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THawk
07.12.2006, 21:46
@Doom
Du hast mit dem Abi doch nur gezeigt, dass du 3 Jahre Oberstufe überstanden und für deine Abiprüfung gelernt hast. Das bringt dir nunmal gar nichts an Erfahrung, die dir in der Krankenpflege nützlich sein kann. Ich fühlte mich zumindest in meiner ersten Zeit als Pflege-Zivi sehr, sehr unwissend.
Ich habe in meinen 10 Monaten mehrere Praktikanten auf der Station gesehen und mit ihnen gearbeitet - wir haben mehr Zeit in die Praktikanten "investiert" als sie der Station zurückgegeben haben. Das war bei mir als Zivi anders weil ich länger da war - und damit hab ich auch noch mehr gelernt.

Thema Blutabnehmen oder Flexülen legen - ich kanns ja verstehen wenn man diese invasiven Sachen toll findet, aber man lernts doch noch früh genug?! Viele ausländischen Ärzte sind doch total überrascht wie gut deutsche Studis Blut abnehmen können - dort gehört es nicht zu den ärztlichen Tätigkeiten oder wird erst spät gelehrt. Und man kann's in 4 Famulaturen und PJ noch oft genug machen.

Ich finds da wirklich besser wenn man im KPP erstmal so grundlegende Sachen wie Hygiene, Arbeitsablauf und die Handhabung der einfachen medizinischen Geräte lernt (z.B. wie man beim Krankenbett die Bremse löst - so doof es klingt, aber es gibt Chefärzte die das nicht beherrschen, und das ist wirlich peinlich!).

Und wie Rico schon richtig gesagt hat - wenn's nicht läuft sprecht mit der Station, sprecht mit der PDL und wenn das nichts hilft dann wechselt einfach das Krankenhaus. Schließlich ist es nur ein unbezahltes Praktikum!

my_precious
07.12.2006, 22:37
Sorry, aber ich kann echt nicht verstehen wieso Ihr sowas mitmacht. Es gibt ungefähr sieben Millionen Krankenhäuser in Deutschland und nochmal soviele im Ausland, da muß man sich doch nicht in einem rumärgern wo alles Schei*e ist...
Geht doch nach ner Woche oder zwei wieder wenn Ihr merkt, daß es nix is. Kommilitonen oder z.B. auch Leute hier im Forum können bestimmt Häuser und Stationen nennen auf denen es gut war. Im schlimmsten Falls sind halt zwei Wochen beim Teufel, aber is doch besser als sich 2 Monate rumzuärgern. :-meinung

Außerdem führt sowas wenn es gehäuft passiert ja vielleicht mal zu einem Umdenken (siehe AiP).

so einfach, wie du es beschreibst, ist es nunmal auch nicht.
ich habe dieselben erfahrungen gemacht wie roxan.
zum einen habe ich das krankenhaus nicht gewechselt, weil ich damals auch einfach noch nicht wusste, dass es woanders besser sein kann.
zum anderen sind viele studenten/abiturienten nicht sehr flexibel. und sich extra ein zimmer im wohnheim des KH nehmen (weils einfach zu weit weg liegt) geht oft auch nicht/will man nicht.
und wenn man in den ferien nur begrenzt zeit hat, kann man auch nicht einfach sagen, dass dann 1 oder 2 wochen fürn ar§ch sind. gäbe es die tolle 30 tage regelung nicht, wäre vieles einfacher.

ein kleiner tipp:
im nachtdienst habe ich oft viel erklärt bekommen, habe mal die ambulanz von innen gesehen und mal eine mandel-op-nachblutung in den op gefahren
:-top
ich wollte eiglt erst nicht den nachtdienst machen, weil er mir aufgezwungen wurde (das ist auch wieder so ne sache, wo die PDL einem mit den 30 benötigten tagen voll in der hand hat und so super nachtschwestern einsparen kann) und dass ja nicht gerade angenehm ist, ist wohl bekannt. es war dennoch die beste zeit, die ich in de KH zugebracht habe. und das lag ja nicht daran, dass nacht allgemein nettere leute eingeteilt sind, sondern daran, dass nachts auch mal zeit ist.
wenn man als schwester nur von einem zimmer zum anderen hetzt, möchte man sich oft nichtmehr mit dem praktikanten abgeben müssen. das habe ich selbst von meiner mutter (krankenschwester) erfahren und auf station in erfahrung gebracht.
es liegt also wohl alles am gesundheitssystem, wie und wohin die gelder fließen und an wieviele wieviel verteilt wird. da bleiben im prinzip alle bereiche auf der strecke. die lehre, der patientenkontakt und auch die medizinische versorgung (leider!).

auch ich finde, dass 3 monate KPP reine ausbeute sind - man versucht, das bestmögliche aus dem sytem herauszuholen auf kosten der studenten. nach 3 wochen im KHH hab ich nix neues mehr gelernt. auch auf anderen stationen. vll würden sich 3monate tatsächlich lohnen, wenn man nicht nur putzteufel, schrankeinräumer, wascher und nachttopfwechsler wäre.
das einzige, was ich dem KPP abgewinnen kann, ist, dass man seehr viel respekt vor pflegekräften bekommt.

wer in deutschland arzt werden will, muss sich jedoch mit dem gesundheitssystem abfinden - das KPP ist wohl schonmal ein vorgeschmack, auf das, worauf man sich einlässt.

über famulatur und pj kann ich noch nichts sagen, so weit kams bei mir bisher nicht. wenn man hier an nem blöden KH ist, sollte man so shnell wie möglich wechseln, wenn möglich.

test
08.12.2006, 00:59
Ich muss ehrlich sagen, dass ich das KPP so ungefähr (zumindest einen Teil davon) als das beschissenste im gesamten Studium aufgefasst habe.
Ich denke viel mehr als Grundregeln der Pflege und einfach Maßnahmen kann man dort nicht lernen. Und natürlih einfach den Stationsalltag von Seiten der Pflege kennen lernen. Dafür ist das Praktikum sicher einigermaßen geeignet. Wobei ich auch froh war, dass ich nur 2 Monate machen mußte. Das hat mir auch gereicht.
Wobei ich echt nicht weiß, ob man wirklich so viel mehr dort lernen kann. Ich denke Vitalparameter messen, Patienten waschen, Betten machen usw... sollte man einfach dabei lernen. Ob man jetzt so viel spritzen soll, ich weiß nicht. Ich war da ehrlich egsagt nie wild drauf und hab ich auch so früh genug gelernt. Wobei ich durchaus einen KPP Zugang legen und Blut abnehmen lassen würde. Ist ja keine wirklich herausfordernde Tätigkeit.
Ich weiß auch nicht, ob es mir viel gebracht hätte, so wahnsinnig viel Theorie noch erklärt zu bekommen, da man einfach in dem Stadium noch gar nicht genug Ahnung hat um beispielsweise wirklich den Unterschied zwischen Fraxiparin und Marcumar zu verstehen. Zumindest hätte mich sowas wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt überfordert. :-nix
Ich denke schon, dass eure folgenden praktischen Abschnitte erfreulicher für euch verlaufen werden. Wäre vielleicht auch hilfreich, wenn ihr irgendwo einen Erfahrungsbericht mit dem Namen des KH postet damit folgende KPPler Generationen besser beraten sind.
Ich habe damals auch nach der schlechten Erfahrung im ersten Krankenhaus danach an einem anderen den Rest gemacht und war dort wesentlich zufriedener.

actin
08.12.2006, 01:51
Mit welcher Begründung ist das KPP denn von zwei auf drei Monate verlängert worden?

test
08.12.2006, 03:21
Mit welcher Begründung ist das KPP denn von zwei auf drei Monate verlängert worden?

Weiß nicht, ob es eine offizielle gibt. Aber wahrscheinlich im Rahmen der neuen AO um den Praxisbezug zu starken :-D :-))

KingLoui
08.12.2006, 05:08
Ich finde wer ein Studium von ca. 250000 Euro, quasi für lau bekommt, sollte sich nicht über 3 Monate eventuell vergeudete Zeit aufregen. Meine Güte diese 3 Monate werden niemanden umbringen. Desweiteren halte ich Blutabnehmen im KPP für absoluten Schwachsinn, es hat schon seine Gründe warum man das nicht als Pflegekraft darf und es gehört eben doch mehr dazu, als nur die Nadel zu schwingen.

Rico
08.12.2006, 05:38
so einfach, wie du es beschreibst, ist es nunmal auch nicht.[...] zum einen habe ich das krankenhaus nicht gewechselt, weil ich damals auch einfach noch nicht wusste, dass es woanders besser sein kann.Mußt ja nicht gleich das Haus wechseln, manchmal tut es auch ne andere Station, da sind die Unterschiede ja auch teilweise wie Tag und Nacht. Und es hat auch keinen Einfluß auf die Bescheinigung wenn Du innerhalb eines hauses wechselst, denn die Unterschreibt ja die PDL vom ganzen Haus und kein Stationsvorstand.

zum anderen sind viele studenten/abiturienten nicht sehr flexibel. und sich extra ein zimmer im wohnheim des KH nehmen (weils einfach zu weit weg liegt) geht oft auch nicht/will man nicht.
und wenn man in den ferien nur begrenzt zeit hat, kann man auch nicht einfach sagen, dass dann 1 oder 2 wochen fürn ar§ch sind. gäbe es die tolle 30 tage regelung nicht, wäre vieles einfacher.Also zum Thema Studenten und nicht flexibel: Jeder Student wohnt doch in oder wenigstens in der Nähe einer Unistadt. Und in jeder deutschen Universitätsstadt, in der man Medizin studieren kann gibt es doch mindestens 10 Kliniken.
Und bei denen, die noch warten mag das schwieriger aussehen, aber die sind ja auch zeitlich flexibler.

test
08.12.2006, 06:49
Ich finde wer ein Studium von ca. 250000 Euro, quasi für lau bekommt, sollte sich nicht über 3 Monate eventuell vergeudete Zeit aufregen. Meine Güte diese 3 Monate werden niemanden umbringen. Desweiteren halte ich Blutabnehmen im KPP für absoluten Schwachsinn, es hat schon seine Gründe warum man das nicht als Pflegekraft darf und es gehört eben doch mehr dazu, als nur die Nadel zu schwingen.

Naja ich finde nicht, dass viel zum Blut abnehmen gehört, zumindest keine 6 Jahre Studium. Meiner Meinung nach könnten das auch Leute mit Ausbildungsberufen, denen es richtig beigebracht wird. Ist ja auch an vielen Häusern der Fall.

Pille_McCoy
08.12.2006, 07:20
Jetzt komme mir hier keiner, dass man dafür großartig Hintergrund wissen braucht...
ich mein auch die Vertreter des Pflegepersonals, die sich zumeißt in ihrer Ehre beschränkt fühlen, wenn der "dumme Kppler" in ihren Augen gleich viel oder sogar mehr machen darf als sie. Was soll eigentlich dieser Mist, dass man ausschließlich der Plege unterstellt ist und nicht über den Tellerrand hinausschauen soll?

Also wenn du während deines KPP diese Einstellung hast raushängen lassen, dann kann ich mir vorstellen, dass du auf wenig Gegenliebe getroffen bist. Die Verallgemeinerung ist unerträglich.

Außerdem gibt es in allen möglichen Ausbildungsberufen Dinge, die von der reinen Handhabung eigentlich nicht sehr anspruchsvoll sind, und trotzdem erst nach einer gewissen theoretischen Grundlage vermittelt werden. Wenn einem ein Arzt oder unerlaubter Weise ( warum eigentlich ? ) eine Schwester mal das Blutabnehmen zeigt, dann freut euch, aber es von anfang an zu erwarten ist vielleicht etwas unangebracht.
Sicherlich gebe ich Roxane recht in dem Punkt, dass unsere Lehre verbessert werden muss, bzw. einige Häuser/Stationen vielleicht ungeeignet für Praktikanten sind, aber wie Rico schon sagte, dann sollten man auch die Mühen auf sich nehmen und etwas daran ändern. Die meisten ziehen zumindest den ersten Monat durch, um nicht die schon geleisteten Tage/Wochen zu verlieren. Ist nachvollziehbar, aber dann bitte nicht beschweren.

OP-Besuche, Blut abnehmen, Verbände legen .. das sind alles keine Bestandteile des Pflegepraktikums. Werden sie trotzdem angeboten ist es eine nette Sache. Während meines Praktikums wurden mir auch einige einfache theoretische Grundlagen vermittelt, auch zu Medikamenten, und so sollte es meiner Meinung auch sein. Und zumindest Hygienemaßnahmen und Grundbegriffe pflegerischer Arbeit ( wie mobilisiere ich Patienten, wie arbeite ich möglichst rückenschonend etc. ) sollten auf jeden Fall vermittelt werden.
Letztlich habe ich es auch als Möglichkeit gesehen mich selber zu testen ( Umgang mit Patienten, Fäkalien, Stress im Krankenhaus und auch der Tod ).

In erster Linie steht Krankenpflege nun mal auch für Krankenpflege . In Witten bräuchtet ihr z.B. sogar 6 Monate KPP :)

my_precious
08.12.2006, 08:32
Mußt ja nicht gleich das Haus wechseln, manchmal tut es auch ne andere Station, da sind die Unterschiede ja auch teilweise wie Tag und Nacht. Und es hat auch keinen Einfluß auf die Bescheinigung wenn Du innerhalb eines hauses wechselst, denn die Unterschreibt ja die PDL vom ganzen Haus und kein Stationsvorstand.
Also zum Thema Studenten und nicht flexibel: Jeder Student wohnt doch in oder wenigstens in der Nähe einer Unistadt. Und in jeder deutschen Universitätsstadt, in der man Medizin studieren kann gibt es doch mindestens 10 Kliniken.
Und bei denen, die noch warten mag das schwieriger aussehen, aber die sind ja auch zeitlich flexibler.

in dem krankenhaus wo ich war, konnte man nicht einfach so nach bedarf wechseln, weil die praktikanten fest eingeplante kräfte sind. wenn da auf einem einer fehlt, macht die PDl nen kopfstand.

ich hab den teil des KPP vorm studium gemacht und musste zu hause wohnen bleiben. da kam nur ein KH in frage. und es machen viele zumindest teile des KPP vorm studium.
und wenn man schon stuidert, kann man sich auch tipps von komilitonen holen, wos gut war und wo s schei ße war. die option hat man vorm studium oft nicht.

Skalpella
08.12.2006, 09:47
Ein paar Äusserungen in dieser Diskussion sind mir schon ein klein wenig sauer aufgestossen. Ich versuch, wenigstens ein wenig zu gliedern, was ich mein:

1. Die Tatsache, dass einige hier im Forum während ihres KPP wohl nur Putzlappen geschwungen haben ist sehr traurig. Das sollte nicht des Sinn des Praktikanten sein, dass der dann Alles putzen darf!
Was überhaupt nicht klar geworden ist (und auch nicht klar werden konnte, bei solch derartig schlechten Praktika die wohl teilweise absolviert worden sind), ist die Frage, was das Pflegepraktikum bringen soll.
Die Tatsache, dass hier die Tätigkeiten der Pflege mit ZITAT: "ein paar Handgriffen, für die ich keine drei Monate Praktikum machen muss, um die zu lernen" :-kotz abgetan werden, zeigt ja schon, dass da einiges schlecht gelaufen ist. (Aber vielleicht auch ein klein wenig an der Einstellung der Praktikanten scheiterte?)
Was sollte denn nun gelernt werden im KPP?
1. Umgang mit dem Patienten, wie gehe ich mit Menschen um, die sich in der nicht ganz gewöhnlichen Umgebung Krankenhaus befinden, welche Möglichkeiten gibt es, sie und auch ihre Angehörigen zu unterstützen?

2. Wie berühre ich Patienten? Was ist eher angenehm/ unangenehm, wie wahre ich die Intimsphäre des Patienten.

3. Wie arbeite ich hygienisch einwandfrei, wie schaffe ich es, meine Normalflora nicht zur Normalflora der Station werden zu lassen?

4. Lagern, Drehen, Mobilisieren von immobilen Patienten mit den oben genannten bereits erlernten Fähigkeiten.

Das hört sich alles ganz banal an. Wenn ich nicht schon sehr viele Famulanten, PJler und Ärzte gesehen hätte, die genau diese gennanten Dinge nicht können, die den Patienten mit spitzen Fingern berühren, die, wenns mal darum geht, mal mit anpacken zu können, nicht wissen, wo und wie der Patient angefasst werden muss, damit das rückenschonend und nicht allzu unangenehm für den Patienten vonstatten geht, die trotz der ganzen Anatomie nicht in irgendeiner Weise ein Gefühl für den menschlichen Körper zu haben scheinen, dann würde ich das hier nicht schreiben.

Klar: kann alles nur gelernt werden, wenns gezeigt wird.

Was diese ganzen Sachen anbelangt, die in den behandlungspflegerischen Bereich gehen, also Spritzen, Verbände, usw. können KPPler meiner Meinung nach gerne machen, aber nur, wenn sie anständig gelehrt werden.

Viele Grüße
Diana

KingLoui
08.12.2006, 11:18
:-meinung

Good Posting!

alive
08.12.2006, 13:33
Finde auch, sehr gutes Posting.

Oft ist es leider so, dass die KPPler mit falschen Vorstellungen in das Praktikum gehen. Da wird von den falschen Leuten viel zu viel erwartet.

Die Frage nach dem Unterschied zw. Heparin und Macumar kann dir auch kein Arzt in 5 min. erklären, weil dir dafür einfach die theor. Grundlagen fehlen. Ab und zu brennen einem schon spez. Fragen auf den Näglen, aber die sollte man dann einfach auch mal hinten anstellen und später Nachschlagen (überall im KH steht die Rote Liste und der Psyschrembel rum!). Und: Wer dauernd fragt nur um Interesse zu zeigen geht auch dem geduldigsten Lehrer auf Dauer auf den Keks. Mal ganz abgesehen davon, dass Pflegekräfte keine Pädagogen sind muss eines noch bedacht werden:
Praktikanten stören den Stationsablauf! Und zwar nicht nur ein bischen. Gerade in der Anfangs-/Einarbeitungszeit kann man mit denen eigentlich nichts anfangen!
Also extra jemand abstellen der dem Pra. alles beibringt? Sind wir denn noch in der Schule?! An der Uni kümmert sich auch keine Sau um dich! (Mal abgesehen von der gaaaanz netten Damen im med. Studiensekr. in HD!!!)

Ich habe im Rahmen meiner bisherigen Ausbildung über 5 Monate Praktika auf Bettenstation unter der Leitung der Pflege absolviert und bin bisher eigentlich mit fast allen klar gekommen. Natürlich gibt es auch leute mit denen man nicht gleich warm wird, aber die muss man dann halt durch Einsatz überzeugen.

Meine Erfahrung ist, dass die die sich am lautesten Beschweren am wenigsten "social sklills" mitbringen.

Grüße an alle, denen das KPP zumindest zeitweise "Spaß" gemacht hat

DoomSE
08.12.2006, 14:04
was medianab schreibt find ich auch richtig; nur sollte man dem KPPler auch die Aspekte des Arztseins zeigen, sprich er soll bei Anamnesen dabei sein (sehr wichtig, kann man nicht früh genug anfangen zu lernen), bei Visiten und auch bei ärztlichen Tätigkeiten helfen... Und um seine Motivation zu stärken solte er dann auch angelernt werden was selbstständig zu machen; da bietet sich halt Blutabnehmen/braunülen legen hervoragend an...
Einige sind hier der Meinung das gehört nicht in ein KPP hinein; nun gut, dann nennt es um, und macht einen entsprechenden Aufgabenkatalog. Von diesem profiteren dann nämlich alle! warum denn bitteschön nicht?

Nochwas zu meiner verteidigung, da mich hier einige wohl als den arroagnten schnösel ansehen:
Mir is schon klar, dass einige arrogante Deppen ins KPP gehen und denken,. sie seien schon jetzt Halbgott in weiß; aber mal ehrlich: das is genauso ein Klischee wie die dumme,arrogante und einen nur ausnutzende Krankenschwester. Klar gibs beides; aber meiner Erfahrung nach nur selten

Vielmehr funzt das ganze meiner meinung nach nicht (verbessert mich bitte!), weil die Studis nur als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden... Ich persönlich hab mich in nen Fachbereich verdrückt, da konnte ich keine Kraft ersetzen, also hatten alle genug Zeit mir ne Menge zu zeigen; im Umkehrschluss hab ich mich sehr eingebracht und selbstverständlich auch unangenehme Sachen übernommen. Ich war sehr zufrieden mit dem KPP, und ich glaube auch sagen zu können die Pfleger und Ärzte mit mir

ich glaub wir sollten ein bissl von diesem Klischee denken wegkommen und schauen wir alle profitieren können

Doomse
Ps: abi sagt sehr wohl was aus; vergleich den durchschnittlichen Abiturienten, Realschüler,hauptschüler bezüglich seiner Leistungsfähigkeit und dem was er geleistet hat. der großteil der abiturienten (und gerade derer die medizin studieren wollen) können was und haben viel geleistet

alive
08.12.2006, 16:54
Ich verstehte irgendwie nicht warum alle so geil darauf sind Venen zu punktieren. Was soll man bitte dabei lernen? Bis dus halbwegs kannst brauchts mal mindestens 20 Patienten-Arme und nach dannach brauchst dus knappe 5 Jahre nicht mehr.
Im Rahmen der Notkompetenz mach ich das glegentlich und tu mich fast jedes mal schwer dabei weil man das Gefühl dafür so schnell wieder verliert. Was soll das also nem KPPler bringen?

Ich bin für das KPP! 8 Wochen wären meiner Ansicht nach zwar ausreichend aber 12 sind auch kein Beinbruch. Wer hart verhandelt bekommt meist auch etwas Geld fürs Praktikum - zumindest ausserhalb von Uni-Kliniken.

Einen Maßnahmen-Katalog für das KPP wäre durchaus wünschenswert! Im Rahmen meiner RD-Ausbildung gabs ein Praktikumsheft mit in dem ein so ein Katalog definiert war.
Aber hier wandelt man, wie so oft in der klinischen Medizin, auf alt eingetretenen Pfaden.
Frei nach dem Motto: Es hat doch die letzten 100 Jahre auch funktioniert :-D

my_precious
08.12.2006, 17:04
abi sagt sehr wohl was aus; vergleich den durchschnittlichen Abiturienten, Realschüler,hauptschüler bezüglich seiner Leistungsfähigkeit und dem was er geleistet hat. der großteil der abiturienten (und gerade derer die medizin studieren wollen) können was und haben viel geleistet


abitur sagt nichts über das können der pfelgerischen tätigkeit, worauf es eben im KPP ankommt, aus.
im gegenteil:
meistens sind die abiturienten eher diejenigen, die praktisch nicht viel drauf haben.
is so!

Anna-Tomie
08.12.2006, 17:29
Ich habe die ersten 2 Monate vom KPP im Sommer auf der Chirugie gemacht und denke gern an die Zeit zurück (ok ... am Anfang haben die Schichtwechsel geschlaucht).
Vielleicht bin ich naiv, aber meine Erwartungen wurden eigentlich übertroffen, ich hätte nicht gedacht, so viel machen zu dürfen. Ich bin da angekommen mit der Vorstellung .... Pflegepraktikum .... putzen, Schüssel leeren und halt alles, was ich mir lieber nicht vorgestellen wollte. Die Schwestern und Pfleger haben mich einfach mitgenommen und die Aufgaben erklärt und am nächsten Tag wurde ich alleine losgeschickt.
Ich habe kein Blut abgenommen, war mir aber da auch noch nicht wichtig.
Es war schön, Händchen halten zu können, grad bei älteren Patienten oder ihnen Essen zu geben.
Ich habe zwar kein Geld dafür bekommen, aber Erfahrungen gesammelt, die ich nicht missen möchte ... und sie haben mir angeboten, nächstes Jahr auf Station arbeiten zu können, dann aber für Bares.
Schade, dass es einige nicht so gut getroffen haben
lg Anna

DoomSE
08.12.2006, 17:55
@precious
schön dass Du das so siehst, leider gehst Du voll an meinen Aussagen vorbei, is so!
Aber is egal, über sowas streiten is müßig.

Die Zugangsfixierung ist natürlich pathologisch und sowieso krank... Schön, wenn Du einige Beiträge genauer lesen könntest.
Ich weiß im übrigen nicht, warum man als Student nie Blut abnimmt... Bei uns wurden einige im 5 Sem ganz schön angepflaumt, warum sie sich so elends dumm mit den Spritzen anstellen.

Bezahlung fürs KPP, wenn man sich dafür einsetzt? Vorsichtig gesagt: optimistisch, sehr optimistisch...

Schade, dass keiner Lust hat, was am KPP zu verändern, vermutlich wirklich getreu dem Motto: hat ja die letzten 100 Jahre auch geklappt

my_precious
08.12.2006, 18:50
@precious
schön dass Du das so siehst, leider gehst Du voll an meinen Aussagen vorbei, is so!
Aber is egal, über sowas streiten is müßig.



es ging in deiner letzen aussage doch ums KPP. un du meinst, dass gerade da abitueirneten zu so viel mehr fähig wären als andere. zumindest kommt das so rüber bei deinem schreibstil.
... weil die schon so viel geleistet hätten. so beschreibst du es doch. wenn man an deinen aussagen vorbeigeht, solltest du sie auch klarer formulieren, damit missverständnisse nicht aufkommen und du die leute dann nich so anpflaumst.

redsonja
08.12.2006, 19:49
Anstatt das KPP auf 3 Monate zu verlängern, hätte ich lieber ne Famulatur mehr gemacht, die Relation 4:3 stimmt wie schon bereits gesagt, wirklich nicht.
Dass Realschüler und Hauptschüler mit Abiturienten verglichen werden was die Pflege betrifft, halte ich nicht für richtig. Es geht nicht um 3 Jahre, die der Abiturient länger in der Schule verbringt und somit (als Theoretiker? weil er in den 3 Jahren verlernt, seine Hände richtig einzusetzten oder was soll damit gemeint sein??) angeblich weniger praktische Fähigkeiten hat. Es sind nicht diese 3 Jahre, es sind die ganzen gymnasialen Jahre, in denen man nicht nur Materie lernt, sondern auch wie man damit umgeht. Geistige Flexibilität, schnelle Lernfähigkeit und Auffassungsgabe, auch mal um-die-Ecke-denken und auch mal seine Tätigkeit und sein Können in Frage stellen, nicht nur in Selbstüberzeugung schwimmen, wie es soviele, weniger gebildete tun. Die praktische Versiertheit lernt ein Realschüler genauso gut oder schlecht wie ein Abiturient, es ist doch Quatsch zu behaupten, ein Abiturient kann das nicht so gut...bullshit...Ich habe im KPP Pfleger gekannt, die Abi hatten, und im PJ Studenten, die auch als voll ausgebildete Pfleger neben dem Studium gearbeitet haben. Ich muß sagen, mit denen hatte man weit aus weniger Probleme, weil sie nicht nur gut im Praktischen waren, sondern auch noch was in der Birne! Auch wenn man mal wieder gelyncht wird, nur weil man es wagt, Kritik an die Pfleger auszuüben, viele rennen kopflos durch die Gegend und versinken im Chaos, hinterfragen nichts was sie da tun oder warum sie das tun und wenn man sie mal als Student was fragt, kommt dann: das machen wir immer so..... Zumindest ist das so an der Uniklinik. Oder wieso kommt so selten die Diskussion mit dem Arzt, wieso fragt man ihn denn nicht wieso er das und das beim Patienten macht; warum wird immer nur hinterrückst geläßtert? Es gibt auch sehr wenige, sehr gute Pfleger, von denen ich allerdings auch viel gelernt hab. Die besprachen sich ohne Probleme mit den Ärzten. Kurz gesagt, was ich meine ist, wenn man halbwegs intelligent ist, und man mal über den Tellerrand hinausschaut, und die andere Gruppe respektiert und ihre beruflichen Schwierigkeiten sieht und sie nicht als unwichtig abtut (dafür ist das KPP da), dann kann man sich doch echt die Arbeit und das Arbeitklima verbessern, dann werden Studenten nicht als antegrade Rache ausgebeutet und ausgenutzt sondern sie können auch was lernen. Andererseits können Famulanten und PJ's ruhig auch mal die Bettpfanne schwingen, wenns pressiert und man doch sieht, dass die Schwestern unter der Arbeitlast stöhnen. 3 Pfleger in der Spätschicht mit 30ig chirurgischen Betten ist nicht wirklich viel.
Man möge mich nicht falsch verstehen. Gegenseitiger Respekt ist wohl nicht zuviel verlangt. Und diese ganzen Vorurteile, dass Abiturieten 2 linke Hände haben, das ist doch wirklich albern!