichten Zeiten den österr. Bestimmungen entsprechen. Und kann sich damit nicht nur ein Halbes Jahr Zeit lassen, sondern auch dies und jenes bemängeln, dies und jenes nachfordern.
Das kann dauern und ohne Anwalt wohl auch unschaffbar sein. Und sich in die Länge ziehen.

2.: Meine Aussage, daß man in D keinen Facharzt mehr machen kann mit österr. Studienabschluß, ist voll und ganz korrekt.
Kannst Du nicht lesen ? Du wirst in D nicht mehr zur Facharztprüfung zugelassen, weil Du keine Appro hast, sondern nach Anrechnung der Zeiten VIELLEICHT in Österreich.
Und mit erfolgreicher Absolvierung dieser Prüfung kannst Du Dir den österr. FA erst in D anrechnen lassen.
Du kannst in D keinen FA mehr bekommen, , ist das so schwer zu verstehen ?
Übrigens würde die Ärztekammer in Ö auch keinen "deutschen" FA anerkennen, der nicht die deutsche Approbation hat, weil das eben kein vollwertiger FA nach deutschem Recht IST. Das heißt sie überprüft wieder die Zeiten auf Anrechenbarkeit auf den österr. FA.....

3.:Was soll da nicht definitiv sein ? Bitte um Erklärung.

Es ist für die Deutschen hier der absolute Super-Gau: Im Ausland studieren, in der Heimat bei Ärztemangel dann vielleicht Assi 2. Klasse. Toll !


Und bis in einigen Jahren sollte dies auch EU-weit geregelt sein.
Wie bitte ?
Das IST doch schon alles geregelt !

tilman
18.11.2006, 18:52
Du scheinst da doch besser informiert zu sein als manch Anderer, der hier im Forum schreibt...
Das Thema wurde bereits schonmal diskutiert, allerdings auf weniger fachhlichen Niveau...
Umso schöner dass sich endlich mal jemand damit besser auskennt.
Bis jetzt bin ich auch davon ausgegangen, dass ich nach meinem Studium hier, in Deutschland die Facharztausbildung absolvieren werde und selbige mir anschließend in Österreich dann anerkennen lassen muss.
Über die Problematik mit den Fächern/Gegenfächern war ich mir allerdings nicht bewusst.
Ein Professor bei uns sagte allerdings, dass sich das System in Österreich im Wandel befinde (Turnus, Wartezeit, etv) und ich deshalb noch auf eine weitere Angleichung hoffe.
In welcher Situation befindest du dich denn?
Gruß, Tilman

Sackbauer
18.11.2006, 19:56
Ja, das ist richtig, HOFFEN musst du. Leider. Willkommen in der medizinlegislativen Dschungelrepublik Oesterreichistan.

San Pellegrino
19.11.2006, 11:20
Bis jetzt bin ich auch davon ausgegangen, dass ich nach meinem Studium hier, in Deutschland die Facharztausbildung absolvieren werde und selbige mir anschließend in Österreich dann anerkennen lassen muss.
So ist es.
Aber man muß sie hier (oder in einem anderen EU-Land) anerkennen lassen, damit sie in Deutschland im Gegenzug anerkannt wird. Ist doch verrückt, oder ?



Über die Problematik mit den Fächern/Gegenfächern war ich mir allerdings nicht bewusst.
Der Teufel liegt meist im Detail.
Angesichts der nicht gerade tollen Situation in D würde man vermuten, daß die Deutschen sich eben an umliegende Länder angleichen und möglichst liberal ausbilden/anerkennen- Pustekuchen ! Da D ja offenbar kein Ärzteproblem hat, kann man so weiterwurschteln wie bisher.


Ein Professor bei uns sagte allerdings, dass sich das System in Österreich im Wandel befinde (Turnus, Wartezeit, etv) und ich deshalb noch auf eine weitere Angleichung hoffe.
Professoren reden gerne viel, haben aber meist von wenig außer ihrer eigenen Karrieregeilheit eine Ahnung.

Nur so viel:Es SOLL zu einer Reform der Allgemeinmedizinerausbildung kommen (zukünftig FA mit 5 Jahren) und einer nach dem Studium verpflichtenden "Approbationsphase" wie früher in Deutschland mit 12 Monaten oder so.
Da allerdings die Österreicher schon jetzt auf den Turnus jahrelang warten, wird sich daran nichts ändern. Mann kann dann also schon 1-2 Jahre in Österreich auf diese Approbationsphase warten, die Appro machen (in der Zeit haben die Kollegen, die Deutschland studiert haben schon die halbe Facharztausbildung hinter sich !) und anschl. nach Deutschland gehen, sich die österr. Approbation anerkennen lassen und so in d ein Fach komplett samt Prüfung beenden !

Bei der FA-Ausbildung in Österreich wird sich überhaupt nichts ändern. :-))

Und bei der Anerkennung innerhalb der EU wohl auch nicht. Also ?

Meine Situation tut hier nichts zur Sache.

Jasmin84
19.11.2006, 18:08
:-angel

Jasmin84
19.11.2006, 18:10
Bei der FA-Ausbildung in Österreich wird sich überhaupt nichts ändern. :-))



wir haben einen hellseher unter uns :-music

zweikommaeins
19.11.2006, 20:44
Meine Situation tut hier nichts zur Sache.

Da machst du uns ja richtig neugierig...


Vielen Dank für die detaillierte Beschreibung der Situation!