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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erschlaffung des Herzmuskels



Duncan84
03.12.2006, 23:52
Hi :)

Ich bin auf folgende Frage gestoßen, die ich mir nicht so ohne weiteres beantworten kann. Wenn der Herzmuskel in der Diastole erschlafft, bewegt sich die Ventilebene ja wieder zurück in ihre Ausgangsposition. Einfache Frage: warum?

Ein Muskel kann ja nur kontrahieren und sich nicht aktiv dehnen.
Die einzige Erklärung, die ich bisher dazu gefunden habe, (hab alle meine Anatomie- und Physiologiebücher dazu durchgesucht und nichts gefunden) war bei Wikipedia und lautet in etwa: die Gefäße der Herzbasis kontrahieren reflektorisch und ziehen die Ventilebene zurück.
Klingt irgendwie sehr abgespaced und hätte das gerne mit ner guten Quelle bestätigt oder hat vl jemand ne bessre Erklärung?
Ich kann mir ja durchaus vorstellen, dass die Herzgefäße die Ventilebene passiv zurückziehen (die Aorta ist ja zB sehr elastisch) aber wirklich aktiv? Sehr dubios ;) bin mal gespannt auf eure Antworten.

Tombow
04.12.2006, 00:09
Das "reflektorisch" sollte raus. es ist eine passive Rückstellung, wo die elastische Spannung wirkt, die in den entsprechenden Strukturen während der Systole aufgebaut wurde.

roger rekless
04.12.2006, 12:52
genau... im prinzip das gleiche was passiert, wenn du nen schwamm zusammendrückst. der begibt sich nach dieser "kontraktion" auch wieder von selbst in seine ausgangslage zurück.

Duncan84
04.12.2006, 17:57
Kann man eventuell noch festmachen, auf welche Strukturen des Herzens diese passive Rückstellkraft zurückzuführen ist? Titinfedern? Irgendwelche elastischen Fasern, von denen ich nichts weiß?

Aber die Grunderklärung mit dem Schwamm finde ich schonmal sehr logisch.

Duncan84
04.12.2006, 22:03
Noch ne dumme Frage, sorry...
Warum wird bei einer Herzaktion die Ventilebene zur Herzspitze gezogen und nicht die Herzspitze zur Ventilebene? Die Herzspitze is ja nicht festgewachsen oder so...

roger rekless
05.12.2006, 15:44
der herzbeutel ist an der unterseite mit dem diaphragma verwachsen :)

Duncan84
05.12.2006, 20:33
Naja, aber das Herz nicht an der Innenseite mit dem Pericard. Was mir nicht in den Sinn wollte, war aber, dass hier natürlich das selbe Prinzip wie in der Pleura pulmonalis greift mit Unterdruck etc.
Kanns mir mittlerweile vorstellen, danke an alle :)

Monty
05.12.2006, 22:17
Es geht doch mehr darum dass sich Ventilebene und Spitze aufeinanderzubewegen. Würde mir da einfach mal ein Video im Internet suchen.

Hoppla-Daisy
05.12.2006, 22:44
Ist es nicht auch so zu erklären, dass sich diese Rückstellung der Ventilebene in Richtung Herzbasis aufgrund der rapide gesunkenden Wandspannung (Herr Laplace lässt grüßen) nach Austreibung ergibt? Bevor die Ventrikelwände dann wieder gedehnt werden - und damit die Wandspannung erneut zunimmt - hat sich der Herzmuskel ja erstmal wieder richtig entspannt bzw. befindet sich ja quasi in einer Art "Nullzustand". Und wenn sich der Muskel in der Phase der Anspannung und anschließenden Austreibung kontrahiert, zieht er doch zwangsläufig die Ventilebene mit, um anschließend wieder zurückzuschnellen, sobald die Entspannung mit gleichzeitiger Volumenvergrößerung wiederkommt.

Hoffe, ich hab mich klar ausgedrückt :-blush