PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Assistenzarzt an Uni - beamtet oder angestellt ???



Pinea
28.11.2006, 16:20
Hi ihr,

ich hätte da mal eine Frage. Manche Assistenzärzte an der Uni sind verbeamtet, manche angestellt. Welche Vorteile hat es, wenn man eine Beamtenstelle bekommt??? Habe den Eindruck, manche Chefs reden den Beamtenvertrag schön... Wo ist dabei der Haken???

Wäre schön, wenn ihr mir zahlreich antwortet.

Danke und Grüßle,
Pinea

Hellequin
28.11.2006, 16:26
Ich hab noch nie einen Assistenzarzt gesehen, der verbeamtet wäre.


Welche Vorteile hat es, wenn man eine Beamtenstelle bekommt???
Man ist unter Normalbedingungen unkündbar.

sonjamed
28.11.2006, 16:37
... und man hat als Beamter mehr Gehalt. Brutto bekommen Angestellte und Beamte desselben Tätigkeitsprofils (A13 entspricht Bat IIa) in etwa gleich viel, aber Angestellte haben Abzüge, die die Beamten nicht haben (also Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, i.d.R. gesetzliche Krankenversicherung) -> Beamten haben mehr Schotter zur Verfügung!

Pinea
28.11.2006, 16:53
Doch, bei uns hier in der Anästhesie sind viele Assistenten verbeamtet.
Okay, man ist unkündbar, aber man hat meist auch nur einen befristeten Vertrag :-kotz ...

LG,
Pinea

Duncan84
28.11.2006, 18:31
Hm? Wie geht unkündbar und befristeter Vertrag zusammen?

KingLoui
28.11.2006, 18:42
Anästhesie

Wohl doch eher beatmet statt beamtet oder? :-)

sonjamed
28.11.2006, 19:53
Doch, bei uns hier in der Anästhesie sind viele Assistenten verbeamtet.
Okay, man ist unkündbar, aber man hat meist auch nur einen befristeten Vertrag


hm, das kommt mir Spanisch vor... Beamte auf Zeit (bis auf Bürgermeister und andere Politiker) gibt es i.d.R. nicht. Also doch Anästhesisten im Angestelltenverhältnis?

GOMER
29.11.2006, 08:04
Äh, es gibt schon verbeamtete Assistenten: Wobei Assi in diesem Zusammenhang nicht Weiterbildungsassistent heisst.
Ich weiß nicht, wie es im Augenblick aussieht (W-Besoldung etc.), aber früher gab es im Prinzip zwei Möglichkeiten, zum einen als akademischer Rat und Oberrat (is glaub ich A13 und A14) oder als wissenschaftlicher Assistent (C1 und C2), wisssenschaftliche Assis in C-Besoldung sind habilitiert oder auf dem Weg dahin, als akademischer Rat is man so ne Art Funktionsoberarzt, man hat bestimmte Aufgaben, wie z.B. Unterricht, oder Arbeit in best. Bereich (Laborleiter o.ä.).
An manchen Unis ist von dieser Möglichkeit gute Mitarbeiter an sich zubinden häufig Gebrauch gemacht worden.

Das mit der Befristung soll heißen, daß man im Normallfall vor einer Anstellung auf Lebenszeit zunächst mal nur für best. Zeit (auf Probe) verbeamtet ist, gibt's heute immernoch, dürfte bei Akademikern 6 Jahre dauern.

Ab und zu sind in SZ und Zeit auch heute noch solche Beamtenstellen ausgeschriebn, da kann man ja mal nachlesen, was das ungefähr bedeutet.

Pinea
29.11.2006, 09:17
Wohl doch eher beatmet statt beamtet oder? :-)

Ich hoffe doch, man wird als Anästhesist nicht selbst beatmet ...
;-) ;-) ;-)

vlsime
29.11.2006, 10:17
Hallo!


Beamte auf Zeit (bis auf Bürgermeister und andere Politiker) gibt es i.d.R. nicht.

Das ist so nicht korrekt, an deutschen Universitäten gibt es sehr viele Assistenten-Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter, die "Beamte auf Zeit" werden, wenn auch an manchen Unis eher an den nicht-medizinischen Fakultäten. Bürgermeister usw. sind nicht Beamte auf Zeit, sondern Wahlbeamte.

Grüße.

sonjamed
29.11.2006, 21:28
Hallo,

zu den Beamten auf Zeit: gekürzt aus www.wikipedia.de:

"Ein Beamtenverhältnis auf Zeit darf nur dann entstehen, wenn der Beamte nur auf bestimmte Dauer für derartige Aufgaben verwendet werden soll. Das ist z. B. bei kommunalen Wahlbeamten auf Zeit (Landrat, Oberbürgermeister, hauptamtliche Bürgermeister...) oder zum Beispiel bei bestimmten Leitungsfunktionen (z. B. Kanzler an Universitäten) der Fall."

@ vlsime: Also haben wir beide recht :peace:


@ GOMER: völlig korrekt: Ablauf: Beamter auf Widerruf -> Beamter auf Probe -> Beamter auf Lebenszeit....

Gibts denn noch die akademischen Räte? Bei mir an der Uni waren sie eine Art Auslaufmodell und wurden nach und nach durch Wissenschaftliche Mitarbeiter (Angestellte!) ausgetauscht....

Tja, selig, wer Beamter wird :-party .


Viele Grüße,
sonjamed

skandi
12.12.2006, 12:49
Hallo,

ich muss den Thread mal wieder nach oben holen, denn ich stehe jetzt vor der konkreten Wahl. Mir wurde ein Beamtenvertrag über 3 Jahre angeboten. Bin Assi an der Uni. Leider kann mir hier keiner sagen, was das dann genau zu bedeuten hat, sprich einmal wieviel Kohle dabei rausspringt und auch wie sich der sonstige "Status" verändert. Was ist mit der Krankenversicherung (bin jetzt privat), was passiert, wenn ich heirate oder Kinder kriege. Was passiert, wenn ich danach wieder Angestellter werde.
Ich blick da nicht durch und soll jetzt aber selbst entscheiden.

Hat jemand noch gute Infos?

GOMER
12.12.2006, 12:57
An der Uni bist Du dann Landesbeamtin, d.h. für Dich: Schau auf der Seite des Landesamtes für Besoldung nach, im Normalfall findet sich dort auch eine Tabelle mit Gehalt, Zulagen, etc., des weitern bist Du dann Beihilfe berechtigt, also musst Du Dich nur noch zu 50% privat versicheren, den Rest trägt das Land, Deine Kinder musst Du sogar nur zu 20% versichern. Weil der Staat auch für Deine Altersvorsorge aufkommt ist Dein Nettogehalt, im Vgl. zu einem Angestellten, bei gleichem Brutto deutlich höher. Wenn Du überhaupt nicht durchblickst wende Dich doch mal an den Beamtenbund, dort gibt es bestimmt eine Stelle, die Dich eingehend beraten kann.

Herzstromkurve
14.12.2006, 18:42
Musst Du viele Dienste machen? Es kann sein, dass da einige nicht bezahlt werden, da Beamte eine gewisse Anzahel an Überstunden/Mehrarbeit kostenfrei erbringen müssen. Erkunige Dich ggf. mal.

Krankenversicherung kein Problem, Du bleibste privat (in Ergänzung zur Beihilfe)

Insgesamt war es bisher immer so, dass zwar brutto etwas weniger rauskam, wg. geringerer Sozialversicherungsabgaben netto mehr übrigblieb.
Mit den neuen Tarifverträgen habe ich aber noch nicht verglichen.

(Bin übrigens kein Beamter)

sonjamed
14.12.2006, 20:51
hallo,

welchen Status sollst du bekommen? Beamter auf Widerruf oder auf Probe? Oder anders gefragt: wie wahrscheinlich ist es, dass du dann dauerhaft übernommen wirst?

Dass du aus der gesetzlichen KV/PV raus bist, hattest du ja vorher schon, das ist dann kein Problem, aber du solltest dich genau erkundigen, was mit der Arbeitslosenversicherung und der Rentenversicherung ist, falls du doch nicht dauerhaft verbeamtet bleibst! Du brauchst ja als Beamtin keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen und somit fehlen dir natürlich Beitragsjahre!
Die Frage ist eben, ob du für den Fall der Fälle selber mit einer Art Zusatzversicherung vorsorgen müsstest oder ob dich der Staat bei Ausscheiden nachversichert (ist teils bei Soldaten so, bei Beamten weiß ich es nicht)

Aber ich finde trotzdem, eine Beamtenstelle ist wie ein Lottogewinn, oder?

Viele Grüße,
sonjamed