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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankheiten, die gegen diesen Beruf sprechen?



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Stromer
15.12.2006, 07:13
Hallo,

mit welchen Krankheiten darf man nicht praktizieren? Zum Beispiel HIV? Oder auch Erkrankungen am Nervensystem?
Würde mich mal interessieren. Auch interessant wären Quellen zu der Thematik.

Danke
Stromer

Roxane
15.12.2006, 18:43
HCV ist quasi Karriereende. Und HIV - zum Test kann man Dich nicht zwingen, aber ich glaube nicht, dass ein Betriebsarzt einen HIV-Infizierten für 'geeignet' erklären wird.

Duncan84
15.12.2006, 18:44
Solange du in der Lage bist deine Arbeit zu leisten, kannst du prinzipiell Arzt werden... mit Ausnahmen natürlich.
Wer HIV hat oder ähnliches hat, wird eher nicht als Chirurg arbeiten dürfen. Es spricht z.B. aber definitiv nichts dagegen, dass man Radiologe oder Pathologe oder eventuell auch Internist wird.

Die Grenze ist wohl immer da gegeben, wo man zur Gefahr für Patienten wird.

Duncan84
15.12.2006, 18:48
HCV ist nicht ansteckender als HIV und das ist definitiv nicht das Karriereende. (Hab da auch mal nen Artikel drüber gelesen)
Wie gesagt, wird man halt nicht mehr überall arbeiten können. Es gibt aber mehr als genug Bereiche, bei denen sich der Patientenkontakt auf normalen Umgang beschränkt. Ich sehe nicht, was da einer Berufsausübung im Weg stehen sollte.

Jemand mit HIV darf ja auch in der Bank arbeiten, wo er anderen die Hände schüttelt. Viel mehr machst du in manchen Fachbereichen auch nicht.

Roxane
15.12.2006, 18:56
HCV ist ansteckender als HIV. Und deswegen ist es auch häufiger unter Krankenhauspersonal verbreitet.

Beim Berufsverbot bin ich mir tatsächlich nicht sicher - da könntest Du Recht haben. Wobei ich mir aber echt nicht vorstellen kann, dass diejenigen einfach so weiterarbeiten können, zumal es ja am häufigsten die Vertreter der operativen Fächer trifft. HCV hat halt gegenüber HIV den Vorteil, dass man es, wenn man es rechtzeitig diagnostiziert, zumeist heilen kann.

BL4
15.12.2006, 20:26
Habe letztens mit jemandem von einer Aids-Hilfe gesprochen, er meinte, dass man mit HIV in keinem Fachbereich arbeiten kann. Ich hatte auch radiologie vorgeschlagen, aber er meinte nur: "die schieben doch inzwischen auch genügend schläuche rein"..... :-nix

Zu hcv kenne ich einen fall von einer op-schwester, die in die information/rezeption versetzt wurde, nachdem sie sich im op angesteckt hatte.

Franzi
16.12.2006, 10:11
in der Bank arbeiten, wo er anderen die Hände schüttelt. Viel mehr machst du in manchen Fachbereichen auch nicht.

...lach... :-)

Schneewitche
16.12.2006, 20:15
Wie stände es denn dann vielleicht mit Psychatrie? Da redet man doch vielleicht eher mehr als irgendwo Schläuche rein zu stecken.

Stromer
16.12.2006, 20:29
Müssen sich Ärzte denn im Laufe des Arbeitslebens immer wieder Tests unterziehen? Oder wie will man da die Kontrolle behalten als KH? Wäre doch sicherlich ein Punkt zur Anklage, falls das bekannt würde.

aber wie wir hier sehen, so richtig wissen, ist garnicht so einfach, was den Punkt angeht.
Aber danke für die vielen Antworten.

Schneewitche
16.12.2006, 20:34
Ich überlege gerade auch. Könnte man also einen chirugen verklagen, wenn er einen Patienten mit HIV infiziert? Doch eigentlich nicht. Is ja auch nicht möglih jm zu verklagen, wenn mich jm mit ner Erkältung ansteckt, auch wenn er mich absichtlich anhustet oder so (Klar is Grippe und HIV nicht mal ansatzweise vergleichbar).

I'm No Superman
16.12.2006, 20:46
Ich entsinne mich dunkel an das Fach: Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. Da ging's in einem Referat um einen Chirurgen, der Hepatitis B hatte -und es keinem erzählt hat, obwohl er es wusste- und angeklagt wurde, nachdem er wohl einige Patienten infiziert hatte... Quellen hab isch keine... :-winky

McBeal
16.12.2006, 20:51
Wie stände es denn dann vielleicht mit Psychatrie? Da redet man doch vielleicht eher mehr als irgendwo Schläuche rein zu stecken.
Da musst Du aber auch bei Notfällen Patienten, die z.B. fixiert werden, i.v. Medis etc. geben und auch BEs durchführen, z.B. vor einer Einstellung auf ein neues Medikament bzw. zur Kontrolle des Medikamentenspiegels...
Was ich mir noch für HIV-Infizierte vorstellen könnte, wäre die Pathologie! Da steckt man doch eigentlich keinen mehr an - wobei die Frage ist, ob es gut ist, bei Immunschwäche mit infizierten Organen etc. zu hantieren...

LG,
Ally

Zero
17.12.2006, 14:52
Labormedizin geht auch noch...man darf halt nur nicht mit Blutkonserven etc. hantieren...

Ansonsten spricht da ja nix dagegen....

Flauta
17.12.2006, 15:09
Bei uns müssen beim Gericht ansässige Pathologen aber auch gerichtliche Bescheinigungen bei Gerichtsverfahren wie Vergewaltigung erstellen und sich dazu auch das Opfer (das noch lebt) anschauen.
Weiss nur nicht, ob das nur bei uns so ist.....??

el_corazón
17.12.2006, 15:41
HCV ist nicht ansteckender als HIV und das ist definitiv nicht das Karriereende.
HCV ist bei Nadelstichverletzungen 10x ansteckender als HIV!

HBV: Übertragung in 300 von 1000 Fällen
HCV: Übertragung in 30 von 1000 Fällen
HIV: Übertragung in 3 von 1000 Fällen

Übertragung (Serokonversion) nach einer Nadelstichverletzung mit eindeutig
positivem Spender

Duncan84
17.12.2006, 15:54
Ich hab mich unpräzise ausgedrückt, ich meinte den Übertragungsmodus, der ist der Selbe.
Übertreibt ihr nicht nen bisschen? Teilweise kommt es hier so rüber als bekäme man HIV vom anschauen. Warum sollte nen Labormediziner mit HIV keine Blutkonserven anfassen dürfen? Und warum nen Pathologe kein Vergewaltigungsopfer untersuchen dürfen? Selbst Blutabnehmen ist doch eher keine Gefahr für den Patienten, wenn überhaupt für den Arzt. Kennt ihr nen Fall, wo jemand erst sich selbst und dann den Patienten gestochen hat?

Und nur weil ich irgendwo nen Schlauch reinstecke, infiziere ich denjenigen doch nicht gleich. Wie gesagt, die Infos stammen aus nem Artikel aus der ViaMedici, neueste Ausgabe.

Rico
17.12.2006, 22:05
Und warum nen Pathologe kein Vergewaltigungsopfer untersuchen dürfen? Weil das der Job vom Rechtsmediziner ist... ;-)

Flauta
17.12.2006, 22:27
....bei uns gibt es aber keine Pathologie in dem Sinne......(unser Land ist zu klein, da wird das anders gehandhabt....)....wir haben ja nicht mal eine voll-Uni....
Wenn es hart auf hart kommt, werden sowieso Experten aus Homburg eingekauft...

Dr. Jekyll
17.12.2006, 22:55
die ganze zeit liegt mir das wort diskriminierung auf den lippen.
das wäre doch diskriminierung wenn du bei deinem arbeitgeber
ein hiv-test machst und wenn der positiv ist, bist du gefeuert
oder versetzt.

warum sollte man als hiv-positiver nicht als chirurg arbeiten,
oder zumindest nicht als normaler innerenarzt.

ist ja nicht so dass der arzt jedem patienten zur begrüßung ne infizierte nadel in
den bauch sticht. geschlechtsverkehr hat er auch nicht mit jedem patienten
und mehr übertragungswege gibts doch nicht.

hat man denn ne offenbarungspflicht für aids beim arbeitgeber?
als normalo sicher nicht, und als arzt auch nicht, oder?

derAnda
18.12.2006, 07:41
Ich hab mal einen Anästhesie OA getroffen, der sich ganz am Anfang seiner Assi Zeit in der Pathologie an einer HepC Leiche angesteckt. Hats also trotz wechsel in ein "stechendes" Fach zu etwas gebracht.

Was für mich ein wirkliches no-go währe ist Chirurg mit HIV. Auch wenn der Arbeitgeber nichts sagt, so wäre das meiner Meinung nach moralisch nicht zu verantworten. Je nach Fach schneiden sich die Jungs wöchentlich, das Risiko kann man dem Patienten einfach nicht zumuten.