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my_precious
15.12.2006, 13:58
Wirklich nicht? Ich erinnere mich an folgende Aussage deinerseits:



Ich würde längst nicht alles unterschreiben, was hier zum Thema Krankenschwestern gepostet wurde, ich würd's auch nicht verallgemeinern, aber deine Mutter scheint auch so ihre Vorurteile zu haben...

aber sie lässt das den praktikanten nie spüren, redet nicht schlecht über ärzte, trägt kein orsay oder pimkie, hab keinen fetten hintern (ja mei ich möchte mal ärztinnen nach 2 kindern sehen, die tragen auch nimmer gr 36)
und begibt sich nicht auf das niveau, das ihr den schwestern hier anprangert mit den elchen oder was auch immer das war in norwegen.
und diese art abneigung gegen praktikanten sind in dem maße völlig ok und auch wirklich gerechtfertigt.

ich habe aber teilewise auch diese erfahrungen mit TAGschwestern gemacht, wie sie hier beschrieben werden. nun ja nicht ganz so krass. aber vll liegt das auch daran, dass ich nie zeit zum zuhören hatte und immer am patienten- oder am kloputzen war.

Kedar
16.12.2006, 17:27
Das mit den Elchen war leider nichts ausgedachtes, ich habe wirklich mehrere Jahre in Norwegen gewohnt, was mir auf Station nur keiner geglaubt hat. Weil ich eben noch nie n Elch gesehen hatte. Hab auch gedacht die verarschen mich, aber leider nicht. Sicher ist deine Mutter nicht so und andere Krankenschwestern auch nicht, aber das Ding ist doch hier, dass in deutschen Krankenhäusern eine Hierarchie herrscht und das das Praktikanten ud Zivis ganz unten stehen. Leider wird man aber im Studium darauf getrimt das man der König der Welt ist, was dann natürlich einen Schock verursacht. Und in jeder Hierarchie ist es nunmal so das die Kette von oben nach unten geht. Die Krankenschwestern bekommen ihr Fett vom Arzt/Oberschwester was auch immer und geben die, gewürzt mit ner Portion persönlichen Frusts, weiter an die unteren. An den armen Praktikanten nämlich.

Im Grunde ist es ihnen doch ganz egal ob man auf Station telefoniert (solange es nicht den Patienten schädigt), ob man aus Norwegen kommt oder die Türklinke zum 10 mal am Tag abwischt oder nicht. Sie wollen Macht zeigen und da wird jeder (fast) Mensch schwach, sicher gibt es ein paar die nett sind, aber Krankenschwester ist kein leichter Job. Bezahlung hab ich keine Ahnung, aber bestimmt nicht bombig, Schichtdienst und das Verhältnis zum Arzt ist oft angespannt. Klar das man da manchmal überreagiert und den anderen bissl quält.. Liegt in der Natur des Menschen

yzBastian
17.12.2006, 15:35
Fakt ist und bleibt ja nun aber auch, dass es in JEDER Schicht "so'ne und solche" gibt.

Jeder Mensch ist verschieben und meiner Erfahrung nach entscheidet auch sehr sehr viel das persönliche Auftreten über die Meinung und Stimmung anderer über mich.

Wie man es in den Wald hineinruft, schallt es auch wieder zurück -- meist zumindest. ;-)

die chondropathia
17.12.2006, 15:40
Fakt ist und bleibt ja nun aber auch, dass es in JEDER Schicht "so'ne und solche" gibt.

Jeder Mensch ist verschieben und meiner Erfahrung nach entscheidet auch sehr sehr viel das persönliche Auftreten über die Meinung und Stimmung anderer über mich.

Wie man es in den Wald hineinruft, schallt es auch wieder zurück -- meist zumindest. ;-)

Also allgemeinplätziger hätte man das kaum ausdrücken können...*kopfschüttel*

DC, stammtischgeprüft :-party

Dr. Jekyll
17.12.2006, 18:13
Jeder Mensch ist verschieben und meiner Erfahrung nach entscheidet auch sehr sehr viel das persönliche Auftreten über die Meinung und Stimmung anderer über mich.

Wie man es in den Wald hineinruft, schallt es auch wieder zurück -- meist zumindest. ;-)

ja, das dachte ich auch zuerst, und ich war die ersten wochen immer freundlich,
egal welche und wieviele dumme sprüche kamen. ich dachte mir, vielleicht
legt sich das ja noch, vielleicht hatten sie nen schlechten tag,
aber nein, es blieb auf konstant hohem niveau niveaulos.

Lifendhil
17.12.2006, 18:47
Fakt ist und bleibt ja nun aber auch, dass es in JEDER Schicht "so'ne und solche" gibt.

Jeder Mensch ist verschieben und meiner Erfahrung nach entscheidet auch sehr sehr viel das persönliche Auftreten über die Meinung und Stimmung anderer über mich.

Wie man es in den Wald hineinruft, schallt es auch wieder zurück -- meist zumindest. ;-)
Das gilt fast überall... aber nicht im KPP. Da kannst du noch so freundlich sein... Ich glaube, es ist sogar effektiver, wenn man unfreundlich ist, weil man vielleicht ernster genommen wird. Konnt das aber nicht testen, ist nicht meine Art. Obwohl ich schon sagen muss, dass mir auf der einen Station meine dauerhafte Freundlichkeit geholfen hat. Aber auch nur, weil ne Schwester plötzlich arge Gewissensbisse bekommen hat...

Lif

Schneewitche
18.12.2006, 08:07
Ich mußte ja shcon ein wenig vor mich hin grinsen als ich die letzten seiten so gelesen hab. Es passt nämlich auch wirklich auf 2-3 schwestern aus meinem Pflegepraktikum.
Ich habe damals alle 3 Monate hintereinander weg gemacht und hab auf ner normalen station angefangen. Mit Freundlichkeit (gern mal etwas übertrieben) kommt man sehr viel weiter :-) Ich hab immer alle blöden Aufgaben in schnelster zet erledigt und bin dann wieder zu den Schwestern mit der Frage "Kann ich helfen? ISt noch was zu tun?" gehüpft. Meistens war dann irgendwann nix mehr und auf die frage "Gut dann schaue ich mal auf die Visite mit (hatten mir die Ärzte angeboten) oder gibts noch was wichtiges?" konnten sie nichts mehr sagen. Auf den SAtz "Trink doch erst mal den Kaffee" einfach nett erwiedern "ich bin ja nicht hier zum rum sitzen, sondenr ich will was lernen" können die auch recht wenig machen und so darf man dann auch mit in den OP und all so shcöne sachen
Lustige Zeit wars eigentlich! Schwestern waren froh als ich wieder weg war, weil sie auch gerne mal faul neben mir gewirkt haben, aber sagen konnten sie ja nich weil ich immer so freundlich und hilfsbereit war :-dance

Kedar
18.12.2006, 18:59
Hattest aber Glück, so bald bei uns Visite war mussten Schülerinnen und ich im Spielzimmer verschwinden, wenn man die Ärzte gefragt hat wurd man nur dumm angeguckt und wurde gefragt: Warum das denn? Sie verstehen doch eh nichts!

Ist wohl wirklich von Station zu Station anders, habe in Norwegen noch mal ein Praktikum gemacht, da durft ich dann auch in Op und Visite mitmachen.

Am Ende hat mir aber auch mein Praktikum in Deutschland Spass gemacht, hatte dann mein "persönliches" Kind, ein langzeit Patient der grad erblindet war. Und dann war ich von allen unangenehmen Aufgaben erlöst, kein Türklinken putzen, kein Postholen alle 2 Stunden, herrlich. Dann kamen sogar die Ärzte auf einmal zu mir und haben mir Sachen erklärt, die Sozialarbeiterin war dann meine beste Freundin. Die Zeit vermisse ich wirklich... Hach

Roxane
18.12.2006, 19:21
Da hast Du es wirklich gut gehabt.

Mein Praktikum hat wirklich alle bösen Klischees erfüllt, die ein Praktikum so erfüllen kann. Einmal habe ich alle (!) Stationen des Hauses nach einem Pariboy abklappern müssen - gab keinen. Bin hoch, hab's ausgerichtet. "Nein, kann nicht sein." Roxane wieder runter, Schwestern der anderen Station entnervt, so nach dem Motto Du warst doch wegen der gleichen Sache gerade eben schon da. Hab ihr das erklärt, dann hat sie oben angerufen und gut war. Achja, verging kein Tag, wo ich nicht zwei oder drei mal irgendwo was ausleihen musste. Ganz üble Sache kann so ein Praktikum sein, ehrlich.

Ach ja, Visite oder einmal einer Endoskopie beiwohnen? Tja, Pustekuchen, Fehlanzeige. "Du bist nicht zum Putzen da, wenn mal Zeit ist, darfst Du auch auf Visite oder zu einer Endoskopie." Hehe, von wegen. Ich kann Dr. Jekylls Wut ganz gut nachvollziehen.

Schneewitche
18.12.2006, 20:57
Oh je, das hört sich ja echt furchtbar bei euch an.
Ich mußte noch nicht mal mein komplettes Pflegepraktikum auf station machen, sondern war 1 1/2 Monate in der Ambulanz. Da hab ich dann vom impfen, zum blut abnehmen, EKG schreiben und gipsen alles mögliche gelernt. Und meine Fingerverbände sind ein Traum.
Aber warum waren bei euch denn auch die Ärzte so unfreundlich? Ich hab es meisten so erlebt, das (besonders mänliche :-blush ) unglaublich stolz sind was von ihrem wissen weiter zu geben.

WhiteNoise
19.12.2006, 05:07
Bei mir hiess es am aller ersten Tag "Gleich ist Visite. Geh mit, damit du weisst wer hier so alles liegt und wie die Station aussieht" :-nix
Und OP hat man mir auch versprochen. Die Woche noch :-)

Roxane
19.12.2006, 12:02
Oh je, das hört sich ja echt furchtbar bei euch an.
Ich mußte noch nicht mal mein komplettes Pflegepraktikum auf station machen, sondern war 1 1/2 Monate in der Ambulanz. Da hab ich dann vom impfen, zum blut abnehmen, EKG schreiben und gipsen alles mögliche gelernt. Und meine Fingerverbände sind ein Traum.
Aber warum waren bei euch denn auch die Ärzte so unfreundlich? Ich hab es meisten so erlebt, das (besonders mänliche :-blush ) unglaublich stolz sind was von ihrem wissen weiter zu geben.

Die Ärzte können nix dafür. Aber als Pflegepraktikant bist Du nicht ihnen unterstellt, sondern dem Pflegepersonal, nur dieses ist Dir gegenüber weisungsbefugt. Und wenn keine Zeit ist und die Stationsoberhexe Dich nicht weglässt, dann kannst Du auch nicht weg.

Finde ich toll, dass Deines ganz anders verlaufen ist, wirklich. Musst mir mal den Namen des Krankenhauses nennen, komme schließlich aus der Ulmer Gegend ;-).

Lava
19.12.2006, 12:59
Ich glaube, wir missverstehen uns hier. Ich habe überhaupt nichts gegen PJ oder Famulatur einzuwenden - ich habe nur was dagegen, dass das Niveau vielfach ziemlich niedrig ist. Einige, wie Du anscheinend auch, haben da mehr Glück gehabt. Ich find's schön, dass es auch solche Beispiele gibt - daneben gibt's aber leider auch eine andere Wirklichkeit. Ich meckere hier nicht ziellos herum, ich sage nur, wo meiner Meinung nach Schwachstellen liegen. Diese Kritik sehe ich als konstruktiv an, weil sie gleichzeitig aufzeigt, wo und wie man etwas zum Positiven verändern könnte. Ich weiß nicht, warum hier von vielen jede Kritik einfach abgewatscht wird - vielleicht weil Medizin genau wie bspw. Jura auch ein ziemlich konservatives Fach ist und viele sich deswegen mit nem Schulterzucken denken 'Lehrjahre sind keine Herrenjahre'.

Nee, ich denke einfach, dass man sich ja selbst umhören kann, wo es gute Famulaturen gibt! Wenn jemand keine Haken will, soll er eben nicht in die Chirurgie gehen! Es ist ja nicht so, dass Haken halten dort etwas völlig überraschendes wäre... und immerhin gibt es hier im Forum einige Dutzend Famulaturberichte und noch viel mehr Klinikwahrhgeiten Tool von Medi-Learn. Man kann immer mal ein faules Ei erwischen, aber Famulaturen sind eigentlich DIE Gelegenheit, wo man am allermeisten selbst in der Hand hat. Du bist nicht abhängig von irgendeinem dozenten, sondern kannst dahin gehen, wo du willst und dich auch an die ärzte halten, die dir was beibringen. Wenn jemand in seinen Famulaturen nur Haken halten und Blut abnehmen gelernt hat, ist er selber schuld.

Alucituc
19.12.2006, 14:21
Ich hab es meisten so erlebt, das (besonders mänliche :-blush ) unglaublich stolz sind was von ihrem wissen weiter zu geben.
jaja, da kann ich ein Liedchen von singen...Die Assistenzärzte auf meiner Station warn den ganzen Tag nur am Schwestern und Praktikantinnen anbaggern
:-)) und haben mir dann flirtenderweise gerne alles mögliche erklärt ...naja, wer mags ihnen verdenken, wenn sie sonst nur alte Omis behandeln mussten...

Schneewitche
20.12.2006, 08:54
Musst mir mal den Namen des Krankenhauses nennen, komme schließlich aus der Ulmer Gegend ;-).

Ist leider nicht aus der Ulmer Gegend sondern von mir dahiem.
Is auch irgendwie ein nettes Haus. war für meine erste Famulatur auch da und hab sehr viel erklärt bekommen.
War gestern sogar eben mal kurz da um frohe Weihnachten zu wünschen und so.

:-angel

@ Alucituc Klar läuft das oft mal so ab. Da hab ich auch nichts gegen, wenns nicht zu aufdringlich wird. So lernt man viel und is auch noch nen lustiges Arbeitsklima. :-))

Poro
21.12.2006, 15:57
Bei uns vor neulich der Hartmannbund vor der Anatomie und hat Unterschriften gesammelt zur Vergütung des PJ's, wo sie ein Mindesgehalt von 600€ fordern (Lehrer bekommen im Referendariat übrigens 1052,06€ (brutto, ohne Zuschläge). Wir haben alle kräftig unsere Unterschriften abgegeben und hoffen nun, dass wir in ein paar Jahren mehr Glück haben. Primär stört mich zwar die schlechte Ausbildung, aber während des PJ's kann man halt nicht wirklich noch nebenbei arbeiten und wie soll man dann Wohnung etc. noch finanzieren?!
http://www.medi-learn.de/medizinstudium/campus/Partner/Hartmannbund/PJ_Verguetung/
Also alle kräftig unterschreiben!

Rico
21.12.2006, 16:53
Primär stört mich zwar die schlechte AusbildungWo steht das eigentlich, daß man im PJ schlecht ausgebildet wird?
Es gab doch vor ein paar Jahren mal in Via medici die große PJ-Umfrage und da war eine ganz dicke Mehrheit mit dem Wahlfachtertial sehr zufrieden, das Innere Tertial kam auch ganz gut weg und bloß die Chirurgie war halt unpopulär.
Woher kommt also die urban legend, daß im PJ alles Schei$$e ist?

Muriel
21.12.2006, 16:54
Woher kommt also die urban legend, daß im PJ alles Schei$$e ist?
vor allem bei Zweitsemestern ;-)

alley_cat75
21.12.2006, 17:10
Habe gerade ein déjà vu, wenn ich hier durch den thread scrolle. Ich finde es super schade, dass man eine derart negative Einstellung zu etwas hat, was man selbst noch nicht erlebt hat. :-dagegen Der Vergleich zwischen unbezahlten PJlern und bezahlten Referendaren anderer Fakultäten hinkt gewaltigt; Gründe sind in zahlreichen anderen Foren nachzulesen. Gegen schlechte oder nicht statt findende Ausbildung kann man sich wehren, in dem man einfach diese Häuser meidet. Hört Euch bei älteren Semestern um, wo es gut ist und wo nicht. Same procedure für`s PJ. Ich hatte in meinem letzten Studienjahr drei wirklich tolle Kurse in einer DRK Klinik hier in Berlin und habe mich dann genau dort für das PJ eingetragen. Ich habe nicht einen einzigen Tag bereut und furchtbar viel gelernt. Unter Ärzten und Schwestern fand ich neue Freunde, mit denen ich bis heute Kontakt halte. Die hatten dann auch entsprechend Verständnis dafür, dass man als unbezahlte Hilfe nicht jeden Mist machen möchte. Fazit: studiert mal alle hübsch und fleissig weiter und freut Euch auf`s PJ. Es ist nicht alles schlecht und jeder ist und bleibt seines Glückes Schmied.

alley_cat75
21.12.2006, 17:16
Ach und zum KPP muss ich auch noch etwas los werden: unterstellt dem Pflegepersonal nicht grundsätzlich Boshaftigkeit. Ich bin ursprünglich gelernte Krankenschwester und glaubt mir, so ein Pflegepraktikant ist problematisch. Eigentlich den Ärzten zugehörig, aber die wollen mit derart Unerfahrenen nichts zu tun haben. Und die Schwestern baden das dann aus; sollen denen etwas beibringen, obwohl sie chronisch unterbesetzt sind und meist wirklich einen schweren Job haben. Weiteres Problem: Schwestern wissen, dass PP keinen Bock auf den Job haben. Was also tun? :-nix Ich habe mir als Schwester mit PP immer super Mühe gegeben, trotzdem waren sie rotzig und arrogant. Im Übrigen haben es Schwesternschülerinnen auch nicht besser: man ist nun mal das schwächste Glied in der Kette. Augen zu und durch.