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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Praxisversager!



kwumpf
09.12.2006, 13:53
Also mit Menschen kann ich gut aber alles was praktisch ist (das ist ja nicht wenig) da fühl ich mich als absoluter Versager. Bei den anderen scheint das oft auf Anhieb zu klappen (Bsp. intubieren) und bei mir klappt nix. Ich bin dann so verunsichert, dass ich mich schon gar nicht mehr trau und mich am liebsten drück. Schön blöd. Wie kann das besser werden?

Kackbratze
09.12.2006, 15:46
See one, do one, teach one.
Es ist zwar ein echt abgedroschener Spruch, aber er stimmt. Im Zweifelsfall schau ich mir eine Sache ein bis zweimal an und lass mir alles erklären bevor ich es selbst mache.
Das hat mich im PJ zwar eine Knochenmarkspunktion "gekostet" weil ich mir lieber eine mehr angeschaut habe und jetzt bis zum Ende keine mehr kommt, aber das ist mir lieber, als das was der vorherige PJ gemacht hat. Der hat einfach punktiert und quasi alles falsch gemacht was ging. Und das ist weder für den Patienten, noch für das Untersuchungsziel gut.

Lava
09.12.2006, 16:45
Sich drücken ist genau das falsche. Wenn du etwas nicht kannst und gerade davor Angst hast, musstdu es erst recht machen. Ich weiss, dass das èberwindung kostet, aber sonst lernt man es nie! Mir grht das mit vielen Sachen so: Briefe schreiben, Patienten aufnehmen oder die ersten paar mal eine Drainage annähen (beim annähen rausgezogen, nicht fest genug geknotet, zu fest geknotet...) Da hilft nix ausser wieder und immer wieder probieren.

Kackbratze
10.12.2006, 11:22
aber nicht vergessen, vorher erklären lassen!

nightingale
10.12.2006, 19:19
Hallo Kwumpf, das geht mir auch so. Habe auch noch nie intubiert, aus Angst, irgendwas kaputt zu machen.

Aber eine gesunde Portion Vorsicht ist doch auch durchaus angebracht in diesem Beruf?! Man kann es ja erst mal mit kleinen Schritten probieren.

Als Patient hätte ich immer + auf jeden Fall lieber einen vorsichtigen Arzt und keinen Haudegen :-oopss

PhineasGage
12.12.2006, 06:15
Ich mache mit ein paar Bekannten hier in MR immer Workshops zu solchen Themen mit....dort kann man in Ruhe an Schweinen und/oder Modellen üben.
Habe letzte Woche meine ersten zwei selbstdurchgeführten Epiduralanästhesien am Schwein gemacht, das ist gut, um gewisse Handgriffe zu üben, sich nicht über merkwürdige Geräusche zu wundern und auch mal Komplikationen zu trainieren....
Ich denke, solche Angebote gibts in versch. Form an jeder Uni, oder?!

Patella
25.12.2006, 21:26
Ich mache mit ein paar Bekannten hier in MR immer Workshops zu solchen Themen mit....dort kann man in Ruhe an Schweinen und/oder Modellen üben.
Habe letzte Woche meine ersten zwei selbstdurchgeführten Epiduralanästhesien am Schwein gemacht, das ist gut, um gewisse Handgriffe zu üben, sich nicht über merkwürdige Geräusche zu wundern und auch mal Komplikationen zu trainieren....
Ich denke, solche Angebote gibts in versch. Form an jeder Uni, oder?!

Am lebenden Schwein? Halte ich zwar für sinnvoll, weil man bei ner Epiduralanästhesie ja auch das Ergebnis sehen möchte, aber mich interessiert, ob man das auch "einfach" ;-) so machen darf.

VG Patella

alley_cat75
30.12.2006, 15:01
@kwumpf: was Du gerade erlebst, sind völlig normale Ängste, die jeder Medizinstudent irgendwann erlebt hat. An Tieren oder Modellen zu üben ist schon mal eine super Möglichkeit. Oft, und so ging es mir, hat man einfach die falschen Lehrmeister oder vielleicht auch nicht die richtigen Möglichkeiten. Ich konnte zu Beginn meines PJ (!) überhaupt nicht Blut abnehmen oder Zugänge legen. Das war mir derart peinlich, dass ich mich ständig drum herum gewunden habe. Dann musste ich: im OP vor lauter Leuten (Anästhesie, 1. Tertial), ging natürlich voll daneben. Bis dato hatte mir das noch nie jemand erklärt, zwar tausend mal gezeigt, aber ebend ohne Worte. Nach dem OP-Erlebnis nahm mich eine Schwester beiseite und erklärte es mir in Ruhe, ein paar Mal üben und es funktionierte. Versuche einfach, Deine Ängste zu überwinden und üben, üben, üben. Wird schon. In meinen beiden anderen Tertialen rief man mich zum Flexülen legen, wenn der Stationsarzt bereits die Nerven verloren hatte... Und Intubieren wird auch irgendwann klappen; Du brauchst nur jemanden, der es mal richtig gezeigt und erklärt hat! Viel Glück.