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Lava
16.09.2007, 17:18
Roxane, ich hab das vollkommen ernst gemeint! Das war kein Sarkasmus! Ich hatte zwar "nur" 2 Monate KPP und die Arbeit hat mir eigentlich Spaß gemacht, aber ich habe ansonsten ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie du. Immer musste ich auf die Klingel rennen und durfte außer Putzen kaum was machen. Einmal wurde ich tatsächlich auf eine zweite Putzrunde geschickt, weil ich schon mit allem anderen fertig war - und ich durfte NICHT beim täglichen Verbandswechsel helfen. Die Stationsleitung da war auch ne echte Drecksau.

Pille_McCoy
16.09.2007, 17:28
das einzige wasich durchs praktikum lernte, war das krankenschwester ein ganz mieser beruf ist, es menschlich noch einige stufen dämlicher geht und man verdammt viel niveau und idealismus braucht, um nicht in diese "fette-schnattrige-rauchende-läster-hierarchie_ausnutzen-planschkuh-schiene" abzudriften.

DAS ist ja mal richtig polemisch.
Du hattest Pech, ja ok. Dennoch finde ich diesen Rundumschlag einfach nicht in Ordnung. Ich habe den Beruf der KS durchaus als schön empfunden. Mir hat mein KPP größten Teils wirklich Spaß gemacht.
Natürlich gab es auch die weniger angenehmen Schwestern. Na und ? Es gibt auch die weniger angenehmen Ärzte und die Hackordnung in den Kliniken wird nicht besser, nur weil man plötzlich auf der Ärzteseite steht.

Ich musste auch Leute pflegen und waschen, musste ******* beseitigen .. na und ? Wo ist das Problem. Es gehört nun mal dazu und man sollte sich nicht zu schade dazu sein. D.h. aber nicht, dass man sich mobben und ausbeuten lassen muss.
Ich bin während meiner Pause immer aufgestanden und wollte zur Klingel und mehr als 1x wurde ich " angeschädelt " ich sollte mal sitzen bleiben und meinen Kaffee trinken. Dann ist jemand anderes gegangen.
Vielleicht hatte ich einfach nur Glück mit meiner Station oder hier hatten einige Pech, deshalb den ganzen Berufszweig so verunglimpfen ?! Da könnte ich mich aufregen.

Wenn ich mal mit zur Visite oder in den OP durfte war es ok, aber i.d.R. waren die Schwestern so mit Arbeit zugeschüttet, dass ich lieber auf Station geblieben bin und geholfen habe.

schwarzwald
16.09.2007, 17:29
Lava, das kenn ich leider aus meinem ersten Ausbildungsjahr nur zu gut.

Und wie gesagt, leider gibt es auch einige schwarze Schafe in der Krankenpflege, wie überall.
Schlimm ist, dass in diesem Beruf die Patienten am meisten unter solchen Schwestern/Pflegern leiden. :-nix
Trotzdem solltet Ihr als Praktikanten versuchen zu verstehen, dass manche vieleicht nur so sind, weil Ihnen genauso begegnet wird !
Spiegelbildliches Verhalten vielleicht.
Ich kenne tolle Schwestern, die Praktikanten beleidigten mit der Begründung, dass das selbe von ihm/ihr sowieso noch kommen würde. Das is genauso falsch, keine Frage.

Aber die, die das KPP noch vor sich haben :
Ihr werdet es machen müssen, und Geld gibts auch keins, regt euch also nicht jeden Tag aufs Neue darüber auf, sondern lasst Euch darauf ein.
Etwas Neues kennen zu lernen schadet niemandem und denkt mal an die vielen Schwestern und Pfleger, die vielleicht mal einen schlechten Tag hatten oder sehr viel Stress und versucht nicht wegen einer Situation jeden darauffolgenden Tag mit schlechter Stimmung auf Station zu gehen.
Das erzeugt dann nur eine Gegenreaktion.
Und ich wünsche Euch wirklich ein gutes KPP :-top

Meuli
16.09.2007, 18:16
das einzige wasich durchs praktikum lernte, war das krankenschwester ein ganz mieser beruf ist, es menschlich noch einige stufen dämlicher geht und man verdammt viel niveau und idealismus braucht, um nicht in diese "fette-schnattrige-rauchende-läster-hierarchie_ausnutzen-planschkuh-schiene" abzudriften. was aber 99% der schwestern nicht gelingt.


Langsam reichts, echt :-( :-( :-(

Bensona!
16.09.2007, 21:51
Vielleicht sollten einige von euch sich in Zukunft als angehende Ärzte vornehmen, den Krankenschwesternberuf in Wort und Tat sehr viel Respekt zu zollen, dem es ihm gebührt. Ich finde es schockierend, wie herablassend über diesen Beruf geschrieben wird.
Ich möchte euch im heutigen Krankenhausalltag und der fehlenden finanziellen und sozialen Vergütung in der Rolle einer Krankenschwester sehen.

Ionamaria
16.09.2007, 22:57
Wenn ich mir das hier so durchlese, würde ich sagen, es hat sich nicht besonders viel gebessert durch die Ärztestreiks. Die Unzufriedenheit steigt und es ist immernoch Handlungsbedarf, was Arbeitszeiten und Vergütung betrifft.

Ich finde es auch daneben, wie auf der einen Seite so häßlich am Image der Ärzte gekratzt wird, auf der anderen Seite Leute mit einem solch anstrengenden und verantwortungsvollen Job ausgebeutet werden.

Kein Wunder, dass alle :-kotz

Letztlich hat man auch zu Studienanfang gehofft, dass es vielleicht besser wird.
Während seiner Praktika bekommt man nicht nur mit, wie gut man ausgebeutet wird, sondern auch, wie man in einen Strudel hineingezogen wird, und wie sich unzufriedene Ärzte gegenseitig mobben, moralisch runterziehen und "Schwächere" unter die Räder kommen.
Wenn ich manchmal Nicht-Medizinern erzähle, wie häßlich das Klima auf manchen Stationen im Krankenhaus ist, und mit welchen Bandagen zum Teil schon gegen PJler gekämpft wird, das glaubt mir keiner.
Wenn jemand "aufmuckt", oder vor's Arbeitsgericht zieht, kann man schön beobachten, wie sie systematisch rausgeekelt werden.

Sich als Einzelner zu wehren gegen schlechte Bedingungen oder Mobbing funktioniert praktisch nicht.

Steffen V.
17.09.2007, 15:55
das heißt janoch lange nicht, dass wir ne lobby haben, nur weil wir viel sind.


zu witten-herdecke: ich wette, die die das mit den 6 monaten praktikum einführten, haben wahrscheinlich selbst nie eines absolviert.

nach dem motto: "ICH weiß, was für DICH gut ist"

nett gemeint, aber imho voll für nen eimer. die unis schreiben sich immer tolle dinge auf ihre fahnen:

" Dabei ist uns die Übung in der Wahrnehmung der Veränderung wichtiger als die Suche nach Begründungen. Ausserdem sollten Sie sich selbst beobachten: Was fällt Ihnen schwer, was leicht, was haben Sie gut gemacht und bei welcher Gelegenheit haben Sie sich nicht richtig verhalten, nicht das richtige Wort gefunden. Sie können herausfinden, in welcher Situation Widerwille oder gar Ekel Sie ergreifen, Sympathie oder Mitleid, was Sie gern tun, was nur als Pflicht, und darüber nachdenken, was dem zugrunde liegen mag. Sympathie und Antipathie sind ganz unmittelbare, individuelle Gefühle, sie können jedoch nicht ohne weiteres Wegweiser und Motiv für das ärztliche Handeln bleiben. "

bla bla bla. entschuldigung, so eine gequirlte k*cke. könnte auch aus nem roman von virginia wolf stammen. schön formuliert, nur keider keinbe realität.


ich habe mienen blick enorm geschärft, als ich das spülzimmer jeden tag reinigen musste. ich habe die veränderung der pflasteranzahl im verbandswagen, je nach schwester, wahrgenommen. ich habe ekel und widerwillen erfahren, als mich schwestern anschrien. Ich habe antipathie gegen schwestern empfunden, die sich in sympathie zum patienten als wegweiser für mein ärztliches handeln wandelte.

na dann hab ich ja nach wittener definition ein erfolgreiches praktikum absolviert :-notify


das einzige wasich durchs praktikum lernte, war das krankenschwester ein ganz mieser beruf ist, es menschlich noch einige stufen dämlicher geht und man verdammt viel niveau und idealismus braucht, um nicht in diese "fette-schnattrige-rauchende-läster-hierarchie_ausnutzen-planschkuh-schiene" abzudriften. was aber 99% der schwestern nicht gelingt.

und das man sich im leben anstrengen muss, um mal ans bügelbrett des lebens zu kommen. denn entweder man bügelt oder man wird gebügelt.
ich will mich nicht mein ganzes leben grbügelt werden, reicht ja schon, wenn ich es in den praktika werde.

Einfach nur ohne Worte.

Larwu
17.09.2007, 16:19
Vielleicht sollten einige von euch sich in Zukunft als angehende Ärzte vornehmen, den Krankenschwesternberuf in Wort und Tat sehr viel Respekt zu zollen, dem es ihm gebührt. Ich finde es schockierend, wie herablassend über diesen Beruf geschrieben wird.
Ich möchte euch im heutigen Krankenhausalltag und der fehlenden finanziellen und sozialen Vergütung in der Rolle einer Krankenschwester sehen.


Warum soll ich vor jemand Respekt haben , der Praktikanten fertigmacht.
Darf fehlende ,finanzielle und soziale Vergütung , als Grund genommen
werden , Menschen satt zu machen .
Erteilen wir nun allen Menschen , denen es nicht gut ( finanziell , sozial usw )geht
,die Absolution , wenn sie jemand fertig gemacht haben ?

jemand
17.09.2007, 16:54
Wer bei jeder Umfrage unter Medizinstudenten angibt, er wünsche sich mehr "Praxisbezug" der braucht sich über solche Ergebnisse/Erlebnisse (billige Arbeitskraft, Pflegepraktikum 3 statt 2 Monate o.ä.) nicht wundern.

Irgendwann ist das ganze Studium ein einziges Praktikum... :-nix und die Theorie kommt zu kurz. (Wenigstens ist ja nach neuer AO das Physikum jetzt aufgewertet worden und geht mit in die Endnote ein...:-top)

Mein Pflegepraktikum war übrigens sehr gut und ich habe kein einziges Mal "Drecksarbeit" machen müssen...

Dafür war das PJ eine umso grössere Schei$$e. PJ Stellen werden eben zugewiesen, Praktikantenstellen kann man sich heraussuchen...

Leisure Suit Alex
17.09.2007, 17:06
Warum soll ich vor jemand Respekt haben , der Praktikanten fertigmacht.
Darf fehlende ,finanzielle und soziale Vergütung , als Grund genommen
werden , Menschen satt zu machen .
Erteilen wir nun allen Menschen , denen es nicht gut ( finanziell , sozial usw )geht
,die Absolution , wenn sie jemand fertig gemacht haben ?

Oft ist es einfach so, dass wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück... Habe auch schon x-abenteuerliche Geschichten über Praktikanten die Medizin studieren wollten gehört, evtl. traut man häufig den neuen Praktikanten deshalb anfangs nicht viel zu - immerhin wissen oft die Schwestern gar nicht, was die Praktikanten machen dürfen und wenn ein Praktikant Fehler macht, dann bekommen die Schwestern auch Ärger, also das dazu, dass sich viele Praktikanten beschweren, dass sie nix tolles machen dürfen, ein Praktikant kann eben auch nix und darf im Grunde auch nichts.
Und dass die Schwestern jetzt wegen fehlender sozialer oder finanzieller Vergütung auf den Praktikanten rumhacken glaube ich auch nicht.
Oft stinkt der Fisch ja vom Kopf her, der Prof. übt Druck auf die Ärzte aus, die Ärzte geben das weiter an die Jungärzte, die Jungärzte geben es an die Schwestern weiter und am Ende der Kette stehen die Praktikanten die dann denken, dass die Schwestern alle böse sind.

hennessy
17.09.2007, 17:14
es gibt in jedem Berufsstand schwarze Schafe. Aber deshalb muss man nicht die ganze Herde verteufeln.

schwarzwald
17.09.2007, 17:15
es gibt in jedem Berufsstand schwarze Schafe. Aber deshalb muss man nicht die ganze Herde verteufeln.

Danke. :-top

Xylamon
17.09.2007, 17:31
Was ich an den ganzen Horrorgeschichten nicht verstehe - wieso lässt man sich sowas über 3 Monate hinweg bieten? Also wenn man auch sonst keine Rechte hat, dann wenigstens das Recht wieder zu gehen.

ernieundbert123
17.09.2007, 17:55
Hi Ihr,

hm, ich bin erschüttert, wenn ich das hier lese. Ich habe gerade die ersten 15 Tage meines 30-tägigen KPPs rum. Ich habe nur nette Schwestern auf der Station, und ich ziehe jeden Tag aufs Neue den ganz großen Hut, wenn ich sehe, was diese Damen jeden Tag leisten!

Wir haben viele, viele Patienten auf der Station, die verwechseln das Krankenhaus mit der First-Class-Suite im Hilton. Was wir rennen, um die Wünsche zu erfüllen, ist der Hammer. Da wundert mich es eher, dass die Schwestern nicht öfter miese Laune haben. Mich missbraucht niemand nur zum Putzen oder Betten machen, ich mache alles, was ich darf (und muss!), und die unschönen Dinge macht immer eine Schwester mit mir mit.
Am ersten Tag hat die Pflededienstleitung zu mir gesagt, ich könne innerhalb des Praktikums auch die Station wechseln, wenn ich will.

Geld krieg' ich natürlich auch keines, und ich muss mich momentan ganz schön verbiegen, um nebenbei noch arbeiten zu gehen, damit ich nicht einen Monat ohne Geld dastehe. Ob es wirklich 90 Tage (oder gar sechs Monate) KPP sein müssen, stelle ich natürlich auch in Frage, aber dafür können die Schwestern nix!!!

Vielleicht habe ich wirklich nur großes Glück mit meiner Station gehabt, aber ich vertrete auch die "Wie es in den Wald schallt"-Theorie ... :-meinung

Evil
17.09.2007, 18:02
Mir geht das ganze Rumgemotze hier langsam zu weit, die Diskussion als solche erschöpft sich in verbalen Haßattacken, und daher mach ich hier mal zu.

Evil, Moderator MEDI-LEARN