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Studmed1
21.11.2006, 18:57
Ich habe eine Frage, zu der ich keinerlei Hinweise im WWW finden konnte:
Wie ist die HWZ von TSH bzw. die Reaktionsschnelligkeit von Anstieg nach Weglassen von T4-Substitution bzw. nach Wiedereinnahme von T4. Wie schnell sinkt TSH dann wieder?

Hintergrund: Hatten heute eine Patientin mit einem TSH von 30. Sie selbst substituiert seit Jahren wegen Hashimoto zwischen 100 und 150 µg Levothyroxin. Seit 4 Tagen hatte sie aber keine Tabletten mehr und kam nun zur Kontrolle und für neues Rezept.
Je nach Blut und empfinden erhielt sie eben mal 100, mal 125 ofrt mal 150 auf Rezept. Nun hatte sie die letzte Packung mit 125 µg (100 Stück) in 3 Monaten verbraucht (Normalzeit), und nun kam sie, zur Kontrole und für neues Rezept. Sie ist schlank wie immer, gut drauf, Blutdruck gut, Gewichtsverlust in den letzten 4 Wochen durch sehr viel Stress 4 kg (Jetzt BMI von 21,5, alles völlig normwertig. Sie sagte, sie habe halt ein bisschen abgenommen und bräuchte auch nur noch 100er. Das sei so ihre Erfahrung der letzten Jahre. Bei mehr Gewicht (Weihnachtszeit, und so), brauchte sie danach immer ein bisschen mehr, weil sie dann auch immer gut 2-3 kg mehr wog (BMI niemals über 24 gewesen).

Wer kann uns den TSH-Wert von knapp über 30 erklären? (Normeinstellung lt. Endokrinologe und Nuklearmediziner bei ihr <1 bis leicht unter dem Minimum des Gesunden).

Ab wann macht eine erneute Blutentnahme Sinn? Wie schnell sinkt der TSH wieder, wenn sie jetzt ihre 100er nimmt?

FataMorgana
21.11.2006, 20:12
Erfahrungsgemäß reagiert TSH relativ träge. Es dauert mindestens Tage, meistens Wochen und manchmal sogar Monate, bis sich das neue Gleichgewicht eingestellt hat. Man kann also im vorliegenden Fall sicher sagen, dass das TSH nicht nur durch die Einnahmepause von 4 Tagen so hoch angestiegen ist. Die erste Kontrolle würde ich persönlich eine Woche nach erneutem Therapiebeginn machen. Dabei sind aber die peripheren Hormone (fT3 und fT4) wesentlich wichtiger als das TSH, man sollte die Dosierung zunächst daran ausrichten.

Studmed1
21.11.2006, 20:53
Danke, aber hast du pharmakoniketische Zahlen?

FataMorgana
21.11.2006, 21:10
Meines Erachtens hat das mit Pharmakokinetik gar nicht so viel zu tun (abgesehen davon, dass TSH in dem Fall kein Pharmakon ist). Der Grund ist eher im Bereich der Endokrinologie zu suchen, nämlich in der Trägheit des Regelkreises.

Wenn Du konkrete Zahlen brauchst, dann recherchiere doch bitte selbst in der Literatur:
http://www.pubmed.gov

Studmed1
21.11.2006, 21:17
Danke, hoffe ich werde dort fündig...