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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Loch im Rückenmark"



Ersa
05.12.2006, 21:15
Manchmal komme ich echt ins Grübeln, wenn mir jemand seine Diagnose auf "Laiendeutsch" erklärt. Jetzt weiß ich grad gar nicht, worum es geht: was bitte könnte denn mit einem "Loch im Rückenmark" gemeint sein? Und: ja, es ist wirklich das Rückenmark gemeint. Ursprünglich war mal von einer "Zyste im Rückenmark" die Rede, inzwischen ist es eben ein "Loch". Der Zentralkanal ist wohl nicht gemeint, die Erklärung "Loch im RM" käme wohl so auch von der zugehörigen Neurochirurgin. Soll wohl operiert werden und mit "Plaste" verschlossen werden.

Jemand ´ne Idee???

dingdong
05.12.2006, 21:26
vielleicht Meningomyelozele? Wäre ja sozusagen auch ein "Loch"...nur mit was drin...

Die Niere
05.12.2006, 21:27
...oder eine syringeale Aufweitung...das würde zur Zyste UND zum Loch passen.

gruesse, die niere

Duncan84
05.12.2006, 21:28
Da würde mir spontan nur Spina bifida einfallen, aber wenn das Loch wirklich im RM ist, kann das doch nicht ohne neurologische Folgen bleiben. Würde eher auf Loch im Wirbelkanal tippen... hm, ka

Ersa
05.12.2006, 22:16
Ist ne Pat. Mitte 50 mit v.a. Schmerzen in den Beinen, sowohl in Ruhe als auch verstärkt beim Laufen, tagesabhängig (an manchen Tagen gar nichts, manchmal "zum Zusammenbrechen"). Meningomyelozele würde ich da mal ausschließen.

@Niere: Bei der Zyste habe ich auch an Syringomyelie gedacht. Aber wie komm ich denn da zu dem Loch? Druckschädigung? Außerdem: Das Problem dabei ist doch die Liquorabflussstörung, die behoben werden sollte, wenn ich das recht verstanden habe. Warum sollte man dann dieses Loch "stopfen"?

Die Niere
06.12.2006, 21:01
Kommt immer darauf an, wo ein Laie das Loch im Rückenmark sieht...zentral ist ja schon eins da und das ist bei der Syringomyelie halt einfach vergrössert...vielleicht meint er das. Und Stopfen könnte ein Synonym für wieder klein machen sein...keine Ahnung.

gruesse, die niere

Tombow
06.12.2006, 21:28
Oder es handelt sich um eine spina bifida occulta. Dann gibt es tatsächlich ein Loch, nur nicht im Rückenmark, sondern am Rückenmarkskanal, und chirurgisch wird er eben verschlossen (lt. Patientin "gestopft").

Kann einfach sein, daß die Patientin wohl nicht ganz das wort "Rückenmarkskanal" oder ähnliches verstanden hat und bloß nach dem Wort "Rückenmark" bei der initialen Aufklärung abgeschaltet hat. Und allerlei Dysraphien am Rückenmark sind oft mit Syringomyelie unterschiedlicher Ausprägung assoziiert.

Maria_79
06.12.2006, 23:04
...oder meint der Patient eine Spinalkanalstenose? Wäre zwar kein "Loch" (außer dass es zu eng ist), aber könnte noch zur Klinik passen.

Gruß Maria

Lava
07.12.2006, 15:39
Eine Syrinx entseht häufig wenn Zugräfte auf das Myelon wirken, z.B. bei Tethered Cord Syndrom oder Arnold chiari Fehlbildungen. Hmm, bei ner simplen Myelopathie hat man auch ne Syrinx, wenn sie länger besteht. Da wirken ja lokal Druckkräfte aufs Rückenmark... und man kann eine Syrinx chirurgisch behandeln, indem man ein Plastikröhrchen durchs Rückenmark reinsteckt. so kann die Flüssikeit nach au'en ablaufen. Das bringt aber wenig, wenn man die Ursache der Syrinx nicht behebt.