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Anna-Tomie
20.12.2006, 18:48
Kennt sich jemand von euch mit der Studienstiftung aus? Es würde mich interessieren, wie die Auswahl erfolgt.
liebe Grüße
Anna

Alucituc
20.12.2006, 20:16
Also ich kenn halt den Weg über die "Abiauswahl":
1. Es können pro 50 Schüler etwa 1 Kandidat / in von der Schulleitung vorgeschlagen werden
Kriterien dabei sollen nicht nur "herausragende Leistungen" sondern auch soziales Engagement etc. sein
2. Dazu muss dann von einem Fachlehrer ein Gutachten geschrieben werden
3. Außerdem muss man nen Fragebogen ausfüllen ("Womit haben sie die letzten Jahre ihre Freizeit verbracht?"...)
4. Dazu muss man noch nen ausführlichen Lebenslauf schreiben
wird dann alles zusammen abgeschickt und irgendwann erhält man ne Einladung zu nem Auswahlwochenende, bei dem man Einzelgespräche, Gurppendiskussionen und ein Referat hat.

Ich frag mich grad, warum ich hier das eigentlich alles schreib, einmal das Wort "Studienstiftung" bei google eingegeben ergibt tausende Suchtreffer, bei denen das alles beschrieben ist... ;-)
Nu denn, ma erolfgreiches googeln! Oder gibt's konkretere Fragen?

Anna-Tomie
20.12.2006, 21:08
Also ich kenn halt den Weg über die "Abiauswahl":
1. Es können pro 50 Schüler etwa 1 Kandidat / in von der Schulleitung vorgeschlagen werden
Kriterien dabei sollen nicht nur "herausragende Leistungen" sondern auch soziales Engagement etc. sein
2. Dazu muss dann von einem Fachlehrer ein Gutachten geschrieben werden
3. Außerdem muss man nen Fragebogen ausfüllen ("Womit haben sie die letzten Jahre ihre Freizeit verbracht?"...)
4. Dazu muss man noch nen ausführlichen Lebenslauf schreiben
wird dann alles zusammen abgeschickt und irgendwann erhält man ne Einladung zu nem Auswahlwochenende, bei dem man Einzelgespräche, Gurppendiskussionen und ein Referat hat.

Ich frag mich grad, warum ich hier das eigentlich alles schreib, einmal das Wort "Studienstiftung" bei google eingegeben ergibt tausende Suchtreffer, bei denen das alles beschrieben ist... ;-)
Nu denn, ma erolfgreiches googeln! Oder gibt's konkretere Fragen?


Tut mir Leid, du hast schon Recht mit dem googlen.
Hab ich ja gemacht und danach war ich leider schon sehr enttäuscht, dass ich nicht vorgeschlagen wurde.
Ich hatte die Hoffnung was überlesen zu haben ... ist aber nicht der Fall.
Schade, ich hätte mich gefreut und es hätte mir geholfen, aber es sollte wohl nicht sein.
Trotzdem Danke
lg Anna

Skalpella
20.12.2006, 21:17
Ist noch die Frage, ob das jede Schule standardmäßig macht. Weil, wenn nicht, dann bedeutet der Vorschlag eines Schülers ja eine immense Mehrarbeit für den Lehrer, der das Empfehlungsschreiben verfasst. Ist bei euch überhaupt jemand vorgeschlagen worden?

Roxane
20.12.2006, 21:22
Schulen schlagen in der Regel die Jahrgangsbesten vor und dann eventuell noch Leute, die nicht um die 1,0 - 1,2 sind, sich dafür aber in der Schule sehr in der Jugend- und SMV-Mitarbeit eingesetzt haben. Hihi, ist voll lustig mit den Medizinern, eine fängt an 'ja ich war da und da beim Seminar', von hinten noch eine 'ah, du auch für die Stiftung vorgeschlagen' und so geht das weiter. Ich glaube, die können keine Mediziner mehr sehen, 60% der Leute dort sind bestimmt Mediziner.

Patella
20.12.2006, 21:22
Tut mir Leid, du hast schon Recht mit dem googlen.
Hab ich ja gemacht und danach war ich leider schon sehr enttäuscht, dass ich nicht vorgeschlagen wurde.
Ich hatte die Hoffnung was überlesen zu haben ... ist aber nicht der Fall.
Schade, ich hätte mich gefreut und es hätte mir geholfen, aber es sollte wohl nicht sein.
Trotzdem Danke
lg Anna


Hallo Anna-Tomie,
es gibt noch eine weitere Möglichkeit; man kann während des Studiums von einem Hochschullehrer vorgeschlagen werden, Grundlage dafür sind herausragende Studienleistungen. In Medizin ist da ein Physikum mit 1 zum Beispiel ein gutes Argument, zusammen mit einem entsprechenden Empfehlungsschreiben eines Profs.

Viele Grüsse, Patella :-)

Anna-Tomie
20.12.2006, 22:37
Hi,
@medianab
Der mit dem 1.0er Abi wurde vorgeschlagen, das weiß ich, weil er mein Kommilitone ist. Eigentlich wäre ich rein punktemäßig als nächstes dran gewesen.

@patella
ich weiß, aber momentan glaube ich nicht mehr daran.

Am fehlenden sozialen Engagement konnte meine Nicht-Nominierung nicht gelegen haben. Ich habe in einigen Gruppierungen mitgearbeitet, hab als Konzertmeister des Orchesters sämtliche (noch so ätzenden) Gottesdienste mit Sologedöns schöööön gespielt, Lebenshilfe-Arbeit usw.
Leider habe ich meine Klappe nicht immer gehalten und wenn nötig eins drauf gesetzt.
Ehrlich gesagt, es wurmt mich, dass ich nicht weiß, wer der/die zweite Nominierung ist.
Was ich aber wirklich schade finde, ein Stipendium könnte Menschen, die nicht so viel Geld haben, eine gewisse Hilfe sein. Ich gönns dem Jungen mit 1.0, aber seine Eltern könnten ein Vollbad im Geld nehmen, das find ich irgendwie an der Sache vorbei ....
Anna

Skalpella
20.12.2006, 23:23
@anna: Sehr blöd, das! Dafür kannste dir zugute halten, dass du dich nicht verbogen hast und auch mal deine Meinung gesagt hast, auch wenn sie unbequem war :-) (nachdem, was du geschrieben hast).
Versuchs doch mal in der Vorklinik, bzw. mit dem Physikum, bzw. bei anderen Stiftungen!
Alles Gute!
Diana

Alucituc
20.12.2006, 23:41
naja, also soo wahnsinnig viel finanziell bringt einem das Ganze ja nu auch nicht:
Man muss halt dann das Bafög-Geld net zurückzahlen und bekommt monatlich noch nen kleineren Betrag "Büchergeld" über das man aber frei verfügen kann...
Was es auch noch zu bedenken gibt: Nach dem Vorschlag is man noch lang nicht drin! Nur etwa 25% derer, die vorgeschlagen wurden kommen dann auch endgültig in die Stiftung! Die Chancen sind also eher gering.

Aber sonst gibt's ja auch noch ne Menge Stiftungen [Konrad-Adenauer (CDU), Heinrich Böll (Grüne), Cusanuswerk etc.]! Kannst dich ja da mal Informieren! Da kann man sich oft auch selber bewerben, also ohne Schule.

trina1081
21.12.2006, 07:05
Naja, 10000 € Bafög nicht zurückzahlen, finde ich nicht grade wenig :-meinung

Lifendhil
21.12.2006, 09:49
Was ich aber wirklich schade finde, ein Stipendium könnte Menschen, die nicht so viel Geld haben, eine gewisse Hilfe sein. Ich gönns dem Jungen mit 1.0, aber seine Eltern könnten ein Vollbad im Geld nehmen, das find ich irgendwie an der Sache vorbei ....
Anna
Ja, aber darum gehts es der Studienstiftung überhaupt nicht. Die nehmen viele, die viel Geld haben, weil es denen hauptsächlich um die intellektuelle Förderung geht... und nicht um die finanzielle.

Also... sei froh, dass du dir den schnurz nicht antun musstest. Wir fanden es alle ziemlich befremdlich (auch die von uns, die dann genommen wurden).

Eilika
21.12.2006, 10:00
Und neben der Studienstiftung gibt es ja noch ganz viele andere Stipendien! Und um die kann man sich zum Teil selber bewerben. Die meisten sind halt irgendwie kirchlich oder politisch oder was auch immer, da sollte man dann schon was raussuchen, was einem liegt. Aber bei guten Noten, sozialem Engagement und finanziellem Bedarf würde ich das zumindest mal versuchen...

Anna-Tomie
21.12.2006, 16:00
Danke für eure Antworten :-) :-)

Gestern Abend habe ich noch eine Mail an die Schule geschickt und freundlich nachgefragt, ob se mich vllt. einfach vergessen haben.
Die Antwort heute morgen war nicht sehr nett formuliert ... sie hätten nur den Besten vorgeschlagen, Gruß und Kuss. Sehr komisch, bei 85 Abiturienten hätte sie wohl 2 Leute vorschlagen können.

Na ja, ist wohl eh gelaufen und dass dieses Auswahl-Wochenende befremdlich war, haben mir alle die dort waren auch berichtet. Schätze mal, da hätte ich bestimmt wieder was von mir gegeben, was so gar nicht reingepasst hätte :-))

Frohes Fest alle beisammen
lg Anna

Zweiflerin
21.12.2006, 21:03
Also... sei froh, dass du dir den schnurz nicht antun musstest. Wir fanden es alle ziemlich befremdlich (auch die von uns, die dann genommen wurden).


Hallo,

inwieweit war das befremdlich bei dir/euch? Interessiert mich, weil ich 1995 in die Studienstiftung aufgenommen wurde. Damals fanden wir es zwar merkwürdig, welche Leute am Ende ausgewählt wurden und welche nicht (man hätte auch würfeln können), aber "befremdlich" fanden wir es nicht. Wie läuft denn das heutzutage so ab bei den Auswahltagen?

Viele Grüße,
Z.

Radiofreak
27.12.2006, 16:12
Also ich war auch bei so einem Auswahl-WE und klar, es war ein bisschen "verklemmt", weil halt alle Angst hatten, was Falsches zu sahen und jeder darauf bedacht war, ich möglichst gut zu verkaufen, aber das ist wohl bei allen Auswahlgesprächen bei sämtlichen Stiftungen so.
ich bin selber während des Studiums von der Studienstiftung gefördert worden und kann sie nur sehr empfehlen. :-meinung
Man bekommt jeden Monat Büchergeld bzw. noch weitere Unterstützung, wenn man mehr finanzielle UNterstützung braucht. Dann werden Auslandaufenthalte sehr gefördert, ich hab für meine Auslandtertiale eine ordentliche finanzielle Unterstützung erhalten. Nebenbei fand ich die Treffen/Ausflüge der Ortsgruppe auch teilweise sehr nett und habe dort einige nette Leute (auch aus anderen Fachbereichen) getroffen, mit denen ich immer noch in Kontakt stehe.
Neben der Bewerbung über die Schule besteht übrigens auch die Möglichkeit, von einem Hochschullehrer (z.B. Doktorvater, möglichst Alumni der Studienstiftung) vorgeschlagen zu werden und da ist die Aufnahmewahrscheinlichkeit wohl auch deutlich höher als direkt nach der Schule. Bei einer Aufnahme direkt nach der Schule besteht eine "Probezeit" bis zum Physikum, danach erfolgt ggf. die endgültige Aufnahme, für die man wieder 2 Gutachten benötigt.

Viel Erfolg!

Radiofreak

Anna-Tomie
27.12.2006, 17:11
Danke @Radiofreak für deine Antwort ... war sehr hilfreich.
Einen guten Rutsch wünscht dir
Anna

butterfly87
22.08.2008, 00:58
hi,

ich hätte mal eine frage zu Doppelförderungen.
angenommen, jemand ist Stipendiat der Studienstiftung UND der Friedrich-Eber-Stiftung: das Büchergeld von 80 Euro bekommt man dann nur einmal, das weiß ich, aber wie siehts mit Seminaren und Unterstützung von Auslandssemestern aus?? Ist dies dann auch nur von einem der beiden Stipendien gefördert, oder werden dann statt 1 Auslandssemster vielleicht zwei unterstützt??

Würde mich sehr über Antworten freuen.

chiodo
22.08.2008, 06:55
Also soweit ich weiß, kannst du nicht von zwei Stiftungen gefördert werden. Das fänd ich auch etwas unfair..

Hardyle
22.08.2008, 12:44
Ja, das schließt sich gegeneinander aus. Du musst dich für eine Stiftung entscheiden! Meine Freundin hatte letztes Jahr das Problem - sie nannte es ihr "Luxusproblem" - und musste sich zw. Studienstiftung d. dt. V. und der Hans-Böckler-Stiftung entscheiden.
Da kommt es dann halt letztendlich darauf an, welches "Programm" dir besser gefällt, wo du vielleicht auch größere Chancen auf eine Langzeitförderung hast bzw. was dir wo geboten wird.

sodbrennen
22.08.2008, 22:32
Ich wurde auch vom Direktor vorgeschlagen und hab am Auwahlverfahren teilgenommen. Allerdings hat's mich im Nachhinein geärgert, hingegangen zu sein. Ich war eigtl. ganz froh, dass ich abgelehnt wurde.

Es fing damit an, dass man als Münchner zu einem Auswahlseminar in die badenwürttenbergische Pampa fahren musste (super Zug-Verbindungen!). Die Unterkunft musste man natürlich selbst zahlen.
Man wurde dann in 6er bzw. 7er Gruppen eingeteilt, jeder hilet einen einen Vortrag und leitete die anschließende Diskussion dazu, im Hintergrund ein Beobachter. Zwischendurch noch zwei Einzelgespräche. Die Diskussionen waren sowas von gestellt. Jeder hat geschauspielert wie blöd, total nervig. Das war nur Strategie, Taktik und eben Schauspielerei. Meine Gruppe bestand übrigens zu 50% aus Medizinern. Zwei Kommunikationswissenschaftler waren auch noch dabei :-kotz. Bei den EInzelgesprächen ist ziemlich viel Glück dabei, an wen man gerät. Generell schadet ein breites Interesse/Wissen insbesondere an Kunst/Kultur/Literatur/... nicht!

Ok, der Abend war ganz nett (zumindest nachdem die Studienstiftung zuvor im Abendprogramm genauer vorgestellt wurde), aber da laufen schon so Gestalten rum wie "Meine Schwester ist ja schon Stipendiatin" und "jetzt muss ich aber noch was lernen", etc.
Wenn die Eltern nicht ganz schlecht verdienen, dann bringt das Stipendium übrigens wirklich nicht viel, außer ideeller Förderung und Büchergeld. Sprachkurse und Ferienakademien kann man wohl recht günstig machen und im Lebenslauf ist es natürlich toll.

Wenn man nicht von der Schule "nominiert" wird, ist noch nichts verloren. Ich denke sogar, dass es leichter ist, über die Bewerbung über die Uni und Gutachten von Profs reinzukommen. Genau weiß ich es nicht, aber evtl. fällt dann die Gruppendiskussion weg.

Wenn man ganz gut ist, dann könnte man die Aufnahme auch schon vor dem Abitur erzielen. Wird man nämlich in einem der angebotenen Bundeswettbewerben (Fremdsprachen, Mathematik, ...) Bundessieger, erhält man automatisch auch das Stipendium der Studienstiftung.

:-winky
sodbrennen, das auch ohne Studienstiftung-Stipendium, dafür aber mit einigen anderen kleinen interessanten(!) "Elite-Förderprogrammen" das Studium absolviert hat, auch wenn es von dem ganzen Exzellenz-Zeug nicht viel hält -- wie sagte mein Prof so schön: "Exzellenz ist lediglich eine Anrede, nämlich 'Eure Exzellenz', mehr nicht!" :-top